Beiträge von NormanG im Thema „Spirellis und andere Wuschel - am Brauneck“

    Hallo Timm!


    Lieben Dank, dass Du an mich gedacht hast :)


    Prima, so hat man eine Vorstellung, was möglich ist. Bestätigt ja sehr gut, was man schon anhand vom DSS in etwa erwarten würde...


    Schöne Grüße und viel Spaß da unten weiterhin!
    v.a.: CS!


    Norman

    Servus Haley,


    schön von Dir zu lesen! Dankeschön :)


    Ganz ehrlich - Normalerweise rollts mir bei dem Begriff "Spechteln" die Zehennägel hoch. Aber zu Dir passt das irgendwie und aus Deinem Mund find ichs nicht mehr ganz so schlimm [:D]
    Die Dampfmaschine... wo kommt DAS denn schon wieder her :) naja, wenn die auch so bei -30 steht, hat man auf die schönen Spiralen hier ja gar keine Chance mehr...? Aber Danke für den Tipp, ma kiekn.


    Gewusel, ja... kann ich eigentlich drauf verzichten - mir ist der Waldkauz deutlich lieber. Ich rechne immer mit irgendwas, was in meine Sachen reinkriecht, auf den HS "macht" oder meine Brote klaut [xx(] Aber manchmal kanns auch knuffig sein, so wie kürzlich.


    Dann lass Dir mal die Nachtschicht nicht zu lang werden mit den Cepheiden :)


    Schöne Grüße nach oben
    Norman

    Servus Hajü,


    Danke für Deine nette Rückmeldung und Deine Vergleichsbeobachtungen!


    ja, ein Grad Sehfeld bei mittlerer Vergrößerung ist schon was Feines, da lässt sich mit arbeiten :) Da gibts noch einige schöne Objektkombis die ich mal angehen möchte.


    Schöne Grüße
    Norman

    Hallo Rene,


    danke für Deine nochmalige nette und umfangreiche Rückmeldung!


    Ist ja wirklich interessant zu lesen, was Du und andere mit 12" sehen, prima :-).


    Ja die 5248, ganz genau, das ist Annes Tipp. Sie hat Tage damit verbracht, den Atlas zu durchforsten und nach Schätzen zu durchsuchen. Ich habe dadurch eine tolle Liste und noch viel zu tun.


    Du warst schon bei -27 unten? Respekt :) Manchmal hat man ja auch im Tiefland tolle Horizontsicht.


    Warum die IC in dieser Helligkeit nicht im Atlas drin ist? Vermutlich weil das automatische eye-and-telescope-Ding da nicht richtig gerechnet hat. Es sind doch einige Lücken/ Fehler/ Ungereimtheiten im Atlas. In gefühlt jeder dritten Nacht findet man einen dieser Fälle.


    Die Gruppe um NGC 4356 ist wirklich ein Knaller. Ich gebe zu, ich bin durch ein Photo im Forum früher drauf gekommen ;-))


    Die Dünne dazwischen ist einfach bei guten Bedingungen. Leichter als die meisten Superthins würd ich sagen. Die Detailliertheit der Galaxie - der 4356 - kommt erst nach einer Weile. Und hängt sicher ein gutes Stück an der Himmelsgüte.


    Schöne Grüße und CS
    Norman

    Guten Morgen Walter,


    Danke Dir! Freut mich, dass ich Dir eine angenehme Bettlektüre liefern konnte ;)


    Ja hab schon gelesen dass du in der Rhön warst und gehofft, Du berichtest hier ein bissel mehr von?


    Blende: jo, eben, weils so schick ausschaut [8D] Außen ist so eine glatte schwarze Folie, die von der glänzenden und wabenartigen Struktur schön mit den Carbonstangen harmoniert. Und außen würde das vollflächige Blau einfach nur doof ausschaun. Ist aktuell ja schon etwas greznwertig, wird ja aber von den Stangen innen etwas aufgelockert optisch.
    Zwecktechnisch gesehen, konnte ich keinen Nachteil gegenüber dunkelgrauer Verblendung feststellen. Habe dazu mal testweise ein Stück dunkelgrauer Isomatte beim Blick durchs Okular hinundhergezogen gegenüber dem OAZ. Aber die Nächte waren eben dunkel. Wenn von hinten irgendwie was reinstrahlt und die Innenfläche erhellt, siehts vermutlich anders aus. Wie gesagt, innen kommt daher noch ein schwarzer Kreis von vielleicht so 2/3 des Durchmessers der aktuellen Blende drauf.


    Schöne Grüße
    Norman

    Hallo Ben,


    jawoll, kenn ich aus den guten preußischen Landen ;) Ist aber nicht jedes Jahr präsent. Auffallend deren Auftreten aber wirklich bei besonders gutem, klarem, warmem Wetter. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an eine Nacht mit Ikeya-Zhang aus dem heimischen Garten bei Berlin heraus. Luftfeuchte in jener Nacht 30%!! Milchstraße deutlich wie nie damals und an allen Ecken die Nachtigallen. Wahnsinnig schön war das. Das war auch eine absolute Ausnahmenacht von den Bedingungen her. 6m8 am Stadtrand Berlins.


    Hier in Bayern, da weiß ich gerade nicht ob die Nachtigall mir schonmal untergekommen ist. Glaub aber schon, möchte es allerdings nicht beschwören. Ich achte mal drauf :)


    Schöne Grüße
    Norman

    Hallo Ben,


    dankeschön für Dein nettes Feedback! Freut mich auch, dass Dir mein (alternierender) Stil gefällt ;)


    Ja, der Sonnenaufgang - find ich auch am schönsten...deshalb auch in groß reingestellt.


    Die "Lost-Galaxy" - ja... im Interstellarum Deespkyatlas wird diese Bezeichnung fälschlicherweise der NGC 4526 zugeschrieben. Dass das nicht stimmen kann, sieht man doch schon an den beiden hellen Begleitsternchen - so einsam und verloren kann die Gx also gar nicht sein ;)


    Der Waldkauz fetzt, bald beginnt auch die Zeit der Nachtgiallen, das wird auch schön... hoffen wir auf blendendes wetter - nach meiner Erfahrung sind die Nachtigallen da besonders aktiv. Bringe ich mit sehr klaren, transparenten Nächten in Verbindung diese Gesellen...


    Schöne Grüße
    Norman

    Hallo Freunde der Nacht!


    Danke euch Rene und Mathias.


    Ja Rene, die Halos sind immer mit Photoshop - ganz einfach mit einem Aufhellerwerkzeug, dem sog. "Abwedler". die Spikes mache ich in der Regel mit Bleistift nebenbei bemerkt. in eins zwei Fällen, wo ich die nachträglich nach dem Abphotographieren noch reinhaben will, mach ich auch mal digital einen. Aber ungern auf diese Weise.


    Die Farbe - das war einfach Gebastel in Photoshop. Umständlich zu beschreiben, Gebastel eben. Gibt es 100pro bessere Methoden. Ich suche noch nach einer guten. Beim Zeichnen das Rot reinbringen ginge nur, wenn man weiss auf schwarz zeichnet. Ich invertiere ja. Da funzt das mit Farbe nicht beim Zeichnen.


    Mathias, jau, Weitfeld fetzt [:)] Wenn ich nun schon so tolle Eindrücke dank Weitfeld-Okus und schnellem Dob hab - dann will ich das auch so festhalten nach Möglichkeit. Allerdings biin ich deshalb immer wieder am Rudern, dass ich nicht mehr weiß, welche Vergrößerung ich für die details genommen habe, ob da nicht ggf. öfter das 8er im Einsatz war. Ist bei den Zeichnungen hier auch so der Fall, habs mir einfach nicht immer notiert. Bei den meisten Zeichnungen müsste eigentlich dranstehen 100/ 170fach. Sehfeld ist die Vergrößerung schon richtig, aber die Details sind nicht unbedingt schon bei 100fach zu sehen gewesen. Da muss ich solrgältiger dokumentieren in Zukunft.


    Richtig, der Dob wirkt ganz schön klein, ich hab ich bei dem einen Bild auch ein wenig erschrocken ;-)))


    Danke für den Hinweis mit dem Ring im PN, guck ich nochmal.




    Servus Stefan!


    Danke Dir herzlich für Deine schmeichelhaften Worte :)


    Hab schon gesehen, dass du auch unterwegs warst... und stimmt, der Siff ging am Samstag noch gut hoch... Ich hätte gedacht, dass es am Montag bei euch auf 1100-1300 rum wieder etwas bescheiden ist, der Wendelstein war nämlich fast noch im Dunst drinnen au der Ferne gesehen. Offenbar spannende Bedingungen am Montag, generell sollen die Nächte gar im Tal/ unten bei unter 50% feuchtetechnisch gelegen haben. Seltsam. Ich hatte eher 60 zum Morgen hin.


    Ja und die Kunst... ist eigentlich einfach nur Geduld :) Danke für den Hinweis mit der Kondensierung, sogar eingene NGC-Nummer...wusste ich nicht. Interessant auch, dass du mit 14,5" da ähnliche Erfahrungen gemacht hast, da bin ich beruhigt :)



    Hi Robin!


    Danke auch Dir! Oha, 9. Größe hat der Rectangle-Dingens... okay, gut zu wissen - danke! Hatte gar nicht geschaut. GG im Zenit - keine Ahnung, nicht bestimmt. Aber die zweite Nacht lag da sicher bei 6m8 aufwärts.


    Achso Robin, die nördliche Kondensierung in der 2903 war die einzige einfache - die war permanent zu sehen, praktisch immer länglich und so angewinkelt. Komplizierter wird es mit der südlichen, da hab ich mir einen dran abgebrochen. War nicht in Form zu bringen. Ob nur punktuell, kurz oder gar verbunden mit einem Filament was manchmal aufblitze <s>(nicht gezeichnet</s>oops, hab ich doch)... sehr vertrakt.



    Schöne Grüße und noch nen Schönen Restabend euch allen
    Norman


    Edit: Ergänzung zur 2903

    Hallo zusammen,


    ich hoffe ihr habt ein langes WE, denn es wird auch hier mal wieder etwas länger...


    25.03./ 26.03.


    (Vor einer Woche vorgeschrieben): Während ich hier schreibe, scheint draußen die schönste Sonne vom blauen Himmel. Ein richtig wundervoller Tag. Warum zum Henker bin ich dann nicht draußen? Ganz einfach: ich bin im Eimer, denn war letzte Nacht durchbeobachten. Das ist das ewige Leid einer langen Astronacht – man hat einfach nichts vom schönen Tag. Vor allem dieses mal, wo ich außergewöhnlich lange schlief nach so einer Nacht. Immerhin ist Zeitumstellung, sonst wäre es schon dunkel während ich dies schreibe.


    Kurzum: das wankelmütige Wetter von Samstag auf Sonntag hat mich kurzfristig für eine Beobachtungsnacht auf dem Berg entscheiden lassen. Eigentlich wollte ich in den Bergen wandern, ganz gemütlich bei Sonnenschein. Dann pendelten sich die Prognosen in Richtung einer zirrenlosen ganzen 8-stündigen Nacht ab. Verdammt. Das ist leider nicht vereinbar mit tagsüber wandern... also fix die Sachen gepackt, wie immer alles knapp. Die Brote im Affenzahn geschmiert, irgendwelche Bounty- und Müsliriegel hektisch in den Rucksack geschmissen... So habe ich natürlich auch was vergessen, bzw. nicht gefunden auf die Schnelle, sogar das eine oder andere Kleidungsstück. Unterhemd baumelte auf dem Stuhl, das tolle und wichtige Kragenteil von Spheretec – nicht gefunden.


    Luftfeuchte sollte dieses mal auf dem Brauneck auf 1500 m Höhe nicht so toll werden – um die 60-70% herum. Ungewöhnlich hoch für einen Berg, aber immer noch besser als im Tal absaufen und unterm Nebel stehen. Denn die Nacht davor gab es wieder eine Nebeldecke, ich vermutete ähnliches für die nun kommende Nacht.



    <b><font color="limegreen">Im Eimer</font id="limegreen"></b>


    Irgendwie war ich schlapp. Gut ausgeschlafen, aber sowie ich den Rucksack quasi nur berührte, meldete sich schon mein Rücken. Auf selbigen gesetzt wurde es nicht besser. Ich schleppte mich zum Bahnhof und wunderte ich, warum der Rucksack so schwer war wie früher, wo der Dob noch 6 kg schwerer war.
    Die Bahn war voll. Schönes Wetter, mitten am Tag, und eine volle Bahn. Was is denn hier los? Die Ausflügler müssten doch längst alle draußen sein und arbeiten tut am WE doch auch kaum einer...
    Naja, im Süden Münchens leerte sich die Bahn zum Glück und ich legte meine Beine auf den gegenüberliegenden Sitz – natürlich ohne Stiefel. Das brauchte mein Rücken. Meine Güte, ich fühlte mich, als hätte ich schon zwei durchgemachte Nächte in den Knochen. Ich schleppte mich die halbe Stunde irgendwie zur Seilbahnstation, denn ein Taxi stand am Bahnhof gerade nicht rum und irgendwie bewegen wollte ich mich auch, zumal mein mir selbstauferlegtes wochenendliches Joggen dieses mal vermutlich ins Wasser fiele. Ich war heilfroh, in der Gondel zu sitzen und ließ meine Blick schweifen. Meine Güte, was für ein Siff da unten. Einen dicke dunkelgraue Suppe waberte am Boden und ließ kaum einen Fernblick Richtung München zu. Wenn man sowas sieht, ist man wirklich froh um die Möglichkeit, dem zu entfliehen.


    Als ich oben ankam, gab es noch ein bisschen zirriges Geschmadder, aber die Prognosen bei wetter3 und ZAMG ließen hoffen, dass sich das verzieht. Wieder auf den Höhenweg? Nö – zu schwer, zu matschig, Wind, kein Bock.. Ich wurde da die letzte Zeit so oft durchgepustet, dass ich bei der Gipfelstation mal die etwas tiefer liegenden Panoramawege spazierend ertestete, wie die sich so machen windtechnisch. Und ich schaute, inwiefern ich von Fremdlicht gestört würde. Leider weiß ich, dass die Station nachts so doofe Neonleuchten anhat, welche die früher aktive Webcam mit Karwendelblick immer gezeigt hat. Die ist seit geraumer Zeit kaputt und wird nicht mehr ersetzt – schade. Jedenfalls stellte ich fest – hier unten auf dem Panoramaweg ist es eigentlich ganz nett und mit ein paar Schritten entkäme ich zur Not diesem Neonröhrenlicht.



    <b><font color="limegreen">Der Platz</font id="limegreen"></b>



    <i>Jawoll, ist ne Kollage ;-)</i>


    Aber ich spazierte noch weiter hinter, bis zu ca. 500 m weg von der Station und entdeckte, wie sich hinter einer urigen Waldpasssage nach den Felsen ein weites Feld öffnete. Mit tollem Blick, ohne zu erwartendem Licht. Ha! Ein neues Plätzchen gefunden! Zwar 50 m tiefer als sonst, aber das wird den Kohl nicht fett machen. Aber windstiller.
    Also hin. Ich nutze ja gerne bestehende Bänke. Die Bank hier stand diesmal nicht am Wegesrand, sondern so seltsam hängig. So eine dumme Bank hab ich selten gesehen. Jeder zweite bricht sich da mit Sicherheit die Gräten. Kurzum: Also gleich mal drauf breit gemacht. Zumindest als Tisch/ Ablage für den ganzen Trödel, der nicht in der Fahrspur liegen sollte, für den Fall, dass man schnell den Dob umsetzen muss - dafür langte es. Statistisch gesehen hat man quasi die Garantie, dass man des nächtens Zubehör benötigend und hochkraxelnd da wenigstens einmal auf die Fresse fliegt oder den Mini-Abhang runterkullert. Die Statistik wurde nicht enttäuscht, immerhin sind die Gliedmaßen noch dran.


    Jedenfalls fühlte ich mich am neuen Platz insgesamt recht wohl, ich hatte die Option auf Umsiedeln ins komplett Freie, oder geschützter bei den Bäumen bleiben und dennoch Südpanorama habend. Überall tschiepte und hüpfte es, zum Glück war auch kein Verbrennungsgeruch mehr zu vernehmen, der mich auf dem Weg zur Gipfelstation begleitet hatte. Eine wahre Unsitte, Grünzeug zu verbrennen/ die schöne Luft weithin zu verpesten statt zu kompostieren – es gibt ja hier irgendwo ´nen Thread was einen aufregt – das wäre so ein Punkt. Man freut sich über das tolle Wetter, möchte tief durchatmen – und atmet Abgase ... dankeschön.


    Mein Dobson wurde wochenend-fein gemacht, mit der neuen Gegenlichtblende (die alte Schaumstoffmatte hat die 5 Jahre echt gelitten), die Spanngurte, welche den Deckel an der Dobsonkiste ersetzen, wurden flugs hergenommen, um den improvisierten Streulichtschutz (auch Isomatte) zu arretieren. Eigentlich habe ich ein Tuch, aber das ranzupfriemeln hatte ich keinen Bock dieses mal.



    <b><font color="limegreen">Und los.</font id="limegreen"></b>


    Ich habe es dieses mal tatsächlich geschafft, rechtzeitig aufzubauen und zu essen, ohne das Beobachtungszeit verloren geht. Aber irgendwas ist ja immer. Rigel-Check, ob er auch wirklich aus war die ganze Zeit: am Schalter gedreht, kein initialer zu überwindender Klick. Verdammt. Der war doch tatsächlich die ganze verdammte Zeit an! Zwei Monate wahrscheinlich. Ohman. Zum Glück hatte mein Laser die gleiche Batterie. Ich justierte schnell und nahm dann die Batterie vom Laser für den Rigel her. Gott sei Dank – hier war noch genug Saft vorhanden. Jetzt hieß es noch ein paar Brote mümmeln und los geht’s.


    Zuächst mal wollte ich einen Blick auf den Kometen im Großen Bären erhaschen. Die Karten hierzu waren ausgedruckt – und lagen zu hause. Immerhin hab ich mir die Bahn einigermaßen eingeprägt und hab einfach mal ein wenig herumgerührt mit dem Dobson. Da war er dann bald – eine dicke fette Murmel, mit undefinierbaren möglichen Schweifansätzen. Aber eigentlich nur ein riesiger Wuschel – der Dobson ist hier eigentlich schon ungeeignet als Beobachtungsinstrument.


    Der Grund dafür, dass es beim Aufbruch hektisch wurde, ist dass ich mir für die Planung ausnahmsweise mal wieder Zeit genommen habe. So hatte ich ein A5-Blättchen voller Ziele, mit Atlas-Seitenzahl versehen. So war eins meiner ersten Ziele <font color="orange">Crl 915, der Red-Rectangle-Nebula</font id="orange">. Irgendwo oberhalb des Großen Hundes, recht einfach zu finden. Ich habe einiges an Zeit darauf verbraten, hier gesichert einen Nebel um den hellen Stern zu erkennen. Ich verglich mit gleichhellen Nachbarsternchen, fokussierte mir einen Wolf. Das Seeing war nämlich nicht das allerbeste leider. Ich verglich und verglich und unterm Strich meine ich, recht sicher sagen zu können, dass da ein Nebel zu sehen war, welcher mit dem üblichen Sternhalo nichts zu tun hat. Aber grenzwertig. Der Stern selbst stört einfach sehr und überblendet den ihn umgebenden Nebel. Da will ich nochmal bei besserer Transparenz ran, bevor ich das als wirklich gesehen verbuche. Aber rot war da nichts, eckig auch nicht, aber eine gewisse Ausdehnung schien sich zu zeigen. Allerdings habe ich da sicher eine Stunde drauf verbraten. Aber wer hat – der kann! Acht Stunden deepsky! Das war, was mir insgesamt bevorstand. Wahnsinn. Die Transparenz hielt sich noch in Grenzen, die gemessene Luftfeuchte von 80% ließ mich zweifeln, ob ich mein geplantes Programm fahren kann. Ein paar schwache Funzeln sind schon dabei.


    Eins der ersten Objekte war ein planetarischer Nebel, östlich vom großen Hund. <font color="orange">NGC 2610</font id="orange">, den ich seines Umfeldes wegen bei hellen Sternchen und auch seiner im Atlas dargestellten Helligkeit mal ausprobieren wollte. Es stellte sich als schönes Objekt heraus. Der Nebel selbst jetzt nur als kleines Wuschelchen – aber die Umgebung, die war wirklich toll. Schön genug, um mich zu einer Zeichnung hinreißen zu lassen. Die Gestalt des Nebels selbst... schwer zu sagen, der anliegende Stern provozierte die Einbildung einer unregelmäßigen Form, wie ein vom Sternchen ausgehender Fächer. Aber mehr Vergrößerung zur Verifizierung ging nicht recht her, weil das Seeing jenseits 200 einfach sagte, „nee, is nich.“.



    Eine meine Lieblingsgalaxien ist <font color="orange">NGC 2903</font id="orange"> beim Kopf des Löwen. Erst hatte ich beim Suchen eine eher schwache Galaxien im Sehfeld und ich dachte schon – verdammt – sind die Bedingungen echt so schlecht? Das ging im 4“er noch besser damals... Dann schubste ich ein klein wenig weiter und eine riesige helle Ellipse betrat die Bühne... Schwein gehabt :-))) Ich hab versucht, mal zu zeichnen was ich sehe, werde da aber gewiss bei besseren Bedingungen nochmal ran. Ich fand es unfassbar schwer, da Details dingfest zu machen, die über eine Andeutung der Spiralstruktur hinausgehen. Am auffälligsten war ganz klar der südliche Bogen und eine hellere winklige Kondensierung da drin. Aber alles andre blieb – auch wegen des nicht so guten Seeings – verborgen. Immerhin kam genau während meiner Beobachtung eine Sternschnuppe über die Gx gehuscht. Oder zumindest ein helles Etwas.


    Ansonsten standen ein paar Galaxien ins Haus, die ich mir aufgrund potentieller toller Details notiert hatte. So z. B. <font color="orange">NGC 5679(a), auch als Hubbles Triplett bzw. Arp 274</font id="orange"> bezeichnet. Schon auf dem DSS nicht so das Leuchtfeuer. Ich sah nur ausnehmend schwaches Gebrösel, welches ich nur schwer von umliegenden schwachen Sternen differenzieren konnte. Habe ich kein richtig verwertbares Ergebnis zu, muss ich nochmal hin. Dicht daneben liegt eine weitere, von der Form sehr interessante Galaxie – <font color="orange">NGC 5674</font id="orange"> – eigentlich sollte ein dunkler Ring im Inneren herauszuarbeiten sein, allerdings hier und heute im Okular nichts davon außer einem helleren Nebelchen erkennbar.


    Der Virgohaufen wartete. Ich habe mir ein paar Sachen rausgesucht, die ich näher beleuchten wollten. <font color="orange">M 99</font id="orange"> wollte ich auf die Spiralstruktur hin untersuchen, nachstehend die Skizze dazu wie sich mir das in etwa präsentierte. Dann wollte ich ein Duo beobachten, wo eine lange dünne Gx direkt an so einer Bommel hängt fachmännisch formuliert :) Das war <font color="orange">NGC 4298</font id="orange">Gx (die Bommel) und <font color="orange">NGC 4302</font id="orange"> (der Strich). Ein wirklich hübsches Duo, was ich auf bis 170fach vergrößert habe. Da gab´s auch den besten Eindruck, passte schön eingerahmt ins Feld und war so am besten sichtbar vom Kontrast zum Hintergrund her. In Großgeräten gibt’s ein Staubband bei der Dünnen, aber bei 12“ nicht dran zu denken. Als ich M 99 mal eine Weile eingestellt ließ und mich vom Dobson entfernte, wär später auf einmal Markarians Chain drin. Bei dieser Gelegenheit gleich mal ein wenig herumgefahren... <font color="orange">M 90 (Arp 67</font id="orange">) war auch im Plan, hab´s auch angesteuert, die ovale Gx sah auch interessant inhomogen aus, aber Details rauskitzeln war mir grad zu anstrengend. Bei besseren Bedingungen mal.



    Eine Galaxie stand bei mir auf der Liste, die mal zeichnerisch anzugehen, wegen den interessanten Strukturen: <font color="orange">NGC 5248</font id="orange">, noch knapp im Bootes liegend, angrenzend zu Virgo. Im Atlas bei mir mit Ausrufezeichen versehen deshalb. Ich wusste nicht mehr, was mich da erwarten soll, hab´s einfach mal angepeilt. Sofort wirkte die Galaxie nicht homogen, sondern schien mir ähnlich strukturiert wie M 99. Erst sah ich einen Haken, dann zwei. Irgendwann war mir klar – okay, das Ding hat Spiralstruktur. Also auch mal rudimentär skizziert.
    Nachstend eine kleine Skizzen-Übersicht von den eben erwähnten Spiralen...



    <font color="orange">5248</font id="orange">: hier war der schmale Bereich zwischen dem linken Arm und dem Zentrum markant
    <font color="orange">2903</font id="orange">: hier waren die Details zu unbefriedigend und unklar, als dass ich eine zeichnung zu verfolgen Lust hatte. 2 Stunden und trotzdem nur innerer Balken, oben und unten irgendeine Art kurzer Kondensierung, sehr schwer zu fassen. Quasi genauso wischiwaschi wie die Skizze auch ist...
    <font color="orange">M 99</font id="orange">: Faulheit siegt, hier fand ich es hinreichend, einfach den markanten Spiralarm zu skizzieren. Bemerkenswert ist hierbei der freie Raum zwischen zentrum und oberem Rand. Hier reichte wirklich eine Dunkelstruktur hinein und ist keine Ungenauigkeit der Skizze.




    <b><font color="limegreen">Opfer suboptimaler Bedingungen</font id="limegreen"></b>


    <font color="orange">NGC 5566</font id="orange"> war bei mir auf dem Zettel als Grüppchen, mit Z markiert, also Zeichnungsambitionen. Naja. Im Okular nicht sonderlich attraktiv, aber das kann bei besserer Transparenz schon anders aussehen! Ich entsinne mich an ein Beispiel einer tollen Gruppe in Virgo, die ich mal als langweilig ansah, bei toller Transparenz aber richtig klasse wurde.
    Es zeigten sich bei Arp 286 jedenfalls so insgesamt drei Galaxien, die eine war deutlich elongiert aber ohne bestimmte Form. Neben den beiden im Deepskyatlas verzeichneten Galaxien zeigte sich ganz schwach eine weitere (<font color="orange">NGC 5569</font id="orange">, VMag 13m2 laut Steinicke). Dass diese kleine so hell sein soll, wundert mich. Wenn ich schon auf das DSS schaue, tät ich mindestens eine halbe Größenklasse schwächer schätzen... hohe Luftfeuchte hin oder her, welche da die Sichtbarkeit trübte. Mir schien von der helleren rundlichen Gx NGC 5566 ein Ausläufer abzugehen – in Richtung dieser sehr schwachen knapp sichtbaren. Aber das wird nur ein psychologischer Effekt gewesen sein. Wobei... hoppla, ich schaue gerade auf´s DSS – genau da geht ein Spiralarm hin... naja, den gegenüberliegenden, von der schwachen Gx abgewandten habe ich jedenfalls nicht wahrgenommen, obwohl dieser ähnlich hell ist. Komisch. Die Skizze erspare ich der Gemeinde mal, für eine Zeichnung war schlicht nix attraktives zu sehen.


    Im Sextanten suchte ich die nah beieinander stehenden Galaxien <font color="orange">NGC 2885, 2884 und Arp 275</font id="orange"> auf, unweit davon die hellere <font color="orange">IC 2482</font id="orange">. Zwar alle gesehen – aber klarer Fall von zu wenig Notizen, nur Häkchen hinter gemacht, Beobachtung nicht verwertbar. Außer dass es da nix allzu Spektakuläres zu sehen gab, sonst hätte ich´s notiert. Allerdings besteht die Arp prinzipiell aus zwei kleinen dicht beieinander stehenden Wuscheln, was in jener Nacht seeingbedingt ohnehin nur schlecht zu beobachten war.




    Es tippelte. Es wuschelte. Links von mir. In ca. 4 m Entfernung sah ich etwas auf dem kiesigen Weg, ich rief vorsorglich laut „naAA!?!“ Daraufhin stoppte das wuschelige Etwas, kam darauf aber langsam näher... ich rief nochmals „na DU?“ Kurz darauf hörte man ein hochfrequentes Galopp mit imaginärer Staubwolke – in Rückzugsrichtung entlang des Schotterwegs. Das war knuffig. Kam zum Glück aber nicht wieder. War wohl ein Waschbär oder ein anderer Marder - der Größe nach.
    Jupiters Geist als ODM hab ich noch angesteuert, wusste aber schon vorher, dass das nutzlos war wegen dem schlechten Seeing. Es zeigte sich ein blaugrüner Ball bei knapp über 100fach, mehr Vergrößerung hab ich mir jetzt nicht angetan, da warte ich auf größere Luftruhe.




    <b><font color="limegreen">Pfiffe, Schweife, Blitze</font id="limegreen"></b>


    Zwischendurch pfiff hin und wieder ein kleines Lüftchen... in der Ferne, von oben her am Hang hörte ich das Säuseln in den Wipfeln der Fichten. Ich denke, hier unten hatte ich es ganz gut. Dennoch zog es zuweilen in den Nacken, ich vermisste mein Spheretec-Kragenteil. Stattdessen nahm ich dann irgendwann einfach das Streulicht-Tuch, welches gerade von der Isomatte ersetzt wurde und wickelte es mir wie ein Schal um den Hals. Passt. Immer wieder genehmigte ich mir, in wohldosierten Intervallen, einen Becher heißen Tee aus der neu erworbenen Isokanne. Es ist schon faszinierend, wie der Körper mit dem ersten Schluck sofort entspannt. Die Wärme tut schon echt gut.


    Mal saß ich, mal stand ich in der Landschaft, ließ den Blick schweifen und nippte am Tee. Immer wieder zeigte sich ein Aufflackern am westlichen Horizont, offenbar schien es in der Ferne zu gewittern. So zeigte sich auch ein etwas verdächtiges Wolkenband über den südlichen Gipfeln.



    Das Programm war wieder nicht allzu üppig, aber wenn man sich Zeit lässt, vergeht sie auch mit sehr wenigen Objekten... Irgendwann war es auch so anstrengend mit dem Detailgefiesel, dass ich beschloss, mal wieder ein paar Aufnahmen zu machen. Erst war ich zu faul, hab dann zum Morgen doch noch welche gemacht. Die Zirren sind ja erstmal nicht das was man sich wünscht, aber in den Bildern gibt das m. E. einen ganz netten Effekt.




    Immer wieder war ein Waldkauz zu hören, nicht oft, aber die Nacht hindurch. So fühlt man sich nicht ganz so einsam. Wobei ich nicht wirklich einsam war – in der nur wenige 100 m entfernten Tölzer Hütte, eigentlich ohne Übernachtungsmöglichkeit, ging immer wieder irgendein Licht an, was mich auch nervös machte. Auch ging zu Beginn der Nacht wieder das Gerumpel der Pistenraupe los, ich fragte mich, was zum Henker von diesem bissel Schnee da nun noch so lange aufbereitet werden muss. Aber gut, der darauffolgende Tag sollte der letzte der Skisaison werden. Dass Licht der Pistenraupe blitzte zuweilen durch die Wipfel und ich hatte immer mal etwas Schiss, der könnte auch meinen Feldweg langgebrettert kommen. Lag zwar bei mir kein Schnee, aber an weiß ja nie.



    <b><font color="limegreen">Selfish</font id="limegreen"></b>


    Zum Morgen hin nahmen Zirren und Luftfeuchte zu, meine Messung ging bereits auf über 90% - sprich es wurde nass. Zum Glück blieb die Optik aber vorher frei, erst in Der Dämmerung wurde es so feucht. Ich baute bereits in der Dämmerung ab, um möglichst pünktlich zu sein, die allererste Gondel zu erwischen. Ich hielt zwischendurch inne und lauschte dem immer stärker werdenden Vogelkonzert – Nebel umspielte die Gipfel, die Sonne kämpfte sich durch vernebeltes Rot über die Bergkette... eine tolle Stimmung.



    Hier noch ein Anblick des Platzes, ganz rechts die sagenhafte Bank.



    Ich stapfte bald los, dieses mal viel angenehmer, da kaum Gefälle – mehr oder minder nur geradeaus. Gestern Abend hatte ich noch eine Selfiestange gefunden, dementsprechend machte ich am Morgen noch einen „Selfie“.... so sehe ich nach einer durchgemachten Nacht immer aus....





    Ich würde, wenn ich ein Taxi bestelle, gerade pünktlich meinen Zug nach München bekommen –Das war auch nötig. Ständig war ich kurz vorm Einnicken, als ich auf der Terrasse des Gipfelpanorama-Restaurants saß und die 10 Minuten zum Gondelbeginn wartete. Ohne Witz, ich befürchtete sitzend einzuschlafen und von der Bank zu fallen. Ohne Taxi hieße es, total übernächtigt eine Stunde in der Kälte auf ´nen Zug warten. Also Taxi noch am Gipfel angerufen, kurz darauf entglitt ich Richtung Nebelsiff, tauchte mehr und mehr ab in dem eingetrübten Lenggries.





    Die Bahnfahrt darauf verlief sonntagmorgen-typisch angenehm entspannt, leer, ruhig...


    Jetzt holt euch erstmal was zu knabbern :)


    Weiter geht´s:



    27.03./ 28.03.2017


    Direkt nachdem ich mich von der letzten Nacht halbwegs hinreichend erholen konnte, bot sich die nächste Nacht an. Montag auf Dienstag. Dieses mal standen 40 statt 60% Feuchte zur Prognose. Mit Blick in den Himmel ließ sich schon morgens erahnen, dass auch ohne Prognosen dieser Wert in etwa erfüllt würde. Ein strahlendes Blau sagte guten Morgen. Das musste genutzt werden. Eine ganze Galaxien-Nacht frei von Wolken und in dieser Güte... das stand potentiell bevor. Ein kurzes Telefonat und ein verständnisvoller Chef ließen mich 14 Uhr gen Brauneck schippern. Kurz vorher war ich noch eine gemütliche Runde in der Sonne joggen, das tat den gliedern mal wieder gut.


    Das Tolle: Dienstag herrscht Ruhetag auf dem Brauneckhaus. So war mangels Nachtgästen zu erwarten, dass ich die tolle Panoramaterrasse auf 1540 m Höhe am Brauneckhaus vollkommen für mich allein hab und ungestört bin.
    Bereits als ich an dem Montag Nachmittag mit der Gondel emporschipperte, war zu sehen, dass die Woche begonnen hat - in kaum einer der entgegenkommenden Gondeln saß jemand drinnen. Als ich oben war, bestätigte sich die Einsamkeit. Der überwiegende Betrieb rekrutierte sich aus Gleitschirmfliegern. Dank Zeitumstellung musste ich nun noch eine Stunde mehr warten als letztens, damit es dunkel wird. Aber allein auf dem Berg die untergehende Sonne genießen... es gibt schlimmeres. Alleine blieb ich aber zunächst nicht. Ich sonnte mich auf einer Bank mit Blick Richtung Zugspitze und Sonne. Gelehnt an meinen dicken fetten Rucksack. Ein Gleitschirmflieger wuchtete sich in meine Richtung hoch, auf dem Weg zum Absprungplatz. „Da host dir aber a scheenes Platzerl ausgsuacht““ „Fei scho ge!“ „Mogst ned?“ An der Frage ließ sich erkennen, dass selbst von regelmäßigen Gleitschirmspringern mein Rucksack für einer ihres gleichen gehalten wird... super :-)) Naja, ich erklärte dann eben, worum es sich in Wahrheit handelte und wir plauschten nett kurz miteinander. Er berichtete von einem Gleitschirmspringer, den eine Böe erfasst hat, sodass dieser in einem frisch gegüllten Feld niedergehen musste. Und entsprechend danach aussah dann. Und: der gute Mann den dieses Glück ereilt hat, war 80 Jahre alt! Nunja, so verging die Zeit, irgendwann hatte ich komplett meine Ruhe und genoss den ausgehenden Tag, die Stille, das Vogelzwitschern, ein Rascheln neben mir im Gestrüpp und ein piepsendes Mäuschen. Bald sah ich das Bürschchen auch herumflitzen. So vertreibt man sich die Zeit... Bald ging ich die wenigen verbleibenden Meter zur Terrasse hinauf und baute entspannt im Sonnenschein auf. Auf einer Terrasse, wo für gewöhnlich im Sonnenschein hundert Leute sitzen, sich eine Mass reinzischen und Kaiserschmarrn verputzen. Alles still. Nur ich. Super. Ein Südpanorama gen Berge, wie es besser nicht sein kann. Lichtverschmutzung hält sich hier in Grenzen. Wenn man richtig südlich jenseits der – 20 Grad herumstochern will, kann man auch solange warten, bis das Objekt neben den kleinen Lichtglocken hereinwandert.



    <b><font color="limegreen">Auf der Terrasse</font id="limegreen"></b>



    Ich war gespannt, wie meine neue Streulichtblende so im Abendlicht ausschaut und ich muss sagen, ich bin begeistert :-)) Gut, innen helles blau ist suboptimal, ich werde es noch mit einem kleineren schwarzen Kreis innen bekleben. Aber ein blauer Rand bleibt. Find ich cool so.






    <i>Der Erdschatten kommmt, es wird frisch, auch der Dobbi hat nun ein Mäntelchen</i>



    Die Zeit bis zur Dunkelheit war schon echt lang. Kurz bevor es dunkel wurde stellte ich fest, dass noch die Bewegungsmelder aktiviert waren und als weiteres Problem Notbeleuchtung im inneren des Hauses, die aus den Fenstern zu scheinen drohte. Ich war schonmal vor einem Jahr in genau dieser Situation, allerdings wurden die Notausgangsbeleuchtungen woanders platziert. Jedenfalls hatte ich damals die Fenster mit diversen Utensilien versucht abzudecken. Das tat ich nun wieder – Rucksack quer an die Fenster gebaumelt, Outdoorhose quer drübergehangen usw... Allerdings dort, wo der windgeschützte Platz war – für die Terrassenseite ohne Windschutz gabs keine Befestigungsmöglichkeiten – die Fensterläden waren zudem Attrappen. Zum Glück war auf der Terrasse dann aber kein störendes Licht zu bemerken. Nur wenn man am Fenster vorbeiging, durfte man eben nicht hineinschaun. Dem Bewegungsmelder habe ich eine Socke drübergezogen, Problem gelöst. Was letztes Jahr auch schon ein Problem war, waren die Abgase vom Schornstein. In der windgeschützten Ecke steht man leider auch genau in der Abgasfahne. Unangenehm. Ich hoffte innigst, dass der starke Wind dieses mal ausblieb, sodass ich mich auf der Terrasse dort postieren kann, wo ich nicht in den Abgasen stehe. Vorweg: ich hatte Glück. Praktisch die ganze Nacht war es auf der Terrasse windstill. So konnte ich die Bänke und Tische ausgiebig nutzen – sehr komfortabel.



    <i>Kurzer Abstecher zum Höhenweg/ zum Gipfel... in der Ferne die Zugspitze erkennbar (gleich links vom Höhenweg).</i>



    <b><font color="limegreen">Eine geht noch</font id="limegreen"></b>


    Für diese Nacht hatte ich ein ganz klares Ziel. Ich pickte mir aus der Galaxienhaufenecke ein paar Objektkombis aus, welche mir letztes Jahr als zeichnungswürdig erschienen. Das war ein halbes Dutzend zunächst mal. Ich wusste, das schaffe ich wahrscheinlich eh nicht in der Nacht... aber ma kiekn. Zudem waren noch aus voriger Nacht ein paar Sachen offen.


    Aber zunächst wollte ich eine Superthin abseits der bekannten Filterung von Uwe und Stathis (höher als -25 Grad Dec, heller 16mag etc) probieren. <font color="orange">IC 2531 (PGC 28909)</font id="orange"> hat es trotz ihrer vergleichsweise hellen 13mag knapp nicht in die Auswahl dieser Superthin-Liste (133 Galaxien) geschafft, weil sie südlicher als -25 Grad liegt.



    <i>Quelle: wikisky</i>


    Mit – 29 grad Dec. und dieser Helligkeit aber ein zu erwartendes einfaches Ziel bei guter Horizontsicht. Mit einer Rektaszension von 10 lümmelte die also irgendwo (weit) unterhalb vom Löwen herum. Da hieß es erstmal, in schwachen Sternfeldern von einer Seite zur nächsten zu hopsen, was eine ganze Weile in Anspruch nahm. Aber insgesamt doch recht einfach gefunden. Aber so tiefstehend war das eine interessante Beobachtungshaltung. Ich auf dem Boden sitzend, der Dob auf meinen gebeugten Knien ruhend beim Okularwechsel. Und nach dem Okuwechsel musste ich höher einblicken, und ganz komisch knieverrenkt rumhocken. Wie dem auch sei, schon im 26er Nagler zeigte sich relativ einfach ein deutlicher großer Streif. Relativ – im Vergleich zu andren Superthins. Denn schwere Superthins sah ich erst im 13er oder gar erst 8er Okular. Auch hier kam die Galaxie in den höheren Vergrößerungen besser raus. Ich wüsste nicht, ob ich schon einmal eine 13mag-Galaxie bei -30 Dec. Beobachten konnte... Das Teil muss man mal hochstehend erwischen... vielleicht zeigt sich da sogar ansatzweise das Staubband. Ein großartiges Exemplar dieser Objektklasse – schade dass es so tief steht. Aber auch so gemessen mit den Augenverrenkern der Superthinliste ein nicht allzu schweres Ziel und einen Besuch Wert, wenn man sich dieser Objektklasse widmet.
    Direkt darüber, fast schon innerhalb eines Sehfelds liegt ein weiteres Exemplar davon, welches ich mir in Anbetracht dessen Helligkeit und Schönheit zum Besuch notiert habe... aber 14mag der <font color="orange">PGC 28840</font id="orange"> waren für den niedrigen Stand dann doch zu krass offenbar. Ich konnte nichts erkennen.



    <b><font color="limegreen">Nochmal gekiekt.</font id="limegreen"></b>


    Ich versuchte nochmal bei der NGC 2903 etwas mehr herauszukitzeln als letztens bei höherer Luftfeuchte und schlechterem Seeing. Aber es ging nicht mehr her, obwohl ich mir hier auch bestimmt wieder eine halbe Stunde Zeit genommen und dieses mal auch bis 170fach statt 100fach vergrößert habe. Diese Galaxie ist echt irgendwie schwierig.



    <b><font color="limegreen">Kleine Zeichenattacke</font id="limegreen"></b>


    Nun klapperte ich die mir notierten Galaxiengruppen in Virgo und Coma ab. Als erstes griff ich mir <font color="orange">NGC 4536/ 4533/ 4527</font id="orange"> (Norden ist unten):




    Bei der 4536 im Bild oben ist anzumerken, dass ich den Spiralarmkomplex oben rechts vom Kern mehr halb aus der Erinnerung dargestellt habe. Zunächst wirkte dieser Bereich wie ein Fächer – ganz schwer, da was zu differenzieren. Jedoch meinte ich, zwei voneinander abgesetzte helle Stränge zu sehen. Aus irgendeinem Grund habe ich dies zeichnerisch im Feld nicht festgehalten. So deshalb zunächst nur als Notiz vermerkt „ zwei Stränge?“. Zu Hause kurz aufs DSS geschaut, wo sich zwei voneinaner abgesetzte helle längliche Bereiche bestätigten. Daher habe ich diese später mit aufgenommen – aber ohne Photohilfe in Sachen genauer Lage. Die genaue Orientierung dieser differenzierten Stränge ist in Wahrheit etwas anders - bitte die Ausrichtung nicht für bare Münze nehmen. Ich wollte es jetzt nicht anpassen, weil dies nur mit Photo ginge, was sich ja nun verbietet. Worum es mir geht bei Darstellung von den beiden Strängen, ist schlicht aufzuzeigen, dass da nicht nur ein Arm weggeht, sondern noch ein zweiter heller Bereich existiert.


    Die Beobachtung dieser Gruppe hat mich sehr begeistert. Erstmal die Unterschiedlichkeit der drei Galaxien – dabei eine mit toller Spiralstruktur, die unterschiedliche spannende Ausrichtung zueinander und die Trennung durch die wohlplazierten mittigen hellen beiden Sternchen.
    Die Details waren zwar nicht einfach, aber haben mich am Ende überrascht. Es zeigte sich bei der 4536 sogar der kleine Haken des Arms, der sich nach innen biegt, der tauchte auf einmal überraschend auf. Ich wusste von dem nicht. Das Bild täuscht, man muss sich die Spiralstruktur wirklich erarbeiten. Auf den ersten Blick sieht man nur einen ovalen Schmadder. Auch toll: die „untere“ Kante der 4527 schien eine leicht härtere Abgrenzung aufzuweisen, was ich mir verbal notierte. Es bestätigte sich dann zu hause, dass dort ein Staubband am Rand entlang geht. Auf Photos sind die beiden Sternchen in der Mitte blau und rot. Leider ist mir visuell da nichts markantes aufgefallen. Auch schienen sie gleich hell. Auf Photos wiederum scheinen sie etwas unterschiedlich hell zu sein.


    Ich habe nicht genau auf die Uhr gesehen, aber für diese Gruppe müssen zwei Stunden draufgegangen sein – im Feld. Die Nachbearbeitung dauert natürlich auch ein Weilchen. An dieser Stelle sei angemerkt: Spikes sind bei mir ein Mittel zum Hervorheben der Brillanz der Sterne, zum Betonen der besonders markanten und hellen. In natura muss da nicht immer ein Spike zu sehen gewesen sein... da gestehe ich mir einfach künstlerische Freiheit zu :)


    Richtig klasse fand ich auch das Duo mit der von zwei hellen Sternchen eingerahmten <font color="orange">NGC 4526</font id="orange"> und der im 13er Ethos im gleichen Sehfeld drapierten <font color="orange">NGC 4535</font id="orange">. Letztere macht sofort einen unruhigen Eindruck.
    Ich hatte überhaupt keine Ahnung, woher der rührt und machte mich ans Werk.




    Zunächst sah die Skizze seltsam aus, es war schwer zuzuordnen, was die Galaxie nun für eine Struktur haben soll. Aber wenn man Bilder anschaut, sieht man eine deutliche Spiralstruktur. Markant und einfach hob sich visuell der innere Kernbereich ab und der im Bild links positionierte Arm war recht einfach zu sehen. Das war´s an Auffälligkeiten. Rechts vom Kern ist ein weiterer Arm angedeutet, aber der zeigte sich bei weitem nicht so klar. Daher ist der auch etwas schief geworden (wenn man jetzt vergleichend auf Photos schaut), weil ich mehr oder minder raten musste, wie genau der nun verläuft. Es war schlicht nur kurz aufblitzend eine Art Strang zu sehen – so kurz, dass einfach keine exakte Lage festzumachen war. Seltsam, denn auf den Bildern schaut der rechte Arm jetzt nicht groß schwächer aus als der linke. Ebenso der verwaschene Bereich der Galaxie unterhalb des schwachen Sternchens war mir nicht aufgefallen. Aber der obere Bereich – der eigentlich genauso hell ist, der war deutlich sichtbar. Es hängt ggf. einfach davon ab, wie gut man das Auge kreisen lässt und vielleicht erwischt man einfach nicht immer die richtige Stelle für das indirekte Sehen. Da kann ich mir keinen rechten Reim drauf machen.


    Das Balkenspiralduo <font color="orange">NGC 4608 und NGC 4596</font id="orange"> innerhalb des Virgo-Haufens war als letztes dran. Eine sehr markante Gruppe aufgrund der Nähe zu drei richtig hellen Sternen, sodass dieses Ensemble in einem Sehfeld von 1 Grad gut unterkommt. Die Balken waren gut zu sehen als ovale Blobbs – aber das Drumrum nicht so recht. Schade. Die Transparenz war ja super aber irgendwie war es verdammt schwer, da um den hellen Balken herum da irgendwie einen Halo zu sehen. Ich habe zwar skizziert, war aber ehrlich gesagt jetzt zu faul, dass reinzuzeichnen. Hätte anders ausgesehen, wenn ich einen Halo eindeutig hätte dingfest machen können. Als kleinen Schadenersatz mal wieder eine Milchstraße:





    Wenn man sich ewig die Augen verleiert hat, muss man auch mal den Blick schweifen lassen:



    Zwischendurch nahm ich wieder ein Schlückchen vom heißen Tee. Ich muss sagen, gut, dass man mich davon überzeugen konnte, mal eine Isokanne mitzunehmen. Die ist auch leichter als meine alte, nur halb so dick schätze ich. Ich musste haushalten mit dem Trinken, meine 1,5 l Apfelschorle waren schon bevor die Nacht hereinbrach gut dezimiert. Ich hatte mich verschätzt. Mir steckte noch die letzte Nacht im Leib, war wohl etwas dehydriert noch, am Abend bereits viel getrunken - und bin mit wohl so ca. 1 l zu wenig ins Rennen/ die Nacht gegangen.


    Ich war schon ziemlich im Eimer, der Himmel aber noch super und 2 Stunden würde noch knapp was gehen. Aber ich machte es mir mal gemütlich, setzte mich auf die Bank bei einem heißen Tee und schoss dann wieder ein paar Bildchen. Kurz vor Schluss packte mich doch noch eine Ambition und ich entdeckte eine Hickson-Gruppe im Herkules,<font color="orange">HCG 82(A)</font id="orange">, die ich mir zum Anpeilen im Atlas markiert hatte. Ich erkannte noch 3-ggf. sogar 4 Mitglieder und dann kam genau die Dämmerung mit großen Schritten. Ich hopste noch schnell von einem Showpiece zum nächsten, um noch etwas visuell mitzunehmen, die Nacht ist gleich vorbei! Auf einmal Torschlusspanik.


    Eine Zeichnung hatte ich noch gemacht, allerdings die Sternhelligkeiten etwas huschhusch notiert. Insofern habt bitte Nachtsicht, im folgenden Bild passen die nicht so richtig gut. Mir geht es um den Gesamteindruck der tollen Galaxiengruppe, auf welche ich letztes Jahr gestoßen bin, als ich nach der Superthin <font color="orange">IC 3322A</font id="orange"> geschaut habe.


    Auch ist die Zeichnung hier stark digital geraten, Sterne händisch nachzumalen hatte ich gerade keine Lust mehr. Mein Gott - es ist halt Wochenende! ;) An dieser Stelle lieben Dank an die ehrenamtlichen Forenbetreuer, welche hier fleißig meine Massen an Bildern hochladen.




    In der Mitte etwa ist ein kleiner Wuschel, der war nur ganz knapp sichtbar (<font color="orange">NGC 4366</font id="orange">), laut Steinicke 14m3 im Visuellen.



    <b><font color="limegreen">Outro</font id="limegreen"></b>



    Die Nacht war wie erwartet klasse. Die Feuchte lag über weite Strecken bei um die 50%, also den angesagten Werten dieses mal etwas besser entsprechend als letzte Nacht. Die Milchstraße mit der hellen Zetrnalregion...ich fühlte mich an La Palma erinnert. Seeing war auch etwas besser. Die Vorräte... haben knapp gereicht, Glück gehabt bzw. richtig gehaushaltet.
    Die Ecke um den fernen Wendelstein wurde in einem Kreis aus goldenem Licht illuminiert, die Sonne kündigte sich an. Bald darauf flammte leicht westlich vom Gipfel ein orangener Punkt auf.





    Das goldene Licht am Morgen, immer wieder traumhaft. Ich baute alsbald fix ab, Wind kam auf – zum Glück erst jetzt. Nochmal richtiges Bergfeeling zu Schluss – eisiger Wind um die Nase, Menschenleere, Vogelgezwitscher. Toll. Kur vor der ersten Gondel genehmigte ich mir noch ein paar Minütchen in einem Liegestuhl auf der weiter unten gelegenen Panoramaterrasse des Gipfelrestaurants. Beine hoch, Kapuze auf, Nase gen Sonne, chillig.


    Ich freue mich schon aufs nächste mal.


    Schönes WE + CS!
    Norman