Beiträge von Silvia581 im Thema „Einstieg Deep-Sky Fotografie“

    Hallo Philipp,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da hast du richtig gelesen, ich hab noch keine Erfahrung, bloß die graue Theorie aus Büchern und diversen Videos und Foren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das macht nix, wir Astro-Fotografen haben alle mal so angefangen. [:)]


    Ich kann blos aus der Erfahrung von 27 Jahren Astro-Fotografie schreiben, wo bei mir die Stolperstellen waren, welche Fehlentscheidungen mich Geld, Zeit und Nerven/Frust gekostet haben...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe die größere Öffnung mit der mäßigen Brennweite daher gewählt, damit das System schneller wird und die Kamera weniger hitzebedingt rauscht, durch die kürzeren Belichtungszeiten.
    Laut der Bücher war das einer der wichtigen Punkte, weshalb die fortgeschrittenen Fotographen ja auch gerne zur gekühlten CCD-Kamera greifen, wenn ich mich nicht irre.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es dauert üblicherweise etwa 2-3 Jahre, bis aus einer Idee ein Buch wird. Und in der Zeit sind die Kameras schon 3 oder 4 Generationen weiter. Verstärkerglühen, Rauschverhalten und Empfindlichkeiten haben sich völlig verändert. Bildbearbeitungsprogramme haben bessere Verfahren implementiert oder gar völlig neue Bearbeitungsschritte implementiert.


    Das Rauschen einer gegebenen Kamera ist nicht so sehr von der Belichtungszeit während der einzelnen Aufnahme abhängig. Das hast noch nicht so ganz verstanden. Es hängt von der Einstellung der ISO-Zahl ab. Und von der Außentemperatur. Im Winter bei Minusgraden übernimmt das Wetter die Kühlung, im Sommer bei + 25 °C Nachttemperatur rauscht die selbe Kamera bei identischer ISO- und Zeiteinstellung viel stärker als im Winter...


    Die Belichtungszeit wird üblicherweise so gewählt, daß die Gleichlaufschwankungen der Montierung (ohne Autoguiding) noch runde Sterne produziert und daß die Aufnahme hintergrundlimitiert ist. Der Buckel im Histogramm sollte dabei max. 1/3 weg vom linken Rand des Histogramms sein. Fotos aus der Stadt heraus sind dabei deutlich schneller hintergrundlimitiert als Fotos aus den Alpen oder Namibias Hochplatos...


    Ganz grundsätzliche Dinge wie "Dark", "Flat" "Biasaufnahmen" bleiben gleich, aber der Rest ist oft schon überholt, wenn das Buch endlich in den Handel kommt. [;)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die von mir verlinkte Kamera ist bereits eine astromodifizierte Version :-P<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hatte ich überlesen, sorry


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie viel schwieriger würdest du die von mir verlinkte Brennweite von 610mm bewerten, gegenüber eines Teleobjektivs mit 300mm Brennweite?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bei doppelter Brennweite brauchst 4x so viel Belichtungszeit, um die selbe Helligkeit pro Pixel zu erreichen.


    Du mußt also pro Einzelbild 4x so lange belichten. 4x so lange das Guiding runde Sterne produzieren. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit von Ausschußbildern mit verzogenen oder verwackelten/unscharfen Sternen deutlich an...


    Vom Gewicht her ist es Deiner Montierung wurscht, ob da jetzt ein Teleobjektiv oder der Astrograf drauf sitzt. Aber die Fläche, an der eine Windböe angreifen kann, der dadurch resultierende Hebel für auftretende Kräfte steigt stark an. Und durch den Durchmesser der Röhre sitzt das Gewicht viel weiter weg vom Schwerpunkt der Montierung. Dadurch steigt die Schwingungsanfälligkeit des Systems kräftig an.


    Es kommt auch noch hinzu, daß Du bei einem kleinen Refraktor oder Fotoobjektiv sofort loslegen kannst, während Du bei einem f=4,1 Newton erstmal die Justage üben mußt. Und die ist bei so einem schnellen System sehr sehr kritisch. Der Komakorrektor ist von der Stange, nicht speziell für dieses System gerechnet. Dank der Nut gegen "Rausrutschen" verkippt er in den meisten Fällen und treibt Dich an den Rand der Verzweiflung. [xx(]


    Zu dem von Dir ausgesuchten Newton gibt es auf der Seite vom Shop noch keine einzige Beurteilung. Auch sonst habe ich keinen Erfahrungsbericht gelesen. Das scheint ein völlig neues Teleskop zu sein. Du kaufst damit die Katze im Sack. Es kann ein gut durchdachtes und gut konzipiertes Teleskop sein. Oder eine bauartbedingte Gurke.


    Eine 1:10 Untersetzung am Okularauszug ist gut. Aber die Anordnung der Zug- und Druckschrauben an der Spiegelzelle ist schlecht. Die sitzen nicht paarweise, sondern um 1/6 des Umfangs voneinander entfernt. Das erschwert das vernünftige Justieren des Hauptspiegels. Und Du brauchst dafür definitiv noch ein Justierwerkzeug. Am besten ein beleuchtetes 2" Cheshire Justierokular. Das taucht in der Zubehörempfehlung des Shops überhaupt nicht auf. Dabei ist das ein extrem wichtiges Zubehörteil. [:(]


    Beim verlinkten Angebot ist bereits ein 8x50 Sucher dabei. Trotzdem empfiehlt Dir der Shop ein extra Sucherfernrohr für die Guidingcam. Das ginge auch deutlich günstiger mit einer simplen Adapterplatte, die statt der vorhandenen in den Sucher eingesraubt würde. Bei der empfohlenen Guidingcam handelt es sich um eine Kamera, die von den gängigen Autoguidingprogrammen nicht wirklich unterstützt wird. Und auch für Planetenaufnahmen streikt sie bei den gängigen Aufnahmesoftwares. Ich hab sie nicht zum Laufen gebracht bei mir...


    Bitte frag vor dem Kauf nach, mit welchen Programmen sie zusammenarbeitet. Und laß Dir parallel von anderen Händlern ebenfalls Angebote zuschicken. Der von Dir ausgesuchte Shop ist nicht das gelbe vom Ei. In allen Foren häufen sich Anfragen, weil die User nicht wirklich glücklich mit ihren Einkäufen sind...


    Ich finde in der Beschreibung weder Angaben zur Stärke der Fangspiegelstreben noch Angaben zur prinzipiellen Fassung desselben. Sitzt der Fangspiegel vollflächig verklebt, mit 3 Silikonplobs geklebt oder durch eine Plastikfassung rundum gequetscht? Keine Angabe. Ist der vordere Abschlußring aus Aluguß oder Plastik? Keine Angaben. Wie hoch baut der Okularauszug auf? Keine Angaben. Auch Angaben zur Wandstärke des Tubus fehlen. Das sind jedoch essentiell wichtige Angaben.


    Außerdem steht in der Beschreibung vom Shop sinngemäß "für fortgeschrittene Fotografen" und nicht "für blutige Anfänger". Das solltest Du Dir zu Herzen nehmen.


    Du bist aus meiner Sicht jemand, der noch nie auf Schlittschuhen gestanden ist und willst gleich als erstes den doppelten Rittberger springen, ehe Du Dich überhaupt sicher mit den Schlittschuhen geradeaus bewegen kannst. Das ist jetzt nicht böse gemeint, sehe es einfach als Anregung, erst mal laufen zu lernen, ehe Du Dich an schwierige Figuren wagst. [:)]


    Astrofotografie ist "Handwerk", das erfordert viel Übung. Und als Anfänger sollte man kleine Brötchen backen und nicht gleich mit der Hochzeitstorte als erstes Übungsstück beginnen...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich frage deshalb, weil mir die Bilder mit größerer Brennweite, rein ästhetisch, um ein vielfaches besser gefallen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann ich gut nachvollziehen. Dann sind Bilder mit dieser Brennweite Dein Ziel in ein paar Jahren. Für den Anfang solltest Du trotzdem mit kürzeren Brennweiten beginnen. Um Erfahrung zu sammeln...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist die Brennweite von 610mm schon so "schwer zu fotografieren", dass es einen Anfänger zu schnell entmutigt oder packt man das mit etwas Durchhaltevermögen auch ganz gut?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich finde, es ist zu schwer. Deine Frusttoleranz bzw. Dein Durchhaltevermögen kann ich nicht beurteilen. Ich kann auch nicht beurteilen, welche Ansprüche Du an Deine Bilder stellst. Willst Du wirklich punktförmige Sterne? Feinste Spikes, oder tolerierst Du eine schlechtere Sternabbildung? 10 %, 20 % oder 50 % Ausschußbilder, die Du dann vor dem Stacken zur Bildbearbeitung doch aussortieren mußt?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auf Ebay (kleinanzeigen) habe ich leider nicht viele dieser älteren Objektive gefunden, bzw. sind sie teilweise eine Ecke teurer als das Teleskop.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wie lange hast danach gesucht? Mit welchen Suchbegriffen? Hier mal ein Treffer nach 20 Sekunden Suche:
    http://www.ebay.de/itm/Objekti…a70fc4:g:iO0AAOSw4A5YvBtA


    Abgeblendet auf 5.6 ist es für einen Anfänger sehr brauchbar. [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich mir für die Bildbearbeitung schon einige Tutorials angeschaut habe und sie sehr genau in den Büchern beschrieben ist, sollte ich das hinbekommen :) Der Umgang mit Computern hat mich noch nie vor sehr große Probleme gestellt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das ist gut. [:)]


    Grüße
    Silvia

    Hi Philipp,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Gegend ist relativ dunkel, da Hannover mit 45km Entfernung die nächste größere Stadt ist. Bei "Clear Sky" ist die Milchstraße mit bloßen Augen wie gemalt zu erkennen. :) Ich habe ein größeres Auto und bin daher mobil, trotzdem sollte das System noch einigermaßen kompakt bleiben, weshalb ich mich gegen ein riesiges Newton mit 250mm Öffnung entschieden habe. Anfangen werde ich allerdings im heimischen Garten, damit die Stromversorgung nicht zum Problem wird.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    klingt nach nem guten Plan. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich möchte mit der Astrofotografie beginnen, wobei mein Hauptaugenmerk auf der Deep-Sky Fotografie liegt. Ich habe nun die Bücher "Astrofotografie" von Thierry Legault und "Handbuch der Astrofotografie" von Ditter, Martin, Koch (außer die genaue Bildbearbeitung) gelesen. Mir fällt es allerdings noch immer schwer, das passende Equipment zu finden, da mir die praktische Erfahrung fehlt.


    Aus den Büchern geht hervor, dass für den Einstieg noch keine sehr lange Brennweite erforderlich ist sondern für Deep-Sky die Öffnung wichtig ist und man in eine anständige Montierung investieren sollte. So weit, so logisch. Da ich mit einer DSLR fotografieren möchte, würde ich mich spontan für eine schnelle Optik entscheiden, also f/4 /5. Außerdem hätte ich gerne ein GoTo-System und natürlich das Autoguiding.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Öffnung ist visuell wichtig, bei Fotografie ist das nicht so wichtig. Bei Fotografie kann Öffnung durch Belichtungszeit "kompensiert" werden. [;)]


    Grundvoraussetzung dafür ist aber, daß die Montierung sehr gut eingenordet ist und einen möglichst kleinen periodischen Fehler hat. Dann bleiben die Sterne auch bei längeren Belichtungszeiten rund und auch in den Ecken ist keine Bildfeldrotation erkennbar. Den periodischen Fehler kann man durch Autoguiding wegbügeln, sofern keine aprupten Sprünge auftreten. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun erscheinen mir folgende Produkte sinnvoll:
    Skywatcher Montierung EQ-6 Pro SynScan GoTo
    http://www.astroshop.de/parall…o/p,4070#tab_bar_0_select


    Orion Teleskop N 150/610 Astrograph OTA
    http://www.astroshop.de/orion-…/p,53488#tab_bar_1_select


    Baader MPCC Mark III - Multi Purpose Newton Coma Correktor
    http://www.astroshop.de/flattn…on-coma-correktor/p,33547


    Canon DSLR EOS 1300Da + Batteriegriff
    http://www.astroshop.de/spiege…n-dslr-eos-1300da/p,53000


    Omegon Kamera Easy Autoguiding-Set50
    http://www.astroshop.de/kamera…autoguiding-set50/p,52858


    Ich würde gerne nicht viel mehr als 3000€ ausgeben, falls mir jemand eines der Dinge gebraucht anbieten kann, wäre ich dankbar! :-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich lese aus Deinem Text, daß Du noch garkeine Erfahrung in Deepsky-Fotografie hast. Da würde ich erstmal das angedachte Teleskop und den dazu passenden Komakorrektor weglassen und mit kleinerer Brennweite anfangen. Schlicht mit Festbrennweitenteleobjektiv(en). Das können ruhig auch erstmal ältere Objektive mit M42 oder T2 Anschluß sein. Um die an eine moderne Canon anzuschließen, gibt es superflache Adapter auf Canon Bajonet mit 1 mm optischem Weg.


    Unter die Kamera so ne Prismenschiene: http://www.teleskop-express.de…och-und-Fotoschraube.html


    Die wird dann in diese Doppelbefestigung: http://www.teleskop-express.de…el-Doppelbefestigung.html


    geklemmt. Und am anderen Ende paßt dann der von Dir verlinkte Sucher mit seiner kleinen Schiene rein.


    Dafür aber die Kamera gleich astromodifizieren lassen. Dadurch kommen die rot leuchtenden Nebel deutlich besser raus.


    Schau mal auf diese Seiten, alle Bilder sind mit astromodifizierter Kamera und martelalten Festbrennweiten von Mayer Görlitz aufgenommen:


    135 mm Tele:
    http://www.sternwarte-zollern-…ebulae/primotar/index.htm


    300 mm Tele:
    http://www.sternwarte-zollern-…bulae/orestegor/index.htm
    http://www.sternwarte-zollern-…kowollik/galaxies/M31.htm


    Schon bei 300 mm Brennweite wirst ne Weile brauchen, bis die Sterne auch bei mehreren Minuten Belichtungszeit rund bleiben. Wenn das dann klappt, kommt die Bildbearbeitung. Die ist auch nicht ohne, die muß auch erst gelernt werden.


    Insgesamt finde ich Dein Konzept schon sehr stimmig. Das A und O ist die Montierung. Da hast die richtige Entscheidung getroffen. Die kann einfach nicht stabil genug sein. [:)] [^] [:D]


    Auch wenn es sicherlich für Dich erstmal ungewohnt und eventuell total witzig ausschaut mit nem Teleobjektiv auf der fetten Montierung. So hast am wenigsten Frust und Stolperstellen für den Einstieg.


    Was Du damit an Teleskop und Komakorrektor einsparst, kannst ja in Schmalbandfilter investieren. [:D]


    Und wenn Du in ein paar Jahren den gesamten Himmel mit den Teleobjektiven "abgegraßt" hast, kannst immernoch zu höheren Brennweiten mit nem "richtigen" Teleskop gehen. Ob das dann ein schnuckelig farbreiner Refraktor oder ein Newton wird, kommt darauf an, welche Brennweite Du schlußendlich anstrebst...


    Grüße
    Silvia