Beiträge von Kerste im Thema „Klassische Okulare“

    Hi!


    Dann will ich auch mal ein paar Klassiker zeigen, die auf der Heilbronner Sternwarte stehen (da gibt's auch besser belichtete Bilder der Teleskope im Freien).


    Mal mit dem Jungspund anfangen:

    Zu dem Butenschön f6 (für Fernrohr 6, hat nichts mit dem Öffnungsverhältnis zu tun) gehören natürlich auch ein paar Okulare (meist Mittenzwey), komptibel mit Lichtenknecker-Steckmaß:

    Zenitspiegel ist bei dem Gerät von etwa 1963 leider keiner dabei, dafür zwei Graufilter, die schon ganz modern unten in die Okulare eingeschraubt wurden. Das lange Ding im Hintergrund ist ein terrestrisches Okular.


    Bekannter dürfte der Kosmos E68 Refraktor sein, der nach dem Krieg lange das Hauptteleskop der Sternwarte war:

    Auch dazu gehören Okulare:

    Soweit nichts besonderes, aber die Filter wurden damals noch oben augenseitig aufgeschraubt. Die älteren unter uns erinnern sich:

    Mutig finde ich, dass die Brennweiten auf den abschraubbaren Teilen standen.
    Und noch mutiger ist dieser Zenitspiegel, der auf das Okular geschraubt wurde. Ich hab den nie ausprobiert...


    Aber genug mit dem neumodischen Kram, hier ist ein Merz Schulfernrohr, etwa Baujahr 1900-1910.

    Zum Okularsatz gehören ein langes terrestrisches Okular und ein Zenitspiegel mit Konterring – er wurde ans Teleskop geschraubt und konnte über Lösen des Rings gedreht werden. Dazu ähnliche Okulare wie beim Kosmos-Refraktor, nur ohne Brennweitenangabe:


    Ein Sammelsurium ist der Wecker-Refraktor (nach dem Spender Ernst Wecker): Die Montierung mit Uhrwerksnachführung ist von Butenschön in Hamburg, das Teleskop von Tremel in München, Sucher und Okulare von Steinheil in München.

    Auch hier wurde der Zenitspiegel an das Teleskop geschraubt, konnte aber per Klemmschraube in eine bequeme Position gedreht werden.


    Cool ist das Teil hinter den Okularen: Das ist ein Fadenkreuzeinsatz. Wurde in das Teleskop geschraubt, und die Okulare wurden dann in den Einsatz geschraubt, sodass das Fadenkreuz auf Höhe der Feldblende war.
    Leider sind nicht mehr alle Okulare okay, ein paar wirken wie ein Kaleidoskop.


    Und noch ein Oldtimer zum Schluss, wohl von Emil Busch in Rathenow. Die Okulare liegen links unter ihm:

    Zu einem langen Messingrefraktor gehören auch fast genau so lange Okulare:

    Im Hintergrund ein modernes 1,25" Okular zum Größenvergleich. Die Bildqualität der Messing-Okulare ist leider nicht so berauschend, wir hatten das Gerät ursprünglich auf Mitte 19. Jahrhundert geschätzt. Nett: Sie sind auf deutsch beschriftet, mit der Vergrößerung, die sie liefern. Man kann es auf den Fotos erkennen.


    Ach ja: Falls jemand Bilder der Heilbronner Sternwarte vor etwa 1980 hat – und noch besser vor dem Luftangriff vom 4. Dezember 1944 – sind wir immer daran interessiert.


    Beste Grüße,
    Alex