Beiträge von donadani im Thema „Vorstellung Vixen R100L“

    Noch ein Unterschied: vor dem Newton beobachtet man "aufrecht" stehend - während man vor dem FL auf die Kniee fallen muss - nur so als Hinweis für Leute mit eventuellen Ego-Problemen... ;)

    So - jetzt kann ich auch wieder was Sinnvolles beitragen ;)


    Bevor es hier zuzog und doch tatsächlich noch zu regnen anfing - war der Himmel so gegen 17-18 Uhr sogar recht klar... also hab ich die beiden "Schwarzen" raus geschleppt und etwas vergleichgeschaut am Mond.


    Was soll ich sagen - Fluorit-Optiken sind einfach der Knaller! - Punkt, aus, Amen! ;)


    Nein im Ernst - der Unterschied war deutlichst sichtbar - was nicht heißt, dass der R100L schlecht war... Gestartet bin ich mit 10mm Vixen LV im R100 und 9mm Vixen LV im Bresser FL und somit genau 100fach an beiden Rohren. Das Bild im FL war deutlich heller! Der Mond eher weißlich - im R100 eher gelblich... Dachte zunächst es liegt am Okular, da das 10mm schon etwas älter war - aber auch in einem neueren 10mm LV - gleiches Bild. Das es definitiv nicht am Okular lag wurde dann spätestens klar, als ich ein Nagler Zoom auf 4,5mm am R100L und ein Vixen LV 4mm am FL einsteckte auch hier der gleiche Farb- bzw. vermutlich eher Helligkeitsunterschied.


    Mit dem R100L sieht man nicht unbedingt weniger Details aber am FL sieht man sie WESENTLICH einfacher, schenller und knackiger - die Beobachtung ist dort viel entspannter - man will gar nicht mehr weg von der Optik, da einen die Details förmlich anspringen. Beim R100L muss man angestrengter schauen - man kann dann annähernd die gleichen Einzelheiten sehen aber entspannt ist das nicht und - ganz ehrlich - ich war sehr schnell wieder am FL :)


    Andererseits sollte ein Unterschied ja auch durchaus zu erwarten sein und für das was er ist - liefert der R100L wirklich eine gute Performance! Bei einem vorherigen Test - als die Sonne noch etwas höher stand - an der Schornsteinplakette des Nachbarn lieferte der R100L wirklich ein Top-Bild - ich konnte - soweit ich mich erinnere - alle Einzelheiten sehen, die ich auch mit dem FL sehen konnte (der war da noch nicht draußen).


    Vermute daher der R100L sollte sich eher mit einem gutem 80 oder 90mm Apo messen - das dürfte eher seine Klasse sein - hab da auch schon eine Idee wer da demnächst herhalten darf ;)



    Viele Grüße
    und hoffentlich klareren Himmel als hier!


    Christoph

    Hallo Roland,


    danke für die Bilder - toller Vergleich, kommen ja viele Informationen zu den kleinen Newtons zu Tage, die mir noch nicht bekannt waren. Besten Dank auch Jürgen für Deine Infos!!


    Gruß
    Christoph

    Hi Andi, hi Roland,


    der Fangspiegel bzw. dessen Zelle hat einen Durchmesser von ziemlich genau 25mm - somit 25% lineare Abdeckung. Visuell "noch" ok ;) Ich vermute Vixen konnte hier nicht viel kleiner fertigen um alle Justierschrauben und die Spiegelumrandung hin zu bekommen.


    Auf den Bildern täuscht das ein wenig, da Vixen den Raum um den Spiegel herum großzügig bemessen hat - da sind locker 1-2cm Luft auf jeder Seite - Bild hänge ich nachher mit hier rein - da kann man das schön sehen.


    Viele Grüße
    Christoph

    Danke Dir Sven! :)


    Anbei ein interessantes Foto aus der mehrseitigen Anleitung - die hier ebenfalls von einem "Bresser" spricht... - interessant, deswegen, da auf der vorherigen Seite der Bresser "FL102S" vorgestellt wird :)




    Wenn man das Foto des Fluorit-Apos genau begutachte erkennt man sogar, das hier der gleiche komische Okularauszug wie bei meinem (sh. Brüder im Geiste thread http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=205866) verwendet wurde - oha! also war der doch original.... und der Sucher wurde auch auf dem Bild mitten auf dem Tubus und nicht wie sonst bei Vixen übblich am OAZ befestigt.


    cs
    Christoph

    Hallo liebe Klassikleser,


    wie der ein oder andere im Verkaufsanzeigenthread gelesen hat - bin ich dank Hinweis von Hannes und Niklo (privat) an einen Vixen R100L gekommen.


    Vorher wusste ich - genau wie beim Vixen 60L – nicht einmal, dass es dieses Teleskop überhaupt gegeben hat :) Ein Newton Reflektor mit 100mm Öffnung bei 1000mm Brennweite [:0]


    Da ich Vixen mag und noch dazu rein visuell orientiert bin ist so ein f/10 Newton natürlich etwas Feines - insbesondere wenn wie dieser noch recht selten. Offensichtlich wurden nur sehr wenige dieser Geräte überhaupt in Deutschland verkauft.


    Aufgrund der schwarzen Farbe hatte ich zunächst vermutet, dass es sich hier um ein Bresser Gerät handelt und die Aufkleber waren in der Verkaufsanzeige nur andeutungsweise zu sehen.


    Erst als ich das Teil hier ausgepackt habe stellte ich fest, dass es sich doch um einen Vixen handelt – die Art der Aufkleber kenne ich von Vixen aber bisher überhaupt nicht – habe schon gemutmaßt, dass es ein zurück gelabelter Bresser ist ;) Wie auch immer – unter der Haube sind die ja eh 100% gleich…


    Der Newton kam hervorragend verpackt - wirklich! glaube so gut kam überhaupt noch kein Teleskop bei mir an… Mit dazu gab es noch einen schön lackierten Holzwinkel als Ablage auf dem sich der Newton aber genauso gut jeglicher 100mm Refraktor pudelwohl fühlt.


    Dafür fehlte aus welchem Grund auch immer der originale Sucherschuh – hatte zunächst nur die zwei Löcher im Tubus und die etwas verbeulte Tubuswand dort herum gesehen und schon Schlimmes vermutet – bis mir dann aufging, dass dort eben mal ein Sucherschuh saß. Was für ein Glück hatte ich noch genau so einen hier herumliegen, mit dem ich eh nichts anzufangen wusste – dieser passte absolut perfekt und einen schwarzen Vixen Sucher hatte ich auch noch über – fein! Nun ist der Newton wieder in original Konfiguration.


    Der Vor- (und Erstbesitzer) hatte das Gerät seinerzeit bei einem Astroversand in Tübingen neu gekauft und ist offensichtlich sehr pfleglich damit umgegangen.


    Vor ein paar Jahren schrieb er mir, hat er den Newton dann überholt und ihn innen mit Velour ausgekleidet sowie bei Haupt- und Fangspiegel-Lagerung eine Gegenfeder eingebaut so dass die Kollimation besser erhalten bleibt. Dies ist ihm jedenfalls hervorragend gelungen. Das Gerät sieht fast aus wie neu aus dem Laden inkl. den Spiegeln und macht mit den Optimierungen sogar noch etwas mehr her! :)


    Eine absolute Ausnahme war jedenfalls, dass das Wetter an dem Tag als das Gerät hier ankam perfekte Bedingungen bot! So konnte ich – nach Anbau von Sucherschuh und Sucher sowie einer kurzen Justage sogar gleich raus und Sternenlicht auf die Spiegel fallen lassen.


    Auch wenn dies nur ein kurzer Test war fiel eine nahezu perfekte Korrektur der Spiegel auf was bei dem kleinen Durchmesser auch zu hoffen war. An meiner Lieblingsstraßenlampe konnte ich jedenfalls ohne Probleme das 3mm Nagler einstecken ohne einen nennenswerten Qualitätsverlust zu sehen. Der Sterntest zeigt klar abgegrenzte Ringmuster beidseitig des Fokus - top!


    Wie gut sich der Newton nun im Vergleich zu einem 4“ Apo am Mond und Planeten schlägt werde ich erst noch testen müssen – bin da sehr gespannt.


    So und hier nun auch noch ein paar Bilder vom „langen“, kleinen „R“ :)


    Eine der Handrändeln war etwas verfärbt... zum Glück hatte ich auch hier Ersatz :) Interessanter Weise hatten diese frühen Newtons einen gut laufenden, klassischen Zahnstangen Auszug komplett aus Metall. Bei vielen anderen Vixen Geräten wurden ja dann irgendwann die Schiebeauszüge verbaut, bei denen der Fangspiegel axial verschoben wird.


    Schönes WE und allzeit klaren Himmel!
    Christoph