Hallo Simon,
Was Du auf dem Bild sehen möchtest, existiert nicht in der Realität, sondern nur als idealisierte Vorstellung in unseren Gehirnen.
Das Sonnenuntergangs-Foto oben zeigt doch auch nur eine überbelichtete Sonnenscheibe, rötliches Streulicht in der Atmosphäre, und die Landschaft als dunklen Schatten ohne Struktur.
Mehr geht halt nicht, der Kontrast ist einfach zu hoch!
Eine Digitalkamera arbeitet angenähert linear.
Nehmen wir an, der A/D-Wandler arbeitet mit 14 Bit (DSLR in mittlerer Preislage). Dann werden die ankommenden Helligkeitswerte in 16384 gleich große Stufen unterteilt. Etwas Rauschen kommt auch noch dazu.
Letztlich kann eine gute elektronische Kamera in einem einzelnen Bild Helligkeitsunterschiede von ca. 5000:1 verarbeiten, sehr hochwertige schaffen ca. 30000:1. Wenn die Sonnenscheibe im Bild ist, bräuchtest Du aber zur Vermeidung von Über- und Unterbelichtung über 1000mal mehr Kontrastumfang - mehrere Millionen:1. Das kann kein Bildsensor!
Dazu kommen noch Streulicht und Reflektionen in der Optik. Je größer der Kontrastumfang, um so mehr stören diese Effekte. Sie begrenzen auch die Möglichkeiten, ein HDR-Bild aus mehreren Einzelaufnahmen mit sehr unterschiedlicher Belichtung zusammen zu setzen,
Gruß,
Martin
