Beiträge von hobbyknipser im Thema „M42 M43 kurzbelichtet“

Hallo, Kollegen,

ich hatte es am 24.02.17 auch noch kürzer mit 0,6 sec und einem AS UHC-Filter versucht, um die 4 hellen Trapezsterne noch besser trennen zu können. Das war aber ein Reinfall! siehe folgendes Bild:
Bei nur 1525mm mit einer alten DSLR ist die Auflösung der Trapezsterne doch sehr begrenzt.

Dann bringt es viel mehr, mit dem C9.25 bei ca. 5000mm Aufnahmen zu machen; dann aber wieder mehrere sec, um überhaupt etwas auf dem Chip zu haben. 30 sec sind aber viel zu lang, eher so 5-6 sec mit der Hoffnung, dass das Seeing so 10 sec lang stabil bleibt. Aber wohl erst wieder Ende des Jahres, bei diesem Wetter! Hier ein Versuch von 2014 mit 30 sec:

viele Grüße und cs
Andreas

Hallo, Sven,

ich finde Dein Bild sehr gut, vor allem, da es eines Deiner ersten Astrofotos ist! Viel besser als meine ersten Aufnahmen!
Viel falsch gemacht hast Du auch nicht!
Es geht bei M42 darum: will man den ganzen Nebel aufnehmen, ohne, dass etwas ausbrennt, und zudem alles ausgeleuchtet wird, dann muss man mehrere unterschiedliche Belichtungszeiten benutzen und alles irgendwie zusammenmontieren, sehr schwierig!
Mein Ziel war es, nur den Trapezbereich möglichst detailliert darzustellen, mehr nicht! Ich habe keine Darks, Flats, etc. gemacht! Normalerweise mache ich auch Flats, hier aber nicht. Ich nutze nur einen kleinen Bereich des Bildes, wo kaum Staubflecken und vignettierte Bereiche zu erkennen waren. Das war der Grund.
Die Trapezsterne sind bei mir schon ausgebrannt, also zu lange belichtet; die Außenbereiche und auch M43 haben viel zu wenig Licht abbekommen, also die Belichtungszeit war dafür viel zu kurz.
Aber mein Ziel habe ich mit dem Trapezbereich erreicht, finde ich.
Suche Dir als Anfänger auch ein Ziel und versuche, dieses zu erreichen. Z.B. kannst Du bei gleicher ISO-Zahl (z.B. ISO 800) viele Aufnahmen mit 30 sec machen und diese dann stacken mit DSS: Dann hast Du eine schöne Gesamtansicht von M42 und M43; nur das Trapez ist dann schon überbelichtet, aber das Ziel einer schönen Gesamtdarstellung hast Du erreicht.
Scharf gestellt habe ich mit dem LiveView, 10x Vergrößerung, und habe die Trapezsterne von M42 genommen! So lange fokussiert, bis diese Sterne möglichst klein wurden! Mit dem Baader Steeltrack als Feinkokussierer.

viele Grüße und bald wieder cs
Andreas

Hallo, Sven,

das kannst Du gerne machen! Würde mich auch interessieren!
Bitte schreib auch was zu Deinem Himmel und den Aufnahmeparametern, vor allem der Einzelbelichtungszeit dazu!

viele Grüße und bald wieder klaren Himmel
Andreas

Hallo, Ralph und Micha,

besten Dank für Eure Antworten!
Micha: Ja, da hast Du Recht! Das Seeing ist wohl der fast alles entscheidende Faktor! Du hast mir gegenüber einen klaren Vorteil: die wesentlich empfindlichere Kamera! Da kannst Du viel kürzer gehen als ich. Dafür ist mein Bildfeld wesentlich größer und ich kann noch Nachbarobjekte (hier: M43) mit dazunehmen.
Da der innere Bereich kaum Rauschen enthält, habe ich mal nur dort die Schärfung noch stark erhöht! Obwohl immer noch wenig Rauschen da ist, kann ich nicht noch mehr schärfen, da ich wohl auch jetzt schon wahrscheinlich Artefakte erzeugt habe!
hier der neue Versuch, sieht irgendwie merkwürdig aus:

viele Grüße und bald wieder cs
Andreas

Hallo, Kollegen,

hier das Ergebnis von 60 x 0,125 sec bei 1525mm, ISO 3200, ohne Filter.
0,125 sec für eine DSLR ist wohl doch zu kurz! Die BB war grausam.
DSS hat erstaunlicherweise gestackt, aber keine Sternzahl angegeben.
Zweimal manuell mit Fitswork im Batchbetrieb habe ich es versucht. Fitswork hat aber nur SW-Bilder als Einzelbilder erkannt! ... und das Ergebnis war großer Mist: eine Zusammenballung der Trapezsterne und natürlich auch SW, unbrauchbar!
Also das DSS-Ergebnis genommen und das Wenige etwas herausgestellt. Schärfen ergab bei dem hohen Rauschen keinen Sinn.

wenn man doch noch schärft, sieht es etwa so aus:

die Trapezsterne sind immer noch überbelichtet! Man muss also noch kürzer belichten! Dann geht es fast nur noch darum, mit vielen Bildern die 5. u. 6. Komponente darzustellen. Für den Trapezbereich selbst werden die dann ca. 1/20 sec schon für eine DSLR wohl zu kurz.

viele Grüße und cs
Andreas

Hallo, Kollegen,

habe das Bild noch etwas stärker geschärft; meiner Meinung nach sieht es so etwas besser aus; die Farben wurden dadurch auch etwas verstärkt.
Für 0,8 sec Aufnahmen, dem aktuellem Seeing und der LV bin ich damit zufrieden.
Was ich erwähnen möchte: es ist nur ein ähnliches Ergebnis herausgekommen (gut, etwas besser), wie ein altes Bild von mir bei f/21 = ca. 5000 mm bei 30 sec Belichtungen, bei ähnlichem Seeing! D.h., man muss schon wesentlich kürzer belichten, um das Seeing halbwegs in den Griff zu bekommen!

viele Grüße und bald wieder cs
Andreas

Hallo, Kollegen,

ich habe es auch mal mit der Kurzbelichtungstechnik versucht und hatte gehofft, das Trapezgebiet genauer auflösen zu können.
C9.25 bei f/6.5 (1525mm) mit der Canon 1100da; kein Filter, ISO 3200;
Belichtung: 250 x 0,8 sec. leider alles bei durchschnittlichem Seeing und hoher Lichtverschmutzung!
Gestackt mit DSS: DSS erkannte 28 Sterne im gesamten Bild.
BB: Bild aufgehellt, leicht die Farben verstärkt, ganz leicht geschärft und ganz leicht weichgezeichnet, um das Rauschen wieder zu verringern.
Was mir auffiel: für die Darstellung des Trapezbereiches war die Belichtung viel zu lang!, für M43 fast richtig. Auf den Einzelbildern war M43 gar nicht zu sehen. Man murss die Belichtung anscheinend so wählen, dass das Objekt gerade so zu erahnen ist oder so gerade noch nicht zu erkennen ist.
Da die Belichtung zu lang war, habe ich heute noch mal ein paar Aufnahmen bei 1/8 sec gemacht. Das scheint eher zu passen und die 6 Sterne des Trapezes waren zu erkennen. Diese Aufnahmen habe ich noch nicht bearbeitet.
hier die "lange" Belichtung. Wie man die noch besser schärft, weiss ich nicht. Da fehlt mir noch die Erfahrung.

viele Grüße und cs
Andreas