Beiträge von Rudi FK im Thema „Ein neuer 12 Zoll Spiegel“

    Hallo Daniel,


    mein Glückwunsch zum fertigen Spiegel und zur detaillierten Dokumentation. Könntest Du mir bitte noch sagen wieviel Poliermittel Du verbraucht und wie oft Du Deine Pechhautoberfläche erneuert hast.


    Gruß Rudi

    Hallo Daniel,


    die Pechhaut würd ich eher jetzt gleich auffrischen und nicht erst vor dem Finish. Wenn Du mit der Drahtbürste drüber gehst, oder auch mit Klinge die Oberfläche runter krazt, dann passt die Pechhaut danach nicht mehr und muss neu angepasst werden. Nach ein paar Runden polieren passt die Pechhaut dann ja immer besser und ist fürs Finish bereit. "Mein Gedanke". Ich selbst geh alle 5 Poliersessions (ca. 4h Politur) mit der Drahbürste drüber, da sind dann auch gleich die Miikrokanäle mit drin.


    Gruß
    Rudi

    Hallo Daniel,


    ich hoffe das ich nach den Osterferien auch mal wieder was berichten kann.
    Bei mir sieht es vom Profil her ähnlich aus. Mit Deiner Strichführung habe ich allerdings den Zentralberg abgetragen, da bei kurzen Strichen und wenig seitlichem Überhang die Pechhaut in der Mitte immer im Eingriff ist. Hast Du Dein Tool mit einem eingepressten Stern modifiziert (Ringtool)?
    Nach der Polierpause könnte es auch sein das Dein Tool in der Mitte nicht gleich angepasst war und beim polieren in der Mitte nichts abgetragen hat. Ist eigentlich auch egal Hauptsache es Funktioniert und man weiß warum. Ein Berg in der Mitte ist nachher in der Regel leichter wieder abzutragen. Meine Strichführung für dieses Problem ist derzeit W-Striche mit viel Überhang damit das Tool am Rand durch die Kippwirkung mit etwas mehr Druck arbeitet. Hat bisher bedingt funktioniert (geht ganz langsam in die Richtige Richtung). Allerdings sind bei mir die Berge und Täler auch größer.
    Bin gespannt wie es bei Dir weiter geht, da ich genau das gleiche Randproblem habe. Ich kann allerdings jetzt erst nach den Ferien wieder weiter machen.
    Ist Dein Spiegel schon auspoliert und wie hast Du das beurteilt?



    Gruß Rudi

    Hallo Daniel,


    zum Thema Asti Bekämpfung. Ich denk Kurt und andere Spezialisten lesen mit. Aufgrund Deines Strehlwertes von 0,923 sind eigentlich alle Fehler in Summe nicht sehr groß. Der Asti ist ja nur einer davon und kann also nicht so groß sein, als das Du da jetzt schon aktiv werden musst. Wichtiger ist jetzt nach 2-3 Stunden Politur erst mal weiter zu polieren und den Fortschritt durch messen kontrollieren.
    Da kann bis zur Auspolitur bezüglich Form (oft Rand) noch einiges gehen. Und nicht vergessen immer schön den Spiegel und dass Tool weiterdrehen.
    Wenn Du Dir bezüglich der Messungen nicht ganz sicher bist mach doch noch eine Couder-Mask und messe mit Foucault. Habe ich jetzt auch gemacht und die Messwerte liegen gut beisammen, das gibt einem dann noch eine gewisse Sicherheit.


    Gruß Rudi

    Hallo Daniel,


    sieht super aus die Messtechnik. Ich sehe die Höhenverstellschraube und die Mikrometerschraube zur Schnittweitenverstellung. Wie wird die Klinge in den Lichtkegel eingefahren (Querverstellung)?


    Noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag zum PDI. Ist aber nicht tragisch und ich hab auch keine Ahnung ob sich das überhaupt in den Messergebnissen wesentlich bemerkbar macht!
    Mit dem PDI (oder auch Bath I-Meter ) hast Du immer einen gewissen Asti, der durch den Abstand der Lichtqelle zur optischen Achse hervorgerufen wird (beim Bath ist es der Abstand zwischen Informations- und Referrenzstrahl). Die optische Achse geht vom Spiegel zum PDI Filter. Nimmst Du zum Messen jetzt ein Loch z.B. in der Mitte der Platte hast Du schon einen beträchtlichen Abstand. Die Löcher sind ja von der Größe her in Längsrichtung der Platte angebracht. Bau die PDI Platte einfach um 90° verdreht und ziemlich nah an die Diode, dann kannst Du den Abstand Diode zur optischen Achse kleiner halten. Bei Problemen mit Streulicht, einfach aus Pappe einen Schirm um den Aluwinkel.
    Wie gesagt, ist wahrscheinlich nicht nötig aber ist auch nicht viel Arbeit und schaden tuts nicht.



    Gruß Rudi

    Hallo Daniel,


    ich hab grad wahrscheinlich auch Randprobleme (wie immer). Ich mach mir jetzt erst mal eine Couder Mask und mach mir eine Auswertung mit Figure XP. Danach noch eine mit PDI und OpenFringe.
    Werte doch einfach auch mal Deine I-Gramme aus. Für was hast Du denn das PDI. Dein Erstes i-Gramm sieht ja schon ganz ordentlich aus. Mit ein bisschen drehen an allen Rädchen (x,y,z) wird das noch besser und ist dann auch gut auswertbar.
    Und zum Vergleich noch eine Auswertung mit Foucault.
    Ist nur ein Vorschlag.


    Gruß Rudi

    Hallo Daniel,


    altes Pech nehme ich bei meinem jetzigen Spiegel auch nicht mehr,auch nicht das, daß ich vom Rand des Tools nach dem Gießen abmache. Bei meinem vorigen Spiegel hatte ich auch immer wieder mit fetten Kratzern zu kämpfen. Damals bin ich auch zurück zum Feinschliff. Woher die Kratzer am Ende kamen hatte ich auch nicht rausgefunden.
    Ich hatte auch das Granittool auf der Rechnung , aber wie Du schon sagtest wurden schon viele Spiegel erfolgreich mit Granittool gefertigt. Ich habe mein Tool nach jeder Körnung gut abgebürstet und das wars. Versiegeln mit Epoxyd hab ich mir überlegt, aber dann doch gelassen da das Tooll dann nicht mehr so griffig ist und beim Aufsetzen leichter aus den Händen rutschen kann.


    Die Temperatur dürfte bezüglich der Kratzer keinen großen Einfluss haben, hier könnten sich eher Probleme mit Zonen ergeben, da sich die Pechhaut nicht so gut anpasst.


    Zum Thema Kratzer
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=80744




    Gruß Rudi

    Hallo Daniel,


    zur Beurteilung der Kratzertiefe kannst Du Schleifkörner daneben legen und vergleichen. Ist der Kratzer dann z.B. so tief wie ein K80 Korn, dann bis K180 zurück. Mindestens würde ich aber sowieso zu 15µm zurück eventuell auch 25µm. Du hast ja noch Dein Schleiftool.


    Für die nächste Politur wirst Du Dir ja eine neue Pechhaut machen, da Du ja die Rückseite des Poliertools anfasen willst.
    Hast Du dann eine Möglichkeit die Pechhaut "Indoor" zu machen? Im Freien wäre mir die Aktion bezüglich "Sauberkeit" nicht ganz geheuer (Ich glaub Kalle wars hat die Räumlichkeiten des Polierens mal als persönlichen Operationssaal bezeichnet).
    Damit sich der Gestank beim Pech schmelzen in Grenzen hält, das Pech ganz langsam erwärmen so das kein Rauch entsteht. Die Heizplatte musst Du dann öfters ganz ausschalten damits nicht zu heiß wird.


    Gruß Rudi

    Hallo Daniel,


    Wie machst Du Deine Kanäle? Nur eindrücken oder auch noch zusätzlich schneiden, sägen oder sonst eine Methode. Bei meinem 14er hatte ich am Anfang versucht die Kanäle nur durch eindrücken mit einem Alulineal herzustellen. Nach dem anschließenden Warmanpassen waren die Kanäle weitgehenst wieder weg, da das Pech beim Eindrücken ja nur verdrängt und nicht entfernt wird. Die Kanäle sollten nicht zu klein werden, da sonst das Pech beim Anpassen niergends mehr hin kann. Probleme kann es in der Mitte geben, da hier am wenigsten Platz zum fließen vorhanden ist (Außen hat das Pech keinen Widerstand und fließt besser).
    Eine Besserung diesbezüglich trat bei mir erst ein, als ich die Kanäle zusätzlich nachgeschnitten habe, also das Material vom Tool entfernt habe.


    Gruß Rudi

    Hallo Daniel,


    da kann man auch kaputt und zufrieden sein.
    O.k. bei 0,2 mm (an vier Stellen gemessen wahrscheinlich sind es an 6 Stellen dann ein Delta von 0,24mm seis drum) oder ein wenig mehr kann man das auch lassen. Bei nur 0,2mm ist das halt auch schnell mal ausgeglichen. einfach TOT mit starkem Überhang auf die Seite mit zuviel Material.
    Wie gesagt muss nicht ist aber auch in dem Stadium kein übermäßiger Mehraufwand. Wenn Du schön den Rand mit TOT und starkem Überhang bearbeitest wird nichtmal die Mitte stark exzentrisch.


    Was wichtiger ist wie eigentlich Norman schon sagt. Von der Brennweite her musst Du das machen was zu Deinen Vorstellungen passt und nicht das was Du jetzt im Stadium Grobschliff meinst machen zu können. Du baust den Dobson ja selbst, also ist z.B. auch f/5,558987 möglich.
    Wenn Du den OAZ (siehe Bild) versetzt um 45° (oder auch 30° egal) einbaust ist der Einblick im Zenit niederer als wenn Du wieder etwas Richtung Horizont bist. Den OAZ so anzubringen wie das Norman schon geschrieben hat ist in den Größenklassen sehr Sinnvoll, da man in niedriger Höhe eine sehr viel bessere Einblickposition hat als bei der "frontal" Einblickposition (ich nenne das mal so wie Norman, da mir jetzt auch kein anschaulicher Begriff dafür einfällt).



    Gruß und Gute Nacht
    Rudi

    Hallo Daniel,


    Du bist ja gut unterwegs mit 1,5mm/4,5h.
    Zur Fase.
    1mm reicht fürs Erste. Wenn Du während des Grobschliffs (K80/K180) merkst das die Fase verschwindet, einfach mit dem Wetzstein nachziehen.
    Die Experten sollen mich da verbessern wenn ich falsch liege! 1mm Fase am fertigen Spiegel ist ausreichend (Bei meinen Spiegeln (6"/14"/16" gerade bei Microgrit 25µ werd ich auch noch im Forum vorstellen) sind es eher nur 0,5mm).
    Ab K320 hab ich dann die Fase mit der jeweiligen Körnung geglättet, (Bis Microgrit 15µ) das gibt dann auch eine schöne glatte Fase. Für das glätten der Fase habe ich ein Stück Teppichmesserklinge befeuchtet und mit Schleifmittel bestreut und dann ca. im Winkel der Fase mit kreisenden Bewegungen um den Spiegel (hab ich auch schon irgendwo gelesen).


    Hast Du die Randdicke Deines Spiegel schon an verschiedenen Punkten gemessen? Meine Rohlinge hatten je 0,5mm und 0,7mm. Bei meinen 14" hatte ich die 0,5mm nicht korrigiert, war allerdings auch nicht schlimm. Siehe Thema http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=186320.
    Aber wenn man schon am Anfang ist.
    Beim 16" habe ich den Dickenunterschied auf 0,05mm ausgeglichen. Ich denke die Auswirkungen dieses Fehlers machen sich, bei diesen Spiegelgrößen nachher nur im Teststand "negativ" bemerkbar. Hier bekommt man den Reflex des Testers je nach Spiegllage (Drei Uhr / Zwölf Uhr) an einer anderen Stelle und muss den Tester wieder etwas nachstellen.
    Solltest Du den Dickenunterschied korrigieren, darauf achten das Du die Fase auf der Seite wo Du mehr abträgst auch öfters nachziehen musst.



    Zur Baulänge.
    1800mm Brennweite dürfte bezüglich der Stabilität keine großen Probleme darstellen (weniger Brennweite ist allerdings mechanisch etwas leichter zu beherschen). Es kommt halt darauf an wie groß Du bist und ob Du in jedem Fall immer ohne Tritt auskommen willst. Die Einblickhöhe wird am fertigen Teleskop nicht wesentlich Tiefer als 1700mm ausfallen (1800 - ca.200(Fangspiegel Okular) + Abstand Spiegel zu Boden).
    Ich denke aber das es bezüglich der Fertigung egal ist ob Du jetzt f/5 oder f/6 machst. Okularseitig kann ich f/6 nicht beurteilen. Bei f/5 sind bei UWA-Okularen die Randsterne nicht mehr ganz so schön, mich stört es eigentlich nicht. Meistens ist man ja mit dem Blick in der Mitte des Gesichtfeldes unterwegs.



    Weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Spiegelmachen.


    Gruß Rudi