Das geht ja gut voran! Hast du Muskelkater? Nein? Dann musst du mehr Druck machen [;)]
Tja,
ein Spiegelkäufer muss nehmen, was es auf dem Markt gibt.
Ein Spiegelschleifer hat die Qual der freien Wahl.
Ein 300 mm Dobson ist eine Größe, bei der sowohl f/5 als auch f/6 sinnvoll sein kann, je nach Vorlieben.
Ich schreibe mal zusammen, wie ich das sehe, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Vorteile 12" f/5:
- Kürzere Stangen
- Niedrigerer Schwerpunkt
- Schwere Okulare einfacher zu balancieren
- Insgesamt kompakter und leichtgewichtiger machbar
- Bessere Erreichbarkeit des Okulars im Sitzen
Vorteile 12" f/6:
- Etwas leichter zu parabolisieren (sollte aber kein Kriterium für einen Spiegelschleifer mit sportlichen Ehrgeiz wie dich sein)
- etwas kleinerer und damit günstigerer Fangspiegel
- Bessere Randschärfe bei einfachen Okularen, dadurch leichte Vorteile bei Planetenbeobachtung
- Bessere Erreichbarkeit des Okulars im Stehen, vor allem bei großen Menschen
Beide gleich oder fast gleich:
- Bandbreite Gesichtsfeld / Vergrößerung / AP. Durch passende Wahl der Okularbrennweiten.
- Okularauszug Einbauwinkel. Bei beiden ca. 25-45° gegen die Horizontale sinnvoll.
- Stabilität / Schwingungsanfälligkeit: Bei f/6 mit ausreichend dicken Stangen (25x1 mm) genau so gut wie bei f/5
Wie beobachtest du bisher mit deinem 8" Galaxy Dobson? Im Sitzen mit Astrostuhl? hockend? gebückt? Kniend?
Falls du dich mit all den Anregungen hier immer noch nicht entscheiden kannst, mach als Kompromiss f/5,558987, wie Rudi vorschlägt [:)]
Zur Fase:
Bei der Größe finde ich persönlich 1-1,5 mm Fase am fertigen Spiegel optimal. Eine sehr dünne Fase finde ich zu stoßempfindlich. Egal wie man sich entscheidet, auf keinen Fall darf die Fase im Laufe des Grob- und Feinschliffs total verschwinden.
Zur Schleifmittel / Wassermenge:
Bei einem 300 mm Spiegel würde ich ca. 1/2 Teelöffel K80 pro Charge auflegen, ein ganzer Teelöffel verteilt sich schlechter, das wäre eher was für einen 16- Zöller.
Wie Matze scheibt, hängt die Effektivität von der Wassermenge ab. Ich nehme eher weniger Wasser. Wenn ich sehe, dass sich nach 2-4 Strichen kein Brei bilden will, spritze ich mit den Fingern etwas nach. Das lässt sich sehr gut dosieren. Bei von Anfang an zu viel Wasser lässt sich hingegen nicht mehr gegensteuern und das Schleifmittel "sabbert" teilweise unverbraucht am Rand herunter.
In meinem 12" Schleifset sind satte 1,8 kg K80 enthalten. Das reicht einem versierten Spiegelschleifer, um selbst ein f/2 Loch zu graben. Wenn ein Anfänger bei f/5 oder länger nicht damit auskommt, hat er eindeutig zu viel Wasser oder zu viel Schleifmittel pro Charge genommen. Oder er hat den Spiegel "gestreichelt" statt kräftig zu drücken. Siehe auch Typische Fehler
Lass knirschen!