Beiträge von 03sec im Thema „NGC 2841 mit DMK und DSLR“

    Hallo Julian,
    was die Tiefe angeht, so habe ich nie eine Grenze wahr genommen. Allerdings muss man jeweils so 7 bis 10 mal so lange belichten um eine Größenklasse weiter zu kommen, da gibt es eine Grenze, ganz klar.;-)
    Was die Schärfe angeht, so ziehe ich persönlich eine Grenze bei etwa der doppelten theor. Auflösungsgrenze. das geht aber nur bei sehr kurzen Einzelbelichtungszeiten unter 1 s. (und da fehlt dann die Tiefe) Und natürlich muss das Seeing entsprechend sein.
    Ist das Seeing nicht so gut, dann kann man schärfen. Das Rauschen erhöht sich und mehr Bilder machen das Bild wieder glatter. Also mehr Bilder = schärfere Details. Hier gibt es aber tatsächlich eine Grenze. Irgendwann schärft man, und es gibt trotzdem nicht mehr Details.
    So sind meine Erfahrungen bisher.
    Mit meinen 2 s bei VdB 141 habe ich einen Kompromiss gemacht zwischen Schärfe und Tiefe, das muss nichts heißen.
    Gruß,
    ralf

    Hallo Julian,
    dein Bild erinnert mich an alte Zeiten, weil ich mit der DMK und DSLR ganz genau so gearbeitet habe. Ich würde mal behaupten, dass dein Bild schon in der ersten Liga spielt. Vielleicht als Aufsteiger und es gibt sicher noch Baustellen, aber deine Ausdauer und Konsequenz hat sich sicherlich gelohnt. Schön auch, dass du uns ein Nicht-Standard-Objekt vorstellst.
    Auf diesem Niveau hätte ich ein paar Anregungen bzw. Anmerkungen zu machen. Dinge, die mir auffallen. Einfach so, und z.T. auch ohne Wertung, nur damit du weißt, wie das Bild bei mir ankommt.
    - 1. geile Schärfe! Der Blick wandert sofort zur GX Scheibe und ein WOW ist die Folge.
    - 2. blöde Spikes. Als zweites fällt mein Blick auf die Spikes. Vielleicht ist das auch ne Macke von mir, weil man an den Spikes so viel ablesen kann. Hier sehe ich, dass deine Fangspiegelstreben nicht exakt ausgerichtet sind, weil sie sich so aufspreizen. Mit der Schärfe oder Justage hat das aber wohl nichts zu tun.
    - 3. irgendwie komische Farbe der Gx., Das kann auch real sein, aber sie wirkt irgendwie so "Aubergine-Farben" Eine Trennung von blauen, gelben und roten Farbtönen ist nicht so richtig zu erkennen.
    - 4. geiler Hintergrund. da sind so viele Galaxien, das macht Spaß da rumzuwandern. das Lob gilt aber deiner Bildbearbeitung. Nur allzu leicht zieht man den Kontrast zu hoch, so dass die kleinen Fussel unschön rüber kommen. Bei dir aber nicht.
    - 5. leicht eirige Sterne. Und dies übers ganze Feld in die gleiche Richtung. Damit fallen (zum Glück) viele Ursachen weg. Vllt. ist der Grund das fehlende Guiding. In PS kann man selektiv schärfen, in Fitswork kann man Sterne verkleinern und das nur auf der horizontalen Achse. Ich habe mir auch noch eine eigene Methode in PS gebastelt. Evtl. kann man da "retuschieren"
    - von Flecken im Hintergrund sehe ich nicht viel und es zeugt von "Belichtungsluxus" dass du Rauschen hinzufügen kannst :-). Ich selber nutze auch manchmal einfach den Aufhellpinsel in PS und mache solche Flecken weg, wenn sie groß sind, also durch Staub entstanden sind. Ist nicht die feine Art, aber wenn ich sicher bin, dass ich nichts verfälsche...
    Kleine Flecken lasse ich "zulaufen" mit den Pixelinfos der Umgebung. Ist aber zu kompliziert das hier zu erklären.
    Flats sind immer ein Thema und ehrlich gesagt habe ich noch nie ein richtig gutes hinbekommen mit einer DSLR. Z.T. sind das dann ja auch "reale" Gradienten im Himmel o.ä. Da gibt es natürlich auch Tools. Die in Fitswork gefallen mir nicht so gut.(außer Zeilen gleich hell) Es gibt eine sehr gute Funktion in PI. Ich nutze oft das Verlaufswerkzeug in PS.
    - 6. und noch ein letzter Punkt. Du hast helle leuchtende Sterne, die der "Wirklichkeit" recht nahe kommen. Es gibt aber auch Leute, die sagen, das sieht aus wie ausgestanzt. Fakt ist aber, dass der Rand der Sterne die Farbe enthält. Weichere Sterne - mehr Farbe. Und das ist, wie so vieles, Geschmacksache.


    ...und das war: Eine Bildkritik, der meine eigenen Bilder z.T. nicht standhalten würden.
    Also bitte als Zeichen der Hochachtung werten.
    Viele Grüße,
    ralf