Beiträge von 03sec im Thema „Auflösungsvermögen und Grenzgröße bei Fotografie“

    Hallo Pascal,
    in der Fotografie gelten bei Langzeitbelichtungen etwas andere Grenzen. Theoretisch hast du natürlich Recht, aber in der Praxis erreichst du eine Auflösung von 1" im Deep-Sky-Bereich nicht.
    Ich selber verkürze die Einzelbelichtungszeiten auf z.T. unter 1 s und erreiche auch hier nicht meine theor. Auflösungsgrenze. Ich bleibe etwa um den Faktor 2 darüber und das auch nur bei einer Hand voll Fotos.
    Anders ist es in der Planetenfotografie, hier gibt es viele Leute, die ihr Gerät ausreizen können. Bis es soweit ist braucht man aber viel Erfahrung und die Belichtungszeiten bewegen sich in ms . Aber auch hier muss man warten, bis das Seeing gut ist.
    Was die Tiefe angeht, so gibt es keine echte Grenze. Das Signal verdoppelt sich jeweils mit der 4 fachen Belichtungszeit. Die natürliche Grenze ist hier deine Ausdauer. Ab einem gewissen Punkt kannst du in der Bildbearbeitung aber die Tiefe nicht mehr sinnvoll herausarbeiten, weil hier dann Stern an Stern steht und dazwischen kein Platz mehr ist.
    In deine Überlegungen solltest du auch noch die Brennweite und Pixelgröße mit einbeziehen. das Verhältnis von Pixelgröße zu Abbildungsgröße ist ja nicht unwesentlich (Nyquist-Kriterium).
    Wenn ich das mal ganz grob einschätzen darf, dann bist du mit einem 80 mm APO ganz gut ausgerüstet um das Maximum an Schärfe heraus zu holen. Mehr als 2-3 Bogensekunden wird das Seeing i.d.R. kaum zulassen.(auch Nachführgenauigkeit) Sehr kleine und damit helle Planetarische Nebel kannst du evtl. mit Barlow belichten oder du hast sehr kleine Pixel, und wenn du die Zeiten herunter drehst und Glück mit dem Wetter hast, dann könntest du auf deine 1,3" kommen.
    Soweit meine Einschätzung,
    ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg,
    Gruß,
    ralf