Hallo Sternfreunde,
dem DPD sei's gedankt, der Reflektor ist heute bei mir angekommen.
Der war in einem originalen Foto-Quelle-Karton verpackt. Offensichtlich quasi unbenutzt. Aber leider fehlte die GG-Stange samt Gewicht. Das wusste ich, deswegen war der Preis gering.
Ich kann eigentlich keine Gebrauchsspuren erkennen.
Der ursprüngliche Besitzer hatte die Druckschrauben der HS und Fangspiegelfassungen voll eingedreht. Da lässt sich kein Bild erzielen. Der Fangspiegel musste wenigstens 5mm höher.
Die Montierung sowie die Endringe des Tubus' und der OAZ sind mit dem typischen Schrumpflack versehen. Der Spiegel war augenscheinlich noch nie geputzt worden. Auf der Spiegelrückseite war handschriftlich ein Prüfvermerk und ein Häkchen mit einem Filzschreiber gemacht worden.
Ich habe beide Spiegel einer Reinigung unterzogen. Der HS glänzt wie eh und je. Der Fangspiegel hat eine kleine Eintrübung.
Die Montierung habe ich mit einer vorhandenen GG-Stange mit Gewicht versehen. Mit einem Klettband wurde der Telrad aufgesattelt. Als Erstes war die Venus dran. Sehr schöne und vor allem Farbfehler freie Abbildung. Der Spiegel war allerdings noch nicht ganz ausgekühlt. Das konnte ich vergleichsweise an Sternen sehen.
Eine halbe Stunde später zeigte der Spiegel ganz feine Sternabbildungen. Die Venus stand da schon recht tief, so dass ich da kein besseres Bild sehen konnte.
Ich habe dann die 'üblichen Verdächtigen' abgegrast. Z. Bsp. h und chi im Perseus - sehr schön - und natürlich den Orionnebel. Das Trapez war sehr definiert zu sehen. Castor wurde mit dem 16-O und 10-O (CZJ) sehr sauber getrennt. (Ist ja eigentlich keine Hürde.)
Ja, heute kamen mal wieder meine 'ollen' Zeiss-Ortho's zum Einsatz.
Die Plejaden habe ich mit einer 20mm 'Goldkante' durchmustert. Dieses habe ich ohne Steckhülse mit Malerkrepp am Auszugrohr befestigt.
Wenn ich mal einen ähnlich aussehenden 1,25" OAZ bekomme, werde ich wechseln. Aber nicht ohne Not, denn die alte Originalfarbe hat was.
Ansonsten muss man schon ganz schön leidensfähig sein, wenn man mit der Originalkonfiguration beobachten will. (Stathis, du hast recht, Winni, ich glaube auch, die Beine sind das Problem.) Aber selbst bei stabiler Aufstellung - mir sagt eine parallaktische Aufstellung eines Newton-Teleskops nicht so sehr zu. Einfach mal die Himmelsrichtung wechseln geht nicht so einfach. Da trugen die biegsamen Wellen Scharmützel aus.[;)] (Übrigens sehr gute Qualität mit Metallknauf.)
Ich werde bei Gelegenheit die Rohrschelle mit einer Prismenschiene versehen. Da kommt der Tubus auf die Ayo.
Vorher wird der Tubus auch noch mit Velours ausgekleidet. Ich denke, das wird sich lohnen. Die Wandung ist ziemlich matt glänzend.
Mein Fazit:
Einen alten 114/900 sollte man haben. Ich wüsste nicht, weshalb man einen 4" FH Refraktor haben sollte.
Nächstens werde ich mir einen Weißlichtfilter herstellen. Mal sehen, wie sich das Gerät bei der Sonne macht. Da wiederum ist die Monti im Vorteil, denn dann kommt anschließend die Venus dran. Die Teilkreise versprechen ein leichte Finden.
Gruß Hans-Jürgen