Hallo,
ich möchte hier auch einen Abschluss finden und beim Mitlesen war ich persönlich wenig amüsiert.
Die Eingangsfrage wie sich eine perfekte Strehlkurve von der Strehlkurve wie auf meiner Homepage gezeigt in der realen Beobachtung unterscheidet ist eben auch die Frage wie gut muss es mindestens sein für einen visuellen Apo.
Mit Objektivtypen wie den APQ oder Gleichwertigen ist viel Sicherheit eingebaut, auch beim AGEMA ist davon auszugehen, selbst wenn die phantastische Strehlkurve praktisch nicht erreicht werden würde.
Neben den Materialkosten muss sehr empfindliches Glas oder auch Fluorit entsprechend bearbeitet werden. Nicht nur das Material, auch die Bearbeitung geht in die Gesamtkosten wesentlich mit ein. Wenn entsprechendes Geld ausgegeben wird ist die Spezifikation für einen visuellen Apo keine besondere Herausforderung und mit Blick auf Fotografie darf dann gerne auch ein Spektrum von 430nm bis 700nm betrachtet werden.
Wir haben uns der Frage sozusagen von „Unten“ genähert mit FPL 51, verschiedenen Partnergläser und einem Öffnungsverhältnis von f/ 9.2 . Gerechnet wurden auch Varianten mit FPL53 , wiederum verschiedenen Partnergläser usw. .Rechnen kann man viel, aber um zu wissen wie es in der Praxis ist muss man eben eine Idee auch in die Praxis umsetzen und dann kritisch prüfen. So entstand das „ADA“ Projekt .
Als erster Wurf, oder Prototyp mit den Kenndaten 130/1200. Natürlich wurde hier auch sorgfältig gearbeitet, ganz anders als Markus mit erhobenen Zeigefinger hier erzählt hat. Von den Prototypen „ADA“ wurde übrigens auch mehr wie ein Gerät hergestellt. Alle Geräte des „ADA“ haben die gleiche Charakteristik inkl. dem
stärkeren Beugungsring. Der Frank hier würde dann sicher sagen „das taugt Ihm alles nichts“, aber seine These mit Serienstreuung passt dann auch nicht.
Zwei Geräte wurden vermessen mit jeweils sehr hohem Strehlwerten und für mich ist der Umstand mit dem stärkeren Beugungsring nicht voll verstanden. Der Polystrehlwert des ADA liegt aber gut 5% unter der aktuellen Version AOM genannt, was als Erklärung dienen mag und der Unterschied aus der Rechnung muss sich bemerkbar machen, sonst bräuchten wir ja keine Strehlkurven zu vergleichen. Der Objektivtyp „ADA“ wurde nicht weiterentwickelt bzw. es blieb bei den Prototypen, die Ihren aktuellen Nutzer offenbar Spaß machen. Das Ergebnis war insgesamt gut und wichtig für das eigene Verständnis bzw. die weitere Entwicklung.
Mit der Möglichkeit als Partnerglas NZK7 einkaufen bzw. verwenden zu können ergaben sich bessere Möglichkeiten.
Die Beugungsringe der AOM Geräte sind sehr schwach ausgeprägt, was im direkten Vergleich zum ADA als Erstes auffällt.
Die Strehlkurve deckt sich recht gut mit der Definition eines visuellen Apo´s, wie Sie Dr. Pudenz beschrieben hat und auf meiner Homepage veröffentlicht ist.
http://www.astro-theke.de/astr…tur/visueller-apochromat/
Die eigenen praktischen Beobachtungen und auch die Rückmeldungen der Kunden bestätigen die gute Übereinstimmung von der genannten Definition und Praxiserfahrung.
Wie hier zu lesen war, bringt eine weitere Steigerung der Strehlkurve keinen relevanten Beobachtungsgewinn in der realen Beobachtung. Das Erkennen von Farben intra- und extrafokal usw., also das Suchen nach Fehlern wird aber natürlich erfolgreich sein.
Für mich ist die Fragestellung „was geht noch mehr?“ oder auch der Wunsch nach der bestmöglichen Abbildung menschlich absolut nachvollziehbar. Das Streben nach dem Besten ist ja keine schlechte Eigenschaft. Ich werde bei nächster Gelegenheit mit Peter Große und Dr. Pudenz das Thema ansprechen etwas zu schaffen was eine sehr gute Strehlkurve zum Ziel hat. Schaun wir mal......
Besten Gruß
Ralf