Beiträge von MartinB im Thema „Okular für Hochvergrößerung an 8" Dobson“

    Hallo xxrail,


    Auch wenn hier im Forum eine ziemliche Menge Erfahrung zusammen kommt, der beste Weg, Okulare auszusuchen, ist immer noch das Austesten! Die optimale Gelegenheit dazu sind die großen Teleskoptreffen. Falls Du im Großraum München wohnst, besteht sogar die Chance, einen der Astrohändler zu besuchen und (nach Voranmeldung) draußen vor dem Geschäft einen Test zu machen.


    Beim Thema Berghütte fällt mir vor allem ein, dass die Speers Waler sehr groß und relativ schwer sind. Außerdem haben zumindest einige davon eine sehr weit außen liegende Fokusebene, man kann an vielen Dobsons, die für visuelles Beobachten optimiert sind, den Okularauszug nicht weit genug reindrehen zum Scharfstellen. Optisch sind sie wohl gut und ihr Geld wert - mit anderen Worten: Der Kilopreis ist sehr günstig.


    Ich persönlich bevorzuge nach Möglichkeit kompakte Okulare, wie z.B. die ES 82°. Als ich vor ca. 10 Jahren meine erste gute Okularserie gekauft habe, kamen nur die Nagler Typ 6 in Frage, heute ist die Auswahl viel größer und es gibt brauchbare Alternativen.
    Wichtig finde ich, Du solltest den Kauf nicht übers Knie brechen und lieber strategisch planen. Du hast ja momentan eher Einsteiger-Okulare, die Du vielleicht nach und nach ersetzen möchtest.


    Nicht zu unterschätzen ist die Fokuslage beim Okularwechsel. Ein "Gemischtwarenladen" bei den Okulartypen macht mir keinen Spaß! Zumindest die 2-4 am häufigsten benutzten Okulare sollten homofokal sein. Das trifft auf die 82° ES Serie zu. beim Okularwechsel musst Du nur wenig nachfokussieren. Es gibt in dieser Serie auch noch andere für dich interessante Brennweiten, z.B. das 14mm.
    Die edlen 100-110° Extrem-Weitfeldokularserien leiden übrigens (zumindest bei Televue und Explore Scientific) an teils heftig variierender Fokuslage, was ihre Verwendbarkeit nach meiner Ansicht deutlich beeinträchtigt. Dass sich darüber nicht mehr Leute heftig beklagen, finde ich seltsam.


    Für Planetenbeobachtung bei gutem Seeing wäre neben ca. 7mm Brennweite später noch um 5mm nützlich. Wenn Du diese Brennweite selten nutzt, tut es von der Bildqualität und vom Einblickkomfort her auch ein 5mm HR Planetary, nur stört über 200x Vergrößerung zunehmend das ständige Nachführen, daher ist auch hier ein 82° Okular komfortabler.


    p.s. Viele Leute hier im Forum kennen sich persönlich. Unter anderem deshalb verwenden wir gern Vornamen. Wenn Du hier länger "bleiben" möchtest, wäre es nett, wenn Du dich anschließt.


    Gruß,
    Martin