Beiträge von MartinB im Thema „Welches Fernglas für Deep Sky Objekte?“

    Hallo Vera,


    Herzlich Willkommen im Astrotreff!


    Da scheint jemand schon genauer zu wissen, was er will. Wenn dein Sohn bereits ausgiebig mit einem 10-30x60 Fernglas beobachtet hat, dann hat er schon eine ziemlich gute Vorstellung davon, was man damit sehen kann.


    Die Steigerung von 60 hin zu 100-110mm Öffnung macht Sinn. Klar sind das dann schon ziemlich schwere Trümmer und ohne Stativ geht nix mehr.


    Die Auswahl an Ferngläsern ist wirklich riesig.
    500 Euro Maximalpreis genügt bei 100mm Öffnung natürlich nur für maximal "untere Mittelklasse".


    Ich würde in dieser Größe ein Glas mit 45° oder 90° Einblick nehmen, sonst kriegt man bei der Himmelsbeobachtung schnell Genickstarre. Am besten mit Okularen zum Wechseln, um die Vergrößerung wählen zu können. Das ist dann schon was richtig Feines, das man das ganze Hobbyleben über behalten und nutzen kann. Leider fangen solche Binos bei etwa 1000 Euro erst an - ohne Stativ!


    Zum Thema Gewicht und Schleppen: Mehr Lichtsammelleistung bedeutet bessere Wahrnehmung. Also nimmt man die größtmögliche Optik, die noch bezahlbar ist und die trotz ihres Gewichts noch halbwegs bewegt werden kann. Sowohl finanziell als auch "schlepptechnisch" muss hier jeder seine eigene Schmerzgrenze beachten. Das hat dein Sohn aber offenbar schon verstanden[:)].


    Wie sieht es denn bei euch mit geeigneten Standorten zum Beobachten aus? Kann man (was heute selten ist) bei euch hinter dem Haus problemlos die Milchstraße sehen? Oder muss dein Sohn für die Himmelsbeobachtung selber irgendwo hin fahren, eventuell per Fahrrad?


    Mit 500 Euro für die Deepsky-Beobachtung käme auch schon ein recht leistungsfähiges Dobson-Teleskop mit 200mm Öffnung in Frage. Damit wäre viel mehr zu sehen als selbst mit einem 28x110 Bino, ein extra Stativ wäre nicht nötig. Allerdings wiegen der Tubus und das Dreh- und Schwenkgestell ("Rockerbox") schon je ca. 10 kg, und die Teile brauchen auch Platz.
    Ich will euch das Fernglas nicht ausreden, sondern nur eine Alternative aufzeigen.


    Nachtrag: Spiralarme sieht man mit 25x100 bereits bei mehreren nahen Galaxien, aber nur bei wirklich perfektem Himmel weit außerhalb von Siedlungszonen, am besten von einem Berg aus. Aus der Stadt wird das meist nix, und zwar fast unabhängig davon, wie groß oder teuer die Optik war!


    Gruß,
    Martin