Beiträge von 03sec im Thema „VdB 141 ghost nebula lange kurz belichtet“

    Hallo Volker, Peter und Peter,


    Danke für eure Kommentare. Das ist insbesondere schön, weil es hier nun 20 Beiträge gibt und ich beobachte, dass dann Google diesen Beitrag (und damit mein Bild) höher gewichtet ;)
    Volker,
    ich habe hier einen Ordner zum Download bereit gestellt. es sind etwa 4 MB
    http://www.ralf-kreuels.de/vdb141.zip
    Ich finde es selber immer wieder interessant wie wenig auf den Einzelbildern zu sehen ist. Die Tiff´s wurden zu JPG´s gewandelt. Darks wurden noch nicht abgezogen. Nicht alle Hotpixel sind wirklich Hotpixel. Es gibt da ein spezielles Rauschen bei vollem Gain. Streifen gibt es auch, die mitteln sich normalerweise heraus. Bei den Summenbildern haben die Darks nicht richtig gepasst, deshalb auch hier fiese Streifen. Aber auch die mitteln sich weg.


    Peter und Peter,
    ja, der Aufwand ist riesig. meine Arbeitsweise hat sich immer weiter in die Richtung entwickelt, dass ich weniger Objekte und mehr Belichtungszeit (bei gutem Seeing) investiere. Ganz grob will ich nur 1 Bild pro Monat machen, das soll dann aber ( ganz unbescheiden) "vorne" mit dabei sein. Wobei "vorne" natürlich relativ ist und ich eher die Schärfe als die Tiefe meine.
    Peter W.
    Die Infinity ist ja wirklich sehr empfindlich, das beeindruckt mich schon. Du hast nach 600 s mehr als ich nach 2000 s und Mono. Wie die Kamera die Farben gewichtet weiß ich natürlich nicht. Ein einzelner blauer Stern kann bei mir aber zu einer gelblichen Gesamtfarbe führen, wenn ich auf Auto-Farbe stelle.
    Viele Grüße und ein neues monatlichen Bild kommt schon bald,;-)
    ralf

    Hallo Hanswerner,
    sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Wir waren übers WE verreist und ich habe bewusst darauf verzichtet online zu gehen.
    Danke für dein Lob und dein Interesse.
    Also, mein Reducer ist von Optec und der macht 0,5x. Dieser arbeitet auch gleich als Komakorrektor. Das nutzbare Feld wird laut Hersteller mit 17,5 mm angegeben. Zugrunde liegt aber eine Auflösung von ca. 5 µm. Bei den 2,4 µm der ASI 178 ist das Feld dann kleiner. Eine solche Auflösung ist aber ohnehin wohl nur sehr selten erreichbar.
    Nutzt man Farbfilter, so ist das brauchbare Feld größer.
    Es gibt auch einen 0,33x Reducer, hier konnte ich außerhalb der Achse nur mit Farbfiltern brauchbare Ergebnisse erzielen.
    Für gewöhnlich sind meine Ausschnitte ohnehin schon sehr klein, weitere Ausschnitte mache ich nicht. Je nach Justage sind am Rande manchmal die Sterne ein ganz klein wenig verzogen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Feri,
    der Clou ist, dass die Planeten-Stacking-Softwaren auf mehreren Punkten ausrichten können. Ich kann jeden Stern einzeln zum Ausrichtungspunkt machen und Verzerrungen werden gemittelt. Allerding verwende ich meist nur einen Punkt, wenn das Objekt klein ist.
    Gruß,
    ralf

    Hallo Hans, Piotr, Simon, Karsten, Sascha, Andreas, René, Markus und Feri,


    also erst einmal vielen Dank für eure netten Kommentare. Es ist zwar nicht mein erklärest Ziel Komplimente zu fischen, aber Spaß mach es doch. Großen Spaß sogar.
    Zu euren Fragen:
    Die 1000er Stacks mache ich nur, um einen Überblick zu behalten. Außerdem muss ich nach entsprechender Zeit immer mal wieder schauen, ob das Motiv noch mittig sitzt. Diese Einzelbilder werden auch einzeln bearbeitet und dann in PS überlagert. Manchmal geht das über "Skripten" oft aber nur per Hand. ich bringe dabei alle Bilder auf den gleichen Rauschpegel, egal wie tief das jeweilige Bild ist, und überlagere dann 2 zu 50% und das 3 zu 33% usw. Ich schaue dann immer aber dass die Bilder gut zueinander passen. Die Datenmengen sind schon gewaltig. Hier sind es knapp 300 GB. Zum Glück habe ich alte externe Festplatten. Hier ist dann oft ein Objekt auf einer Platte. Das Stacken dauert übrigens nicht so lange.
    Einen wirklich dunklen Himmel habe ich nicht, aber er ist wohl besser als der übliche Vorstadthimmel. Hier gilt es einfach länger zu belichten. Das ist ohnehin das a und o. Das Signal sammeln und nicht endlos damit herumarbeiten. Visuell eine Größenklasse weniger bedeutet etwa das 7 -10fache an Belichtungszeit. Das ist zwar deprimierend, aber eben nicht unmöglich. Ich selber komme vom Ausdauersport, irgendwie liegt mir das Wohl.
    Eine EM-CCD verringert die Belichtungszeit, das ist sicher toll, aber es gibt auch Nachteile. Die großen Pixel z.B. und die Physik kann man damit auch nicht überlisten, nicht mal das Seeing.
    Das mit dem Seeing sehe ich so: Es gibt Abweichungen in 3 (!) Achsen. Rechts, links, aber auch oben unten. (x,y,z - Achse)Dann aber auch den "O-o-Faktor". (Ihr braucht nicht Googeln, das habe ich gerade selber erfunden). Damit meine ich, kleines "o" oder "großes "O" unabhängig von xyz.
    Also: an Tagen mit großem "O" kann ich machen, was ich will, der Stern bleibt ein Wattebausch und ich versuche immerzu neu zu fokussieren, weil ich es einfach nicht glauben kann. Die Tage sind unbrauchbar für die Schärfe. Erst bei kleinen Sterndurchmessern macht das Fotografieren Sinn. Steht der Stern still, dann habe ich einen 6er im Lotto. Meistens aber springt er hin und her und nach vorne und nach hinten. Wählt man hier eine kurze Zeit, so kann man den Stern an der jeweiligen Position einfrieren, aber nur x und y. Das Stacken kann dann die Bilder wieder zur Deckung bringen. Das Springen geht oft über mehrere Bogensekunden und meist auch über das gesamte Bildfeld gleich. Die Ursache ist definitiv in der Atmosphäre zu finden, aber auch Schwingungen des Gerätes tragen dazu bei. Bei Zeiten über ca. 4-5 Sek. kann man diesen Effekt nicht mehr optimal nutzen. Also ist das, was ich mache eigentlich so etwas wie "eine nachträgliche Aktive Optik" und kein Lucky Imaging.
    100% Verwendungsrate bedeutet auch max. SNR. Also nehme ich auch die schlechteren Bilder mit, das Ergebnis ist rauschärmer, aber auch unschärfer. Das bessere SNR reicht aber aus um etwas mehr schärfen zu können und das Ergebnis ist in weiten Teilen besser. Die Übergänge sind aber sehr weit und fließend. Bei Planeten habe ich das oft getestet. 90% Verwendungsrate war immer besser, oder gleich gut, wie bei 10%. Oft sah man aber kaum Unterschiede.
    Die Motivwahl wahr bewusst auf ein schwaches flächiges Objekt gelenkt, eben um die Kamera auch hier zu testen. Ich sage bewusst Kamera und nicht Kurzzeitbelichtung, denn diese steht und fällt mit der Kamera. 1000 mal 2 Sek. können nicht so gut sein wie 2 mal 1000 Sek. Warum eigentlich? Hier spielt nur das Ausleserauschen der Kamera eine entscheidende Rolle. Das addiert sich eben 1000 mal. Bei modernen Chip wie hier (oder eben ohne Ausleserauschen bei EM-CCDs)kann man das also doch wagen. Voraussetzung ist, dass der Sensor zumindest einen Hauch vom Hintergrund erkennt. Bei meinem Himmel ist das nach 2 Sek. erreicht. (habe ich experimentell bestätigt und auch gesehen als ganz leichte Zirren vors Objekt gezogen sind). Bei der Farbkamera sind das bei mir schon ca. 8 Sek. und die Ergebnisse sind nicht wesentlich schärfer als "normale" Fotos.
    Hoffe ich habe nichts vergessen,
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Astros,
    mein VdB 141 hat lange halbfertig herum gelegen, weil mir die Farbe fehlte. letzte Woche konnte ich sie nun endlich belichten. zwar nicht sonderlich tief, aber fürs erste sollte sie reichen.



    Ich bin mit diesem Bild überdurchschnittlich glücklich, zeigt es doch, dass man auch mit 2 Sek. Einzelbelichtungszeit eine erstaunliche Tiefe erreichen kann. O.K. 20 Std+. sind eine Hausnummer, aber eben auch nicht unmöglich, zumal der Belichtungsalltag denkbar einfach ist und ich kaum Zeit verschwenden muss.
    Die Daten: C11 bei 1400 mm, EQ6, ASI 178 MM und Farbe mit ASI 178 MC
    37000 mal 2 Sek. :-)[^], ein bisschen bescheuert, ich weiß.
    und die Farbe nur 5000 mal 4 Sek.
    Bearbeitet habe ich jeden 1000er Stack einzeln, aber alle Bilder verwendet. An einzelnen Abenden hatte ich eine sehr gute Durchsicht für meine Verhältnisse, allerdings mit eher schlechtem Seeing. Trotzdem erreiche ich eine Auflösung bei Doppelsternen von knapp 1" (+/-) In den Lichtern konnte ich ein wenig schärfen, aber nicht viel.


    Zunächst hatten es mir die Geister angetan, dann aber fiel mein Augenmerk auf die rechte Flanke des hellen Nebelteils. Dieser macht den Eindruck, als würde er rotieren. Sieht ein wenig aus, wie der Rüssel eines Tornados. In einer Referenzaufnahme (Adam Block) sah ich auch Wolkenfetzen, die sich nochmal darum herum schlingen, in Ansätzen auch hier zu finden. Am Ende des Rüssels, außerhalb des Bildfeldes, entsteht gerade ein Stern. Dieses Bildfeld habe ich mir für die nächste Saison vorgenommen.
    Eine große Version und weitere Detailsgibt es hier:
    http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99934_6_g.jpg


    http://www.astrofototeam-niede…nzel.php?FOTO=99934&KAT=6


    Der schönste Moment war übrigens der Abend, an dem ich die Teilbilder der einzelnen Nächte zusammen gebracht habe und zum ersten mal die feinen Details sichtbar wurden.
    ich hoffe euch gefällt das Bild auch,
    viele Grüße,
    ralf