Beiträge von JSchmoll im Thema „Klassiker-Angebote im Netz“

    Hi Ralf,



    Spindler & Hoyer machts hauptsaechlich Optiken, teils in Fassungen, und spezielle Apparaturen. Sie hatten ein 100er und ein 150er Objektiv im Angebot, und auch ein paar Parabolspiegel aus "Hartglas" (=Duran 50), aber komplette optische Tuben oder gar montierte astronomische Instrumente gab es von ihnen nicht.


    Ein in optischen Laboranwenderkreis ziemlich bekanntes Produkt ist die "Mikrobank", mit dem sich kleine optische Aufbauten (Linsendurchmesser typischerweise 25mm, maximal um 30mm) erstellen lassen. Und in solchen Anwendungen schien/scheint wohl auch ihr Hauptgeschaeftsfeld zu liegen.

    Hallo Ernst-Christian,


    Spindler & Hoyer war seinerzeit recht teuer. Die hatten einige achromatische Objektive und Teleskopspiegel im Programm, die aber von Amateurteleskopherstellern locker unterboten werden konnten. Spinder & Hoyer ging spaeter in LINOS auf, teils vertreten durch QIOPTIQ, wohl weil sich moderne Firmen immer so gerne unaussprechliche Namen einfallen lassen.


    Derlei Geraete waren damals lang und teuer. Heute haben sie eher einen Liebhaberwert. Ob Dir das Geraet 3000 Euro wert ist, liegt da eher am "Kultfaktor", ein individuelles Geraet zu haben. Bedenke jedoch, dass Du auch eine hinreichend dimensionierte Montierung dafuer haben musst. Um klassisch zu bleiben: Eine Rupp4 mit 70/63mm-Wellen oder eine Alt AD7 waeren standesgemaess fuer feste Aufstellung in einer Gartensternwarte beispielsweise.

    Ich bins nochmal ... wenn Du in der Naehe wohnst und es abholen kannst, fuer 55 Euro kannst Du eigentlich nichts falsch machen.


    Einige der aelteren Geraete hatten statt 1.25" noch 32mm, d.h. heutige Standardokulare klappern. Da laesst sich aber sicher mechanisch was machen, zumal die spaeteren Geraete das Problem nicht mehr hatten.


    Fuer 55 Euro wuerde ich nicht zweimal darueber nachdenken. Zumal ich gerade sehe, dass Du einen Dreizoeller hast. Da bietet der 110er schon einen guten optischen Sprung.


    Persoenlich und gerade in Bezug auf Deepsky war der 114er Newton fuer mich ein Quantensprung, als ich vom 60/700er Refraktor kam. Es lohnt sich auf jeden Fall!

    Hi Andre,



    das ist ein TAL1 mit 110mm Spiegeldurchmesser und 880 mm Brennweite. Diese russischen Geraete sind sehr massiv gebaut und die Optik enttaeuscht wahrscheinlich nicht (habe noch nie von einer TAL-Gurke gehoert). Es sollte auf jeden Fall Dein Seben optisch und mechanisch uebertreffen, zumal der Sucher schon sehr gut ist.


    Aber wird der Verkaeufer auch verschicken? Hier in England heisst es da immer "Buyer collects", denn die Teile sind sehr schwer und die originale Transportkiste soll vernagelt gewesen sein, also nicht wirklich wiederverwendbar (TALianer moegen mich da korrigieren).


    Das Geraet kann nicht nachtraeglich mit einer Motornachfuehrung ausgeruestet werden. Das musste man gleich mitkaufen (TAL-1M). Aber das Geraet ist von einer Verarbeitungsqualitaet, die man heutzutage gerade in dieser Instrumentenklasse nur selten zu Gesicht bekommt.

    Gerade auf Ebay UK gefunden:



    https://www.ebay.co.uk/itm/car…id=p2060778.c100290.m3507


    Das Teil wurde 1987 von Astro-Versand als "Supernova-Montierung" verkauft. Diese Carton-Montierung scheint ziemlich gute Klemmungen zu haben, tangential statt diese Schraube-auf-Achse-Methode.


    Der Preis von 600 englischen Pfund ist sportlich, zumal das Teil keine Nachfuehrung hat. Fuer den Versand innerhalb UK will der Verkaeufer nochmal 65 Pfund haben ... [:I]


    Aber schoen, so ein Teil mal wieder zu sehen.

    Hi Micha,


    ja, das sind sie. Ich habe im Amateurbereich aus englischer Herstellung noch keine ansatzweise befriedigende Montierung deutscher Bauart gefunden. Und die Beacon Hill ist auch eine dieser grobschlaechtigen Konstruktionen. Polblock aus zwei Platten (eine am Stativadapter, eine am Montierungskoerper), wo eine Schraube durch ein Loch gesteckt und per Mutter festgezogen wird. Wie man damit die Polhoehe fein einstellen soll, bleibt unklar.


    Die AstronomII dagegen (worauf ich weiter oben hinwies) war damals das Beste dieser Groesse, was man bekommen konnte - mit 6000:1-Planetengetriebe zur mechanischen (!) Feinkorrektur bei laufendem Motor. Natuerlich noch Synchronmotor und keinen Polsucher, das war damals noch nicht erfunden.

    Irgendwann ... das Stativ habe ich bereits. Aber die Montierung ist in UK eher unbekannt. Generell gibt es in England kaum brauchbare Klassikermontierungen dieser Groesse. Das haben die frueher nicht hinbekommen ... ich habe gerade einen 20cm-Faltrefraktor an Land gezogen, mit einer Montierung deutscher Bauart von Beacon Hill. Die ist jedoch weder schoen noch zweckmaessig, da voller Konstruktionsfehler. Fuer eine Astronom II muss ich wohl weiterhin in Deutschland Ausschau halten und jemanden finden, der auch versendet.

    Ah, der Silberling! Das war nach der Halleyzeit, so um 1987, als die kleineren Bressers silbern wurden - zur Halleyzeit waren sie orange.


    Auf jeden Fall noch ein Towa der guten Baureihe mit wenig Plastik. Die huebsche Zweiringhalterung koennte statt dem fehlenden 5x24 vielleicht einen kleinen achromatischen Selbstbausucher aufnehmen ... 10 Euro. Damals als Schueler waere ich 100km mit dem Rad gefahren, um das Teil fuer damals 20DM abzuholen ... die Schwaeche dieses Klassikers ist natuerlich die EQ2-aehnliche Montierung (die EQ2 ist ein Nachbau selbiger), aber inzwischen gibt es 114/900er ja auch auf EQ1. [:I]

    Hi Wolfgang,


    schoen zu sehen, wie dieser Klassiker gerettet wird. Ich kann anbieten, bei Einsendung des defekten Polblocks dort ein neues Gewinde reinzuschnippeln oder (noch besser) einen Helicoil zu setzen, sodass sich die Originalschraube wieder verwenden laesst.


    Einziges Problem: Ich sitze in England, da wird das Porto etwas teurer. Falls Du einen ortansaessigen "Schrauber" hast, der das reparieren kann, waere das natuerlich sinnvoller. Falls nicht, Angebot steht.

    Hi Dominik,


    Glueckwunsch zum 7TE ...


    Das Heidenhain koennte ein 150/900er sein. Ich habe so ein Teil. Tubuslackierung und das Konstrukt aus Diagonalprisma am Okularauszug machen allerdings keinen originalen Eindruck. Auch hat mein 150/900er neben dem Okularauszug einen weiteren Stutzen fuer die Aufnahme eines 23.5mm-Okulars, das den gegenueber dem Okularauszug angebrachten Sucher bedient - der Lichtpfad des 20mm-Achro-Suchers wird ueber ein Prisma durch den Tubus auf die Okularauszugsseite gelenkt. Das Feature fehlt hier. Ansonsten sieht es baulich (nicht farblich) aus wie meins, inklusive des Laufgewichtes.

    Ich hatte auch mal so einen Zeiss-Cassegrain, und mein Sucher war ebenfalls glatt. Keine Ahnung, warum der Sucher hier abgestuft erscheint. Aber wie das in der DDR so war, vielleicht hat ein Mangel an Rohrmaterial fuer eine kurze Zeit diesen Wandel erfordert.


    Mein Zeiss-Cassegrain hatte eine einwandfreie Abbildung, obwohl ich mich immer wunderte, warum ein f/15-System so eine grosse Abschattung (60mm-Fangspiegel, also 40%) erforderte. Das Auskuehlen im Stahltubus, der hinten keine Oeffnung hatte, war auch so eine Sache.

    Ein Mizar/Tasco 16T in Holland, unweit von Goch, in sehr gutem Zustand und zu einem sehr fairen Preis:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=233785


    Einzig die Deklinationsklemme weist eine Reparatur auf. Ich bin mit Vincent (dem Verkaeufer, Leiter der Sterrenwacht Maasduinen) im Kontakt, weil ich es nicht lassen konnte und ich das 8" Dynamax erworben habe. Der 6" Zeiss ist schon weg (nicht meine Schuld [:D] ). Er mailte mir, dass das 16T noch zu haben sei. Waere ich nicht verheiratet, waere ich schwach geworden. Aber mich muss meiner Liebsten erst noch den Erwerb des Dynamax beichten. [:I]

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu auch gleich mal eine Frage: Das Teleskop ist doch noch aus den 80er Jahren, sonst stünde bei dem Händlerschild auf dem Tubus nicht "West Germany". Aber wieso ist es denn dann nicht von Vehrenberg ? Ich dachte, zu der Zeit wären die in Deutschland die einzigen Vixen-Händler gewesen ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Von Vehrenberg hiessen sie "Polaris". "Stellaris" war die gleiche Linie vom Astro-Versand, die ebenfalls Vixen vertrieben. Zuerst unter dem Polarislabel, spaeter dann unter "Stellaris". Da koennte es wohl hinter den Kulissen Knatsch gegeben haben. Die Geraete daselbst sind aber identisch.

    Hi Ralf,



    danke fuer die Infos. Bei den Teilkreisen hast Du Recht, denn die typischen Kleinteleskopmontierungen haben da eher Zierringe. Die T-Montierung ist mit grosser Detailliebe gemacht, aber der endliche Feintrieb in meinen Augen ein wunder Punkt. Als ich noch von Hand nachfuehrte, habe ich oft ueber eine halbe Stunde belichtet. Das waere mit der T-Montierung so nicht machbar. In einem Buch las ich sogar, dass empfohlen wurde, wegen des endlichen Feintriebs die Klemmen zu oeffnen und das Fernrohr aller paar Sekunden anzustossen, um mit einem Normal- oder Weitwinkelobjektiv lang belichtete Aufnahmen zu ermoeglichen.


    Dass man die motorische Nachfuehrung nachruesten konnte, ist mir neu. Musste die dann auch aller halbe Stunde zurueckgedreht werden, oder wurde bei der Nachruestung ein Schneckenrad integriert?


    EDIT: Bin gerade Deinem Link gefolgt und die gleiche Frage wurde gestellt ... und beantwortet. Die motorische Variante war endlos, und auf dem Bild vom Zeisskatalog sieht es so aus, als ob der gesamte Rektaszensionsblock ausgetauscht wird und dabei ein Schneckentrieb zum Einsatz kommt.


    Noch ein EDIT: Der Klemmschuh war, wie auch die Teilkreise, eine deutlich elegantere Loesung. Aber einerseits wurde so viel Aufwand in die Montierung gesteckt, andererseits dann nur dieser halbstuendige Trieb eingebaut. Toter Gang ist hierbei nicht so wichtig, weil ja sowieso permanent in eine Richtung gedreht wird im Unterschied zur Deklinationskontrolle.


    Ein aehnliches Manko fiel mir bei der 1B-Montierung auf. Hier ist es diese komische Klemmung in Deklination, wo die Schnecke in das Rad geschwenkt wird. Im Extremfall rutscht die Montierung dann einen halben Zahn weiter, und man muss das dann mit dem Feintrieb kompensieren. Ich bin ja kein Feinmechaniker, aber das haette man mit einer Tangentialklemme am Schneckenrad doch viel eleganter loesen koennen. Warum diese Loesung gewaehlt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Hi Joerg,



    das ist so. Die originale TM-Montierung des Telementors liess sich nicht nachtraeglich motorisieren. Sie hatte sogar nur einen endlichen Feintrieb in Rektaszension, der die manuelle Nachfuehrung auf eine halbe Stunde begrenzte. In meinen Augen eine Fehlkonstruktion.


    Der Telemator war dann ein Telementor mit Motornachfuehrung. Ich vermute, dass da dann auch endlich ein Schneckenrad verbaut war, denn eine endliche Motornachfuehrung waere ja wenig sinnvoll. Vielleicht kann das ein mitlesender Telematorbesitzer ja mal kommentieren, denn ich habe eine solche Montierung noch nie in der Hand gehabt.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schade, dass auch in unserem Hobby jetzt einige schwarze Schafe unterwegs sind...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sind keine Amateurastronomen, sondern Banditen, die nach hoherwertigen Artikeln Ausschau halten, um sie fuer ihre Machenschaften zu gebrauchen. Egal ob Fernrohre, Autos oder Dampfmaschinen von Wilesco - sie suchen nach hochwertigen Gegenstaenden, die vielleicht noch einen Sammlerwert haben. Denn da ist die Wahrscheinlichkeit groesser, dass jemand aufgrund des Zeitdrucks, das seltende Schnaeppchen zu ergattern, leichtsinnig wird. Und bei den Kleinanzeigen greift der Kaeuferschutz nicht. Die Betrueger bekommen ihre Kohle und tauchen unter, um sich unter neuem Namen anzumelden und das Spiel vom Neuen zu beginnen. Mit einem ganz anderen Artikel. Vielleicht einer Bayerischen Lederhose, Baujahr 1826, Sammlerstueck ...

    Interessant - das ist "mein" Tubus! Ich habe einen Vixen ED102SS, und das Modell muss wohl damals "Organspender" fuer die LZOS-Linse gewesen sein. Der ED kostete uebrigens 2003 bei Vehrenberg 2500 Euro (in England war er ca. 1000 Euro billiger, ich bekam ihn fuer 1050 Pfund und das Pfund stand um 1.4 Euro). Also 1000 Euro und dann mit dem vollapochromatischen Objektiv, das ist kein schlechtes Angebot.

    Hi Michael,



    ja, den Uranus habe ich gleich erkannt. Die Montierung ist eine EQ3 (oder wie sie heute heisst, EQ3-2). Das waren die ersten Geraete von Sky-Watcher, die den deutschen Markt trafen. Kostete damals 1500DM, was extrem billig war. Ich habe zu meiner Berliner Zeit sogar einen im Kaufhaus fuer 749 Mark bekommen. Damals unvorstellbar, fuer einen 102mm-Refraktor!


    Den Feuerloescher 8V hatte ich auch mal (zerbeulter OTA, gekauft auf der BoHeTa 1989). Ab ca. 100x wurde das Bild mau. Allerdings waren die Sterne im Feld besser definiert als beim Towa 114/1000er. Der Korrektor sass beim 8V ortsfest vorm Fangspiegel, beim Towa 114/1000er im Okularauszug. Die Korrektur war beim 8V deutlich besser, aber bei hohen Vergroesserungen war es das. Und das Geraet wurde von Vixen produziert - wie alle "V"-Geraete bei Tasco.

    Wenn das der True Cassegrain ist - so einen hatte ich mal, in gutem (fast schon neuwertigem) Zustand. Fuer mich als Astrofotograf war f/15 mit 40% Abschattung nicht so prickelnd, und als mich ein Sammler kontaktierte, haben wir uns auf 1200 Euro geeinigt.


    Also, wenn das Geraet gut in Schuss ist, sollten schon um 1 Kiloeuro drin sein. Sammlerwert, nicht Nutzwert.


    Das Geld fuer den Cassegrain wurde in meinem Fall in ein 10" GSO RC investiert, mit f/8 und der groesseren Oeffnung deutlich besser fuer meine Zwecke geeignet. Dafuer kein Sammlerstueck.


    Eine Anekdote am Rande. Meine Frau fragte mich dieser Tage, wie man Zeiss buchstabiert. Ich roch Lunte, suchte sie wohl auf Ebay nach einem Weihnachtsgeschenk. Ich sagte nur "forget it", denn billig ist bei dem Hersteller mit dem Z nie was zu haben. Ist halt Oberklasse plus Kultstatus.

    Die beiden Wachter-Auktionen, die ich weiter oben erwaehnte, sind zuende gegangen. Ich wundere mich, ob jemand von uns nun eine Astronom II oder einen 90/1300er LK erwartet.


    Mir hats in den Fingern gejuckt, aber ich musste hart zu mir selbst sein. Meine Sternwarte muss fertig werden, ich habe eine Rupp Typ 4 und einen alten 4.5 Zoll-Refraktor wenn auch nicht von LK.

    Die Linsenfassung sieht mir sehr nach Royal Astro aus, mein 76/1250er hatte eine gleich aussehende. Die Montierung koennte auch eine fruehe Royal Astro sein, der Stil z.b. der Teilkreise passt. Von der offenen Deklinationsachse sind sie wohl spaeter weggekommen.


    Ein Unitron/Polarex ist es definitiv nicht! Die Teile sehen ganz anders aus. Schade, dass der Verkaeufer so beratungsresistent ist.