Hallo Henri,
das thermische Verhalten kann man am besten an Extremen sehen, mein 85cm Spiegel war da besonders anfällig wegen dem großen Unterschied zwischen Rand- und Mittendicke (20 zu 7mm).
Auskühlzeit im Teststand: min 4h, am besten über Nacht.
Drehung nur mit Handschuhen, danach min 30min warten.
Besonders eindrucksvoll: wenige Minuten am Teststand schrauben, *ohne* Spiegelberührung, danach deutliche Verformung wegen abgestrahlter Körperwärme[;)]
Das ist jetzt in kleineren Dimensionen um Größenordnungen weniger kritisch, anderseits spielst Du in einem ganz anderem Genauigkeitsbereich.
Rein vom Gefühl würde ich da ähnliche Maßstäbe ansetzen und dem Teil die Zeit geben die ihm gebührt.
Nebenbei:
Die Dreherei hat bei einer Referenzsphäre nur einen Zweck:
Sicherstellen, dass die Austellung im Teststand optimal und reproduzierbar ist.
Dann sollte man sich auf eine Stellung konzentrieren, da die spätere Betriebslage genauso vertikal ist.
Bei einem "normalen" Spiegel dienen die Drehungen ja dazu, die Zenitstellung zu rekonstruieren, mangels direkter Mess-Möglichkeit.
Viele Grüße
Kai