Beiträge von JSchmoll im Thema „Ein Meade 2080 aus den fruehen 1980ern“

    Ah Gerd,


    danke fuer die Infos. AVV - da bin ich auch drin. Ich war oft als Student am HoLi, 1994-1996. Schoen zu hoeren, dass der Wachter Coude ein schoenes Zuhause bekommen hat. Platz haette ich in meiner Huette auch noch gefunden ... [:)] ... aber fuer eine oeffentliche Sternwarte ist es um so besser, wegen der Barrierefreiheit.


    Zurueck zum Thema, und zu Stephan: Ich benutze immer so weisse Einweghandschuhe, die wir im Reinraum einmal benutzen und danach eigentlich wegwerfen. Ich zweige die mir immar ab. Sind immer noch sauberer als (fettige) Haende, und danach taugen sie noch was fuer die Fahrradkette.


    Dass der GSO schwerer ist, glaube ich sofort. Ich hatte den 10" GSO von TS. Eines der besten Instrumente, die ich je hatte und eine Wohltat nach der OMC250-Gurke von Orion Optics. Auch wenn die Blenden erst modifiziert werden mussten. Damals wollte ich sogar den 30cm kaufen - ich dachte, der ginge wohl auch noch auf die EQ6, nachdem ich C11s darauf gesehen hatte. War aber dann doch jenseits meines Budgets. Als ich dann den 250er bekam und aus der Kiste schaelte, dachte ich nur "Gottseidank habe ich nicht den 30er genommen!". Die Teile sind schon deutlich groesser und schwerer als die SCTs, und der 250er ging auf der EQ6 so gerade noch.

    Andre,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Göttlich :)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    war jetzt humorvoll ausgedrueckt, aber eine gute Vorbereitung des Operationstisches (viel Platz, saubere Handtuecher, Ruhe ...) hilft zur Risikovermeidung. Also die Wellensittiche ab in den Kaefig.

    Hi Stephan,


    der Anblick der Hauptspiegelzelle ist verlockend, da es aussieht, als koennte man diese einfach so abnehmen. Ist aber ein Gefummel mit den Schrauben. Ich glaube, da liegt sogar der Hauptspiegel davor. Letztendlich ist es wesentlich einfacher, den Hauptspiegel am Rohrstutzen, mit dem verbunden er auf dem Blendrohr gleitet, nach oben abzuziehen.


    Vorgehensweise:


    (i) Schmidtplatte abnehmen. Hierzu die sechs Schrauben abnehmen (zoellige Innensechskantschrauben), den Ring mit der Typenbezeichnung entfernen und die Schmidtplatte vorsichtig loesen. Die kann festgebacken sein und sich ploetzlich loesen, wenn man dran zieht. Notfalls sachte mit einem weichen Stueck Kunststoff oder Holz abhebeln. Rotationslage der Platte und Lage der Korkstueckchen mit einem Bleistift markieren. Eventuell Fotos machen - wenn Du Dich vertust, kannst Du so schauen, was die Originallage war. Die Schmidtplatte sicher ablegen, z.B. auf einem grossen Tisch auf einem weichen Frottiertuch, Fangspiegel nach unten. Mit einem Tuch abdecken und sicherstellen, dass weder Kinder noch Katzen noch freifliegende Wellensittiche das Ding umschmeissen koennen!


    (ii) Fokussierknopf entfernen. Hierzu die seitliche Inbusmadenschraube loesen und abdrehen. Dann die drei Schrauben loesen, die die Fokussierung an der Hauptspiegelzelle halten. Abnehmen. Jetzt kannst Du die Gewindestange entweder voll abschrauben, oder seitlich abziehen.


    (iii) Der Hauptspiegel liesse sich jetzt von oben abziehen. Jedoch kann da noch ein Fallschutzring sein, z.B. oben am Blendrohr in Gestalt eines "Cirlips", also einer kreisfoermigen Feder, die es zu entfernen gilt.


    (iv) Nun, am besten mit OP-Handschuhen, den Hauptspiegel abziehen. Entweder geht der einfach so durch den Frontring raus, oder Du musst ihn querstellen, damit er durch zwei gegenueberliegende Aussparungen passt (beim 14" LX200 ist das so).



    Jetzt hast Du den Hauptspiegel draussen und Du kannst machen, was erforderlich ist. Danach umgekehrt vorgehend alles wieder montieren.


    Nach dem Anschrauben der Schmidtplatte ist der Staubkruemel, der sich partout erst danach auf der Innenseite der Platte zeigt, zu ignorieren.

    Hi Stephan,


    was meinst du mit "Bodenteil"? Die Hauptspiegelzelle? Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese von innen mit Muttern fixiert ist. Das kannst Du also von aussen nicht aufschrauben, ohne die Schmidtplatte abzunehmen um die Muttern festzuhalten. Am Frontring, der die Schmidtplatte haelt, ist das genau so. Deshalb immer die leidige Schmidtplattenherausnehmaktion, da man nicht einfach den Flansch mit der Platte abnehmen kann. Beim Celestron Comet-Catcher geht das.

    Nochmal: Die Option "Bild einfuegen" erzeugt nur die Codezeile


    (img) (/img)


    wobei die Klammern eckig sind. Dazwischen kommt dann die URL eines verlinkten Bildes. Es wird hier aber lieber gesehen, die Bilder erst im Forum hochzuladen und dann freischalten zu lassen. Dauert zwar laenger, aber stellt sicher, dass (i) die Bilder nicht zu gross sind (sie werden automatisch verkleinert) und (ii) die Bilder mit archiviert werden, und nicht nach 5 Jahren nicht mehr da sind, weil der Bilderlink nicht mehr funktioniert.


    Frueher hatte ich auch Bilder auf "Photobucket" abgelegt und hierin verlinkt. Das sind aber heute schwarze Loecher. Die Geizhaelse haben den kostenlosen Webspace kostenpflichtig gemacht, und ich Geizhals wollte nicht zahlen. [8D]

    Hi Stephan,


    folge einfach der Anweisung auf dem Link. Du laedst das Bild im Uploadbereich hoch. Wenn es freigeschaltet wird, bekommst Du eine Email dazu und das Bild erscheint unten im Uploadbereich mit einer URL. Und diese URL (mit "img" in eckigen Klammern am Anfang und Ende) kopierst Du einfach in den Test hinein.


    So wie ich hier die Ringe mit dem Schwalbenschwanz einfuege:


    "(img)http://www.astrotreff.de/upload/&lt;kryptische Zahlenkolonne&gt;.jpg(/img)" Die Klammern in den Links sind allerdings eckig. Wenn ich das hier schriebe, wuerde die Software versuchen, ein Bild einzubinden.


    Und hier, was passiert, wenn ich den Link mit eckigen Klammern einfuege (und der echten Zahlenkolonne):


    Hi Stephan,


    danke fuer Dein Update. Das Bilderhochladen wird hier beschrieben:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=6649


    Du musst nach dem Hochladen auf Freigabe durch die Forenleitung warten. Das ist ein Schutz, um das Hochladen inappropriater Bilder (Astrologie ... [;)] ) zu vermeiden.


    Die Aufloesung des 2080 sollte schon den Fuenfzoeller schlagen. Ich vermute mal die Kollimation.


    Zum Schwalbenschwanz: Wenn Du z.B. ueber Ebay ein 45mm breites Aluminiumprofil mit 10-12mm Dicke kaufst, laesst sich dort die Profilkerbe einfraesen. Ich habe eine solche Schiene und auch passende Rohrschellen (sogenannte "Munsenringe") hier beschrieben:


    http://www.astrotreff.de/topic…257980&whichpage=1#874981


    Du brauchst nur jemanden mit einer Metallfraese und einem Neigeschraubstock, um das Profil 20 Grad geneigt einzuspannen.

    Hi Stephan,


    das ist interessant - an unserem Vereins-2080 habe ich das auch bebachtet, dass der Spiegel manchmal nach dem Drehen des Fokusknopfes noch etwas weiterlaeuft. Anscheinend baut sich am Ausleger eine Spannung auf, die sich nach dem Stopp noch abbaut. Ist ziemlich nervig, und ein weiterer Grund, hinten einen Crayfordfokussierer nachzuruesten.


    Ich bin mir aus der Erinnerung heraus nicht sicher, ob dieser Effekt in beiden Richtungen auftritt. Falls nicht, kann man sich behelfen, immer zuletzt in die Richtung zu drehen, wo der Fokus instantan stehenbleibt.


    Auch diese teuren Jugendtraeume hatte ihre Kinderkrankheiten ...

    Hi Stephan,


    so siehts aus. Ich habe gerade hier ein paar Bilder gepostet, die den Mechanismus bei einem Meade 14" SCT zeigen:


    http://www.astrotreff.de/topic…257484&whichpage=2#873854


    Die Madenschraube verhindert, dass Du versehentlich den Raendelgriff abschraubst. Sie sollte am flachen Teil auf das Messing druecken, nicht im Gewinde.


    Wenn Du nur auf 20m kommst, ist der Hauptspiegel nicht weit genug drin. Das koennte daran liegen, dass die aeussere Huelse bei geloestem Lager ein wenig aus der Zelle hinausgeglitten ist. Du hast die drei Schrauben, die das Lager halten, entfernt? Dann gleitet das raus, und Du kannst es wieder reindruecken. Das musst Du sowieso machen, um die drei Schrauben wieder eindrehen zu koennen.


    Hast Du nur den Handknopf entfernt, nicht aber die drei kleinen Schrauben im 120-Grad-Winkel, die das Lager halten, und Du kommst nur auf 20m, dann ist etwas anderes nicht richtig. Du hast, nehme ich an, nur einen Zenitspiegel und dann das Okular drin? Normalerweise ist der Fokussierbereich eines SCT vergleichsweise gross, effektiv um 200mm, da die Hauptspiegel-Fangspiegel-Abstand ja einen grossen Einfluss auf die Brennpunktlage hat.

    Hi Stephan,


    um die Schmidt- oder Maksutovplatte zu verstehen, muss man sich die Wirkung der sphaerischen Aberration verdeutlichen.


    Ein Parabolspiegel lenkt das Licht aus jeder Zone in einen gemeinsamen Brennpunkt. Eine Zone ist hierbei ein Kreisring mit konstantem Abstand zur optischen Achse. Schickst Du ein paralleles Lichtbuendel vom Stern auf einen Parabolspiegel, dann geht jeder Strahl in denselben Brennpunkt, egal ob auf der optischen Achse, oder 5cm entfernt davon, oder vom Rand der Eintrittspupille.


    Ein sphaerischer Spiegel tut das nicht. Hier liegt der Brennpunkt von jeder Zone ein bisschen woanders, und es entsteht eine Brennlinie. Statt eines scharfen Sternes bekommst Du ein scharfes Abbild desselben mit einem Halo drumherum. Fuer Strahlen aus aeusseren Zonen hat der sphaerische Spiegel eine etwas kuerzere Brennweite als fuer achsnahe Strahlen.


    Die Idee der Korrektorplatte ist nun, die Lichtstrahlen abhaengig von ihrer Zone ein bisschen zu brechen, ihnen den erforderlichen "Kick" zu geben, um sich mit den Strahlen anderer Zonen genau in einem Fokus zu vereinen wie beim Parabolspiegel. Hierzu ist keine grosse Brechkraft erforderlich.


    Im Prinzip wuerde eine Linse so etwas machen, da bei einer Linse der Strahl je nach Zonenlage in eine andere Richtung gelenkt wird. Allerdings zeigt sich, dass eine sphaerische Linse die Strahlen nicht erfolgreich vereinigen kann. Man braucht mindestens zwei sphaerische Glasluftflaechen, die in einem definierten Abstand zueinander liegen. Dieser Ansatz wurde von Maksutov gewaehlt. Aufgrund des erforderlichen Abstandes muss die Linse recht dick sein, was groessere Geraete schwer und thermisch traege macht.


    Schmidt waehlte statt der Sphaere eine Asphaere vierten Grades, gewissermassen ein Doughnut-Profil, neutral in einer Zone, die 70% des Pupillenradius ausmacht. Innerhalb dieser 70% werden die Strahlen mehr zur Achse hin gebrochen, ausserhalb der 70% ein wenig weiter nach aussen. In der Summe treffen sich alle Strahlen in einem Brennpunkt. Schmidt's Loesung ist schwerer herzustellen und auch schwerer zu testen, aber nur eine Oberflaeche braucht diese komplizierte Form zu haben, waehrend die andere plan bleiben kann. Die Dicke spielt eine untergeordnete Rolle. Somit lassen sich auch groessere Korrekturplatten herstellen, beispielsweise die 1.34m-Platte des Tautenburg-Schmidts, der das groesste catadioptrische Schmidtteleskop der Welt darstellt. Sie ist nur 40mm dick, aber Durchbiegungen spielen aufgrund der geringen Brechkraft eine untergeordnete Rolle.


    Einige dieser grossen Teile, wie der Palomar-Schmidt oder der UK-Schmidt in Australien, haben sogar achromatische Schmidtplatten, um die Dispersion der Strahlbrechung zu kompensieren. Denn diese erzeugt eine farbabhaenige sphaerische Restaberration, die sogenannte Sphaerochromasie. Bei Amateurgeraeten, speziell Schmidt-Cassegrains, ist dieser Effekt jedoch vernachlaessigbar.


    Der Clou beim Korrektor ist urspruenglich, dass dieser die Eintrittspupille darstellt. Parallele Strahlen von jedem Feldpunkt muessen durch den selben Kreis. Bringt man die Platte in den Kruemmungsradius des Hauptspiegels, ist die Korrektur fuer grosse Felder moeglich. Lediglich eine Bildfeldkruemmung wird erzeugt, und ein bisschen Astigmatismus. Das machte das Schmidtsystem oder die Maksutovkamera fuer weite Felder zu einem besseren Fernrohr als eines mit Parabolspiegel, wo es im Feld Koma gibt.


    Beim Schmidtcassegrain, wie von Celestron, Meade oder Dynamax, wurde die Schmidtplatte wieder naeher an den Hauptspiegel gebracht. Hierdurch geht der Vorteil der Feldkorrektur wieder teilweise verloren, aber das relativ langsame f/10-System hat sowieso ein kleineres nutzbares Gesichtsfeld. Die Optik wird so sehr kompakt.

    Hi Stephan,


    ich kaufe solche imperialen Schrauben immer auf Ebay. Da gibt es auch kleine Mengen guenstig, manchmal allerdings aus dem Reich der Mitte. Dann dauert es ein bisschen laenger mit dem Versand.


    Ansonsten - Motorradlaeden koennten eine Quelle sein. Harley Davidson zum Beispiel wird bei meiner Schraubensuche bei Ebay oft erwaehnt. Wobei ich nicht weiss, ob die so winzige Schrauben haben. Aber das Logo muss ja auch irgendwie festgeschraubt werden ...


    Zur Schmidtplatte: Die ist in der tat nur 3-4mm dick und fast plan. Beim 14" SCT ist die Platte dann eher 1cm dick, aber nicht beim Achtzoeller. Bei Maksutovs ist das was Anderes - hier muss die Platte funktionsbedingt eine bestimmte Dicke aufweisen, da die Korrektor von den beiden sphaerischen Glasluftflaechen abhaengt. Beim normalen Schmidt ist nur eine Seite kompliziert geformt, die andere ist plan.



    Sie ist nicht am Frontring befestigt oder sonstwie gefasst, da die Fassung im Frontring integriert am Tubus verbleibt. Nimmst Du den vorderen Ring mit der Beschriftung ab, kannst Du die "nackige" Schmidtplatte herausnehmen. Dementsprechend vorsichtig solltest Du vorgehen. Viel Platz auf dem Tisch, der sauber sein sollte. Am Besten ein paar Handtuecher ausbreiten und Gummihandschuhe tragen. Wenn Du mit Bedacht vorgehst und Dir Zeit nimmst (neugierige Kinder und Katzen besser aussperren [:D]), kann eigentlich nichts passieren. Am besten eine Plastikschuessel mit lauwarmem Spueliwasser fuellen zum Reinigen, und nur ein Tropfen Spuelmittel, damit es nicht schaeumt. Vor allem aber alles markieren - Rotationslage der Schmidtplatte und Lage der Korkstueckchen. Plastikschuessel, sodass bei versehendlicher Randberuehrung mit der Schmidtplatte kein Schaden an selbiger entstehen kann.

    Hi Stephan,


    wie man die Schmidtplatte ausbaut und reinigt, habe ich hier gezeigt:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=234096


    Beim Meade ist allerdings kein Vorschraubring mit einem grossen Feingewinde abzunehmen, sondern da sind sechs oder acht kleine Schrauben abzunehmen. Dann loest sich der vordere Schutzring (mit dem Schriftzug) und die Schmidtplatte kann vorsichtig abgezogen werden. Vorher aber die Lage der Platte und eventueller Korkstueckchen mit einem Bleistift markieren.

    Hi Stephan,


    ja, die Dinger sind kompakt. Als fruehes Meade wuerde ich von Zollschrauben ausgehen. Und da gibt es eine ganze Menge, da die Schrauben nicht nur im Durchmesser, sondern auch im "pitch" (=Steigung) variieren. Bei metrischen Groessen ist ja normalerweise die Vorzugssteigung gemeint. Also M6 meint immer M6x1.0, 1mm Steigung, und nicht z.B. M6x0.75. Die zoelligen Gewinde haben da mehrere Optionen, und auch die Nomenklatur ist verwirrend. Haette ich das Ding hier, wuerde ich es mit einem zoelligen Gewindebohrersatz herausfinden und dann die richtigen Schrauben auf Ebay ordern. Da das Teil bei Dir ist, ist es schwieriger. Vielleicht hast Du einen Instrumentenbauer in der Naehe, der weiterhelfen kann.


    Die Innenseiten der SCTs sind typischerweise glaenzend, und Du kannst mit Schultafellack was machen. Vorsicht, nicht den Spiegel mit Farbe bekleckern. Hast Du Erfahrung mit der Zerlegung von SCTs? Die Schmidtplatte muss genau in ihrer Orientierung, inklusive Rotationswinkel, wieder eingesetzt werden. Wenn Du da noch keine Erfahrung hast, wuerde ich die Innenschwaerzung erstmal sein lassen. Was uebrigens auch geht, ist ein selbstklebendes Textilpapier in schwarz. Das hat eine filzartige Struktur und ist unter den Namen DC-Fix oder Alcor erhaeltlich.


    Ich wuerde an Deiner Stelle erstmal damit warten und das Geraet erstmal benutzten.

    Hi Stephan,


    zoellige Schrauben gibt es eigentlich nur noch bei US-Produkten. Die Chinesen sind typischerweise metrisch - es wundert mich, dass das bei Bressers noch anders ist. Dennoch ist ein zoelliger Inbusschluesselsatz ein sinnvolles Zubehoer fuer den Astro-Werkzeugkasten.


    Dein 2080 hat wie auch das C8 f/2 und dann den Vergroesserungsfaktor von 5. Das f/2.5 mit m=4 ist beim C9.25, das etwas entspannter gebaut und deswegen auch etwas laenger ist.


    Zum Shifting: Da kann man nicht viel machen. Es ist letztendlich die Toleranz in der Buchse, die mit dem Spiegel ueber das Blendrohr gleitet. Es gibt zwar ein paar Tuningsansaetze wie steiferes Fett, aber alles ist riskant, da Du das Geraet oeffnen must und die Optik beschmiert werden kann. Wenn es wirlich nervt, kannst Du einen Crayfordfokussierer an das SCT-Gewinde machen und die Hauptspiegelfokussierung nur noch fuer die Grobfokussierung verwenden. So macht das mittlerweile fast jeder - bei meinem 14" Meade SCT geht das auch sehr gut (und bei dem grossen Teil laesst sich der Spiegel auch feststellen).

    Hi Stephan,


    Du koenntest Dir ein Holzstativ selber drunterbauen. Wenn Du auf die Laengenverstellung verzichtest, tun es bei etwas handwerklichem Geschick auch ein paar Baumarktlatten. Ich hatte das 1999 fuer die Sonnenfinsternis so gemacht, sozusagen ein "Wegwerfstativ" fuer meinen damaligen Bresser Pulsar 120/1000, den ich mit einem 100/1000er Uranus zu einem Doppelrefraktor gepaart hatte (nicht Bino, sondern Foto- und Leitrohr). Das waere auf dem originalen Aluminiumwabbeldingens nichts geworden.


    Oder beobachte doch erstmal mit der Gabel. Vielleicht bist Du ja zufrieden damit. Bei hoeheren Vergroesserungen sind die hoeherfrequenten Schwingungen halt etwas nervig. Aber es gibt Schlimmeres. Beispielsweise einen 114/900er auf einer EQ1.


    Zum Hauptspiegel: Den brauchst Du nicht zu justieren. Denn er laesst das gar nicht zu. Er ist auf einer Buchse zementiert, die auf dem Blendrohr reitet. Alle Justage geschieht ausschliesslich ueber den Fangspiegel. Kleine Inkremente verwenden, um nicht uebers Ziel hinauszuschiessen! Bei meinem ersten SCT (damals das C9.25) bin ich mit meiner Newtonspiegelerfahrung wie ein Bauer rangegangen und hab es dem Fangspiegel gegeben - und prompt habe ich gelernt, was ein Vergroesserungsfaktor von vier bedeutet. Bei Deinem 2080 ist das sogar ein Faktor fuenf.


    Schaue, ob der Fangspiegelschatten mittig ist, wenn Du den Stern in Bildfeldmitte (!) defokussierst. Wenn nicht, gehe mit einem Kugelschreiber etc vorn vor die Schmidtplatte und bringe ihn in eine Stellung, wo er beim Durchblick die duennste Stelle des Ringes, der beim Defokussieren entsteht, anzeigt. Die Richtung, in der der Kugelschreiber zeigt, zeigt die erforderliche Kipprichtung des Fangspiegels an. Nimm dann die der drei Schrauben, die am besten in diese Richtung zeigt, und drehe mit dem Inbusschluessel (fuer Meade brauchst Du einen zoelligen) in eine Richtung. Beispielsweise 30 Grad in Uhrzeigersinn. Teste dann erneut, wie der Schatten sich zur Mitte des hellen Bereichs verhaelt bzw. ob der Ring nun symmetrischer geworden ist. Du musst das Fernrohr hierzu etwas schwenken, um das Bild wieder in die Feldmitte zu bringen.


    Meistens wirst Du feststellen, dass Deine Entscheidung "30 Grad Uhrzeigersinn" genau falsch war. Ich nenne das den "Ersten Hauptsatz der Optikjustage", dass die erste Korrektur immer in die falsche Richtung verlaeuft. [:)] Drehe dann die 30 Grad wieder zurueck und versuche es im Gegenuhrzeigersinn. Sollte die erste Korrektur wider Erwarten in die richtige Richtung gegangen sein, musst Du pruefen und wiederholen, bis der Schatten zentrisch ist. Oder halt beim Ueberszielhinausschiessen zurueckrudern.


    Klingt kompliziert, aber nach einigen Versuchen wird Dir das in Fleisch und Blut uebergehen.

    Hi Stephan,


    erstaunlich, eine "Multilayerdiskussion" zu fuehren. [:)]


    Okay, nochmal die Politik: So demokratisch war das hier nicht. Viele, die es jetzt ausbaden muessen, wurden nicht gefragt: Weder EU-Auslaender, die seit Jahrzehnten hier leben; noch Englaender, die in der EU leben. Gerade Letzteres haette das Blatt gewendet. Politische Bildung ist hier in UK nicht viel vorhanden, und viele Bekannte fragten mich, worum es beim dem Plebiszit ueberhaupt gehe. Es gab vor dem Referendum viel Desinformation, gerade auf den sozialen Medien, und sogar einen politischen Mord. Und dann gab es diesen Nigel <s>Verarsch</s> Farage, der gleich nach der Bekanntgabe des Ergebnisses zugab, seine Versprechen nicht einzuhalten (350 Millionen pro Woche fuer den NHS, publikumswirksam auf einen Bus gepinselt). Es kam heraus, dass er als Chef der UK Independence Party ueberhaupt kein Konzept fuer den Fall hatte, das Referendum zu gewinnen! Umfragen ergeben inzwischen, dass es jetzt eine deutliche Mehrheit gegen den Brexit gaebe. Aber wir werden ja nicht mehr gefragt.



    Okay, nun zu angenehmeren Dingen. Eine EQ3-2 ist fuer das 8" Meade ein bisschen grenzwertig, aber visuell noch okay. Das Stativ (wahrscheinlich dieses Aluteil mit den Wabbel-Plastikanlenkstuecken) sollte durch ein Stahlrohrstativ oder Holzstativ ersetzt werden.


    Wenn Du das Instrument testest, denke an die Kollimation. Viele SC-"Gurken" sind nur dekollimiert. Zur Taukappe - ich fand ein 1mm dickes Plastikmaterial auf Ebay in A3-Format, woraus ich eine faltbare Kappe fuer Cindy (das 8" Bausch&Lomb-SCT) baute. Das Material war eigentlich fuer Modelleisenbahner gedacht, um deren Landschaften daraus zu bauen. Mattschwarz und den Falz einfach mit schwarzem Isolierband zugeklebt, laesst sich das Teil aufstecken, aber flachgelegt noch im Instrumentenkoffer transportieren.


    Sutherland ... da gibt es auch ein Sutherland in Suedafrika. Gleich neben dem SAAO, der Sternwarte mit dem 10m SALT. Ich war da mal 2013, einen Spektrografen aufbauen. Ich wohne in der Naehe von Sunderland, nicht zu verwechseln.

    Hi Stephan,



    zum Brexit: Ein Desaster, das eindrucksvoll zeigt, was passieren kann, wenn zu viele Menschen mit dem Bauch denken. Reine Demagogie, und es zeigt sich, wie katastrophal sich soziale Medien auf demokratische Gesellschaften auswirken koennen. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem UK wieder beitreten wird.


    Nun genug der Politik und zu den interessanteren Dingen: Das 2080 wird ja noch verwendet, wie ich schrieb. Mein privates 8" SCT von Bausch&Lomb nehme ich nur fuer oeffentliche Beobachtungen, weil es so schoen transportabel ist. Ich habe selbst kein Auto, bin also auf "Lifts" angewiesen, wo meist der Fahrer schon selbst ein Teleskop an Bord hat.


    Meine eigene Astronomie mache ich aus meiner selbsterbauten Gartensternwarte, wo ich andere Geraete benutze, die teils modern und teils klassisch sind. Mein "Hauptarbeitspferd" ist Mrs Parsons, ein Skywatchernewton 200/1000mm aus der ersten Serie (Baujahr 2000), aber inzwischen auf einer EQ6 pro. Das Ding laeuft einfach, 3min ohne Nachfuehrkontrolle. Canon 40D dran, Intervallometer eingestellt. Erstes Bild kontrolliert, und wenn alles passt, rattert das Ding stundenlang alleine rum. An der Gegengewichtsachse habe ich mir eine Klemmung gefertigt, sodass ich auch Teleobjektive verwenden kann. Beispielsweise ein Canon EOS 70-300mm f/4-f/5.6 L-Serie, das bei voller Oeffung bis zum Rand absolut punktfoermig ist.


    Ich hatte auch ein 10" RC auf einer weiteren EQ6, wo ich einen Autoguider verwendete - zwei Meter Brennweite verlangten das.


    Der RC musste allerdings ueber die Klinge springen, da ich ihn gegen ein aelteres 14" Meade SCT eintauschen konnte. Dieses Teil sitzt auf einer alten Rupp-Montierung Typ4 mit 70/63mm-Achsen. Leider noch mit barockem Synchronmotor und ohne Autoguider, und trotz 240mm-Bronzeschneckenrades lassen sich die Sterne bei 3.5m Brennweite nicht mal fuer eine Minute punktfoermig halten. Derzeit ist bei AWR (ein englischer Astroelektronikhersteller) eine Schrittmotorsteuerung mit ST4-Autoguideranschluss im Bau. Irgendwann sollte das 14" mein Hauptarbeitspferd werden, aber derzeit muss es noch zugeritten werden.


    Die Zweit-EQ6 ist inzwischen in einer kleinen Zweitsternwarte, die waehrend des Covidlockdowns hauptsaechlich fuer die Sonne errichtet wurde, aber auch nachts eingesetzt werden kann.


    Dann habe ich noch einen alten Komplett-Selbstbau (Newton 257/1140mm), der derzeit vor sich hinrostet, aber demnaechst runderneuert werden soll. Und es gibt noch einen hoechst experimentellen 200mm-Faltrefraktor f/25 auf einer eher wackligen Montierung.


    Also auch wieder sehr viel Altgeraet und Liebhaberei.


    Zu Deinen Gedanken ueber Dein 2080: Sicher laesst sich das Geraet noch heute einsetzen. Wenn die Optik stimmt, hast Du ein schoenes achtzoelliges Kompaktgeraet. Die Gabel schwingt traditionsgemaess, visuell geht das noch in Ordnung. Fotografie ist eine andere Geschichte, speziell Langzeitbelichtungen. Da wuerde ich das Teil doch wohl eher entgabeln und auf eine EQ6 pflanzen, eventuell mit kleinem Leitrohr und Autoguider. Aber wenn Du es visuell nutzt und die Objekte selber finden kannst (halt ohne GOTO), dann ist das 2080 auch heute noch ein leistungsstarkes und transportables Instrument.

    Hi Stephan,


    jau, wir duerfen noch. Der Grund fuer mein Schweigen der letzten Tage lag am weihnachtlichen Glatteis, gepaart mit Sommerreifen und wahrscheinlich auch Alkohol. Ein "Fahrkuenstler" ist direkt in den Glasfaserschaltschrank geschlittert, der das halbe Dorf mit dem Netzwerk versorgt. Der Typ war natuerlich ueber alle Berge, und British Telecom musste tagelang neue Glasfasern zusammenfrickeln ...


    Zur Sache: Das Teleskop wird weiterhin benutzt, wenn wir bei klaren Naechten Besucher haben und es heraustragen. Trotz seiner optischen Schwaeche wird es gern verwendet. Offensichtlich momentan eher nicht, da es in einem seit Maerz geschlossenen Planetarium mehr Staub als Photonen sammelt. Aber es werden ja auch mal wieder bessere Zeiten kommen.


    Selber habe ich uebrigens auch so einen "Jugendtraum", allerdings kein Meade und kein Celestron, sondern ein Dynamax. Schon die schwarze Bausch&Lomb 8000-Serie, und optisch einwandfrei.


    Hier der Link:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=234096

    An Winni - ich sah die letzten Antworten erst jetzt: Das sieht nach Neuverspiegelung aus, zumindest was den Fangspiegel betrifft. Ich habe das vor Jahren mal mit einem orangen C8 gemacht. Der Hauptspiegel musste dazu vom Flansch geschnitten werden, auf dem er mit Silikon angeklebt ist. Spaeter musste ich den Spiegel wieder mit Silikon ankleben, was ein bisschen eklig ist und am Besten mit Gummihandschuhen bewerkstelligt werden kann.


    Schoene Halley-Aufkleber auf der Kiste! Nach der langen Zeit kein Wunder, dass die Spiegel mal eine Neubeschichtung brauchen.

    Definitiv - genau so wieder eingebaut wie markiert. Auch wuerde eine Schmidtplattenverdrehung nicht solche Schlieren verursachen.


    Aber die Theorie die Schlieren im Material wurde hier untermauert:


    http://www.astrotreff.de/topic…203401&whichpage=1#759970


    Die haben damals Floatglas genommen! Das wird auf einem Zinkbad aufgeschwemmt und entlang einer Kuehlungsstrecke (genannt "Lehr") heruntergekuehlt. Die Unterseite des Glases, die auf dem Zink schwimmt, ist dabei sehr plan und sie braucht nicht mehr poliert zu werden. Allerdings koennen sich dabei Brechzahlvariationen einstellen, die eine solch lineare Natur haben.

    Danke fuer Euer Feedback, Stefan und Thomas. Die "Dunkelziffer" dieser Geraete wird wohl noch groesser sein, waren sie doch damals die Konkurrenz zum aeusserst erfolgreichen C8.


    Ich habe mein Geraet heute abend fertig justiert und morgen geht es zurueck zum Verein (hier wuerde jetzt ein trauriges Smiley stehen).


    Eine Sache ist mir aber aufgefallen: Im defokussierten Sternscheibchen befinden sich gerade Streifen, die wie mit dem Lineal gezogen durch die Pupille wandern. Ich sah das schon vor der letzten Reinigung und das Bild hat sich nicht geaendert. Es ist invariant unter Okulardrehung und tritt auch ohne Diagonal auf, muss also vom Teleskop daselbst kommen.


    Ich habe mal ein Bild gemacht (6400 ISO machts moeglich, 1s auf Capella ohne Nachfuehrung) und ich werde es nach Freischaltung hier einstellen. Ich wundere mich, ob das Glasmaterial der Schmidtplatte Schlieren haben koennte. In Reflexion jedenfalls laesst sich auf keiner der vier Oberflaechen (2 Schmidtplattenseiten, Hauptspiegel, Fangspiegel) etwas darart Gerades erkennen. Putzspuren scheinen es also nicht zu sein, zumal diese nicht so gerade sein wuerden, weil man ja naturgemaess kreisfoermig wischt, um die Fangspiegelzelle bzw. das Blendrohr zu "umschiffen".


    Auf etwa 1 Uhr sind Luftschlieren zu erkennen, was dem parallaktischen Winkel entspricht, denn dort war in etwa "oben", als ich Capella einstellte. Die Strukturen sind unbeweglich und in verschiedenen Okularen sichtbar, und auch in der Kamera. Zeitabhaengige Luftschichtungen kann ich also ausschliessen. Da bleiben fuer mich nur Brechzahlanisotropien in der Schmidtplatte uebrig, denn fuer Fehler in der Spiegelpolitur fehlt mir wieder die erforderliche Rotationssymmetrie. Da wuerde man eher eine "Schuetzenscheibe" erwarten.


    Und hier nun, Dank an den "Freischalter", das Bild:



    Ich habe das auch mal im Technikforum Spiegelteleskope verlinkt. Hat das schon mal jemand beobachtet ?

    Hi Matthias,


    danke fuer Dein Feedback! Mein Teleskop ist es (leider) nicht. Es geht nach der Renovierung zurueck zum Verein, wo es dann wieder fuer oeffentliche Beobachtungen genutzt werden wird.


    Von der Abbildungsqualitaet her hast Du wahrscheinlich mit dem Newton die bessere Wahl getroffen. Auch sind Dir groessere Gesichtsfelder vergoennt, da Du 2"-Okulare verwenden kannst und eine kuerzere Brennweite hast. Das Bestechende beim SCT ist dagegen die Kompaktheit.


    Es gab uebrigens schon in den 1980ern das "LX-Getriebe". Hierbei wurde in Rektaszension ein Schneckenrad verwendet statt des billigen Zahnrades, wodurch die Laufruhe der Nachfuehrung verbessert wurde. Spaeter gab es dann "LX3" und "LX5" mit 12V-Schrittmotortechnik statt des veralteten Synchronmotors. Dann, um 1994, gab es auf einmal die (fuer den Achtzoeller) wirklich stabile Gabel als LX50, LX100 und LX200.

    Sodann mal mein Einstand auf dem neuen Klassikerforum.


    Unser Astroverein CaDAS (=Cleveland and Darlington Astronomical Society) "wohnt" im Wynyard Planetarium im Nordosten Englands. Hierbei handelt es sich um ein Kleinplanetarium mit 7m-Kuppel, das beinahe dem Rotstift zum Opfer fiel. Derzeit wird es von einer Bande Freiwilliger (der ich angehoere) am Laufen gehalten. Als Ergaenzung unserer Shows bieten wir bei klarem Wetter Beobachtungen an. Diese finden in einer 4m-Ashdome-Kuppel an einem 14"-Meade-SCT statt, das gerade erfolgreich entgabelt und auf eine EQ8 gesetzt wurde.


    Allerdings ist die Kuppel fuer groessere Gruppen immer noch recht klein, und wir haben mehrere transportable Geraete, die sich teils durch jahrelange Nichtnutzung in suboptimalen Zustaenden befinden.


    So schleppte ich neulich eines meiner Lieblingsteleskope, ein klassisches Meade 2080, nach draussen. Es erinnert mich an den Kosmos-Astrogeraetekatalog von um 1985, als Kosmos anfing, Meade zu importieren. Klassischer Jugendtraum, damals unerschwinglich. Es handelt sich um die Antwort von MEADE auf das bereits ca. 10 Jahre vorher aufgetauchte Celestron 8, ein 203/2000mm Schmidt-Cassegrain auf leichter Gabelmontierung. Das ganze Instrument kann von einem gesunden Erwachsenen noch in einem Stueck getragen werden, was natuerlich auch seine Schattenseiten hat - Schwingungen der Gabel und des Stativs, die gerade bei hoher Vergroesserung beim Fokussieren nerven.


    Ich hatte Schwierigkeiten, Objekte zu finden, da das Sucher kaputt war (Okular mit Klebeband und Pappe fixiert). Auch sah die Schmidtplatte sehr matt aus, und die Stativbeine hatten trotz rostfreiem Stahl irgendwie doch Flugrost angesetzt. Die Sterne waren schoen dreieckig, da das Teleskop wohl schon seit Ewigkeiten nicht justiert wurde. Es wurde im Jahr 2008 an den Verein vererbt (siehe Bild von der Plakette unten).


    So habe ich das Instrument konfisziert und in meiner Werkstatt runderneuert. Die Gewerke waren:


    -Sucherfernrohr: Drehen einer neuen Okularaufnahme aus Edelstahl mit 0.8mm Steigung, sodass es in das vorhandene Tubusrohr eingeschraubt werden kann. Lackieren des Suchers, das sich nach Entfernen des Klebebandes als weiss entpuppte, in eine passendere Farbe. Der Sucher ist zwar ein Meade, aber nicht der originale Sucher von diesem 2080, was sich an der Halterung erkennen laesst.


    -Stativ: Entfernen des Flugrostes und Aufpolieren.


    -Tubus, Montierung: Ueberlackieren von Lacktickern mit mattschwarzer Farbe.


    -Optik: Reinigung(!) und Justage. Ich brauchte mehrere Anlaeufe, und auf der Innenseite der Schmidtplatte sind im grellen Weisslicht immer noch Punkte zu sehen, die sich nicht durch Essig/Alkohol/Azeton/Spueliwasser entfernen lassen. Hier wurde das Glas wohl laengerfristig angegriffen. Auf die Abbildung wirkt sich das aber nicht signifikant aus. Die Verguetung ist definitiv nicht angegriffen, denn es gibt sie nicht! Damals wurde das Geraet nur gegen Aufpreis verguetet und das Instrument hier war ein unverguetetes. Also Schmidtplatte ausgebaut und nach mehreren Reinigungsiterationen wieder zusammengesetzt. Die Spiegel wurden auch einer vorsichtigen Reinigung unterzogen, da sie ein paar Wischer zeigten.


    Am Stern erfolgte die Justage, wobei es vorteilhaft war, dass der 220v 50Hz-Synchronmotor noch tadellos funktionierte. Bei einer Uebervergroesserung von 570-fach zeigte sich nach der Justage im LVW 3.5mm eine ansatzweise Beugungsfigur, die von einem leicht dreieckigen Halo ueberlagert wurde. Weder ein Entspannen der Schmidtplatte (Lockerung der sechs Frontringschrauben) noch ein geringeres "Anknallen" der Fangspiegeljustierschrauben aenderte etwas an dem Befund. Ich vermute, dass es sich um ein Geisterbild von der unvergueteten Schmidtplatte handelt, da in zweifacher Reflexion an den zwei Glasluftflaechen ja deutlich mehr Abbildungsfehler zutage treten als in Transmission.


    [EDIT: Weiter unten tritt der wahre Grund zutage: Schlieren im Substrat der Schmidtplatte!]


    Am Himmel zeigte sich ein scharfer Fast-Vollmond, deren Krater am Terminator in ihrer Schaerfe eher durchs Seeing begrenzt waren als durch die oben beschriebenen Aberrationen. Ich beobachtete hier mit realistischeren 8mm mit dem Speers-Waler von Antares. M57 erschien als gut definierter Ring, wobei der Mond nicht half. Epsilon Lyrae wurde getrennt, wobei die Trennung im LVW13mm kontrastreicher war als bei hoeheren Vergroesserungen.


    Nun zu den Bildern!




    Das 2080 auf dem "Operationstisch" in der Kueche. Hier wurde es mehrmals zerlegt, um die Optik zu reinigen und die Fokussierung wieder weich und spielfrei einzustellen.



    Das Geraet in "freier Wildbahn" in meinem Garten, von dem aus die oben beschriebenen Beobachtungen gemacht wurden.



    Frontseitig schimmert die unverguetete Schmidtplatte sehr hell, da ca. 8% des reflektierten Himmelslichts dazu beitragen.



    Direkteinblick in die nunmehr gereinigte Optik. Ich haette das eigentlich mal vorher fotografieren sollen - die Optik war von innen wie von aussen matt. Der Schmand konnte entfernt werden - bis auf ein paar Sprenkel, die aber nur in sehr hellem Weisslicht zutage treten und hier nicht erkennbar sind.



    Der 6x30-Sucher nach Anfertigung einer neuen Okularaufnahme aus rostfreiem Stahl (sauhartes Zeugs, hat mir einige Drehstaehle ramponiert!). Die Aufnahme dann schwarz, und das Rohr dunkelblau lackiert. Leider kein richtiges "MEADE-Blau", sondern etwas heller. Das war das Einzige, was ich auf die Schnelle finden konnte. Aber eine deutliche Steigerung der Aesthetik, wenn ich es mit dem vorherigen Klebstreifengelumpe vergleiche. Eine der sechs Justierschrauben fehlte und wurde durch eine M3-Raendelschraube ersetzt.



    "Er hat die Sterne zu sehr geliebt, um die Nacht zu fuerchten" ... die Widmung des verstorbenen Besitzers, von dem unser Verein das Instrument erbte.



    Ein letztes Bild des schoenen Klassikers.