<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[i]...
Hier nun meine Frage an die Beugungsexperten: Wie ist es möglich, dass die massive Obstruktion durch den Kamerahalter hier eine viel geringere Auswirkung zeigt als die vergleichsweise geringfügige Obstruktion durch den filigranen Doppelspider?
In Erwartung einer möglichst plausiblen Erklärung zu dem vorgestellten Phänomen,
Gruß, Jan
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Hallo Jan,
Beugunsbilder scheinen in der Tat auf den ersten Blick manchmal etwas überraschend.
Das Beugunsbild in der Fokusebene kann durch eine zweidimensionale Fouriertransformation beschrieben werden, ich kann nicht beurteilen ob die dies für dich hilfreich ist. Ich bin auch nicht sicher, ob man in zwei, drei Sätzen sehr leicht verdeutlichen kann was es bedeutet.
Hier ist ein Link zu einem java skript mit dem man selbst Beugungsbilder mit Hilfe einer zweidimensionalen Fourietransformation simulieren kann:
Grobe Trends kann man sich ohne Rechnungen klar machen:
1. Große Längenskalen führen zu kleinen Beugungswinkeln. Als Resultat ist das Beugungsscheibchen eines Teleskops mit großer Öffnung klein, eine lange, dünne Fangspiegelstrebe resultiert in zwei langen schmalen Spikes senkecht dazu. Wird die Strebe sehr breit werden die Spikes kürzer.
2. Die Form des Beugungsbildes hängt von der Form der beugenden Öffnung ab, die Form spielt die entscheidende Rolle. Hier ein extremes Beispiel. Ein obstruktionsloses Teleskop (Refraktor) zeigt wunderschöne Beugunscheibchen, ein etwas größerer Refraktor, dessen Öffnung man im äußeren Teil mit einer quadratischen Blende so abblendet, dass die aktive Öffnung (eine quadratische Öffnung, also ebfalls keine Obstruktion) die gleiche Fläche hat wie im ersten Beispiel zeigt sehr intesive Spikes, das Licht das sonst auf die äußeren Beugunsringen entfällt konzentriert sich dann in einem Stern mit vier Spike-artigen Armen.
3. Die Fläche der Obstruktion/der Spinne spielt (im Hinblick auf Spikes) nur eine untergeordnete Rolle, das gebeugt Licht einer großen Obstruktion findet sich in erster Linie nahe dem Zentrum.
4. Das Beugungsbild ist immer punksymmetrisch, auch wenn die Fangspiegelhalterung von einer Seite kommt, liefert sie auf jeder Seite des Beugunsscheibchens einen Spike, also insgesamt 2 Spikes, die je nach Form der Halterung können es auch mehr werden.
In deinem konkreten Beispiel erwartet man 2 recht intensive Spikes vom Doppelspider (wie gesagt, auch ein einfacher Spider erzeugt zwei Spikes) sowie etwa senkrecht dazu 4 gegeneinander leicht gekippte Spikes von der Halterung. Weil die Fläche der Halterung recht groß ist landet die Hauptintnsität in der Bildmitte und überlagert z.T. mit der der der Obstruktion durch den Fangspiegel. Mich wundert etwas, dass das Scheibchen so scharf definiert ist, vielleicht ist es völlig überstrahlt / nicht ganz im Fokus. Die Kanten der Fangspiegelhalterung sind möglicherweise etwas abgerundet, die Schenkel leicht gebogen. Beides würde erklären, dass die 4 Spikes recht schwach sind.
Viel Erfolg bei deinen Tests!
beste Grüße
Thomas