Beiträge von MartinB im Thema „Nachtsichtgeräte“

    Hallo Leute,


    Meine Kenntnisse sind zwar nicht mehr topaktuell, aber ich hatte bereits beruflich mit Bildverstärkern für die Forschung zu tun.
    Restlichtverstärker, die wirklich was taugen, sind für uns Amateure erstens kaum bezahlbar und zweitens nicht frei erhältlich. Mit etwas Nachdenken fallen einem schnell andere Anwendungen als Himmels- und Naturbeobachtung ein.
    Deshalb sind leistungsfähige Typen als Rüstungsgüter eingestuft mit entsprechenden Export- und Handelsbeschränkungen.
    Ich habe gerüchteweise gehört, dass offenbar selbst die Bundeswehr Probleme hatte, an Top-Technologie ranzukommen. Als Astro-Amateur wird das dann auch nicht einfach sein.


    Bei hoher Verstärkung ist auch bei guten Restlichtverstärkern das Bild immer verrauscht. Einfach weil man bei wenig Licht irgendwann nur die einzelnen Photonen aufblitzen sieht.
    Die meisten nach dem Sekundärelektronen-Vervielfacherprinzip arbeitenden Bildverstärker haben hinten einen grünen Phosphorschirm. Einfache Geräte haben nur einen Elektronenbeschleuniger, bessere eine Mikrokanalplatte als Vervielfacher. Weil vorn aus Licht freie Elektronen im Vakuum erzeugt werden müssen, eignen sich nur chemische Verbinungen mit schwach gebundenen äußeren Elektronen als Photokathode, und es ist schwierig, rot- oder infrarotempfindliche Geräte zu bauen, die auch noch eine gewisse Resistenz gegen Überbelichtung haben. Ich habe Bildverstärker noch as empfindliche Mimosen in Erinnerung. Eine ganz kurze Zeit bei voller Verstärkung bei Tageslicht kann einige Typen komplett unbrauchbar machen.


    Ich bin seit einigen Jahren auf diesem Gebiet nicht mehr ganz auf dem Stand der Technik. Aber ich kann mir vorstellen, dass die nach dem SEV-Prinzip arbeitenden Geräte in Zukunft nach und nach durch Systeme mit Kamera und Bildschirm abgelöst werden.


    Gruß,
    Martin