Beiträge von ALo im Thema „Hilfe:alten Zeiss Refraktor bestimmen/restaurieren“

    Hallo und vielen Dank Euch allen.
    Ohne dieses Forum hier hätte ich Vieles über das Gerät vermutlich gar nicht erst herausfinden können.
    Vielen Dank für die Hinweise mit dem Bilder-Upload und dem Zeiss-Archiv, für die 4H-Kontaktdaten, den Hinweis auf das optische Museum und den Fernrohr-Service, die Infos zu den Okularen, möglichen Adaptern, wie ich die Objektivbezeichnung herausfinde, was mit den Filtern machbar und wofür die Montierung eher nicht geeignet ist, für den Hinweis mit dem Whitworth-Gewinde der verbauten Schrauben und ganz allgemein für's Mitlesen, Euer Interesse und Euere Unterstützung.
    Tolle Sache.
    einen schönen Abend und viele Grüße in die Runde
    Andreas

    Hallo Andreas,
    toll, dass Du Dich mit mir freust. :)


    Leider hatte ich früher kaum etwas mit dem Onkel meiner Frau zu tun. Wir haben uns immer nur auf Familienfeiern gesehen und uns unterhalten -meist über Musik aber nie über Astronomie.
    Da er aus gesundheitlichen Gründen kürzlich mit seiner Frau umgezogen ist, hat er in der neuen Wohnung nun keinen Platz für das kleine Monster (also das Teleskop - nicht etwa seine Frau !) ;)
    Seine drei Kinder haben scheinbar auch nicht genug Platz und offenbar auch gar kein Interesse an dem Refraktor. Nachdem ich völlig beeindruckt von dem Instrument war (als wir beim Umzug geholfen haben), hat er es mir quasi geschenkt und hat sich sehr gefreut, dass es einen schönen Platz in unserem Wintergarten gefunden hat und es in gute Hände gekommen ist. Er hat sich auch total über mein Interesse an der Geschichte gefreut, die er mir dazu erzählen konnte und darüber, dass ich das Geschenk zu schätzen weiß und mich wirklich damit beschäftige, statt es nur in die Ecke zu stellen.
    Der Onkel ist nun nicht mehr der Jüngste und -wie gesagt- gesundheitlich leider nicht mehr so ganz unter den Top Ten. :(
    Aber nachdem was er mir so erzählt hat und wie seine Laufbahn als Lehrer verlief in Kombination mit seinem Geburtsjahr und den Recherchen im Internet fasse ich das mal kurz zusammen:


    Im Herbst 1958 oder 1959 (da war er nicht mehr so sicher) hat er in der Sonneberger Sternwarte das Teleskop sehr günstig erstanden, da er (scheinbar über seinen Vater) wohl über entsprechende Kontakte verfügte. Er hat tatsächlich Kontakt zu Herrn Hoffmeister und Herrn Ahnert gehabt.
    ... und das Teleskop hat wirklich Herrn Ahnert gehört. Deswegen wurde das Schätzchen (also wieder: das Teleskop!) stets in Ehren gehalten (naja, von der Unterbringung im feuchten Schuppen in den letzten Jahren mal abgesehen). Und wenn man mal das ungefähre Produktionsjahr des Gerätes mit der Historie von Herrn Ahnert abgleicht, könnte das eines seiner ersten leistungsstärkeren Teleskope gewesen sein (ist nur meine Theorie - und macht das Ganze noch viel spannender).
    Vielleicht ist es ja speziell für Herrn Ahnert gefertigt worden? Eventuell wurden damit ja sogar Beobachtungen von wissenschaftlicher Relevanz gemacht? - Wer weiß?
    Dass das Sonneberger Team der Sternwarte eine solche Bedeutung und einen weltweiten Ruf hatte, war mir gar nicht bewußt. Davon habe ich zu DDR-Zeiten nichts mitbekommen. Aber da hielt sich mein Interesse an Astronomie auch noch etwas in Grenzen.
    Auf jeden Fall bin ich nicht nur von dem Teleskop an sich, sondern mindestens genau so von dessen Geschichte fasziniert.
    So gefällt mir das: Geschichte zum anfassen.
    Da habe ich wohl mal richtiges Glück gehabt.
    wünsche einen schönen Feiertag
    Gruß, Andreas

    habe dazu gerade das hier gefunden, was darauf hindeutet, dass an der Geschichte was dran sein könnte (wobei mir das Gerät für ein solches Institut irgendwie sehr klein vorkommt - oder war das damals gar nicht so klein und ist wirklich auch für wissenschaftliche Zwecke verwendet worden?):


    https://de.wikipedia.org/wiki/Cuno_Hoffmeister
    http://www.4pisysteme.de/observatory/observatory_5_7.html


    Die Geschichte der Sonneberger Sternwarte ist übrigens sehr interessant.

    also jetzt bin ich total verblüfft und auch ein bisschen stolz.
    Ich habe gestern Abend mehr zur Geschichte meines Refraktors erfahren.
    Das Instrument hatte offenbar mit mir insgesamt lediglich 3 Besitzer.
    Der Onkel meiner Frau (damals Astronomielehrer mit guten Kontakten) hatte es 1958 von einem Cuno Hoffmeister aus Sonneberg (für einen Apfel und ein Ei) bekommen, da in Sonneberg wohl Umbauarbeiten in der dortigen Sternwarte stattfanden und neue Geräte angeschafft wurden. Einige Tele der Ausrüstung wurden daher verkauft.
    Es war damit entweder Herrn Hoffmeisters privates Instrument zur Himmelsbeobachtung (was sehr wahrscheinlich ist, da er offenbar einen erheblichen Teil der in der Sonneberger Sternwarte installierten Geräte privat finanziert hat) oder es war ehemals staatliches Eigentum der bekannten Sonneberger Sternwarte.
    Mit anderen Worten: Wenn die Geschichte stimmt, hat bereits mindestens ein sehr bedeutender Astronom seiner Zeit durch dieses Glas geschaut. Das ist sensationell, wie ich finde und macht das Stück Geschichte für mich noch viel wertvoller.
    Irre - oder?
    einen schönen Sonntag Euch allen
    Andreas

    Danke.
    Das Filterrad ist vollständig und ja, es hat ein Gewinde zum aufschrauben auf Zeiss-Okulare. Eine extra Halterung gibt es scheinbar nicht.
    Der einzelne Filter ist so dunkel, dass ich vermute er könnte für Mond- oder gar Sonnenbeobachtung sein. Dieser ist allerdings zum aufklemmen (hat kein Gewinde).
    Und ebenfalls ja - ich meine, der Onkel meiner Frau (der mir diesen tollen Refraktor vererbt hat) sagte etwas von Sonneberg (aber auch von Suhl). Dort hat er das Teleskop wohl bekommen.
    Ah, für Spiegelreflexkameras. Dann könnte es sein, dass das Ganze zusammen gehört und für Canon EOS-Kameras gedacht ist. Dafür ist nämlich der T2-Adapter.
    Ich werde meinen Kumpel (und Schulfreund) mal danach befragen, wenn er zurück ist (die Sachen sind von ihm).
    Womit ihr euch so alles auskennt - verblüffend.
    Gute Nacht und vielen Dank
    Andreas

    Hallo zusammen,


    Danke für die wertvollen Tipps (kein Ballistol auf Messing, Holz an verdeckter Stelle zuerst bearbeiten, Schrauben mit Whitworth Feingewinde, erstmal "nur" die Optik reinigen/justieren lassen, Investition in 4H abwägen, Charakter des Geräts bewahren, T2-Adapter nicht zwingend erforderlich, da aufgrund der nötigen Nachführung bei kleineren Objekten in Verbindung mit meiner azimuthalen Montierung eh nur Mond oder terrestrische Ziele in Frage kommen, ...).


    Dazu mal meine Gdankengänge:
    - das mit dem Zoll-basierten Gewinde scheint wirklich so zu sein. Die Schrauben lassen sich zwar einfach in das Gewinde eindrehen, haben aber etwas Luft unbd sitzen nicht so "satt", wie die Originale. Gut, könnte natürlich auch an der Korrosion liegen - glaube ich aber nicht.
    - Die Okulare meines Mikroskops haben tatsächlich einen zu geringen Durchmesser (übrigens habe ich nur Okulare mit 5facher Vergrößerung, die daher ohnehin kaum einen Nutzen für die Verwendung am Teleskop haben)
    - Zum visuellen Beobachten von Objekten würde ich schon gern diese modernen Okulare mal mit meinem Objektiv ausprobieren. Hierzu werde ich mir sicher einen Adapten besorgen (oder anfertigen lassen).
    - Wenn ich wirklich Astrofotos machen möchte, hat mir mein befreundeter Freund angeboten, sein Vixen 130 NA SS zu benutzen. Seine GP-DX Montierung ist parallaktisch und die Nachführung sollte gelingen, wenn das Stativ gut ausgerichtet und ordentlich ausniveliert ist. Er selbst hat auch noch keine Fotos machen können (obwohl er alle erforderlichen Adapter/ T2-Ringe/ ... hat), da ihm vor Jahren seine Kamera abhanden gekommen ist und er (noch) keinen Ersatz beschafft hat.
    - Angebote von Herrn Jandersie aus Jena, von Herrn Heyne (4H - ebenfalls Jena) und Herrn Grzybowski (http://www.fernrohr-service.de, Nürtingen) werde ich mir wohl trotzdem einholen (auch wenn das noch eine Weile dauern wird). Leider ist das Gerät nicht so richtig handlich. ;)


    ein schönes Wochenende Euch Allen
    Gruß
    Andreas

    Hallo zusammen,


    keine Sorge, bisher ist alles noch unverändert in dem Zustand, wie ich es bekommen habe. Nur die Taukappe ist abmontiert, um die Objektivbezeichnung lesen zu können.


    Allerdings werde ich die rostigen Schrauben, mit denen die Taukappe befestigt war (M 2,5mm, Senkkopf-Schlitzschrauben) gegen neue tauschen, da von dem Gewinde nicht mehr viel übrig ist (und ohnehin eine gefehlt hat).


    Mein Möbeltischler (kein klassischer Tischler, Schreiner oder gar Zimmermann!) hat mir geraten, die Montierung abzubauen und das komplette Holz mit einem 100er Sandpapier zu reinigen anschließend könnte man das Holz mit einer Lasur, mit Öl oder Wachs behandeln, um einen Look zu erreichen, der dem Original am nächsten kommt.
    Offenbar handelt es sich bei dem Holz um ein Tropenholz, welches auch im Fensterbau Verwendung findet. Auch vorheriges Beizen wäre eine Möglichkeit, den Farbton wieder ansatzweise originalgetreu hinzubekommen.


    Mein Werkzeugbauer hat mit angeboten, die Taukappe sandzustrahlen und mir einen Adapter von meinem Okularauszugsgewinde auf das T2-Gewinde zu drehen (wodurch ich meine Canon EOS und die 1,25"-Okulare meines Freundes nutzen könnte.


    Ein befreundeter Lackierer könnte die Taukappe dann grundieren, spachteln und natürlich lackieren.


    Tubus, Optik und Okularauszug würde ich schon gern von 4H machen lassen.


    Die Mechanik der Montierung funktioniert butterweich - da ist (außer reinigen) eigentlich nicht viel zu machen. Eventuell könnte ich die abblätternde Farbe entfernen und das Ganze ebenfalls lackieren (lassen)?
    Aber das wird weder heute noch morgen.
    So etwas überlege ich mir lange, bis ich zu einem Ergebnis komme und es dann wirklich in die Tat umsetze.
    Eure Tipps und Hinweise, Beiträge, Ratschläge und Empfehlungen spielen dabei eine wesentliche Rolle!
    Daher Dank nochmal an Alle, die hier mitlesen (und sich zu Wort melden).


    Gruß
    Andreas

    Hallo Alexander,
    freut mich, dass Du mit mir mitfieberst.
    Auch ich bin total gespannt, was am Ende herauskommen wird, wenn sich die Profis um das Gerät gekümmert haben (was allerdings erst im nächsten Jahr der Fall werden wird).
    ... und ja, Himmelsbeobachtung hat mich zwar schon immer interessiert - aber nun ist es über das bisherige Stadium (mit einem Zeiss 8x56) weit hinausgegangen und ja, es hat mich gefesselt (auch wenn ich während der kurzen Zeit, in der sich das Teleskop in meiner Hand befindet, erst wenige wolkenfreie Gelegenheiten hatte, es auszuprobieren).


    Gruß, Andreas

    Hallo Ralf,


    vielen Dank für den Link; das entspricht genau dem Bild, welches mir die nette Dame vom Zeiss-Archiv herausgesucht hat.


    Ja, oben ist eine Prismenschiene mit einer Klemmschraube. Allerdings lässt sich der Tubus auch bei gelockerter Schraube in der Schiene leider nicht bewegen.


    (==>)Rolf: erst ankieken, dann durchkieken (danach zur Sicherheit eventuell nochmal ankieken).
    Wie heißt es doch so schön? Das Auge sieht ja schließlich mit.
    [;)]


    Gruß, Andreas


    PS. Gestern war ein befreundeter Möbeltischler zu Besuch, der sich das Holzstativ angesehen hat und mit glücklicherweise bestätigen konnte, dass die Statik durch die einwirkende Feuchtigkeit nicht gelitten hat. Jetzt überlege ich, ob ich die alten, vergrauten, gerissenen und von Holzwürmern transalierten Bretter im Boden des Stativs durch neue ersetzen sollte. Mindert es den Wert des Ganzen, wenn einzelne Teile nicht mehr Original sind? Oder wertet es das Gerät eher auf?

    Das mit den Okularen scheint ganz interessant zu sein.
    Ich würde gern mal die neueren Weitwinkel-Okulare an meinem Objektiv ausprobieren. Das mit den Mikroskop-Okularen wird ja aufgrund des geringeren Durchmessers offenbar nicht so klappen.
    Aber wie ist das mit Adaptern - wird da nicht die Baulänge verändert (mit entsprechenden Auswirkungen)? Oder kann man das innerhalb der Einstellgrenzen des Okularauszuges bedenkenlos zwischenmontieren? Dann würde ich glatt mal mit meinem Werkzeugmacher-Freund verhandeln, ob da was machbar ist.
    Das würde dann vielleicht sogar klappen, meine Canon anzubauen. Sehr verlockend.
    Auf was muss ich bei dem Plan mit den 1,25"-Okularen achten?


    PS. Danke Roland für den Link zum fernroh-service. Glaube aber, dass ich die 4H-Ingenieure an die Optik lasse (ist von mir zu Hause nämlich noch ganz gut zu erreichen).

    kurzes Update:


    auf meine Anfrage an Herrn Wimmer kam von Frau Bischoff eine Nachricht mit ein paar hilfreichen Hinweisen.


    ________________________________________________
    Sehr geehrter Herr Lorenz ,


    bei Ihrem Teleskop könnte es sich um ein Azimutales Fernrohr handeln.


    Sie finden ein Bild und die Beschreibung in unserem unten genannten Virtuellen Museum.


    Die Ident-Nr. ist: 450.



    In der Fabrikationsliste ist es als 110mm Typ E aufgführt. Die Liste ist leider nicht mit Datum, aber es müsste zwischen 1929 und 1931 hergestellt worden sein.


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen trotzdem damit helfen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Maria Bischoff



    Alle Angaben über alte Geräte und Produkte sind nur zu Ihrer persönlichen Information bestimmt. Sie dürfen nicht für verkaufsfördernde Zwecke zum Beispiel bei Auktionen verwendet werden. Die Angaben werden nach bestem Wissen und Gewissen gemacht, dennoch können Fehler vorkommen. Für diesen Fall ist jede Haftung durch die ZEISS ausgeschlossen.


    ________


    Maria Bischoff
    Unternehmensarchiv


    Carl Zeiss AG
    Standort Jena
    Carl-Zeiss-Promenade 10
    07745 Jena


    Telefon: +49 3641 64 2509
    maria.bischoff.ext(==>)zeiss.com
    http://www.zeiss.de



    Besuchen Sie unser Virtuelles Museum, unsere Fotodatenbank, unsere Druckschriftendatenbank und unser Online-Findbuch unter "www.zeiss.de/archive".
    ___________________________________________________________



    und schon bin ich wieder ein kleines bisschen schlauer. Wobei die Tubusmontierung an der Montierung etwas anders aussieht und der Tubus auch nicht über ein Ausgleichsgewicht oder eine entsprechende Vorrichtung verfügt. Auch ist kein Sucherfernrohr montiert oder entsprechende Montagepunkte zu erkennen.
    [:)]

    Hallo Roland,
    Danke für die Infos.
    Natürlich werde ich die Okulare behalten (höchstens das Haase-Okular stünde evtl. zur Disposition).
    Ein befreundeter Freund hat mir eine Kiste mit seinen Okularen (Vixen - nicht lachen, die heißen wirklich so) vorbeigebracht aber die sind erstens riesig und schwer im Vergleich zu meinen und passen zweitens leider nicht, da der Durchmesser zu groß ist. Auf den Kartons steht 31,7mm also etwa 1,25" (habe es aber nicht nachgemessen) Dabei waren auch allerlei Filter und ein T2-Ring sowie ein Adapter für Canon EOS-Bajonette (und irgendeine Verlängerungshülse - wer weiß, wofür die ist?). Außerdem war ein 90°-Winkelsucher (so würde es bei den Fotografen heißen) dabei, welcher wohl dafür gedacht ist, Genickbrüche o.ä. bei Zenitbeobachtungen zu vermeiden.
    Leider Alles zu groß. Wenn ich das nutzen will, müsste er mir sein Teleskop (Vixen NA 130/800 SS GP-DX) auch gleich mitbringen. ;)


    Meine Okulare dürften 0,95" bzw. etwa 24mm Durchmesser haben. Was ist das für ein Adapter, den es dafür gibt, um auch die großen Okulare verwenden zu können?
    Oder gibt es unter den "alten" ein paar Peerlen, die man heute noch bekommen kann?


    beste Grüße
    Andreas


    PS. hier mal ein Bild vom Objektiv, auf dem man halbwegs erkennen kann, was ich mit den "Kalkrändern" meine. Allerdings sieht die Linse auf dem Foto viel schlechter aus, als sie tatsächlich ist. Diese Ränder sind hauchdünn - nicht so wie die, die man manchmal am nicht geputzten Wasserhahn findet. Man kann sie auch nur unter bestimmten Lichtverhältnissen überhaupt sehen, was das Fotografieren entsprechend schwierig macht.
    Außerdem sind diese Ränder wohl nicht vorne auf der Linse, sondern auf der Rückseite bzw. in diesem Luftspalt zwischen den zwei Linsen des Objektivs - kann das sein?



    Am besten werde ich mal mit einem Mikrofaser... [:0]
    (schon gut, war nur ein Scherz!)

    Hallo Andreas,
    f 1660 ist es, um ganz genau zu sein - denn das steht so auf der Objektivfassung.
    Ist das irgendwie ungewöhnlich? Oder sind damit die rechnerischen f 1650 gemeint, wenn man 110mm x f:15 nimmt? Wurde da gerundet oder sind es vielleicht 110,67 mm Öffnung?
    Gruß, Andreas


    PS. Herr Hellwig vom Optischen Museum Jena hat sich auch gemeldet, hat mich aber auch an Herrn Dr. Wimmer im Zeiss-Archiv verwiesen, um möglicherweise Einzelheiten zum Teleskop zu erfahren. Die offizielle Antwort von Zeiss habe ich ja schon erhalten, hatte ungeschickterweise aber das Kontaktformular auf der Website von Zeiss zur Kontaktaufnahme verwendet. Diesmal habe ich ihn persönlich angeschrieben. Bin auf eine Antwort schon gespannt.


    Noch eine kurze Frage: Kann mir jemand sagen, ob die Okulare gut oder sagen wir "ungeeignet" sind?


    - Das Erste ist ein 1 Zoll "Haase, Berlin" - f=18 mit aufgelötetem Fadenkreuz in eher schlechtem Zustand mit einer Bauhöhe von ca. 23mm und einer Eintrittspupille von ca. 13mm/ Austrittspupille ca. 8mm.
    Da ich das Fadenkreuz nicht benötige, da es ohnehin nicht mittig verbaut ist, würde ich es gern entfernen. Kann ich das bedenkenlos machen (Also einen Lötkolben hätte ich und vorsichtig bin ich damit auch).


    - Das Zweite ist ein 1 Zoll "Carl Zeiss Jena" - Huygens'sche Okular - f=18mm mit 92facher Vergrößerung (92x) in gutem Zustand mit einer Bauhöhe von etwa 32mm, einer Eintrittspupille von ca. 15mm/ Austrittspupille von ca. 5mm


    - Das Dritte ist ein 45mm (Außenmaß) "Carl Zeiss Jena" - Huygens'sche Okular - f=40mm in gutem Zustand mit einer Bauhöhe von etwa 90mm, einer Eintrittspupille von ca. 30mm/ Austrittspupille von ca. 12mm


    Die drei Okulare sind an einem Okularrevolver (Carl Zeiss Jena) mit der Seriennummer 9045 montiert.


    Kann ich eigentlich Okulare von meinem alten Zeiss-Mikroskop hier auch einsetzen? Das habe ich leider in der anderen Wohnung und kann es daher (noch) nicht ausprobieren?


    Wäre für ein paar Infos bzw. Erfahrungen mit den genannten Okularen dankbar.


    beste Grüße & vielen Dank nochmal an Alle, die sich hier beteiligen.
    Andreas


    vielen Dank ihr Beiden:


    Aua - der Preis tut ja beim Hinschauen schon weh. Mondpreise - wie passend.


    Zumindest mehr als 500 und geringfügig weniger als ... naja, sprechen wir nicht drüber.
    Also kann ich ruhigen Gewissens erstmal das Angebot von 4H einholen (zumindest für die nötigsten Arbeiten) und dann überlegen, wie es weitergehen soll.


    Die Frontlinse (das Objektiv) sieht eigentlich gut aus (das sagt aber Jemand, der davon keine Ahnung hat!).
    Es sind keine Risse oder Kratzer im Glas zu erkennen. Es ist auch nichts trübe oder verschmiert, auch kein Schimmel. Allerdings sieht es bei seitlichem Lichteinfall auf der Oberfläche ser Linse aus, als wäre da Wasser eingetrocknet. also nicht mehrere Flecken nebeneinander sondern wie ein austrocknender See am Ufer aussieht. Ich kann das schlecht beschreiben und kriege es leider auch nicht hin zu fotografieren.
    Zwischen Tubus und Objektiv lagen noch ein paar tote Fliegen und einige Fasern von der Gewebefolie (mit der das Gerät abgedeckt war), die wohl doch nicht so ganz UV-beständig gewesen ist.

    Gerade kam die Antwort von Zeiss zu meiner Anfrage:


    ___________________________________________________
    Sehr geehrter Herr Lorenz,


    vielen Dank für Ihre Anfrage an ZEISS.


    Leider ist für diese Art Produkt keinerlei Service o.ä. mehr möglich.


    Ich hoffe alle Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben und stehe bei Rückfragen gerne zur Verfügung.



    Mit freundlichen Grüßen / With best regards



    ----------------------------------------------------
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    So, es handelt sich also um ein Carl Zeiss Jena - Objektiv mit der Bezeichnung "E" f=166cm, Seriennummer: 11630 (welches damit also etwa von 1921/1922 sein dürfte) - (wobei der Okularauszug eine eigene Seriennummer hat: 9882)
    Damit wäre das schonmal geklärt. :)
    Demnach ein Zeiss E 110/1660 (mm)


    Keine Sorge: hatte einen befreundeten Werkzeugmacher zu Besuch - und wir haben nur die Taukappe abmontiert (alle Schrauben gingen zu lösen und es wurde nichts beschädigt).


    Frage: Habe ich da ein ganz besonderes Schmückstück oder ist es "nur" eines von Vielen?
    Kann man dazu auch einen ca.-Wert bestimmen oder ist der Wert dieses Erbstückes eher emotionaler Natur?
    Ich frage NICHT, weil ich es verkaufen möchte - sondern weil ich überlege, ob die Investition in die Aufarbeitung verhältnismäßig bzw. gerechtfertigt ist.
    Wenn ich z.B. 2k EUR (oder auch deutlich mehr!) investiere, um dann ein Teleskop im Wert von 500 EUR zu haben, ... - na ihr wisst schon.
    Andersherum wäre es mir lieber: 1k EUR investieren und ein optisches Gerät im Wert eines Kleinwagens im Wintergarten zu wissen.
    Mir fehlt dahingehend aber jegliche Vorstellung.
    Gibt es Stellen im Netz, wo so etwas gehandelt wird und man sich eine Vorstellung von entsprechenden Preisen holen kann?


    Gruß, Andreas


    PS: (==>)Caro: Ja, es gibt Foren, da ist Canon grundsätzlich besser als Nikon und Nikon natürlich generell besser als Canon (von Leica und/oder Pentax bzw. Olympus und/oder Sony mal ganz zu schweigen). Am Ende geht es da manchmal gar nicht mehr um die Sache an sich, sondern jeder verteidigt nur noch sein Equipment bzw. seine Kaufentscheidung (und dies oft sogar nur theoretisch, ohne das Gegenstück jemals in der Hand gehabt zu haben und dann auch schon mal in unnötig feindseeliger Tonart).
    Da finde ich es hier schöner. :)

    sehr lustige/listige Formulierung (von der Ferne betrachtet).
    Ja, ein 110er.
    Frage: ist ein 110er "heller" als ein 100er oder 80er? Kann man damit kleinere Objekte beobachten?
    Was ist besser an einem 130er gegenüber einem 110er? Sammelt es nur mehr Licht ein? Oder ist eine höhere Bildauflösung damit verbunden?
    Und was genau sagt die Brennweite aus? (ist 1650mm besser oder schlechter als 1200mm?) Oder ist es "nur" länger bzw. größer?
    Was genau wird von diesen beiden Werten beeinflusst?
    Am Ende vergrößert doch das Okular das Bild.


    Ich merke, das Thema hat mich neugierig gemacht.
    Da werde ich wohl das Internet mal dahingehend durchlesen. Also erstmal die Hälfte - muss morgen früh raus.
    Gruß, Andreas