Beiträge von Avier50 im Thema „Hilfe:alten Zeiss Refraktor bestimmen/restaurieren“

    Hallo,
    das ist ja wirklich beeindruckend!
    Jedem aelteren Amateurastronomen sind die Namen Ahnert, Hoffmeister und die Sternwarte Sonneberg ein Begriff. Beide haben seit den 30er Jahren viel für die Popularisierung der etwas "weitergehenden" Amateurastronomie getan. Im Osten Deutschlands waren sie eine Institution und für viele der heute über 60jaehrigen ihre Lehrmeister".
    Bei den Verbindungen, die viele Amateurastronomen nach Sonneberg pflegten, kann ich mir durchaus vorstellen, dass dort auch Nachlässe gelandet sind, die dann von Hoffmeister/Ahnert weiter vermittelt wurden.
    Von P. Ahnert weiss ich, dass er privat das komplette Zeiss Amateurinstrumentarium von 50 bis 150mm Öffnung besäße und damit auch beobachtete.Er wohnte direkt neben der Sternwarte und hatte von seiner Terrasse aus einen schönen Horizontblick nach S und W über Sonneberg.
    Da gäbe es noch viel zu erzählen.......
    Halte das Fernrohr in Ehren!!
    Gruesse
    Andreas

    Hallo Andreas (Niklo),
    deine Videos geben sehr gut den Eindruck auch im AS 80/1200 wider. Farbe in den EB sehe ich nachts nicht.
    Aaaaber: Schon mal Planeten Beobachtung speziell Jupiter am Dämmerungshimmel gemacht? Da kommen die sogar im AS 80/1200 rotbraun! Aber nur ca. eine halbe Stunde. Wird es zu dunkel, "überblendet" der helle Jupiter die Farbe der EB. Außerdem ist in dieser Phase die Luftunruhe geringer.
    Farbraender sehe ich im AS höchstens durch die atmosphärische Refraktion.
    Das alles ist aber eigentlich ein neues Thema.
    Gruesse
    Andreas

    Hallo Andreas,
    Arthur Teichgraeber war Mitarbeiter von Cuno Hoffmeister in Sonneberg in den 30er Jahren. Wenn ich mich richtig erinnere, kam er im Krieg ums Leben.
    Wenn das Filterrad vollständig ist, hat es auf der Unterseite ein kleines Gewinde (M 24.....) zum aufschrauben auf Zeiss Okulare. Ich habe so ein Teil aus den sechziger Jahren. Die einzelnen Filter Bezeichnungen kann ich dir gern mal extra schicken.
    Ich staune immer wieder um die Unkenntnis ueber Filter Beobachtung an Planeten. Da geht es nicht um Ästhetik, sondern nur um Detail- Erkennbarkeit. Ein Beispiel: Die Farbe der EB auf Jupiter ist rotbraun, aber im 80mm Fernrohr wird man sie kaum erkennen. Im Gruenfilter (Komplementärfarbe!) werden sie aber deutlich dunkler und heben sich viel besser ab. Ganz markant wird es am Grossen Roten Fleck!
    Spezielle Filter Beobachtungen machen den Jupiter nicht schöner, aber Details besser sichtbar, um den Preis der Einfärbung.
    Wer von euch hat schon mal im Dreizoeller eine Positionsbestimmung des GRF mit Zentralmeridianpassage gemacht? Ohne Filter manchmal grenzwertig, mit Gruenfilter ein Kinderspiel!
    Gruesse
    Andreas

    Hallo Andreas,
    nochmal zur Erinnerung:
    Dein Refraktor ist ein Spezialist für Sonne, Mond, Planeten, Doppelsterne, Kugelhaufen u.ae.
    Bei großflächigen Nebeln, Sternhaufen und so bist du vielleicht enttäuscht.
    Für die o.g. Objekte ist auch eine parallaktische Montierung besser geeignete als deine azimutale Aussichtsmontierung. Diese wiederum geht gut für Sternfelder, wofür sich dein langer Refraktor nicht so gut eignet.....
    Du siehst, du bist erst am Anfang eines langen Weges.
    Gruesse
    Andreas

    Hallo Andreas,
    bei dem langen Oev 1:15 ist die Okularbauart relativ unkritisch. Ich habe für meinen AS 80/1200 neben allen orthoskopischen Zeiss Okularen auch die Huygens f: 40, 25,16. Die zeigen alle keine Farbraender. Selbst ein ausgebautes altes unverguetetes Fernglasokular und zeigt farbreine Bilder. Die Krönung war ein Kellner f:10 für 10€, welches den Vergleich gegen das Zeiss Ortho f:10 nicht verlor. alles am AS 80/1200. bei kürzeren Oeffnungsverhaeltnissen aendert sich das aber!
    Das Zeiss Huygens ist optisch unverändert bis 1994 bei Zeiss gebaut worden!Also ca. 80 Jahre!
    Gruesse
    Andreas

    Hallo Andreas,
    das Zeiss Steckmass ist 24,5mm. Das entspricht der Unart, alles in Zoll angeben zu wollen, 0,95 Zoll.
    Die Zeiss Mikroskopokulare haben 23,2 oder so, sind aber nicht für das lange Öffnungsverhältnis optimiert. Du wirst Farbraender sehen.0
    Die optisch guten alten Schlüsselloch Okulare von Zeiss ln sich problemlos mittels Adapter durch moderne Okulare 1,25 Zoll von Vixen, Meade, Speers Waler usw. ersetzen. Damit geht mit dem alten Fernrohr ein neues Fenster auf!
    Gute 24,5mm Okulare gibt es kaum noch. Sie sind zu Plastikokularen für Wegwerffernrohre mutiert.
    Gut geeignet sind orthoskopische oder Ploessl Okular bis ca.10 bis 8mm Brennweite für höhere Vergrößerungen.
    Soweit
    Gruesse
    Andreas

    Hallo Andreas,
    ich nochmal. Es ist also ein Fraunhofer (E) von Zeiss Jena. Der 110 er wurde ueberwiegend f:15 gebaut, also f 1650mm. Einen 1560 gibt es nicht. Das ist ein Zahlendreher vom Markus Ludes.
    Der hohe Preis des verlinkten Gerätes kommt auch von der originalen parallel. Zeiss Montierung. Die Säule ist nicht original.
    Der Preis......naja.
    Ich kenne zwei Volkssternwarten, bei denen diese Geräte noch vorhanden sind. Einmal im Einsatz und einmal als Museumsstueck.
    Uebrigens war der eine mein allererstes Fernrohr, durch das ich geblickt habe. Fünf Saturnmonde.....
    Gruesse
    Andreas

    Hallo Andreas,
    ein E-Objektiv bei Zeiss ist der klassische Fraunhofer Achromat mit zwei Linsen und Luftspalt zwischen beiden. Dieser Luftspalt wird durch zwei ca 2 mm2 grosse und 0.2mm dünne Stanniolplaettchen hergestellt, die im 120 Grad Abstand am Linsenrand angebracht sind. Die muesstes du von vorn sehen können. Ja?
    Gruesse
    Andreas

    Hallo Andreas,
    ich kann deine Bilder im Text sehen, obwohl sie sehr groß sind.
    Wenn du die Taukappe (nicht nur den Deckel) nicht abkriegst, lass es lieber sein. Die Objektivnr. ist auf der Seite des Objektives, man kann sie also von vorn nicht sehen.
    Ich will ja nicht unken, aber die Objektivfassung sieht irgendwie nicht nach einfachem E-Objektiv aus.....
    Für die Restaurierung gibt es auch hier im Forum Spezialisten. Nur die Optik und vielleicht noch das Rohr wuerde ich den Jenaern anvertrauen, egal wie teuer das ist.
    Grüße
    Andreas
    E 50/540, C 50/540, C 63/840, AS 80/1200,
    C 80/500 nicht mehr

    Hallo Andreas,
    das hast du einen Schatz geerbt!
    Ich rate dir dringend davon ab, als Laie irgendwelche Bastel- und Putzversuche an dem Gerät vorzunehmen! Selbst wenn das Objektiv (so nennt man die Linse vorne) noch so verschleimt aussieht, es ist in der Regel zu retten. Aber nicht mehr, wenn du mit dem Microfasertuch gerubbelt hast. Auch mit Anhauchen ist es tödlich.
    Eines kannst du aber mal versuchen: Die Taukappe (so heißt die Streulichblende vorne) lässt sich abschrauben. Dann kann man die Objektiv Bezeichnung (Buchstaben und Zahlen z.B. E 110/1650) erkennen.
    Die von dir genannte Geraetenr. muss nicht unbedingt die Objektivnr. sein.
    Sie deutet allerdings auf ein Baujahr zwischen1920 und 1930 hin.
    Die Zubehörteile kann man restaurieren, moderne Okulare liessen sich adaptieren.
    Zeiss hat seine Fernrohre damals für den astronomischen Gebrauch mit parallaktischer Montierung und als Aussicht Fernrohre wie deines gebaut Das Rohr mit der Optik war gleich!
    Es gab auch unterschiedliche Objektivtypen (E, A, B) mit unterschiedlichen Öffnungsverhältnis den. Deshalb könnte man bei dir nur raten. Der Klassiker wäre ein E 80/1200, dazu scheint aber das Rohr zu dick, wenn auch die 1,2m Brennweite stimmen wurden.
    Die Jenaer Firma 4H ist die kompetenteste, aber auch teuerste. Aber fragen kostet nichts.
    Bitte lasse alle Glasoberflächen erst einmal so, wie sie sind. Alle Putzversuche könnten sie unrettbar zerstören. So ein Objektiv ist von seiner Güte mit einem z.B. Brillenglas ueberhaupt nicht zu vergleichen!
    Gruesse
    Andreas
    Nutzer von vier Zeiss Refraktoren