Beiträge von tklosa im Thema „CCD Kamera aufwärmen erforderlich?“

    Hallo Frank,


    ich würde die 80°C gern mal vorsichtig anzweifeln wollen. Habt ihr das wirklich am Kühlkörper einer Kamera gemessen?


    Ein Kühlerdesign bei dem der Kühlkörper mehr als 10°C über der Außentemperatur ist wird eigentlich schon fragwürdig. Mit 10K und Lüfter kann man schon einzelne 10W abtransportieren. Mit mehrstufigen Kühlern kann man Differenzen >50K zwar erreichen, im genannten Fall müßte der Kühler aber zusätzliche 50K Temperaturdifferenz erzeugen um den geheizten Kühlkörper auszugleichen.


    Hier wird das recht einfach erklärt:
    http://www.quick-cool-shop.de/…agen-zu-peltierelementen/
    Besonders die Punkte 3, 15 und 21 sind relevant.


    http://www.produktinfo.conrad.…_7105_Peltier_Element.pdf
    Im Datenblatt eines Einzelelements hier findet man, dass man max. 60K Differenz erzeugen kann wenn keine Wärmeleistung transportiert werden muss und die heiße Seite 27°C hat. Wird die heiße Seite wärmer muß man mit einer Degradation der Differenz rechnen. Siehe Punkt 21.


    Selbst wenn man mit einem 2 Stufigen Kühler 50°C Differenz erzeugt hat , dann muß beim Ausschalten die Wärme durch zwei Elemente durch die zusammen fast 1cm hoch sind. Ob das zu mehr als 1K/sec führt würde ich bezweifeln.


    Viele Grüße, Thomas.

    Hallo Thomas,


    Da du Moravian erwähnt hattest habe ich noch mal bei ON-Semi gestöbert und denke auch eher, dass man bei diesen Sensoren ungestraft einfach ausschalten kann. Für Schäden durch thermische Spannungen sind eigentlich nur die Temperaturdifferenzen von Belang. On Semi hat hier eine App-Note zur Verarbeitung der Sensoren:
    http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/AN52561-D.PDF


    In den Datenblättern nimmt man noch Bezug auf dieses Doc zum Löten:
    http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/SOLDERRM-D.PDF


    Da gibt es einen kurzen Abschnitt zum Löten. Da darf man bei Bauelementen mit PGA-Gehäuse jedes Pin für 3sec. mit einem 350°C Lötkolben berühren. Wenn man damit ein Pin nach dem Anderen abarbeitet ist man je nach Pinanzahl nach einer Halben bis einer Minute durch und hat das Bauelement von einer Seite Asymetrisch ordentlich aufgeheizt. Diesen Fall würde ich für kritischer halten als Wärmeübertragung durch das gleichmäßig auf die Gehäusefläche aufsetzende Kühlelement.


    Im 2. Doc auf S.44 gibt On Semi <3°C/sec für den Lötprozess beim maschinellen Löten an. Dabei wird die Wärme relativ gleichmäßig von allen Seiten in das Bauelement übertragen.


    Die Hersteller schießen solche Zahlen nicht aus der Hüfte. Da wird viel Aufwand in die Qualifizierung der Packages und der Montageverfahren gesteckt da einem ein Volumenkunde alles zurück schickt was ihm im Fertigungsprozess ausfällt.


    Bei einem ausgeschalteten Kühler habe ich bisher die Temperatur immer langsamer als 1°C/sec gesehen.


    Gruß, Thomas.

    Hallo Thomas,


    ich habe bisher in keinem Datenblatt eines Sensors eine Angabe gesehen wie schnell man die Temperatur ändern darf. Es sind immer nur Betriebs- und Lagertemperaturen angegeben worden. Normalerweise sichern sich die Hersteller durch solche Angaben im Datenblatt ab wenn der Fall praktisch relevant ist.
    Ich frag' mal in die Runde:
    Hat jemand in einem Sensordatenblatt schon mal so eine Angabe gesehen?
    Falls ja, welcher Temperaturgradient wurde denn da genannt?


    Gruß, Thomas.