Hallo Sternfreunde,
beim Rigel scheiden sich die Geister, aber ich denke, das ist ganz normal. Ich finde, dass er funktional ist und vor allem auch sehr leicht. Aber ich persönlich finde ihn einfach auch nicht schön. Deswegen werde ich noch nach einer Alternative suchen und ich habe da auch schon etwas im Sinn. Der Sternfreund kann dann später zwischen dem Rigel und der Alternative wählen.
Christoph, die Länge der Gitterrohre hängt im Wesentlichen vom Öffnungsverhältnis ab. Wegen der Einblickhöhe und der Transportabilität habe ich deswegen Öffnungsverhältnisse für die verschiedenen Teleskopgrößen vorgeschlagen, die es erlauben, noch im Stehen ohne Tritt oder Leiter zu beobachten. Als positiver Nebeneffekt ergeben sich auch noch akzeptable Gitterrohr-Längen im Bereich von 1,5-1,7m. Da ich jedes Teleskop individuell anpassen kann, sind aber auch kürzere Brennweiten und damit Gitterrohre möglich. Wenn als wenige Zentimeter über Sieg oder Niederlage beim Autotransport entscheiden, dann lässt sich da leicht eine Lösung finden. Weiter unten schreibe ich aber noch etwas zu einer teilbaren Lösung.
Martin, Du hast das schon ganz richtig beschrieben – verzetteln bringt nichts. Natürlich wäre es schön, wenn alles aus einer Hand verfügbar ist und ganz ausschließen möchte ich auch nicht, dass es nicht vielleicht irgendwann doch eine Nauris EQ-Plattform gibt. Aber im Moment möchte ich die bestehende Konstruktion perfektionieren und die angekündigten Erweiterungen und Einzelkomponenten für den Selbstbau umsetzen.
Günther, vor 15 Jahren war ich öfters an der Meller Sternwarte und ich kann nur jedem empfehlen, dort einmal durch zu schauen! Aber der Auslöser für meine Geräte war der schwarze Riese nicht. Außer, dass es sich um Newton in Gitterrohr-Bauweise handelt, haben diese beiden Konzepte nichts gemeinsam. Die Einsatzzwecke sind ja auch vollkommen unterschiedlich. Vor 30 Jahren habe ich mit der Astronomie angefangen und seit über 10 Jahren konstruiere ich Dobson-Teleskope. Ich denke, nur so kann sich im Laufe von Jahren ein Blick für eine möglichst gut gelungene Konstruktion entwickeln.
Uli, für mich ist das genial, dass wir dein Projekt zusammen angehen! Ich freue mich auch schon da drauf [:)]
In diesem Thread wurde ja mehrmals nach dem Transport der Geräte gefragt. Deswegen möchte ich heute den ersten Teil meines Transportkonzeptes vorstellen. Hier im Forum nur schon einmal ein Beweisfoto, dass sich ein Corsa mit 14“ im Kofferraum fürchterlich langweilt 21“-24“ würden wohl auch hinein passen.
Weitere Informationen zum regulären Transport mit dem Auto oder über kurze Strecken getragen findet ihr auf der mirrage-Seite auf nauris.de. Unter anderem zeige ich dort zwei Transportmodi, einmal in halb aufgebauter Konfiguration und einmal mit abgeschraubten Höhenrädern für ein nochmals kompakteres Paket. Außerdem könnt ihr auf der mirrage-Seite sehen, wie die optional erhältliche Tragetasche für die Gitterrohre aussieht.
Um nun noch die Tranportabilität bis hin zur Flugreisetauglichkeit weiter zu erhöhen, sind geteilte Gitterrohre und ein Transportkoffer in Planung. Die geteilten Gitterrohre kann ich in wenigen Wochen vorstellen. Die Konstruktion ist schon länger fertig und jetzt steht die Umsetzung kurz bevor. Es soll eine Lösung sein, bei der die Gesamtstabilität des Teleskopes nicht negativ beeinträchtigt wird. Dazu ist dann aber ein bisschen mehr Aufwand nötig als einfach nur die Rohrstücke mit einem M6-Gewindestift voreinander zu schrauben.
Beim Transportkoffer wird es allerdings keine schnelle, einfache, leichte und gleichzeitig super-günstige Lösung geben können. Die Anforderungen der Sternfreunde scheinen mir sehr unterschiedlich zu sein. Klar ist zumindest, dass so eine Lösung flugreisetauglich sein soll. Dafür sind dann nach Möglichkeit Maximalabmessungen einzuhalten die die Airlines vorgeben und das Gesamtgewicht sollte auch so gering wie nur möglich sein – beides, damit die Sperrgutgrenze möglichst nicht überschritten wird. Gleichzeitig ist aber auch ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit gefordert, soll der Kurzstreckenflug aus dem Flugzeug heraus auf den Gepäckwagen (oder daneben wenn es ganz übel läuft) überlebt werden können.
Einen 8“ oder 10“ Dobson in einer handgepäcktauglichen Kiste unterzubringen ist noch relativ einfach. Bei 14“ oder gar 16“ scheidet die Handgepäckoption eigentlich schon aus (allenfalls der Hauptspiegel in einer separaten kleinen Kiste. Es ist sowieso zu empfehlen, dass der HS nicht in der Mechanik verbleibt). Bliebe also, dass die Mechanik gut verpackt als normales Fluggepäck aufgegeben werden würde.
Ich hatte mich in den letzten Monaten immer wieder nach einem geeigneten Behältnis umgeschaut und auch Koffer bestellt, die sich aber als ungeeignet erwiesen. Einen normalen Koffer oder Hardcases/-racks halte ich mittlerweile für wenig geeignet, da sie entweder zu instabil, zu klein, zu groß oder zu schwer sind. Bei den stabilen Lösungen wiegt ein käufliches Flightcase teilweise mehr als das gesamte Teleskop.
Meine mittelfristige Idee ist, einen Flightcase aus leichtem aber stabilen Sandwich-Material selbst zu konstruieren, mindestens die 14“ und 16“ Geräte sollen darin unterkommen können. Der Vorteil wäre dann, dass der Stauraum perfekt auf die Teleskopabmessungen abgestimmt werden kann. Im Innenraum sollen CfK-Platten fest mit der Außenhaut verschraubt sein, auf die sich dann die einzelnen Komponenten des Dobson schrauben lassen. So ergibt sich eine feste Verbindung, die sich auch bei härterem Umgang mit dem Koffer nicht lösen wird. Und gleichzeitig liegen die Einzelteile nicht direkt an der Außenhaut an, da ansonsten die Gefahr von Beschädigungen stark erhöht werden würde, sollte der Koffer runterfallen und hart aufschlagen. Man kann sich den Abstand zur Außenhaut also wie eine Art Knautschzone vorstellen, in der die Außenhaut des Koffers im Falle des Falles ungehindert eindellen kann. So eine Eigenkonstruktion könnte ermöglichen, dass ein 14“ Gerät inklusive Transportlösung noch unter 20kg Reisegepäck bleibt und trotzdem einen guten Schutz bietet.
Aber ich möchte da jetzt nicht einfach auf blauen Dunst hinaus etwas anstoßen, das dann einen der wichtigen Punkte nicht erfüllt und deswegen am Ende nutzlos ist. Deswegen werde ich die Ausarbeitung erst bei dem nächsten Projekt angehen, bei welchem mich der Sternfreund ganz konkret nach einem flugreisetauglichen Teleskop fragt. Die Anforderungen sind hoch und ich möchte nichts halbgares was schnell herzeigbar ist, sondern eine möglichst ideale Ausarbeitung, die wirklich von Nutzen ist.
Viele Grüße,
Daniel