Beiträge von fraxinus im Thema „Vakuumkammer aus KFK, geht das?“

    Hallo Jörg, Nils, Armin und alle interessierten Mitleser,


    Es ist ein generelles Problem von öffentlichen Foren, dass sich Leute mit erhöhtem Sendungsbewusstsein in stark frequentierte Threads mit Off-Topic Themen einmischen - ohne an anderer Stelle irgendetwas von Substanz abzuliefern. Sprich: eigene Threads mit echtem Inhalt zu eröffnen. Das nervt gewaltig!


    Ich kann Astrotreff ja schlecht vorschreiben, wie solche Verletzungen der Forenregeln zu handhaben sind.
    Bei aller Liebe zu diesem einzigartigem Forum fällt mir im Moment nichts besseres ein als eine Mailing-Liste.


    Also kurze PM von Eurem Account an mich, da schreibt ihr zB rein "Vakuumkammer", damit ich das zuordnen kann.
    Dann gibt's ab und zu einen kleinen Bericht zum aktuellen Stand. Bitte gebt mir etwas Zeit, nicht wundern wenn nicht gleich etwas zurück kommt. Und wenn gar nichts zurück kommt, bitte auch nicht traurig sein, wen ich nicht kenne - oder glaube einschätzen zu können - kommt nicht auf die Liste.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Moderation,


    wenn dieser Buchstabenmüll eines unzufriedenen, schlaflosen Sachbearbeiters hier stehenbleibt, nehme ich mir die Freiheit einen neuen Thread aufzumachen - irgendwann.
    Dieser Thread ist für mich ab sofort tot.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Leute,


    nachdem dieser Thread bedenklich abdriftet, insbesondere weil ein namensloser Herr in seinen nächtlichen Ergüssen sogar Straftaten unterstellt, werde ich erst wieder berichten wenn meine Kammer erfolgreich läuft - und das wird sie, mit allen Prüfsiegeln und Zertifikaten die ggf nötig sind.
    Glaubt jemand im Ernst, ich würde einen 4-stelligen Betrag in Form von Material einfach mal so in Müll verwandeln?
    Es gibt zuverlässige Möglichkeiten, Instabilitäten schon in den Ansätzen zu erkennen.


    In Bezug auf dem namenslosen Herren ist es völlig absurd, uns hier im Privatbereich mit Betriebssicherheitsvorschriften zu belehren, in denen nebenbei nicht ein einziges Wort zu "Unterdruck" oder "Vakuum" geschrieben steht.
    Schon mal was von "Geltungsbereich" gehört?


    Richtig böswillig finde ich es, Straftatbestände zu konstruieren, von denen im entsprechenden Gesetzt absolut nicht geschrieben steht. Ich verbitte mir weitere Ergüsse unter Androhung anwaltlicher Konsequenzen!



    Also, ich danke Euch für Euer Interesse und bin immer noch der Meinung, dass sich meine Vorgehensweise auch für Sternwartenkuppeln und ähnliche Basteleien eignet und deshalb vorgestellt gehört, aber einen zweiten "Röntgen-Thread" kann ich nicht gebrauchen. Da fehlen mir schlicht Zeit und Nerven.[;)]


    Schönen Abend
    Kai

    Hallo Toni,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Daher nochmals: Folienauskleidung ist gut und notwendig, kann aber ein Ausgasen der Wände nicht verhindern!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke, (==&gt;)Amateurastronom meint ein Verkleben mit der Wand.
    Das hatte ich schon mal weiter vorn erwähnt, zB dünne Kupferfolie, allerdings geht das herstellungstechnisch nur an den zylindrischen Flächen.
    Und *sehr* dünn muss es sein, sonst löst es sich wegen der unterschiedlichen Wärmeausdehung ab.
    Mal sehen ob ich das mache.



    (==&gt;)Rainer:
    Mit der Faustformel Aussendruck zu Innendruck wie 1:3 kann etwas nicht stimmen.
    Oder nur unter bestimmten Randbedingungen.


    Mal ein Beispiel:
    Eine dickwandige Wasserflache aus PET hält bis 15bar.
    Trotzdem kann man die mit der Kraft der eigenen Lungen leersaugen und teilweise kollabieren lassen.
    Mit einer Vakuumpumpe kann man sie recht klein falten.


    Wie gesagt, ich habe da schon etwas gerechnet und unter den begrenzenden Faktoren ist *auch* die Steifigkeit.
    Bei der Festigkeit sind wir und einig, da braucht es nicht viel Material.
    Die reine Kohlefaser hält rechnerisch 3900 N/mm^2, also 10x mehr als Baustahl.
    Die Bruchdehnung ist immerhin 2%.



    (==&gt;)Amateurastronom:
    Ja natürlich, wer sich beim ersten Test neben den Kessel stellt ist selber schuld, oder im Versagensfall mehr oder weniger tot.
    Mehr oder weniger tot ist man aber auch bei einem Reifenplatzer auf der Autobahn, das sind auch nur 3mm Gummi unbekannter Herkunft und Verarbeitung! Und man sitzt mittendrinn in der ersten Reihe[xx(]


    Kalle das Video sicher aus Arbeitsschutzgründe verlinkt, so ein schickes Absperrband lässt sich auftreiben[;)]


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Leute,


    schönes Video, Kalle[:D]
    Vermutlich ist es ein Lehrvideo der Bahn um zu verdeutlichen, dass "Leerfahrten" in jedem Falle zu vermeiden sind.[;)]


    Es ist schon so, dass eine zweiachsig-gewölbte Fläche (=Kugel) am wenigste Wandstärke braucht.
    Wie Rainer schrieb, etwa die Hälfte einer einachsig-gewölbten Fläche (=Zylinder).


    Kurzzeitig war ich n Versuchung so etwas zu konstruieren...
    http://www.boeingimages.com/Do…ARKED/9/8/5/9/BI21720.jpg


    ... glaube aber mit der dreiteiligen Zylinderlösung besser zu fahren.
    So eine Kugel ist total unhandlich. Und auch in der Herstellung nicht ganz einfach.
    Mir reichen meine zwei Kalotten als Vorgeschmack.


    (==&gt;)Amateurastronom:
    Wie ich schon schrieb, stehen meine Vakuum Apparaturen immer unter Vakuum.
    Die kleine Kammer schon über ein Jahr. das geht gar nicht anders, sonst "verrottet" das Innenleben und braucht ewig um auf Enddruck zu kommen.
    Die große Kammer wird also, falls sie überhaupt dicht wird, gleich bei der ersten Probe kollabieren.
    Oder, falls sie ein paar Wochen unter Vakuum überlebt, nicht einfach so den Dienst versagen.
    CFK kennt keinen plastischen Ermüdungsbereich, ist also praktisch dauerbetriebsfest.


    (==&gt;)Kurt:
    In Anbetracht des Aufwandes würde ich bei einer kleineren Kammer auch auf Aluminium setzen.
    Deckel und Boden aus dickerem Plattenmaterial, dazwischen ein Zylinder.
    Dann muss man "nur" zwei Ringe als Flansch besorgen und jemanden finden, der einem die Flansche nach dem Schweissen überdreht.
    Leider gibt es bei meinen geplanten Dimensionen weder Platten noch Ringe, und auch keine mir bekannte Drehbank in passender Größe. Von Gewicht und Materialkosten mal ganz zu schweigen. [xx(]


    (==&gt;)Rainer:
    Danke für die Rechnungen.
    Allerdings kann ich das Ergebnis nicht deuten. 42 N/mm^2 sagt ja nicht nichts zur Wandstärke?


    Nach meinen Recherchen handelt sich um ein komplexes Beul-Problem.
    Vieles beruht auf Ideal-Annahmen (Formgenauigkeit, Isotrophie etc), sodass ich hier aufgrund unklarer Materialparameter nicht zu viel rechnen mag. Gerade bei CFK/GFK hängt vieles von der konkreten Verarbeitung ab.
    Stattdessen lege ich ein paar Lagen extra drauf[;)]


    Ein wichtiges Ergebnis solcher, trotzdem sehr sinnvoller, Rechnungen ist übrigens:
    Die Skalierung ist linear!
    Will heißen: eine doppelt so große Kammer gleicher Form braucht überall doppelte Wandstärke.


    Wie Du schreibst, muss der Zylinder eine dickere Wand bekommen. Sehe ich genauso.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo,


    damit keine Missverständnisse bezüglich des Aufwandes aufkommen, das ganze ich schon an der Grenze des Machbaren.
    Die Planung und Vorbereitung geht auch schon seit Frühjahr.
    Und natürlich hat sich beim Bau meines CFK Dobsons einiges an Erfahrung, Material und Werkzeug angesammelt.


    Die zeitliche Reihenfolge der Dokumentation stimmt zwar, nicht aber die Abstände.
    Ein Teil ist schon in der Schönwetterphase vor dem HTT entstanden, nur hatte ich da Null Zeit um irgendwas zu dokumentieren.
    Im Moment sind beide Kalotten in der Rohform (also einlagig) entformt.


    Das erstaunliche ist, wie bei jedem echten Handwerk, dass man durch stetige Übung eine Effizienzsteigerung erlebt die ich nie für möglich gehalten hätte.
    Anderseits bin ich froh, dass ich das nicht noch mal machen muss [;)]
    Und der zylindrische Teil wird auch noch mal eine Herausforderung...


    Ein Beispiel beim Zuschnitt:

    Ohne so ein Rollmesser, Schablonen und reichlich Platz kann man sich erschießen.
    Hier geht es um Quadratmeter, satt zweistellig!


    Warum CFK und nicht GFK?
    Geringeres Gewicht und Null-Ausdehnung.


    Wandstärke?
    Vermutlich um die 5mm. Verstärkungsrippen aus Balsa-Stirnholz im zylindrischen Teil, evtl auch auf den Kalotten.


    Verwendung?
    Spiegelbeschichtung bis reichlich 1,20m, ganz klar[:)]


    Viele Grüße
    Kai

    Weiter geht's



    Zuerst wird der Ball mit Trennmittel versehen. Trennwax geht nicht gut. PVA ist perfekt.
    Dann kommt als erste Schicht eine Epoxi-Kohlefasermehl-Gemisch.
    Nachdem das etwas geliert ist, wird die erste Lage in eher kleinen Fetzen appliziert.
    Der Plan, die Kalotte komplett auf der Ball-Form aufzubauen wurde sehr schnell fallen gelassen.
    Man braucht eine Leiter und der Arbeitsabstand ist viel zu groß. Geht gar nicht, und ich bin froh wenn das Gebilde gerade so die Ausformung übersteht und sich selbst trägt.
    Deshalb als letzte Lage eine Schicht Abreissgewebe und gut isses.


    Zwei Tage später...
    Erster Eindruck nach dem Ausformen ist gigantisch![:D]
    Keine einzige Blase auf 1,7 m^2, das ist schon eine Hausnummer!




    Leider war ich zu voreilig und das Epoxi war noch nicht glashart sondern noch etwas lederartig.
    Damit drückt es kleine Lufteinschlüsse in Form von Unebenheiten raus.
    Auf der einen Seite gut zu wissen, dass der Lagenaufbau noch optimiert werden muss, anderseits ist noch nicht klar ob es nur ein optisches oder auch ein funktionales Problem ist.
    Die komischen "Folienfetzen" auf dem Bild sind die Reste vom PVA Trennmittel.
    PVA ist wasserlöslich und lässt sich leicht entfernen.


    Insgesamt kann ich die Ball-Form sehr empfehlen, für alle Arten von kugelförmigen Gebilden.
    Unter anderem wäre eine sehr leichte 1,80m Sternwartenkuppel durchaus drin.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo,


    weiter geht's mit ein paar Bildern von der Herstellung der Dichtungsflansche.


    Die Idee ist, zunächst eine Art Ring mit U-Profil herzustellen. Dieser wird dann auf dem Spinrad mit Rovings gefüllt.
    Es entsteht ein massiver Ring mit zwei glatten und ebenen Dichtungsflächen, der anschließend in zwei schmale Ringe zersägt wird.



    Ausgangspunkt ist ein Ring (ca 5mm breit, 45mm hoch), der auf zwei exakt ausgerichteten Glasplatten liegt.
    Dieser wurde vorab gewickelt.
    Unten wird die erste Seite der Dichtungsfläche dran laminiert.


    Nachdem die zweite Seite fertig ist, kommt das relativ labile Gebilde auf das Spinnrad.



    Fertig!



    Das U-Profil unter dem roten Band ist mit 4,5kg Rovings aufgefüllt.
    Die Seitenflächen sehen nicht glatt aus, dieser Eindruck täuscht nicht, denn da ist Panzertape drauf.
    Ohne Schutz würden bei der Aktion die "guten" Seiten hoffnungslos mit Harz vollgesabbert werden.



    Jetzt wird das Panzertape mit den Tropfnasen entfernt...


    ...ja, das sieht gleich viel besser aus!
    Der massive CFK-Ring bringt gute 8kg auf die Waage.



    Weiter geht's zur Säge.
    Davor wieder etwas Klebeband als Kratzschutz auf die Seiten.


    Geschafft.



    Mit Absaugung bleiben nur die gröberen Krümel übrig.
    Trotzdem sägt man besser draussen.



    Weiter geht's zur Anpassungsprobe auf dem 1,80m Ball, der sich nach ein paar Tagen ganz gut entfaltet hat...



    Passt![:)]



    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Rainer,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie Füllstoffe die Ausgasungsrate des Epoxi (bzw. KFK) ändern muß ausprobiert werden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist mir jetzt alles zu viel Grundlagenforschung. Es wird funktionieren, so oder so.
    Vermutlich werde ich aber bei der ersten Kalotte eine reine Epoxi-Schicht aufbringen müssen.
    Die habe ich aus Ungeduld leider zu früh entformt und es gibt Blasen unter der Innenschicht.




    Hallo Kurt,


    sehr interessant, besten Dank!
    Ich habe ebenfalls eine meiner Test-Platten mit Alu bedampft, das hält nach gründlicher Reinigung sehr gut.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit meinen ober vorgestellten Pumpen halte ich eine KfK- Glocke mit Di = 500(+) mm auf einer planen Al- Platte als Basis für machbar.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, das sind knapp 1m^2 Fläche, das sollte mit 400 l/s gerade noch so funktionieren.
    De Sache mit dem Gymnastikball als Form geht 1A. Bilder kommen später.


    Ich bin gerade am überlegen, ob ich den zylindrischen Teil (bei mir ca 3m^2) mit hauchdünner Kupferfolie auskleide.
    Alufolie wäre viel billiger, hat aber den Nachteil, dass man das schlecht reinigen kann. Speziell das aufgedampfte Alu kann man nicht mit "Rohrfrei" angehen.
    Die Kupferfolie muss man natürlich innen als erste Schicht laminieren, hinterher geht das nicht mehr blasenfrei drauf.
    Auf den kugelförmigen Teilen gibt es sowieso keine Chance.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo,


    kurzer Zwischenstand zu meinen eigenen Ausgasungsversuchen.


    In letzter Zeit wurde einiges an Harz verpinselt, als Gefäß nehme ich meistens solche Eis-Schachteln aus PP.
    Die Reste kann man nach dem Aushärten oft im Ganzen herausnehmen.
    Zum Glück habe ich die nicht gleich entsorgt.



    Interessant ist immer wieder die Präzision der Abformung:



    Also habe ich 8 Stück davon, zusammen mit einem größeren Probestück (knapp A4 Größe), in meine Kammer gesperrt.
    Insgesamt sind das 0,36m^2 ausgasende Fläche.


    Das Saugvermögen meiner kleinen Diffusionspumpe ist 300 l/s.
    Aber Achtung: Sobald die Pumpe nicht direkt an der Kammer hängt, muss man das effektive Saugvermögen der Rohrleitung mit einbeziehen.
    Das sind hier 20cm Rohr und Ventilweg mit 10cm Durchmesser.
    Ergibt effektiv 180 l/s.


    Die Diff-Pumpe lief gestern abend 2,5h und dann, nach Übernachtung unter Vakuum (unter 1mBar), heute früh noch einmal 3,5h.
    Enddruck: Knapp über 2E-5 mBar!


    Kurze Überschlagsrechnung bei Skalierung von 0,36m^2 auf die große Kammer mit 6-7m^2:
    - Faktor 20x in der Fläche.
    - Saugvermögen für gleichen Enddruck: 20 x 180 l/s = 3600 l/s


    Das sollte reichen. Die große Kammer kann in die Fertigung gehen.
    Jetzt geht's aber erst mal zum HTT[8D]


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ...Entgasungsversuch der 4 KFK-Proben nach beidseitiger Bedampfung mit Alu. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja gern!
    Würde mich sehr freuen.


    Ich habe jetzt ein paar Reste für einen eigenen Versuch gesammelt, ca 0,2 m^2.
    Heute werde ich aber mit den Ringen weiter machen. Die Zeit drängt, es ist schönes Wetter, bei 5°C geht dann nix mehr.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Kurt,


    schön, dass Du wieder gesund bist und herzlichen Dank für die aussagekräftigen Messwerte![:)]


    Die Titan-Allergie ist leider unschön. Egal, dann wird eben Alu drauf gebrutzelt, wird schon gehen.
    Insgesamt sehe ich die Ausgasung noch im Rahmen.
    Ich habe die Möglichkeit im Bereich bis 1E-2mBar, etvtl evtl sogar drunter, allein mit den Vorpumpen längere Zeit zu "entgasen".
    Die beiden Vorpumpen ziehen im Leerlauf insgesamt 1 - 1,5 kW, das ist noch bezahlbar.
    Mit der Diffusionspumpe muss ich anders rechnen.
    Weiterhin wird die Anlange immer unter Vakumm (unter 1mBar) stehen bleiben.



    (==&gt;)Martin,


    danke für Deinen Maßahmen-Katalog.[;)]
    Ein paar Dinge werde ich schon umsetzen.
    Bei der Harzauswahl kommt es ja nur auf den inneren Millimeter an, da wird es noch einen Vergleichs-Versuch geben.
    Als Füllstoff für die innere Schicht werde ich Kohlefaser-Mehl zusetzen.
    Getempert wird auch, im Rahmen des Möglichen.
    Und klar, die Kammer wird immer wieder leer gesaugt und bleibt unter Vakuum.
    Mache ich mit der kleinen Kammer genau so.



    (==&gt;)Toni,


    freut mich, dass Du keinen groben Schnitzer entdeckt hast.
    Mit dem Entgasen der Epoxi Komponenten bin ich ebenfalls vorsichtig.
    Da gehe ich nur mit etwas "Unterdruck" ran, keinesfalls mit echtem Vakuum. Und auch nur, um die Deckschicht blasenfrei zu bekommen.



    (==&gt;)Thomas

    eine doppelwandige Kammer wird tatsächlich in der Literatur beschrieben.
    ZB bei Wutz, "Theorie und Praxis der Vakuumtechnik"
    Stichwort: Ultrahochvakuum-Apparatur mit doppelwandiger Vakuumkammer, Seite 581


    Ich hatte das im Hinterkopf um die Investition im schlimmsten Fall in trockene Tücher zu bringen.
    Aber wirklich nur wenn es nicht anders geht.
    Die Idee dahinter ist, dass die Innenkammer nicht wirklich "dicht" sein muss, da die Strömungsverhältnisse im Hochvakuum entspannter sind. Trotzdem werden genau gearbeitete Dicht-Flansche benötigt. Und genau diese Flansche sind schon bei der Epoxi Kammer eine technische Herausforderung. In Alu oder Edelstahl bräuchte man eine Drehmaschine welche D=1,40m bearbeiten kann.
    Wie auch immer, eine doppelte Kammer hat ihren Reiz und ein paar Ideen spuken in meinen Kopf herum, wie man das mit Hausmitteln lösen könnte. Für den Fall der Fälle[;)]


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo,


    weiter geht's[:)]
    Aufgrund des guten Wetters habe ich nicht wie geplant mit Ausgasungs-Proben weiter gemacht, denn das kann ich später noch erledigen.
    Jetzt standen ein paar größere Teile an!


    Zunächst für den Überblick eine Skizze der geplanten Kammer.



    Die Kammer wird aus drei Teilen bestehen, falls ich mir das nicht noch einmal anders überlege.
    Eine Kugelkalotte als Deckel, ein zylindrisches Mittelteil, und ein gewölbter Boden.


    Der Vorteil ist, dass die Einzelteile gerade noch so handhabbar, leichter zu reinigen und nicht zu schwer und sind.
    Nachteil ist, daß ein weiterer Satz Dichtungsflansche, oben zwischen #5 und #6, gebraucht wird.


    Es geht los mit den Dichtungsringen.
    Zur Übung bietet sich die Nummer #1 an.
    Dieser Ring wird hautpsächlich auf Druck von aussen belastet.
    Trotzdem habe ich den etwas überdimensioniert. Querschnitt circa 30x30 mit Innendurchmesser 500.


    Zuerst wird die Dichtfläche auf Glas modelliert, das ist die einzige Fläche die exakt eben und glatt werden muss.
    Innenform ist Styrodur.



    Wenn das ausgehärtet ist, kommt auf die andere Seite eine Art "Damm".
    Und ab auf's Spinnrad.



    Hier der Damm:



    Nach einer großen Rolle Rovings, einigen Bechern Harz und vielen Umdrehungen ist das Teil fertig



    Nächster Schritt wäre die Herstellung der großen Ringe.
    Dazu werden Ring #2 und #5 in einem Aufwasch gewickelt und dann zersägt.
    Als Innen-Form dient einer der Hutringe.
    Dazu später mehr.



    Jetzt ist die Frage, wie geht das mit den Kugelkalotten?


    Zunächst wollte ich eine Form bauen.
    Der kürzere Weg scheint mir aber, einen großen Gymnastikball dafür zu verwenden.
    Also wurde unser Haushalt um diesen wunderbaren, roten Ball erweitert.



    Wobei, in's Haus passt das Teil nicht mehr rein, nur noch in die Garage.
    Aufpumpen ging sinnvoll auch nur mit einer verkehrt herum betriebenen Vakuumpumpe.
    Der Ball hat wie angegeben tatsächlich einen Durchmesser von 1,80m.
    Allerdings muss man sehr vorsichtig und schrittweise den Druck steigern.


    Das Teil hat sich nach einigen Tagen schon ganz gut "ausgefaltet" und die Oberfläche macht einen sehr glatten Eindruck.
    Die Kugelform scheint vom Hersteller recht gut getroffen.


    Und noch etwas ist eingetroffen...



    ... eine Rolle Carbon Gelege von Airbus.
    Glücklicherweise haben die dort ganz strenge Normen was die Lagerzeiträume angeht.[:)]
    So wie es aussieht darf das Zeugs nur drei Jahre ab Produktion verklebt werden.
    Da ich nicht damit abheben möchte, kommt es auf ein Jahr nicht an [;)]



    Wirklich 1A das Material!
    Urpsrünglich wollte ich Carbon und Glasfaser gemischt verwenden, selbstverständlich immer nur in seperaten Kraftrichtungen, aber das ist nun hinfällig.
    Voll-Carbon ist leichter und hat praktisch keine Wärmeausdehnung.
    Gerade dieser letzte Punkt ist bei einer so großen Kammer Gold wert - die Dichtflächen bleiben damit immer genau aufeinander stehen und Mikrorisse im Harz sollten auch langfristig nicht auftreten.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Kurt,


    ich denke schon, dass eine allgemeine Titanisierung sinnvoll ist.
    Da kann man am besten sehen, wie gut die Ausdünstungen "übertüncht" werden können.


    Alternative wäre eine 24h Vakuumierung, das würde ich mit Rücksicht auf die Kugellager dann selbst übernehmen.
    Mit neuen Proben natürlich. Werde das vorbereiten.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Toni,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Besser wäre halt über Nacht oder 24 Stunden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Evtl mache ich noch 2-3 Testlaminate. Der Aufwand für die ganze Prozedur ist schon enorm.
    Danach wird dann endgültig zur Tat geschritten.
    Im Zweifelsfall bekomme ich die Titan-Schicht auch bei 2E-4mBar drauf, ist alles nur eine Frage des Abstandes[;)]


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Nils,


    150°C sind leider zuviel.
    Maximal 90° würde ich dem Harz zutrauen.
    Man muss ja so testen wie bei einer fertigen Kammer, und die überlebt das nicht ohne Verzug.
    Das wird ohnehin schon schwierig genug. Also am liebsten wäre mir "warm aushärten".


    Alternativ würde ich den Vorschlag von Toni (verlinkten Thread oben) aufgreifen und die Kammer von innen heizen.
    Es ist ja nur die innere Schicht wichtig. Deshalb ist hier auch ein anderes Harz denkbar - für den großen Rest tut es der Standard.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Nils,


    die Probe ist von mir, deshalb antworte ich gleich mal drauf[;)]


    Das ist ein Testlaminat in wirklich schlechter Qualität, was aber für das Ausgasungsverhalten keine Rolle spielt.
    Es ist ganz normales Kohlefaser-Gelege, von Hand getränkt mit dem Harz von ebay (Verkäufer: mapau27).
    Mit Unterdruck verpresst (Vakuum ist ja etwas anderes[;)])
    Nicht extra getempert, nur warm gelagert.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Kurt,


    besten Dank für die umfangreichen Messungen![:)]


    Wegen des Astrotreff-Ausfalls hatte ich eine Vorab-Version Deiner Messwerte, deshalb kann ich nun schnell antworten.


    Deine TURBOVAC 361 hat 345 l/s.
    Mit dem Druck von 2E-4mBar ergibt sich eine "Leckrate" von:

    Code
    2E-4mBar  * 345 l/s = 0.069 mbar l/s


    Bezogen auf die Fläche von 1 m^2 sind das:

    Code
    0.069 mbar l/s   :   0.43 m^3 = 0.16 mbar l/ (s m^2)


    Jetzt kann man die Ausgasung des V2A Topfes/Deckels abziehen, es ist eine Größenordnung niedriger und tut nichts zur Sache.


    Trotzdem zur Vollständigkeit:

    Code
    2E-5mBar  * 345 l/s = 0.0069 mbar l/s


    Flächenbezogen:

    Code
    0.016 mbar l/(s m^2)


    Also für das Epoxy allein sind das:

    Code
    0.16 - 0.016 = 0.144 mbar l/(s m^2)



    Mit diesem Wert kann man den zu erwartenden Druck für beliebige Kammergrößen und Saugvermögen vorhersagen, das war ja der Sinn der Übung.


    Beispiel für meine geplante Kammer: ca 7 m^2 und 6000 l/s (nominal 10000 - 12000 l/s, aber durch Verblendung/"Angstblech" nicht voll nutzbar)


    Code
    7 * 0.144 / 6000 = 1.7E-4 mBar


    Das würde als Enddruck nicht ausreichen, aber die Diff-Pumpe lässt sich in diesem Druckbereich problemlos starten und kann in diesem Bereich schlimmstenfalls ein paar Stunden pumpen.



    Vergleich mit Literaturangaben:


    Wutz, Theorie und Praxis der Vakuumtechnik


    Für den Epoxidharz "Araldit"

    Code
    nach 20 min:  0.01   mbar l/ (s m^2)
    
    
    nach 1h :     0.004  mbar l/ (s m^2)
    
    
    nach 4 h:     0.0017 mbar l/ (s m^2)



    Araldit ist in dem Buch als "Typ II" klassifiziert, die Ausgasung sinkt mit Wurzel ( t_0 / t)



    Jetzt liegt zwischen meiner Harzsorte und der Literaturangabe für Araldit ein Faktor 10x.
    Nicht schön, aber auch kein Grund zur Sorge. Es ist ja nur eine einzige Größenordnung :o)


    Ich gehe davon aus, dass man mit längerer Pumpzeit noch in diese Region kommt, also Endruck bei 2E-5 mBar.
    Das wäre das Ziel.


    Dabei kann man den Großteil der Ausgasungszeit bei 1E-2 oder 1E-3 mBar absolvieren. So habe ich das geplant, weil die Diffusionspumpe einfach brutal auf die Stromrechnung durchschlägt. Da meine Vorpumpe ölfrei/trocken läuft ist das kein Problem.


    Leider kann man mit Drehschieber-Pumpen nicht dauerhaft in dem Bereich unter 0.1mBar pumpen.
    Das Öl wird durch mechanische Zerkleinerung in leicht flüchtige Bestandteile zerlegt und strömt zurück.
    Normalerweise kommt da eine Zeolith- oder Aluminiumoxid-Falle (=Foreline-Trap) zwischen Pumpe und Rezipient.
    Hat aber den Nachteil, das diese Falle regelmäßig konditioniert werden muss.


    Andere Möglichkeit: Luft einlassen und Druck auf 0.1mBar einstellen. Der Luftstrom verhindert die Öl-Rückströmung.


    Habe selbst schon Erfahrung mit diesem Rückström-Effekt sammeln können - unter anderem reagieren die Pirani Sensoren sehr seltsam auf Öldampf und zeigen plötzlich "Null" an.


    Ob eine Epoxi für mittelgroße Kammern Sinn macht, wird sich nach weiteren Messungen zeigen.
    Vielleicht müsste man doch noch andere Sorte testen, ist leider etwas aufwendig.
    Für meine große Kammer wird es keine andere Wahl geben.


    Viele Grüße
    Kai