Beiträge von MartinB im Thema „Heisser Start: 1,20m f/2.7“

    Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da wollen wir Bilder sehen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Aber gern:https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=163003
    Ich bin übrigens nicht der Einzige, der sich in beiden Foren 'rumtreibt[;)]


    Mein Boot ist in Positivbauweise entstanden. Es besteht "innen" zwar aus Holz, hat aber ein GFK-Oberfläche und ist komplett mit Epoxi geklebt. Die schöne Oberfläche hat allerdings viele Arbeitsschritte benötigt und ich habe sicher knapp die Hälfte der Bauzeit mit Schleifen verbracht. Glaub mir, das willst Du nicht wirklich, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt!


    Früher beim Flugmodellbau habe ich schon mehrmals in Negativformen laminiert und sogar mit der äußeren Lackschicht angefangen. Nach dem Entformen und Entgraten waren die Bauteile außen gebrauchsfertig, mit geringstmöglichem Arbeitsaufwand.


    Wenn Du die konvexe Formoberfläche für deine Kalotten genügend glättest und das Trennwachs polierst, kannst Du beide Kalotten davon abformen und hast im günstigsten Fall eine Bauteil-Oberfläche, die ohne Nacharbeit glatt genug ist. Die konvexe Form glatt zu bekommen, geht einfacher als bei den konkaven Innenseiten der Kalotten.


    Auch zum Anformen der Anschlussflansche gibt es die Möglichkeit, das bereits bei der Form zu berücksichtigen, indem Du z.B. mit Wachs passende Kerne für die Flansche an den gewünschten Stellen auf die Kalottenform setzt. Dann sind die Flansche und die Kalotten später "aus einem Guss" und das Material ist an diesen Stellen sogar stärker, weil Du beim Bau gleich drum herum laminiert hast. Wenn Du nachträglich Durchbrüche machst und Flansche dranpappst, geht das natürlich auch. Musst Du halt schauen, was weniger Aufwand macht.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Kai,


    Als Lieferquelle für günstiges Epoxidharz kann ich dir Bootsservice Behnke empfehlen.


    Das 300er Harz mit Härter mittlerer Topfzeit könnte sehr ähnlich wie dein über Ebay gekauftes Produkt sein. Der Preis bei Behnke ist je nach Menge eher günstiger als bei deiner Ebay-Quelle. Ich habe mit diesem Harz 2012 ein Boot gebaut und es existiert noch. Bei den Hobby-Selberlaminierern unter den Bootsbauern erfreut sich dieses Harz einer allgemeinen Beliebtheit.


    Behnke hat aber auch noch bessere Harze. In Frage für die Vakuumkammer kommt vor allem das System 3321 mit dem langsamen Härter.
    Tempern bringt speziell mehr Beulsteifigkeit und Warmfestigkeit, zwei Eigenschaften, die bei der Vakuumkammer durchaus erwünscht sein dürften. Außerdem kann man mit Harzsystemen, die grundsätzlich getempert werden, längere Topfzeiten realisieren, was die Handhabung bei so großen Teilen deutlich erleichtern dürfte.
    Statt mit Abreißgewebe innen würde ich schauen, mir eine glatte <s>Ur</s>Negativform herzustellen. Dann Trennmittel drüber (Wachs + PVA), und den Schichtaufbau von innen nach außen machen. Das spart letztlich viel Zeit, vor allem weil Du ja 2 gleiche Kalotten brauchst und eine konvexe Wölbung (Form) leichter zu bearbeiten ist als eine konkave (Innenseiten der Kalotten). Außerdem hängt die statische Festigkeit deiner Konstruktion auch von der gleichmäßigen Form ab. Ungenauigkeiten von mehr als 1mm würde ich mir nach Möglichkeit verkneifen, so lange ich mir nicht sicher bin, dass größere Toleranzen auch ok sind.


    Die Kammer ohne Überdruckprüfung zu benutzen, halte ich durchaus für problematisch. Außer Du findest einen Weg, bei Überlast eine Art "kontrolliertes Versagen" sicher zu stellen, d.h. die Kammer bekommt zunächst ein Leck, bevor sie komplett implodieren kann.
    CFK ist in dieser Hinsicht vermutlich sogar ein günstiger Werkstoff.


    Hast Du eigentlich mal einen Vergleich gerechnet zwischen Verwendung von CFK und E-Glas für die Kammer?


    Wo kaufst Du deine Kohlefasern?


    Gruß,
    Martin

    Hallo Kurt,


    Nach all dem, was ich hier gelesen und von den Diskussionen live mitbekommen habe, sagt mir mein Bauchgefühl, dass Kai das schaffen wird mit der großen Vakuumkammer für seinen 1,20m Spiegel.
    Falls meine halbgaren Kommentare dazu irgendeinen kleinen Beitrag leisten könnten, würde mich das freuen. Ich hoffe ja auch, dass sich die Bedenken hinsichtlich CFK als Wandmaterial als unbegründet erweisen werden.


    (==&gt;)Kai:


    Hier noch eine "Schnapsidee" zum Thema Sicherheit.
    Vielleicht gibt es irgendeine Möglichkeit, die Kammer vor dem Betrieb genügend tief in einem See zu versenken, um die Druckfestigkeit zu bestätigen. Sie müsste dazu innen natürlich fast komplett mit Ballastwasser gefüllt werden. Durch Evakuieren könnte man noch knapp 10m Tauchtiefe sparen.
    Ich würde die Kammer nach Möglichkeit mindestens auf 2 Bar Druckdifferenz testen, bzw. je nach deinem eingeplanten Sicherheitsfaktor.
    Ganz ohne Drucktest würde ich im Betrieb allergrößte Vorsicht walten lassen. Wenn ich mir die viele Arbeit am Spiegel ansehe, bis er seine Aluschicht bekommt, halte ich den Mehraufwand für eine Druckprüfung für gerechtfertigt. Selbst wenn es keine Personenschäden gibt, wäre auch eine Zerstörung des Spiegels beim Bedampfen ein zu vermeidendes Risiko.
    Und das möchte ich auf gar keinen Fall - zu verlockend ist die Möglichkeit, mal mit 1,20m Öffnung zu beobachten!


    Gruß,
    Martin

    Hallo Kai,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auf den Kalotten liegen je 15t<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei deiner Vakuumkammer dringst Du ja nun in Kräftedimensionen vor, wie sie bei mittleren Segelyachten üblich sind!
    Wie sieht denn deine grobe Schätzung aus hinsichtlich benötigter Harz- und Fasermenge?


    Hast Du von den Epoxidharz-Lieferanten irgendwelche Informationen zum Ausgasen ihrer Erzeugnisse bekommen können?
    Warm härten (tempern) halte ich sowieso für sinnvoll, weil es bei praktisch allen Harzen die Festigkeit erhöht. Das Ausgasen des Harzes selbst sollte durch das Tempern auch beschleunigt werden.


    Nach allem, was ich bisher so mitbekommen habe, ist das Hauptproblem bei den Kunststoffen die Einlagerung von Fremdmolekülen an der Oberfläche. Die Porosität des Materials ist viel größer als z.B. die von poliertem Metall.
    In der Praxis muss man eventuell die Kammer möglichst dauernd unter Vakuum halten und nur möglichst kurz zum Be- und Entladen öffnen.


    Ich frage mich, ob es helfen kann, innen für die Oberflächenschicht einen auspolierbaren Füllstoff zu verwenden, der bessere Vakuum-Eigenschaften hat als das Kunstharz allein. Dann nach dem Aushärten feinschleifen und mit Schwabbelscheibe polieren.


    So könnte die effektive Oberfläche des Kunstharzmaterials in der Kammer, und damit das Ausgasen, vielleicht um Faktor 5 verkleinert werden (das stelle ich mir wenigstens theoretisch so vor). Dazu müsste der Füllstoff-Anteil natürlich möglichst groß und der Harzanteil möglichst klein sein. Ich finde, einen Test wäre es wert.


    Es gibt auch spezielle auspolierbare Deckschichtharz-Systeme ("Gelcoat") für den Formenbau. Möglicherweise haben die ebenfalls bessere Vakuum-Eigenschaften als normales Laminierharz.


    Gruß,
    Martin