Beiträge von AndiL im Thema „Wie genau entsteht der Komafehler?“

    Hallo Michael,


    das ist richtig, wenn auf dem Spiegel der Strahl in einer Zone einmal umläuft, dann läuft er auf dem Spotbild zweimal um. Genau das ist in der Abbildung auf telescope-optics mit Sagital- und Tangential-Koma gemeint. Die beiden Strahlen im Tangentialschnitt, also oben und unten, liegen im Spotbild deckungsgleich, nämlich außen im Kreis. Die beiden Strahlen im Sagitalschnitt, also links und rechts, liegen im Spotbild deckungsgleich, nämlich innen im Kreis.


    Viele Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,


    interessante Diskussion, mal abgesehen von der OAZ-Thematik. Ich lese schon eine ganze Zeit lang mit und möchte auch etwas beitragen.


    Zu der Frage von Michael, wie es sich mit der Brennweite verhält, habe ich folgenden Merksatz gelernt (ich meine er ist aus "Lens Design" von Gregory Hallock Smith):
    Koma ist eine Änderung der Brennweite mit der Pupillenzone.


    Die größer werdenden "Koma-Kreise" in der oben genannten Abbildung aus telescope-optics verlagern sich mit ihrem Mittelpunkt nach außen. In diesen Fall ist das Außenkoma (wie bei Teleskopoptiken üblich) und die Brennweite erhöht sich mit zunehmender Pupillenzone.


    Übrigens, der analoge Merksatz für sphärische Abberation ist:
    Sphärische Aberration ist eine Änderung der Schnittweite mit der Pupillenzone.


    Noch etwas ist ganz wichtig und sollte im Hinterkopf behalten werden. Die Beugungsfigur, die man letztendlich im Okular sieht, muss man wellenoptisch erklären. Die rein geometrischoptische Darstellung der Komafigur mit den übereinander liegenden Kreisen führt in die Irre. Wie Gerd es schon geschrieben hat, es entsteht im Bild immer eine Komafigur, auch wenn ich nur eine kleine ringförmige Zone auf dem Spiegel freilasse. Man sieht eben nicht den nach geometrischer Optik erwarteten Ring. Spotdiagramme sind eben nur bedingt aussagekräftig.


    Viele Grüße,
    Andreas