Beiträge von JSchmoll im Thema „2 Okulare mit (fast) gleicher Brennweite“

    Um nochmal auf den Anfangsbefund von Gerd zurueckzukommen. Ich hatte vor einigen Jahren ein Aha-Erlebnis mit LVW-Okularen. Ich bin ueberzeugter Nutzer selbiger, da ich mit Brille hindurchschauen kann und ohne Brille einen leichten Astigmatismus habe.


    Ein Freund ohne Brille versuchte, durch die Okulare zu schauen und fand sie furchtbar. Er erlebte Kidneybeaning, da er sich bei Hautkontakt mit dem Okulargehaeuse bereits vor der Austrittspupille befand. Abgesehen von der nicht vorhandenen Brille ist seine Augenposition relativ zum Rest des Gesichts wohl sehr flach, sodass auch das Ausfalten der Gummiblende keinen stabilen Kontakt hervorbrachte.


    Das hat mir gezeigt, dass das Okular halt den Uebergang zwischen der Teleskoptechnik und der menschlichen Anatomie bildet und deshalb Letztere Beachtung finden muss. Genauso, wie nicht jedem die selbe Hose passt, sollte jeder Beobachter ein Okular "anprobieren". Abgesehen von Ausreissern wie die alten 24.5er H-6mm Wellensittichaugen, in die man selbst ohne Brille hineinkriechen musste, laesst sich so nicht pauschal beurteilen, ob ein Okular "gut" oder "schlecht" ist.


    Auf oeffentlichen Beobachtungen hatte ich ein aehnliches Problem. Fuer einen 117/1750er Refraktor mit Weisslichtsonnenfilter nutze ich normalerweise ein langbrennweitiges Zweizollokular, z.B. Skywatcher Kellner 42mm oder ein Erfle 32mm. Das Problem sind nun ... Kinder! Die stossen mit ihrer Nase an den Okularrand, weil das Auge einfach noch nicht weit genug davon entfernt ist. Fuer solche Faelle hat sich ein Baader Eudiaskopic 35mm trotz oder gerade wegen lediglicher 31.8mm-Huelse als die bessere Wahl herausgestellt.