Hallo Dirk,
Qualitätsunterschied DS - TS?:
gute Frage, es kommt darauf an, was du unter "Qualität" verstehst. Wenn man sich Mühe gibt und ein gutes Etalon erwischt hat, kann man die viele Strukturen der Chromosphäre durch nachträgliche Kontrastverstärkung am PC sichtbar machen. Allerdings sind die Bilder immer durch Nebenlicht der Photosphäre beeinträchtigt. Der Sprung im Kontrast vom SS zum DS ist ist gewaltig, der von DS zum TS bei weitem nicht so gravierend. So richtig nachweisen kann ich dies noch nicht, ich arbeite aber dran, wenn mal nicht viel los ist. Das Ziel wird hierbei sein, dass man zwischen den einzelnen Modi (für mich nur DS zum TS) signifikant Unterschiede in der Sichtbarkeit der zartesten (also transparentesten) Strukturen zeigt. So wie wir hier die Bilder präsentieren und verwenden reicht der DS Modi allemal.
Trotzdem habe ich das Gefühl, bei mir am Livebildschirm, dass die Strukturen mit der TS Variante noch wattiger aussehen als mit dem DS. Dies hat nichts mit der Verschmierung durch die längere Belichtungszeit zu tun. Im TS ist der chromosphärische Sonnenrand wirklich absolut dicht - an jeder Stelle (Ausnahme, bei großen komplexen Aktivitätsgebieten). Die Belichtungszeiten im TS Mod liegen deutlich über denen vom DS Modus. Ich komme im TS mit rund 1/80tel am Sonnenrand und 1/100tel in der Scheibenmitte zurecht (die Spitze der Kurve im Histogramm liegt dann leicht rechts von der Mitte). Damit kann man auch die dunklen Gebiete recht gut durchbelichten. Im DS liegen die Werte bei 1/100tel bis 1/193tel. Der Gain wird hierbei nicht benutzt. Mit Gain lassen sich die Belichtungszeiten deutlich verkürzen. Das mache ich manchmal mit G - Werten von etwas 4 bis 7 im IS Captureprogramm.
Also abschließend kann ich noch nichts beweiskräftiges vorweisen, allerdings sieht man im Zeitraffer schon die durch die drei Etalone sehr separierte Halpalinie. Viele sehr zarte und dichte Strukturen kann man erkennen.
Was man nicht erkennt ist die Frage der Reflexionen. Das ist eine Wissenschaft für sich. Gott sei dank bin ich da doch recht nah an der Sonne mit kleinen Gesichtsfeld dran, so dass diese ausserhalb des sichtbaren Bereiches gelegt werden können. Allerdings ist auch hier streng aufzupassen, dass man nicht zu stark offband geht.
Ich schiebe mal noch zwei Bilder von gestern nach. Absichtlich habe ich das Mosaik heller bearbeitet. Damit sieht man die schwachen Strukturen am Sonnenrand besser und das Bild wirkt "sonnenähnlicher". Dabei saufen aber regelmäßig die hellen Bereiche auf der Scheibe ab. Dies habe ich hier billigend in Kauf genommen.
cs Harald