Beiträge von Amateurastronom im Thema „Neue Spiegelschicht“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tassilo_Privat</i>
    <br />Hallo,
    Kaum ist die alte Schicht runter, soll eine neue drauf, damit wir die Planspiegel testen können. Kann man die schnell und günstig chemisch versilbert, ohne Probleme mit modernen Umweltschutzbestimmungen oder regulierten Chemikalien zu bekommen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Theoretisch versilbern ja.
    Der Umweltschutz ist im nicht-gewerblichen Bereich kein Problem.
    Das Problem liegt darin begründet, dass man zum Versilbern Silbernitrat benötigt, welches ein Nitrat ist. Silbernitrat wird offiziell zwar noch nicht nach der EU-Verordnung 98/2013 und nationalen Monitoring-Schnüffelei überwacht. Jedoch sind die EU und
    diverse nationale Behörden zur Zeit auf eine Ausweitung der Überwachung auf andere Nitrate usw. aus.
    Ammoniakwasser unterliegt noch keiner Überwachung, tauchte aber bereits auf Listen angeblich verdächtiger Stoffe eines LKA, die als Grundlage für Hausdurchsuchungen usw. dienten, auf. Dieselbe Liste führte zumindest auch Silber auf. Allerdings wurde diese Liste erstellt, indem man zum fast kompletten Sortiment eines Händlers jeweils irgendeine oberflächlich illegal erscheinende Verwendung zusammengegoogelt hatte.
    Auch NaOH/KOH werden zwar nicht überwacht, doch wurden Käufer bereits durchsucht, als deren Händler beschuldigt wurden.


    Obendrein wurde ein wichtiger Laborchemikalien-Anbieter (Sigma-Aldrich) kürzlich vom Marktführer Merck geschluckt. Hierdurch wurde dessen Marktanteil in Deutschland je nach Produkttyp bald auf über 90% gesteigert. Dessen bevorzugter Vertriebspartner mit einer Firma aus drei Buchstaben, ebenfalls geschäftsansässig in Darmstadt, ist sehr anzeigefreudig und von Merck kursieren seit Jahren ähnliche Geschichten. Gerade Apotheken beziehen dort und solche Bestellungen führten dann oft zu unnötigen Strafanzeigen.


    Falls man es vermeiden kann, Produkte der obigen besonders anzeigefreudigen Anbieter zu kaufen, sollte das hoffentlich noch ohne Ärger möglich sein.


    Problematisch wird es aber inzwischen beim Erwerb von Salpetersäure (HNO3) zur Entfernung der Silberschicht oder gar 100% HNO3 zur Reinigung. Die Reinigung in bezug auf Fettspuren wäre somit ein Problem, wenn keine hochprozentige HNO3 oder (H2O2/Schwefelsäure; ebenfalls start überwacht) zur Verfügung stehen.
    Denn die wird schärfstens per Monitoring überwacht (ab 0.1% Konzentration!) und der Handel wurde z.T. alle 14 Tage angespitzt,
    Käufer auf den geringsten Verdacht anzuzeigen, der nach den absurden Kriterien praktisch schon bei vielen mittelständischen Betrieben erfüllt ist.
    Die GroKo plant im Referentenentwurf der ChemVerbotsV sogar ein Totalverbot des Erwerbs und sogar des Besitzes von HNO3 im privaten Bereich ab 3% Konzentration (siehe Begründung; das Verbot ergibt sich dann aus der Abschaffung von § 3 ChemVerbotsV als Kontrollsystem nach der EU-VO 98/2013 und dem Verbot in dieser EU-Verordnung als Standard)! Ich fürchte, 3% HNO3 wird zur Entfernung der Spiegelschicht nicht ausreichen. Man könnte allenfalls Eisen(III)-chlorid-Lösung oder evtl. Persulfatlösung nehmen, wobei ersteres Flecken auf der Kleidung etc. verursacht.