Beiträge von simon92 im Thema „Der Fernlgashelm – Intention, Bau und Benutzung“

    Hallo zusammen,


    Auch wenn die Prämierung auf dem diesjährigen ITV schon etwas her ist, möchte ich hier(endlich) den Bericht zu meinem Fernglashelm präsentieren.



    Die Gründe für den Bau eines solchen Helmes waren verschieden. Der Hauptgrund waren meine Arme, die beim Beobachten recht schnell anfangen zu zittern. Auch wollte ich etwas bauen, bei dem sich das Fernglas direkt mitbewegt.


    Die Ideen hierzu sammelte ich in knapp zwei Jahre zusammen, wobei das Internet diesbezüglich nicht viel zu bieten hat. Lediglich Benny Hartmann hatte hierzu vor längerer Zeit einen Bericht verfasst.



    Zu den Bauteilen:


    Als „Basis“ verwendete ich einen ausgemusterten Motorradhelm der Bundeswehr. Dieser hat eine faserverstärkte Kunststoffschale mit ca. 4mm Wandstärke. Innen ist der Helm lediglich mit Styropor ausgekleidet.


    Um die Apparatur am Helm befestigen zu können, habe ich eine sogenannte NVG-Mount verbaut. Das ist eine Montageplatte und wird normalerweise beim Militär verwendet, um Nachtsichtgeräte oder Monokulare zu befestigen. In die Montageplatte habe ich mehrere Blech eingepasst, die das verwindungsfreie Befestigen des Lagerbocks ermöglichen.


    Die Schwinge und der dazugehörige Lagerbock bilden das Herzstück der ganzen Konstruktion. Diese muss das Fernglas verwindungsfrei mit dem Helm bzw. mit der Montageeinheit verbinden. Die Beiden Teile sind durch zwei Schrauben verbunden, welche jeweils die Drehachse und die Klemmung bilden. Die Klemmschraube ist, der Handhabung wegen, mit einer Knebelschraube ausgestattet. Über das Langloch in der Schwinge lässt sich der Augenabstand einstellen. Die Bleche hierzu sind aus 2mm starkem VA-Blech.


    Um das Fernglas (10*50 Dekarem) zu montieren, habe ich mir einen Satz Klemmschalen anfertigen lassen. Hier gilt mein Dank Jochim Kessler (Hier im Forum bekannt als „Jogi“), der mir die Schalen nach Zeichnung angefertigt hat. Die Schalen klemmen im Bereich der Mittelachse. Die Gewinde und Bohrungen sind hierzu längs geteilt.







    Zur Handhabung des Fernglashelmes:


    Um den Helm benutzen zu können, muss man die Position des Fernglases genau einstellen werden. Neben dem Augenabstand lässt sich auch die Höhe zu den Augen verstellen. Da der Helm satt am Kopf sitzen muss, verwende ich zusätzlich eine ganz dünne Mütze. Wichtig war jedoch, dass der Helm nicht zu stramm sitzt – sonst gibt’s Kopfschmerzen. Wenn dann der Helm auf dem Kopf sitzt und der Verschluss geschlossen ist geht’s los! Zum Beobachten im Zenit legt man sich am besten flach auf den Boden. Für alles andere nehme ich meinen Astrostuhl, da ich damit die Neigung variieren kann. Die Milchstraße lässt sich man gut abfahren, indem man den Helm nach links bzw. rechts schwenkt. So kann man diese komplette Milchstraße, ohne dass man den Helm umsetzen muss, beobachten.


    Wichtig hierbei ist, dass der Helm immer aufgelegt wird! Nur so kann man ruhig und ohne Muskelverspannung beobachten. Auch sollte man mit dem Helm nicht zu nahe am Horizont beobachten, da das Fernglas sonst zu stark nach unten zieht und der Kinnriemen einschneidet.
    Wenn man das beachtet, steht einer freihändigen Beobachtungsnacht nichts im Weg.



    Für die Zukunft habe ich mir schon überlegt ein leichteres Fernglas wie das „Gucki“ zu montieren. Des weiteren möchte ich noch einen Kinnriemen mit Kinnschale anbringen.


    Gruß
    Simon