Beiträge von Andreas IV im Thema „Kommentar zum Test APM ED152 NR.143“

    Hallo Gerd,


    heute nun der dritte und letzte Vergleich von mir. Leider endet für mich die Jupitersaison dieses Jahr, da es hier schon gar nicht mehr richtig dunkel wird. Daher fand der Test zwangsläufig etwas später statt, als Jupiter nicht mehr im Süden stand.
    Obwohl ich am Anfang skeptisch war, so kristallisiert sich heraus, daß ein Prisma an meinem ED einen Gewinn bringt. Was die Farbreinheit angeht, ist der Zenitspiegel eindeutig im Vorteil. Ebenso kann ich nochmals bestätigen, daß die Fokuslage mit Glasweg schwieriger zu finden ist. Es ist mir beim Bino (ohne GWK) aufgefallen, als ich die einzelnen Okulare fokussiert habe.
    Für mich persönlich ist es aber als Nachteil anzusehen, wenn die "Helligkeitsunterschiede" zu gering sind. Hier schälen sich eindeutig mehr Details heraus, bzw sie sind besser erkennbar. Das war gestern eindeutig bei den WOS sichtbar, mit Zenitspiegel dauerte das Erkennen länger.
    Zusätzlich hatte ich das Glück, eine Mondfinsternis beobachten zu können. Da die Beobachtung des Schattens am Rand immer etwas schwieriger ist, konnte ich an diesem Schatten testen. Mit Prisma konnte ich ihn sofort auffinden, mit Spiegel dagegen brauchte ich etwas Zeit. Mir persönlich kam er im Prisma außerdem etwas stärker vor, das kann aber auch eine Täuschung gewesen sein.
    Den endgültigen "Beweis" fand ich jedoch beim Aufnehmen. Hier war der Fokus (das ist kein Scherz) mit Prisma einfacher zu finden. Mit Zenitspiegel war das Bild mehr "verschwommen". Ich denke dennoch, daß ich bei beiden Versionen den Fokus richtig getroffen habe.
    Zum Schluß noch die beiden Bilder. Die Aufnahmedaten sind identisch, jeweils 1500 von 4000 Bildern wurden gestackt, beide Bilder wurden identisch lediglich geschärft. Schlußendlich habe ich die Bilder um 50% reduziert, hoffentlich können sie dir irgendetwas sagen.



    links mit Zenitspiegel, rechts mit 2"-Baader-Prisma


    Gruß, Andreas


    EDIT: Früh an Saturn war das Ergebnis am Zenitspiegel besser, da war mit Prisma kein gescheites Bild möglich. Dafür war dann das Bild bunter.
    Schlußendlich, sofern meine Beobachtung richtig ist, kann die berechtigte Frage in den Raum gestellt werden, ob eine teure Optimierung (2"-Prismen kosten eine "Kleinigkeit") bei einem teuren ED sinnvoll anzusehen ist. Andererseits habe ich mit meinem ED und dem vorhandenen Prisma beide Möglichkeiten offen, was wiederum kein Nachteil sein sollte.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    Es gibt daher auch für den Laien keinen Grund hier irgendwelchen falschen Vorstellungen nachzulaufen nur weil sie eine vermeintlich simplere Erklärung versprächen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Einverstanden. Das sehe ich genauso. Immerhin fange ich an, die Theorie zu verstehen bzw. verstehen zu wollen.
    Dennoch widerspricht (für mein Verständnis) deine theoretische Darstellung den tatsächlichen Beobachtungen. Diese Diskrepanz hast du nun schon mehrmals erklärt und es ist nun meine Aufgabe, sie zu verstehen.
    Der "Fehler" liegt wohl darin, daß es das Nachtsehen als Definition und in der Rohrschen Version als Aphorismus gibt, quasi dasselbe Wort mit zwei verschiedenen Inhalten.


    Gruß, Andreas

    Hallo Gerd,


    ich persönlich finde dieses (Rohrsche) Tag- bzw. Nachtsehen durchaus hilfreich, allerdings in einem anderen Sinne.
    Ich selbst betrachte mich im Sinne der Teleskoptheorie als DAU. Als ich mich nach einem ED umsah, stolperte ich über diese zwei Begriffe. Für mich als DAU war das Verständnis, Farbfehler (das war für mich der RC-Wert) am Tag und in der Nacht. Jenseits von aller Theorie, vielleicht sogar blauäugig, kaufte ich mir den ED. Und siehe da, die Grundinfo (was ich als DAU verstanden hatte) stimmte.


    Vielleicht geht es bei der Begrifflichkeit weniger um Definition als um Darstellung. Ist natürlich nur so eine Idee.


    Gruß, Andreas

    Hallo zusammen,


    nachdem der letzte Vergleich nicht zufrieden stellend war, versuchte ich die Sache einmal logisch anzugehen. Wenn Gerd meine Beobachtung, aus der Theorie heraus betrachtet, seltsam findet und sich innerhalb von CN mehrheitlich eine anderslautende Meinung einstellt, dann muß zwangsläufig meine Beobachtung falsch gewesen sein. Klingt blöd, ist aber manchmal so.
    Und so fanden heute Dmitrii und ich des Rätsels Lösung, jedenfalls denken wir das. Der Gelbsaum resultiert aus der atmosphärischen Dispersion. Denn den Vergleich machte ich zu früher Stunde, als Jupiter schon niedrig stand. Genau da lag mein Fehler.
    Wir haben heute erkannt, daß die atmosphärische Dispersion durch den Glasweg verstärkt wird. Das machte auch das Fokussieren schwerer. Dabei kann man sich immerhin zwischen einem Gelbsaum und einem Blausaum entscheiden. [xx(]
    Heute haben wir Jupiter relativ im Süden beobachtet.
    Die Bänder sind mit Zenitspiegel in einem Hellbraun sichtbar, mit Prisma dagegen sind sie dunkelbraun. Weiter aus dem Fokus werden die Bänder lila, das spräche für die falsche Fokuslage beim letzten Vergleich. Der Fokus war mit Prisma etwas schwerer zu finden, aber diesmal wesentlich leichter. Der Anblick gefiel mir heute im Prisma besser, da die Hell-Dunkelkontraste besser heraus stachen.
    Allerdings hat das Prisma einen entscheidenden Nachteil: Je stärker die atmosphärische Dispersion ist, desto verstärkter wird sie mit Prisma. Das ist richtig böse, denn ab einem gewissen Punkt wird der Fokuspunkt ein reines Glücksspiel, während er mit Zenitspiegel treffsicher zu finden ist.
    Zusätzlich haben wir den Test um zwei Polfilter erweitert, damit wir dieselbe Helligkeit haben. Mir kamen dabei die Girlanden im Prisma deutlicher vor, Dmitrii sah keinen Unterschied.
    Jetzt macht es keinen Sinn mehr, da Jupiter schon tief steht und die atmosphärische Dispersion im Prisma nicht mehr zu ertragen ist.
    Mein Fazit für heute: Hochstehend macht ein Prisma durchaus Sinn, wenn das Licht ausreicht. Tiefstehend dagegen rate ich zum Zenitspiegel.
    Schlussendlich habe ich heute eine andere wichtige Lektion gelernt: die atmosphärische Dispersion ist entscheidender als ein paar mm Glasweg. Meine nächste Investition wird also ein ADC sein.


    Gruß, Andreas


    PS: Dmitrii und ich haben uns heute sicherlich ein "Sternchen in Fleiß" verdient, aber noch einmal mache ich das wahrscheinlich nicht mit. Das nervt ungemein und ist nicht einmal sicher durch das ständige Wechseln. Deshalb sollte nicht vergessen werden, daß es sich um eine "subjektive Ansichtssache" handelt.

    Hallo Roland,


    mich wurmt das weniger. An Jupiter zeigt der TAK keinen Blausaum und bei der Venus (das war mein Fehler) meinte ich Vergrößerung um die 300-fach. Außerdem ist der Farbsaum sehr dezent. Der TAK wurde damals von Herrn Rohr vermessen und ist im Roten optimiert.
    Im Vergleich zu deinem Fluorit hast du einen 4" F/9, ich dagegen einen 5" F/8. Da sollte schon ein kleiner "Unterschied" machbar sein. [:D]
    Ich denke, daß der TAK hier weniger interessieren wird, daher kann ich dir gern die Protokolle per Mail zusenden.


    (==&gt;)Christoph
    Der FC ist doch schon etwas älter, vielleicht sind die FS besser. Mit so einem Mündlein-fein ........ [;)]


    Gruß, Andreas

    Hallo Gerd,


    mit der Theorie kenne ich mich leider gar nicht aus. Ich erkläre es mir (einfachheitshalber) so: Vielleicht ist gelb ohne Glasweg so schwach, daß es als nicht sichtbar erscheint? Möglicherweise kann es auch am falschen Fokus gelegen haben, denn der war schwer zu treffen? Inwiefern da das Auge eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Immerhin bin ich Brillenträger und beobachte ohne Brille. Merkwürdig ist es auf jeden Fall, denn so etwas habe ich noch nicht gesehen. Einen Fehler im Prisma möchte ich eigentlich ausschließen, da es im Bino denselben Effekt gab, welches wiederum ein gutes Bild liefert.
    Da die Teleskope in RU sind, wird wohl ein Vermessen nicht zustande kommen. Vielleicht kann ja APM mal eine Vermessung mit Glasweg beauftragen.


    (==&gt;)Christoph
    Ich beziehe mich bei diesem (gewagten) Vergleich auf den Gesamteindruck. Der ED sammelt eindeutig mehr Licht ein, allerdings (gefühlsmäßig) nicht ebenbürtig die 25mm mehr. Die Erkennbarkeit von Details ist im ED ebenfalls besser. Die "Schärfe" habe ich nur am Mond verglichen, da kam mir der TAK eine Nuance besser vor. Den Farbfehler schätze ich beim ED besser ein, da an Venus kein Saum sichtbar ist, währenddessen am TAK ein kleiner Blausaum erkennbar ist.
    Wo ist aber der Vorteil vom TAK? Das Gewicht! Denn 4kg versus 9kg sprechen eine deutliche Sprache. Diesen Vorteil gewichte ich persönlich nicht so stark. Der zweite Vorteil ist für mich umso wichtiger: Der TAK benötigt fast keine Auskühlzeit, der ED etwa 15 Minuten. Fairerweise muß ich erwähnen, daß der Tubus nicht vom Standard-ED ist, sondern von einem fotografischen LZOS.


    Gruß, Andreas

    Hallo zusammen,


    heute Morgen konnte ich nun den Test mit dem ED an Jupiter versuchen.
    Ich beobachtete monokular mit Zenitspiegel und 2"-Baader-Zenitprisma, sowie binokular ohne und mit GWK (Baader 1,25).
    Mein, wohlgemerkt subjektiver, Eindruck ist folgender: Mit Glasweg kommt ein deutlicher Farbfehler ins Spiel, beim Großfeld-Bino ohne GWK noch stärker. Dieser äußert sich darin, daß die Bänder violett sind und ein Gelbsaum um Jupiter sichtbar ist. Der stört mehr als ein Blausaum. Das Fokussieren wird jedoch ungleich schwerer; gefühlt ist das "Fokus-Spiel" eine halbe Umdrehung an der Untersetzung.
    Mit Zenitspiegel bzw. Bino mit GWK dagegen sind die Bänder braun und es gibt keinen Farbsaum, abgesehen von der atmosphärischen Dispersion. Der Fokus liegt klar an einer Stelle.


    Was den Detailgewinn angeht, bin ich unentschieden. Das Seeing war gut, Details gut sichtbar. Mir kamen die Details mit Glasweg zwar besser sichtbar vor, allerdings kann das auch am dunkleren Bild gelegen haben. Als Vergleichstest nahm ich einen variablen Polfilter am Zenitspiegel, welcher jedoch das Bild noch dunkler machte. Allerdings bringt das dunklere Bild tatsächlich manches Detail besser zum Vorschein.
    Ich persönlich werde auf den Glasweg verzichten, da mir der Gelbsaum sauer aufgestossen ist und der Fokus schlecht zu finden ist. Die Aussage von apmtelescopes kann ich bestätigen, auch die Venus hat keinen "Farbstich", dennoch ist am Mond ein kleiner "Farbrand" sichtbar. Es ist und bleibt ein ED, das wird offensichtlich gern "vergessen".
    Mein Fazit: Offenbar gibt es, wieder einmal, eine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Ich für mich bin sehr zufrieden, da der 6"-ED (aufgepaßt!) sehr wohl an den 5"-Fluorit-TAK heran reicht bzw. einen Ticken besser ist.


    Gruß, Andreas

    Hallo Gerd,


    kleine Korrektur. Mein vermessener ED ist die Nr. 98, die Nummer 24 dagegen ist nur auf Grün vermessen. Allerdings würde ich sagen, daß beide denselben Farbfehler haben.
    Auch wenn der Nacht-RC-Wert vielleicht nicht korrekt ausgedrückt ist, so kann ich dennoch bestätigen, daß der ED nachts durchaus "farblos" abbildet. Anders ausgedrückt, man sieht, mit Ausnahme vom Mond, keinen "Rotsaum".
    Der "Fehler" in der Fertigung scheint folgender zu sein:
    ZITAT: "Die Chinesen haben glaube ich dickere Abstandsplättchen eingebaut als bei der Rechnung. Wahrscheinlich um die sphärische Korrektur für Grün zu optimieren. Dadurch wird aber dann der Farblängsfehler etwas anders als gerechnet. Bei Ihrem Objektiv liegt dadurch die Schnittweite für Blau ganz nah bei Grün aber Gelb etwas weiter weg. Ursprünglich war das Design wahrscheinlich so, dass Blau und Gelb etwa gleichweit von Grün entfernt liegen sollten, sodass Gelb im Fokus noch beugungsbegrenzt abgebildet wird."
    Nichts desto trotz werde ich den Test demnächst machen.
    Noch etwas, das ist mir wichtig. Ich persönlich finde den ED150 richtig gut konzipiert und ich zolle dir Respekt dafür.


    (==&gt;)Roland
    Das wird müssig. Am Mondrand ist ein Farbfehler sichtbar, auf der Mondoberfläche dagegen nicht. Wenn ich ehrlich bin, ist's mir eigentlich egal, denn die Abbildung finde ich sehr gut. Mich selbst hat der Farbfehler am Refraktor nie tangiert, da mich beim Beobachten andere Dinge interessieren. Selbst mein TAK FC125 hat einen nicht geringen "Blaufehler", wenngleich der im Fokus nicht sichtbar ist.
    Allerdings hat jeder eine andere Priorität und vor allem Augen! Ich kann mir gut vorstellen, daß andere der Farbfehler stören bzw. ihn sehen würden. Für mich gab es bei Nr. 24 die Entscheidung, 8"-MAK-Newton oder 6"-ED. Meine Entscheidung habe ich mit Nr.24 gefällt und später die Nr.98 dazu gekauft, bereut habe ich es nicht. Die Vergleiche mit anderen Geräten am Mond habe ich weiter oben schon ausgeführt, bedenken sollte man allerdings, daß Eindrücke recht individuell und damit schlecht vergleichbar sind. Man sollte m.M.n. vor dem Kauf erst einen Praxistest in Erwägung ziehen.
    Für manchen sind 2000€ für ein Objektiv richtig viel Geld. Verständlich, daß dann dafür das Optimum erwartet wird.


    Gruß, Andreas

    Hallo zusammen,


    heute kann ich Bilder vorzeigen. Ich hätte nicht gedacht, daß das so schnell geht und funktioniert. Ich selbst bin momentan in DE, mein "Fuhrpark" jedoch in RU. Blöd ist halt nur: Jetzt habe ich zwar hier die Zeit, welche ich früher nicht hatte; dafür habe ich nun hier kein Teleskop mehr.
    Gestern rief mich ein guter Bekannter aus der örtlichen Sternwarte an, weil er eine Frage zum TAL hatte. Er ist recht häufig zum Beobachten bei mir. Ich fragte ihn, ob er für mich den Test machen könnte. Er war sich zwar unsicher (war erst fünfmal dabei), aber er war begeistert dabei. Eigentlich war es nicht tragisch, denn ich war via Remoteverbindung mit anwesend. Es dauerte eine Weile, bis er Jupiter im Livebild hatte, aber danach ging es recht gut. Er nahm 4 Videos mit Zenitspiegel und 4 weitere Videos mit 2" Baader-Zenitprisma auf. Alle Aufnahmeeinstellungen waren identisch.
    Da es hier noch nicht so spät war, machte ich den Rest dann allein weiter. Gestackt waren die Bilder schnell und recht schnell auch hier in DE auf meinem Laptop.
    Ich bin nun nicht der Freak, was die EBV anbelangt. Die Summenbilder entstanden aus 2000 von 4000 Bildern (Videolänge 60s). Das Seeing muß gut gewesen sein, da die Analysekurve in AutoStakkert erst bei 80% abgestürzt ist. Alle Summenbilder bearbeitete ich identisch.
    Inwieweit die Bilder nun aussagekräftig sind, kann ich nicht sagen. Für einen visuellen Test muß ich erst wieder in RU sein. Laut Dmitrii, welcher später visuell verglichen hat, soll das Prisma tatsächlich einen Detailgewinn bringen. Andererseits sagt er, daß mit Prisma der Fokus schlechter zu finden sei. Die Bilder sprechen für mich eine andere Sprache.
    Hier nun die Bilder, schließlich will ich keinen Roman daraus machen.



    ED150, 3xSA-Barlow, ASI120MC, links mit Zenitspiegel, rechts mit 2"-Baader-Zenitprisma



    wie oben (gleiche Bearbeitung), nur mit erhöhter Gammakurve (Registax)


    Gruß, Andreas

    Hallo Roland,


    du bist ein Kerl. [:D] Danke!
    Ich habe doch tatsächlich vergessen, daß ich am ED das Bino mit dem Prisma nehme, wenngleich es das kleine T2 mit "nur" 41mm Glasweg ist.
    Für die Videos nehme ich dann immer den Zenitspiegel her. Sollte hier das Geheimnis liegen, daß mir der binokulare Anblick besser erscheint als die Bilder?


    (==&gt;)Tassilo
    Dir auch ein großes Dankeschön. Ich sehe nun etwas klarer, wenngleich natürlich nicht alles. Muß es auch nicht. Letzten Endes ging es ja nicht um meinen ED, wenngleich er offenbar auch betroffen ist.


    Gruß, Andreas

    Hallo Gerd,


    danke nochmals für die Ausführung. Ich streiche die Segel. [B)]
    Beim Prisma bin ich auch weiter. Es benötigt 10,6 cm Backfocus, das hatte ich schon mal ausgemessen. Rechne ich die 4 cm Steckhülse ab, dann bleiben 6,6 cm übrig.
    Testen werde ich es, wenn ich wieder zu Hause bin. Sinnvollerweise wäre eine Vermessung besser, damit kann ich aber nicht behilflich sein. Das wäre vielleicht für den Tester eine Aufgabe, da es offensichtlich mehrere dieser Geräte gibt und wahrscheinlich nicht nur innerhalb einer Serie.


    Gruß, Andreas

    Hallo Tassilo,


    danke für die Erklärung. Wenn ich das richtig verstehe, dann sagt der Polystrehl aus, wieviel Licht effektiv im Fokus gesehen wird bzw. "verloren" geht?


    (==&gt;)Roland
    Das war Sinn und Zweck der "Übung". Mittlerweile habe ich das Gefühl, besser die Hände von der Theorie zu lassen. Ganz ehrlich gesagt, ich habe mich dafür bisher recht wenig interessiert. Wäre ja auch Blödsinn, die ganzen Gerätschaften entgegen diversen Vergleichen wegen irgendwelcher nichtoptimalen Eigenschaften zu entsorgen. [B)]
    Den TAL sollten wir hier heraus lassen, weil es um den ED geht; da habe ich eh schon gesündigt.


    Gruß, Andreas

    Hallo Gerd,


    erst mal ein großes Danke für die Erläuterungen und deine Geduld.
    So langsam lichtet sich der Nebel, auch wenn es immer noch Sichtweiten unter 10m sind. [:D]
    Soweit ich das bisher beurteile, ist der Polystrehl eine andere Form des RC-Wertes. Bei mir ist er 2,56 bzw. 0,84 (Nacht).


    Beim TAL dagegen bin ich überrascht. Denn der RC-Wert liegt bei 4,98. Die Tabelle vom Polystrehl sieht dagegen folgendermaßen aus:
    Wellenlänge - Strehl - Polystrehl (auf grün)
    486 nm - 0,97 - 0,04
    546 nm - 0,99 - 0,99
    589 nm - 0,99 - 0,80
    656 nm - 0,99 - 0,01
    Damit müßte sich doch ein (schlechterer) Polystrehl ergeben? Oder ist meine Nebel-Sichtweite immer noch gegen 0m?


    Zum Vergleich zwischen TAL und ED150:
    Beobachtet habe ich den Terminator am Halbmond. Verglichen habe ich mit derselben Vergrößerung. Allerdings waren es nicht dieselben Okulare; am TAL ein 5mm-Nagler und am ED ein 6mm Genuine-Ortho. Verglichen habe ich nur die "Kantenabbildung".


    Für den Test mit dem Glasweg (leider erst in etwa zwei Wochen) habe ich zwei Fragen. Was wäre besser: 2"-Baader-Prisma oder Bino ohne GWK?
    Für die zweite Frage muß ich ausholen. Im Protokoll stehen unter den I-Grammen (beim RC-Wert) folgende Zahlen:
    486nm F-Linie, 0um (u steht vermutlich für mikro)
    546nm e-Linie, 0um
    589nm D-Linie, +114,69um
    656nm C-Linie, +349,05um
    Müßte nicht mit Glasweg die F-Linie aus dem Fokus zur e-Linie rutschen?


    (==&gt;)Peter
    Da war ich wohl im "falschen Lande" unterwegs. Ich habe mittlerweile verstanden, daß hier der Farbfehler gemeint ist. Persönlich mag ich keinen Dreilinser haben, deshalb eben der TAK FC und der ED150. Meine Prämisse liegt in der Abbildung selbst, weniger im Farbfehler.


    Gruß, Andreas

    Hallo Gerd,


    da ich momentan in DE bin, habe ich keinen Zugriff auf die beiden Refraktoren. Laut Protokoll ist der erste (von Herrn Rohr vermessen) die Nr. 24 und der zweite hat laut Protokoll die Nr. 95.
    Momentan raucht mir der Kopf, ich werde wohl mal einige Definitionen lesen müssen.
    Dennoch widerspricht der Polystrehl von 0,79 meinen Beobachtungen, oder es hat nichts damit zu tun. Verstehen tue ich es jedenfalls (noch) nicht.


    Gruß, Andreas

    Hallo Gerd,


    ich kann mit deinen Kurven zwar nichts anfangen und ich bin nicht der Eigentümer dieses ED, aber ich besitze zwei andere dieser ED.
    Warum schreibe ich hier? Weil ich eine Meinung über die Qualität der Fertigung beitragen kann. Der erste ED ist schon etwas älter, bei diesem gibt es eine abgesunkene Kante. Vielleicht erinnerst du dich, ich hatte schon mal wegen Abblendung bei diesem Gerät nachgefragt. Damals hieß es, daß die Fertigung nicht anders möglich ist, denn der ED ist ansonsten gut.
    Den zweiten ED dieser Bauart habe ich nun etwa ein halbes Jahr. Dieser ED ist sehr gut, nichts mit abgesunkener Kante. Vermutlich ist es ein Ausreißer nach oben, da ich keinen Glasweg dafür benötige.


    Nun kommt der Teil, bei welchem sich bei dir die Zehennägel nach oben rollen. [:)]
    Ich bin so dreist und vergleiche manchmal Äpfel und Birnen. Das sollte man zwar nicht machen, allerdings vergessen manche dabei oft, das Bauchgefühl oder den gesunden Menschenverstand zu benutzen. Ich habe zwei sehr gute Refraktoren (mit ED sind es eigentlich drei), welche durch Vermessung bestätigt wurden: einen TAL100/1000 und einen TAK FC125 (beide mit einem Strehl von 0,99). In der Theorie bin ich leider unbefangen, aber in der Praxis habe ich mittlerweile Erfahrung (denke ich jedenfalls).
    Beide ED habe ich mit dem TAK verglichen (am Mond). Auch wenn er ein Zoll weniger hat, so kann doch die Schärfe verglichen werden. Vielleicht ist es auch der Kontrast, keine Ahnung. Was ich meine ist die Abgrenzung von Kanten. Beim ersten ED (der mit der abgesunkenen Kante) sehe ich im direkten Vergleich eine Weichzeichnung. Bei feinsten Details gehen diese dann verloren. Ich vergleiche es einmal mit dem Schärfen eines Summenbildes. Der TAK brachte mehr "Schärfung". Man sieht es, aber es ist nicht viel.
    Anders beim zweiten ED. Dieser ist dem TAK ebenbürtig. Die Schärfe ist relativ identisch, jedenfalls was mein Empfinden angeht. Diesen ED habe ich ebenfalls mit dem TAL verglichen, wenngleich es hier schwierig wurde (4" mit 6"). Allerdings ist der Vergleich am Mondterminator meiner Meinung nach durchaus zulässig. Ich empfand den TAL einen Ticken besser, das kann aber auch das Seeing gewesen sein (das ist eh immer schuld [:D]).
    Beide ED wurden gleichfalls gegenüber gestellt. Hier ist es eindeutig sichtbar, wenngleich der Unterschied marginal ausfällt. Testobjekt war der Mond. Hier sah ich wieder einmal ein Phänomen, welches ich früher bei einem Vergleichstest zweier TAL100 schon einmal sah. Während im zweiten ED selbst gaaanz kleine Kräterchen sichtbar waren, waren diese im ersten ED einfach "weg".


    Wenn du Interesse hast, dann kann ich dir das Testprotokoll vom zweiten ED gerne mal zusenden. Einfach eine Mail schreiben, der Tester wird wohl nichts dagegen haben.
    Schlußendlich meine Meinung zu dem Gerät: Den Kauf habe ich nie bereut, aber die Streuung scheint recht groß zu sein. Ich jedenfalls finde das Design, aus der Praxis heraus gesehen, hervorragend.


    (==&gt;)Peter
    Leider weiß ich nicht, ob sich deine Frage auf diesen von Gerd angesprochenen ED bezieht oder auf das Design. Ich gebe dennoch mal meine Werte an.


    Wellenlänge - Strehl - Polystrehl (auf grün)
    486 nm - 0,94 - 0,93
    546 nm - 0,99 - 0,99
    589 nm - 0,97 - 0,60
    656 nm - 0,95 - 0,03


    Gruß, Andreas