Hallo Kurt,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
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1.Im dunklen liegt das Strahlungsmaximum 273K = 0°C irgendwo zwischen 10 - 20 mikrometer. Der Wärmeaustausch über
über das sichtbare Licht ist dann verschwindend gering, eben weil dunkel.
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Wo hast du nur die Werte her [:)]
Quantitativ gesehen ist die Wärmeabstrahlung natürlich komplexer, denn wir haben es mit einem ganzen Strahlungsspektrum zu tun. Ist ein Körper sehr sehr stark erhitzt, so gibt er Strahlungsenergie vom sichtbaren Licht bis tief in den Infrarotbereich ab (z.B. ein aus der Schmelze kommender Spiegel). Wie das Spektrum verteilt ist und welche Energiemenge in welchem Wellenbereich abgestrahlt wird, hängt von der Körpertemperatur und vom Material ab.
Die Größe der Wärmeabstrahlung lässt sich während eine Beobachtungsnacht nicht steuern - der Spiegel strahlt und strahlt und strahlt. Steuern lässt sich hingegen die Konvektion und damit ist die genaue quantitative Kenntnis des Strahlungsspektrum weniger ausschlaggebend.
In den von uns betrachteten Zeiträumen (nachts) gibt unser Spiegelkörper über das Spektrum der Wärmestrahlung einfach mehr Energie ab, als er durch Wärmestrahlung aufnimmt. Unser Spiegel kann aber in den Genuss kommen, durch Reflexion mittelbar bzw. unmittelbar seine eigene abgestrahlte Wärmeenergie zurück zu bekommen.
<b>Ein potentiell typisches KnoffHoff-Experiment:</b>
Man nehme eine Styroporschale und gebe etwas Wasser hinein. In einer klaren Nacht kann selbst bei Plusgraden das Wasser gefrieren. Decke ich die Styroporschale mit einem Styropordeckel ab, so gefriert Nichts - die vom Wasser abgestrahlte Wärmestrahlung wird reflektiert bzw. erwärmt die eingeschlossene Luft.
Damit ist in dieser Phase ein abgekühlter Spiegel in einer offenen Bauweise im Nachteil gegenüber einem Spiegel in einem geschlossenen oder teilweise geschlossenen System.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
5. Was heißt „stark erwärmt“? Bleiben wir bei unserer Praxis. Da kann meinetwegen ein Spiegel bei Aufstellung in eiskalter Luft 20°C haben. Die eiskalte Luft sei –5°C und die Umgebung sei bereits auf –10°C abgekühlt. Ob der Spiegel jetzt mehr über Konvektion oder über Strahlung abkühlt, hängt ganz von den Einbaubedingungen ab.
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Die Inhalte decken sich - werden aber von einer anderen Seite beschrieben ...
Muss ein Spiegel abgekühlt werden, weil seine Temperatur viel höher als die ihn umgebende Luft ist, so gibt dieser Spiegel viel mehr Wärmeenergie per Konvektion ab, als per Wärmestrahlung. Kühlt der Spiegel weiter ab, so kann die Luft weniger Wärmeenergie abnehmen als zuvor und der Wärmeaustausch per Konvektion nimmt ab - die Abkühlung verlangsamt sich (bei gleicher Temperatur tauscht sich per Konvektion Nichts mehr) - der prozentuale Einfluss der Wärmestrahlung nimmt in dieser Phase zu.
Wer nun darauf spekuliert, dass sich sein stark aufgeheizter Spiegel sowohl über Konvektion (ohne Zwangsbelüftung) und einem gerüttelten Maß an Wärmestrahlung abkühlt, wäre besser beraten, die Wärmeabstrahlung zu begrenzen und lieber heftig zu lüften.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Wenn Du die Spiegeloberflächen auf mehrere °C oberhalb Lufttemperatur halten willst, bringst Du zwangsläufig wärmere Luft in den Strahlengang. Die optische Qualität des Systems kannst Du dann vergessen.
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Kommt ganz darauf an wie viele "mehrere" °C!
In deiner zitierten Beobachtungsnacht, lag die Temperatur des Spiegels "erfolgreich" 1°C über der Lufttemperatur. Mit einer Schlierenluftabsaugung lässt sich auch bei höheren Temperaturdifferenzen ein sehr gutes Tubusseeing erzielen.
Die Frage ist, wie groß muss und wie groß darf die Temperaturdifferenz sein.
Wie groß muss die Temperaturdifferenz sein, um eine Betauen sicher zu verhindern - und wie groß darf die Temperaturdifferenz sein, damit sich das Tubusseeing nicht merklich verschlechtert.
Mit Sicherheit lohnt es sich hier etwas großzügiger zu verfahren - dem Nutzen einer ca. 5%-tigen Seeingverbesserung stehen ein Ende der Beobachtungsnacht gegenüber (Betauung des Spiegels).
Zur Festlegung einer oberen Toleranzgrenze der Temperaturdifferenz kannst du sehrwahrscheinlich mit deinen Messreihen und den damit verbundenen Erfahrungen beitragen. Zur Festlegung der Betauungsgrenze müssen wir alle noch etwas tiefer einsteigen. Hier muss zu einer qualitativen Bewertung noch eine quantitative hinzukommen.
<b>Zur Betauung werfe ich einiges (qualitatives) in den Raum:</b>
<ul>
<li>Ein Körper kann betauen, wenn seine Temperatur <= der ihn umgebende Lufttemperatur ist (nur wg. der Vollständigkeit noch einmal wiederholt)</li>
<li>Die Betauung ist bei hoher Luftfeuchtigkeit höher, als bei niedriger</li>
<li>Luft ist weder von der Temperatur, noch von der Luftfeuchtigkeit homogen. Für die Betauung ausschlaggebend ist das wärmste und das "feuchteste" LuftWärmeFeuchtigkeits-Nest, das mit der Spiegeloberfläche in Berührung kommt. In der Praxis muss man deshalb gewisse Reserven einbauen.</li>
<li>Einer Betauung kann eine gleichzeitige Verdunstung entgegenstehen (z. B. bei einer aktiven Konvektion/Belüftung)</li>
<li>Der gerade beschriebene Effekt könnte zur Folge haben, dass ein Körper eine niedrigere Temperatur hat, als die umgebende Luft - und trotzdem noch nicht "betaut"</li>
<li>Eine "verhinderte" Betauung entzieht dem Spiegel durch Verdunstungskälte (eigentlich besser Verdunstungswärme) zusätzlich Wärme und kühlt ihn weiter ab. Inwieweit dies vernachlässigbar ist, hängt sicherlich von der verdunsteten Masse = Höhe der Luftfeuchtigkeit ab.</li>
</ul>
Kommt noch was dazu? Wenn Nein, dann sollten wir wieder beginnen zu vereinfachen [:o)]
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">PS:. Hol bitte Deinen befreundeten Physik-Studenten heran, vielleicht kann er uns was praxisgerechtes zum Nachbauen vorrechnen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Mhm - nachdem ich ihn erst mit etwas Mühe vom KnoffHoff-Experiment überzeugen konnte - mhm .....
Aber wir haben ein Sternwartenmitglied, dass aktiv in der ESO am VLT mitkonstruiert - dort sollte ein solches Wissen eigentlich vorhanden sein - wobei ich zweifle, ob die sich auf dem Paranal vorstellen können, wie wassergeschwängert die Luft am BTM sein kann ....[:o)] - werde ihn jedenfalls mal kontaktieren.