Beiträge von Atlas im Thema „OdM April 2016: NGC 4216 und Freunde“

    Hallo Reiner,


    vielen Dank für Deinen Bericht. Ich wollte gestern eigentlich auch rausfahren, um Hajüs OdM des Monats Mai zu beobachten. Weil dann aber die hohe Bewölkung kam, bin ich doch zu hause geblieben.


    Meiner Erfahrung nach ist das Galaxienlicht jenseits des Staubbandes bei NGC 4216 durchaus zu sehen. Im Prinzip ist das ähnlich wie bei M 104, nur schwächer. Daß Du damit Schwierigkeiten hattest, lag bestimmt an den schlechten Bedingungen.


    Das Auffächern der Enden haben auch andere Beobachter hier erwähnt, und auf den Zeichnung von Mathias ist auch zu sehen. Ich habe dieses Phänomen aber nicht sehen können. Wahrscheinlich sind die Spitzen so schwach, daß sie unter schlechteren Bedingungen oder in kleineren Öffnungen verschwinden.


    Viele Grüße
    Johannes

    Hier eine Skizze von mir zu NGC 4216:



    Ort: Ittenhausen, Schwäbische Alb
    Zeit: 10.4.2016
    Fst: 6,4 m
    Seeing: mäßig


    In guten Momenten wirkte das Staubband von NGC 4216 recht plastisch. Die Galaxie erinnerte dann stark an M 104. Das rechte Ende der Galaxienscheibe erschien mir heller als der Rest des Galaxienkörpers. Immer wieder kam es mir so vor, als wäre in der Galaxienscheibe rechts und links der spiralförmige Verlauf der Staubbänder zu sehen. Dieser Eindruck war aber schwer zu fassen. In der Zeichnung habe ich versucht ihn anzudeuten.
    Alle drei edge-ons waren direkt gut zu sehen. Von den drei ganz kleinen Galaxien war PGC 39247 dicht bei NGC 4216 am leichtesten. Für IC 771 mußte ich schon genau hinsehen und bei PGC 39331 (das ist die kleine Galaxie unten links in Uwes Zeichnung) half auch das nichts.
    Für den superthin model contest kommt NGC 4216 nicht in Frage. Bei indirekter Betrachtung erwies sie sich nämlich als dicker als zunächst gedacht. Heidi Klum würde sagen: Für Dich habe ich heute leider kein Foto!
    Noch eine Anekdote: Viele hier sind ja schon dem Silvretta Fuchs begegnet, aber kennt Ihr auch den Fuchs von Ittenhausen? Ich habe letzten Sonntag Bekanntschaft mit ihm gemacht. Während ich auf der Leiter stand, um NGC 4216 zu zeichnen, scharwenzelte er um mein Fernrohr herum. Zuerst wollte ich ihn mit meiner Rotlichtlampe vertreiben, aber er fand das Licht eher interessant als furchteinflößend. Nun gut, dachte ich, laß ihn halt gewähren. Dann stellte der Fuchs sich aber auf die Hinterbeine, legte die Vorderpfoten auf meinen Beobachtungstisch, biss in einen Stapel DSS Ausdrucke und rannte mit den Papieren im Maul davon. Ich sprang von der Leiter und lief ihm schimpfend hinterher. Da ließ er die Papiere fallen, die ich dann vom Acker aufsammeln durfte. Sicherheitshalber legte ich nun die Uranometria oben drauf und schloß den Deckel des Okularkoffers, der auf dem Tisch lag. Denn der Fuchs ließ sich einfach nicht abwimmeln, nicht einmal durch meine Geheimwaffe, den Lichtblitz. Wenn mir nachts Tiere zu nahe kommen, schließe ich mit der Fernbedienung die Türschlösser meines Autos. Dabei blinken die Scheinwerfer auf, was nachts sehr grell ist und neugierige Tiere in die Flucht treibt. Nicht so den Fuchs von Ittenhausen. Er zuckte zwar zusammen, lief aber selbst nach dreimaliger Anwendung nicht weg. Schließlich war ich so genervt, daß ich mir den Bügelstuhl griff und drohend damit fuchtelnd den Fuchs quer über das Feld jagte. Natürlich hätte ich niemals nach ihm geschlagen, aber die Drohung fand er wohl glaubhaft. Er verschwand und ich konnte weiter zeichnen. Wer kommt da wohl als nächstes zu Besuch? Vielleicht der Wolf?


    Viele Grüße
    Johannes