Beiträge von PeJoerg im Thema „Open Fringe-CC in Abhängigkeit der Streifendichte“

    Hallo Leute,
    ich möchte gern noch was ergänzen. Um Herauszubekommen, ob nur Auswertungen von schnellen Optiken betroffen sind, unterschiedlich CC Werte in Abhängigkeit auf welche Zone genullt / fokussiert wurde auszuspucken, habe ich mal einen 8 Zoll F/5 vermessen.

    Es ist jeweils nur ein Interferogramm bei unveränderter Position im Teststand. Bath-Interferometer, Messung aus dem ROC, hoch aufgelöste Auswertung, I-Gramme 2200 Pixel Durchmesser, LPF 0,02.
    Wie man sieht, ist die CC bei Nullzone im Randbereich deutlich abweichend. Bei entspannten F/5 und der kleinen 8" Öffnung ist aber im Gegensatz zu 14" F/2,8 kaum eine Auswirkung im Strehlwert auszumachen.
    Vielleicht hat ja ein geneigter Besitzer eines Twyman Green, Michelson, Fizeau oder ähnlichen Interferometers mal Muße, auch mal eine Testauswertung zu fahren, ob das da auch so ist.[:p]
    Das würde mir zumindest das Fertigen einer Referenzsphäre für einen solchen Test ersparen.[:D]
    Viele Grüße
    Jörg

    Hallo Kai und Michael,
    ich habe in der Vergangenheit auch schon Tests bezüglich der CC und Teststandeinfluss untersucht. Soweit ich mich erinnern kann, war die CC stabil und kann Kais Beobachtung bestätigen.
    Die 3 roten hochstehenden Zonen kommen definitiv von der Aufstellung im Teststand. Wir haben den Parabolspiegel und auch den Planspiegel versuchsweise gedreht, dabei blieben die Bereiche an Ort und Stelle.
    Hier zeigt sich auch, dass es mir lieber ist alle 72° zu messen, da bei Drehung um 90° ein Auflagerpunkt genau an die Stelle kommt, wo vorher der 0° Punkt war. Asti wird allerdings bei der 90° Drehung genauer rausgerechnet.
    Viele Grüße
    Jörg

    Hallo Michael,
    wenn ich aus dem ROC messe, kann man mit der Positionierung des Interferometers entlang der optischen Achse auf verschiedene Zonen (Schnittweiten) des Spiegels fokusieren. Das sieht man, wenn man konzentrische Ringe einstellt. In der Zone, auf welche fokussiert ist, sind die wenigsten Streifen/Ringe bzw. ist dort der größte Abstand zwischen zwei Ringen.
    Bei Verkippung der Achsen um gerade Streifen zu erhalten, sieht man die Position dort, wo die Streifen gerade sind.
    Viele Grüße
    Jörg

    So, jetzt habe ich verschiedene Fokuspositionen mit jeweils verschiedener Streifenanzahl getestet. Die Streifenanzahl hat einen, aber nur geringen Einfluss auf die CC. Der Hauptübeltäter für die Abweichungen ist die Fokusposition. Der Prozentwert, auf welche radiale Zone die Fokusposition eingestellt wurde, ist mit angegeben.
    So wie es aussieht, ist wohl die optimale Fokusposition wieder mal bei der 70,7% Zone.[;)]



    Weiterhin habe ich mir überlegt, dass die oben erwähnte Umrechnung des Abzugswertes auf 550 nm nicht richtig sein kann, da die Angabe der Wellenlänge ja nur für die richtige Kalkulation vor der Auswertung wichtig ist. Nachdem bei festgelegter Wellenlänge ausgewertet ist, steht die CC fest und sollte natürlich auch bei für die andere Wellenlänge gleich sein.
    Viele Grüße
    Jörg

    Hallo Michael,
    vielen Dank nochmal für deinen spontanen Einsatz am Projekt "Jugend forscht" oder vielleicht auch "Alter forscht"[:D]
    Abgesehen von dem immensen Einfluss der Testapperatur auf die angezeigte Wellenfront (es ist ja schließlich das Ergebnis von nur einer Winkelstellung im Teststand), hat es auf jeden Fall Aufschluss über den richtigen Z8 Wert gebracht.
    Du hast den mit dem Zygo in Autokollimation gemessenen Wert in die "Conische Constante" umgerechnet. Dabei liegt der errechnete Wert fast perfekt bei den Auswertungen, die ich mit geringer Streifenzahl aus dem ROC erhalten habe.
    Alois hat noch zu Bedenken gegeben, dass Open Fringe den Ausgabewert bei 550nm macht. Wenn man jetzt deinen Abzugswert auf 550nm umrechnet, ist es fast erschreckend, dass da exakt -0.992 für die CC rauskommt, so wie ich es aus dem ROC mit geringer Streifenzahl gemessen habe.
    Jetzt müsste ich nur noch rausbekommen, ob es an der anderen Fokusposition des Interferometers liegt, oder an den vielen Streifen.
    Ich werde mal versuchen die Fokusposition mit der geringen Streifenzahl beizubehalten und dann nur durch Verkippung viele Streifen einzustellen, auch wenn ich dann jede Menge geschlossene Kringel erhalte.
    Damit jetzt keiner Sorge um seinen fertigen Spiegel haben muss, das Ganze scheint nur bei schnellen Spiegeln zum Problem zu werden.
    Ich habe in der Vergangenheit schon einmal einen Streifenanzahltest gemacht. Da wollte ich rausbekommen, ab wieviel Streifen eine hochauflössende FFT Auswertung nötig ist. Soweit ich mich erinnern kann, ist das ab etwa 130 Streifen der Fall.
    Testobjekt war dazu ein 20" F/4 Spiegel. Dort ist mir mir keine derartige CC Abweichung bei unterschidelicher Streifenanzahl aufgefallen und ich hatte auch über 200 Streifen eingestellt.
    Viele Grüße
    Jörg

    Kurt, p.s. noch was vergessen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Referenzsphäre zu Boden gegangen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sehr traurig, mein Beileid.[V]
    Viele Grüße
    Jörg

    Hallo Kurt,
    das Twyman-Green Interferometer ist doch ziemlich ähnlich zum Michelson. Ein Michelson hat ja der Kai und so wie es aussieht, hat er auch schon den Effekt mit der Streifendichte wahrgenommen.
    Mal schauen, erst mal kommt ein Nulltest mit Planspiegel.
    Ein Test mit Pentaprisma und Abscannen der Oberfläche wäre auch denkbar, wobei ich dort noch nicht weiß, was für eine Genauigkeit zu erwarten ist.
    viele Grüße
    Jörg

    Hallo Kurt,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ja, ich würde es mal mit einem anderen Interferometertyp versuchen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das werde ich versuchen. Am Ende kommen wir doch nicht um ein Zygo drumherum, auweia.[B)][:D]
    Viele Grüße
    Jörg

    Hallo Kai,
    ich kann soviele I-Gramme machen wie ich will, wenige Streifen zeigen immer eine Unterkorrektur gegenüber I-Grammen mit vielen Streifen.
    Die Streuung der CC Werte zwischen I-Grammen gleicher Streifendichte liegt dabei maximal bei +/- 0,001.
    Das ist völlig unabhängig von der Winkelstellung und wieviele I-Gramme ich mittele. Mit gemittelter Auswertung aus Interferogrammen unterschiedlicher Streifendichte kommt mit Sicherheit, um bei dem Beispiel zu bleiben, ein CC Wert von ca. -0.996 raus, das kann nur so sein.
    Das sagt aber nichts über die Richtigkeit aus. Wie schon geschrieben, vielleicht müssten die unterschiedlichen Fokuspositionen (die für die verschiedenen Streifenzahlen notwendig sind) auch in der Open Fringe Einstellung Beachtung finden. Eventuell müsste der ROC Einstellung im Programm, bei jeder Berechnung der Wert der aktuellen Zone zugeortnet werden, auf die gerade fokusiert wurde. Wenn dem so wäre, müssten die I-Gramme mit den wenigsten Streifen am nächsten an der wahren CC liegen, denn dann ist mehr Richtung Spiegelmitte fokusiert.
    Ich weiß nicht wie Open Fringe mit echten I-Grammen verfährt und was der Unterschied zu den simulierten I-Grammen ist.
    Bei Dale Easen habe ich schon angefragt, der weiß es leider auch nicht.
    Er hat mir zum Sterntest zum Feststellen der richtigen sphärischen Korrektur geraten, hm, das gefällt mir gar nicht, da kann ich ja gleich am Stern parabolisieren.
    So wie es aussieht, muss jetzt ein glaubhafter und sicherer Nulltest her, um zu schauen, wie es um die CC bestellt ist. Dafür gibt es auch schon einen Plan.[;)]
    Viele Grüße
    Jörg

    Hallo Gert,
    ich verwende immer nur das LPF 0,06 bei 640x640 Pixeln und 0,02 bei der Auswertung mit 2000x2000 Pixeln. Wenn man viele Interferogramme in verschiedenen Winkelstellungen mittelt, ist nicht mehr viel vom printthrough zu sehen. Durch zu viel Filterung will ich mir das Ergebnis auch nicht schönfärben. Das ändert aber alles nichts an dem Problem der unterschiedlichen CC's.
    Viele Grüße
    Jörg

    Ja wo sind den jetzt die Herren Erklärbären aus dem Forum?[}:)]
    Weiß keiner was, oder macht sich keiner einen Kopf über Messunsicherheiten?
    Ich hänge mal ein paar Beispielauswertungen dran. Der Prüfling wurde bei den Aufnahmen im Teststand nicht verändert. Es ist jeweils nur ein Interferogramm zur Auswertung gekommen. Für die Darstellung der unterschiedlich angezeigten CC's reicht das auch. Coma, Asti und Trefoil sind aus. Der Winkel der Streifenorientierung ist immer gleich (zumindest auf wenige Grad Abweichung).
    Der einzige Unterschied ist die Streifendichte.
    Die I-Gramme wurden mit hoher FFT Auflösung ausgewertet und das LPF wurde mit 0,04 so gewählt, dass die Streifenorientierung erkennbar ist. Im linken oberen Bild sind die Streifen am dichtesten, so dass man sie nicht mehr erkennen kann (die Nase bei 10:00 Uhr ist nur ein Artefakt im I-Gramm und hat nichts mit den eigentlichen Streifen zu tun).



    In der oberen Reihe, mit vielen Streifen, liegt die CC ziemlich nahe an -1.
    Die untere Reihe hat weniger Streifen und die CC liegt bei -0.992.
    Der Strehlunterschied beträgt knapp 4%. Auch eine Auswertung mit gemittelten 20 I-Grammen in verschiedenen Winkelpositionen ändert nichts an diesem Verhalten.
    Jetzt ist die Frage, woher kommt das? Simulierte (perfekte) I-gramme zeigen das Verhalten bei der Auswertung nicht.
    Viele Grüße
    Jörg

    Hallo Interferometriker. Nach dem ich nun schon jahrelang Open Fringe 12.3 zur Auswertung nutze, ist jetzt ein Problem hoch gekommen.
    Mir ist aufgefallen, dass sich die Conische Constante mit Anzahl der Streifen verändert.
    Aufgefallen ist es mir, weil ich meinen 14" F/4,5 Reisespiegel abgespecken wollte und ihn gegen einen 12mm dicken Meniskus F/2,8 ersetzen will.
    Artificial Null steht dort bei -8,504, dass sollte eigentlich mit der Streifenzahl noch locker aus dem ROC gehen.
    Wenn ich extrem viele Streifen einstelle, bekomme ich eine CC von -1.000. Bei wenigen Streifen mit geschlossenem oder fast geschlossenem Kringel im Interferogramm steht die CC bei -0.992. Das klingt erst mal nicht viel, macht aber gleich mal 4% Strehlunterschied aus.
    Bei kleinen Öffnungsverhältnissen fällt das wahrscheinlich nicht so auf, für große Öffnungsverhältnisse mit großem Durchmesser scheint das ein k.o. Kriterium für die Messung aus dem ROC zu sein, zumindest, wenn der Spiegel nahe an der Perfektion liegen soll.
    Hat diesen Sachverhalt schon mal jemand bemerkt?
    Randscharfe Interferogramme und die exakte Markierung des Randes setzte ich mal voraus.
    Liegt es möglicherweise daran, dass bei Einstellung höherer Streifendichte, das Interferometer mehr Richtung Spiegelrand fokusiert werden muss, also weg vom Spiegel gefahren werden muss? Sollte dann je nach Fokusierposition auch ein anderer ROC im Programm eingetragen werden?
    Wenn ich im Open Fringe simulierte I-Gramme auswerte, steht die CC immer auf -1.000, egal wie hoch die Streifenzahl ist.
    Wie ist es nun richtig, irgendwelche Vorschläge?
    Viele Grüße
    Jörg