Beiträge von 03sec im Thema „Jupiter vom 26.2. 28.2 29.2. neu 4.3.“

    Hallo Jürgen, Roland, Markus, Jan, Volker, Oskar und Martin,


    sorry, ich bin so sehr damit beschäftigt neue Bilder zu machen, dass ich es glatt verpennt habe mich bei euch für die netten Kommentare zu bedanken. Irgendwie ist das doch das Salz in Suppe.
    Danke also ;)
    Viele GRüße,
    ralf

    Hallo zusammen,
    hier noch ein neuer Jupiter vom 4.3.





    Das Seeing war super und ich konnte viele Details live sehen, hat riesigen Spaß gemacht. Der Grünkanal war dann auch das erste mal richtig scharf. Obwohl das Seeing so viel besser war als am 26.2. ist das Ergebnis nur ungefähr gleich gut. Ich denke wirklich viel mehr geht dann wohl auch nicht.
    Viele Grüße,
    ralf


    edit: jetzt etwas weicher

    Hallo Sascha,
    na das ist eine Ehre,vielen Dank! und jetzt hast du gelbe Sternchen:-)
    Dass du es auch einmal mit der Planetenjagd versuchst finde ich großartig. Der Prozess ist ganz anders als bei Deep Sky und eine echte Abwechslung. Fragen? Immer gerne.
    Armin, auch dir danke ich herzlich. Ja, ein C11 ist schon ein leistungsstarkes Gerät.
    Die Brennweitenverlängerung mache ich sehr ungewöhnlich mit einem guten Telekonverter aus der normalen Fotografie.(150,-€) Mit zusätzlichen Zwischenringen kann ich die Brennweite noch verlängern.
    Die Derotation sollte man sich einmal kurz zeigen lassen. Gibt sicher auch Videotutorials dazu.
    Ich verwende AS2! zum Stacken, wenn ich derotieren will. Der Grund ist, dass das Programm die Bilder schön zentriert und ich die Maske nur ein mal ausrichten muss. Ansonsten immer darauf achten, dass man auch in die richtige Richtung derotiert ;-)Mit dem direkten derotieren von AVIs habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. besser erst Bilder draus machen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo nochmal,
    in der Nacht vom 29.2. auf den 1.3. habe ich diese nette Konstellation mit Io und Europa vorgefunden.



    Das Seeing war phasenweise recht gut, wenn auch nicht berauschend. Dass es noch Luft nach oben gab zeigt sich schon daran, dass die Filme, die ich im Grünen belichtet habe deutlich weniger Details zeigten.
    Die Verarbeitung war recht lustig. Ich stackte zunächst 10 mal 1 min. Rot und 15 mal 1 min Grün. Alles derotiert. Dabei entfernte ich die Monde so gut es ging. Im dann derotierten Bild waren die Stellen sauber und gut abgebildet und wurden dann eben von weniger Einzelbildern abgebildet. Dann suchte ich mir das entsprechende Einzelbild zu diesem Zeitpunkt und konnte die Monde und deren Schatten frei stellen. Der Übergang von Mond zu Planetenscheibe war natürlich "frei Hand" gebastelt. Das gefiel mir nicht so gut und ich gewichtete nun das 1 min Bild zu 50%. Schon besser. Nachdem ich dieses aber noch etwas nachbearbeitet hatte gefiel mir das nun aber besser als die Summer der 25 anderen. Zum Schluss gewichtete ich dieses dann mit 75% und die restlichen 25% sind eigentlich nur der Tatsache geschuldet, dass ich die viele Arbeit nicht umsonst gemacht haben wollte.
    Io sieht recht merkwürdig aus, und ich dachte zunächst an Fehler beim Stacken oder an Bewegung.
    Fakt ist aber, das Io sowohl rechts als auch links eine hellere Oberfläche besitzt. Im Umkehrschluss gibt es also ein dunkles Band von oben nach unten.
    2 weitere Bilder sind in dieser Nacht noch entstanden, aber das Seeing wurde immer schlechter. Mal sehen, vielleicht bearbeite ich diese auch noch.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Thomas, Volker und Markus,
    bin gerade schwer müde, ihr könnt euch denken warum.
    Euer Problem kenne ich auch.
    Ich habe mehrere Ansätze zum Thema.
    1. ich glaube nicht, dass Seeing = Seeing ist. Gestern z.B. hatte ich ganz oft horizontale Wellen und am Ende war das Bild in Ost-West-Richtung tatsächlich weniger scharf als in Nord-Süd. Es gibt (in meiner Vorstellung) mind. 2 Arten von Seeing. Das eine bläst die Sterne auf, alles wird matschig, und es gibt gar keine Schärfe. das Andere lässt den Stern zappeln. Beides in Kombination kann natürlich verheerend wirken oder sich ergänzen. Das zappelne Seeing kann beim Stacken ausgeglichen werden, das andere nicht. Auch, wenn wir viele Details im Livebild sehen, so ist das immer noch weit entfernt von dem, was wir zum Schluss erreichen wollen. es kann also viel vom Matsche-Seeing dabei sein und wir sehen im Endbild gerade so viel wie im Livebild.
    Aus diesem Grund mache ich oft einen Teststack draußen, dann kann ich das abschätzen.
    2. ich glaube, dass die Kollimation einen sehr großen Einfluss hat. Gestern hatte ich das Gerät umgeschwenkt und wunderte mich über die Fahnen an den Jupitermonden, dejustierter Spiegel. Wenn das aber passiert, dann wirkt sich das schlechte Seeing überproportional aus.
    3. Ob man nun die Schärfung mit einer am Stern gewonnen PSF macht oder nicht, das ist gar nicht so wichtig, aber beim Anschauen des zappelnden Sternchens bei 200% erkennt man schon Einiges. Z.B. auch
    4. einen nicht guten Temperaturausgleich. Gestern hatte ich nicht für eine Minute ein exakt ausgekühltes Gerät. Die Nacht wurde so schnell so kalt, dass das Gerät immer hinterher hing. Sehen konnte ich das am unscharf gestellten Stern. Man sah die warme Luft regelrecht in Wellen am HS vorbeistreichen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo,
    hier noch ein weiterer Juppi von gestern. Das Seeing war deutlich schlechter und ich habe nur einen Rotfilter benutzt. Insgesamt wurden 31 mal 90 s für die Luminanz verwendet, dazwischen waren sogar noch kleine Pausen. Erstaunlicherweise konnte ich die Bilder alle zusammen derotieren und es gab keine Probleme. ...und ich habe wieder Glück mit dem GRF gehabt. In der letzten Saison gelang mir nicht ein einziges Bild mit GRF.




    Roland, ja, das sieht ziemlich ähnlich aus. allerdings bin ich selber oft genug verblüfft. Da sieht das Bild weich und konturlos aus und nach dem Stacken ist es dann klasse.--- und anders herum, da sieht man im Livebild schon recht viel und denkt super, da kommt noch ganz viel mehr, und nix is...
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Jan, Roland, Micha, Markus, Sascha, Daniel, Henning und Oskar.


    Vielen lieben Dank für eure Kommentare. Ich habe ja schon beim Belichten meine Freude gehabt, weil ich wusste, dass da etwas geht. dann hatte ich meine Freude bei der Bildbearbeitung, wenn zum ersten mal die feinen Details heraus kommen, und jetzt habe ich meine Freude, weil euch das Bild so gut gefällt, besser kann´s nicht laufen.


    Roland, so eine Sequenz ist leider sehr groß, ich könnte dir mal eine auf DVD brennen wenn du möchtest. ich kann dir aber sagen, dass das Bild auf dem Bildschirm schon recht gut aussah. Viele Details konnte ich blickweise erkennen. Z.B. die kleinen weißen Ovale.
    Henning, danke für die ganzen Fragen, ich finde das gut, dass du sie stellst, denn das hier sollte ja im Idealfall ein Informationsaustausch sein und nicht nur eine Bildershow.
    Im Detail: Die ASIs laufen mit USB2. Flip Mirror nutze ich nicht, denn Zeit habe ich ja Dank der Derotation genug. Grundsätzlich möchte ich so wenig "Zeug" am OAZ hängen haben wie möglich/nötig. Ein Filterwechsel z.B. zwischen Rot und Grün geschieht per Hand und drauf schrauben :-).
    Die 90 s sind eher zufällig gewählt. Ich habe auch schon mit 10 s und mit 30 s belichtet, das macht - nach der Derotation - keinen Unterschied. Über 90 s wollte ich nicht gehen, da dann im Einzelbild schon eine Drift erkennbar ist. (sogar schon ab 30 s, aber Multipointstacking kann das quasi auch derotieren. Ich belichte i.d.R. bei 1/30 s und stelle das Gain entsprechend ein. Gestern habe ich einen Test gemacht mit 1/40 s und 1/80 s jeweils bei 40fps und 80 fps, der 40er Stack war etwas rauschärmer, die Schärfe gleich, und eigentlich machte das kaum einen Unterschied. Eine Obergrenze für die Anzahl von Einzelbildern kenne ich übrigens nicht. Ich stacke gerade übrigen 31 Filme von gestern mit x-tausend Einzelbildern. Das Ergebnis zeige ich bald.
    Die theor. Auflösungsgrenze hängt von der Wellenlänge ab. Bei IR ist das Seeing zwar besser, aber kleinste Details werden nicht abgebildet, zudem kommt das wenigere Licht. IR benutze ich nur noch bei Saturn. Ist das Seeing gut, so nehme ich noch den Grünfilter dazu. In Kombi mit Rot könnte man sich die Farbkamera sogar sparen. Rot für Rot, Grün für Blau und eine Mischung aus Rot und Grün für Grün ergibt erstaunlich realstische Farben.


    Scharfstellen mache ich nur nach Augenmaß, mit etwas Übung geht das schnell. Erhasche ich bei gutem Seeing ein extrem feines Detail, so lasse ich das Rädchen stehen. Die Toleranz ist übrigens recht groß beim Fokus. Das alles hat mit der PSF nichts zu tun. Diese nutze ich zur Schärfung. Allerding musste ich in diesem Bild darauf verzichten, da ich nicht zusätzlich einen Stern aufnehmen konnte. Ich habe also ganz einfach, und ohne viel Schnickschnack, in PS mit unscharfer Maskierung geschärft.
    Den ADC von ASI hatte ich tatsächlich am frühen Abend getestet. Ja, er macht definitiv Sinn für eine Farbkamera. Für Rot und IR Bilder so ab 45° Objethöhe ist er aus meiner Sicht nicht mehr nötig. ich habe ihn mir für Saturn gekauft. Erstaunlicherweise, aber hier muss ich noch weiter testen, bringt der ADC bei sehr gutem Seeing im Grünen noch etwas Verbesserung, auch wenn das Objekt schon recht hoch steht.
    So, die 31 Filme von letzter Nacht sind jetzt durch, ...
    demnächst mehr ;)
    Viele Grüße,
    Ralf

    Hallo Planetenfreunde,


    in der Nacht vom 25. auf den 26.2. hat es nun doch noch geklappt. Durchziehende Wolken machten das ganze Unterfangen zwar schwierig, aber letztendlich war´s dann doch erfolgreich.



    Der Jetstream wurde mit moderaten 17 m/s angegeben. Auffällig war, dass das Planetenscheibchen ganz schön zappelte, ebenso "flackerten" die Sterne ganz ordentlich. Trotzdem konnte ich mit bloßem Auge schon eine Menge Details erkennen.
    Belichtet habe ich durch mein C11 bei ca. 5400 mm Brennweite mit der ASI120MM und der MC. Ich habe dann insgesamt 20 Filme a 90 s verarbeitet. Der erste und der letzte waren in Farbe. 10 Filme entstanden mit Rotfilter und 8 (weil die FP voll war) mit Grünfilter.
    Ich habe dann alle zusammengeworfen und damit mehr als eine halbe Stunde Rotation zurück gerechnet. Erstaunlicherweise gab es keine Artefakte oder andere Probleme.
    Interessant finde ich den hellen Fleck im NEB. Ich hatte ihn schon im Livebild ausgemacht. irgendwie sieht der nicht so aus wie die übrigen Strukturen. Er wirkt eher diffus. Mal sehen, was sich daraus entwickelt.
    Gegen Ende der Sitzung habe ich dann noch meinen Methanbandfilter ausgepackt (der von ASI für 99 USD), den ich bisher noch nicht getestet hatte. Bei 2800 mm war das Planetenscheibchen immerhin so hell, dass ich auf eine Belichtungszeit von 0,2 s kam.



    Für so lange Belichtungszeiten taugte das Seeing dann zwar nicht, aber es ist immerhin einiges zu sehen. Weitere Experimente folgen natürlich.
    Viele Grüße,
    ralf