Beiträge von frasax im Thema „Darks oder Dithering“

    Hallo Tino,


    das erklärt warum es durcheinander ist, danke!
    Da fällt mir noch was zum Ursprungsthema ein. Wenn man die Darks weg lässt sollte man unbedingt ein Bias abziehen. Bias braucht man ohnehin für die Flats, sind aber leichter zu erstellen als Darks (bezieht sich auf DSLRs).


    Wie verhält es sich denn bei den zwei Effekten und dem Himmelshintergrund? Ich habe den Interstellarum Artikel leider gerade nicht zur Hand.


    CS Frank

    Hallo Arndt,


    nein! Die Defect Detection funktioniert nicht, das Weighting schon! Da gibt es massig Erfahrung:-) Die defect detection ist nur eine "automatische Erkennung" defekter Zeilen/Pixel. Die benutzt man i.d.r. nicht.


    Geheimnisvoll ja, weil komplexer. Die Theli Doku geht nicht ins Detail. Theli ist ja nur eine "Automatenstrasse" in der man Rohdaten eingibt, und am Ende was fertiges rausbekommt. Eine GUI (graphical user interface). In Wirklichkeit arbeiten im Hintergrund verschiedene Programme, die wieder Dokumentationen haben. Die Programme heissen u.a. Sextractor, Swarp und Scamp. Guckst du hier: http://www.astromatic.net/


    In der Anleitung von Swarp ist das weighting detaillierter erklärt.


    CS Frank

    Hallo Arndt,


    ich versuche es, denn wie es im Detail funktioniert habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden.
    Laut der Dokumentation: https://www.astro.uni-bonn.de/theli/gui/weighting.html


    Erhält jedes Bild eine "Landkarte" in der hinterlegt ist welches Pixel wie viel Information enthalten kann im Vergleich zu den anderen Pixeln. Berechnet wird dies auf Basis des Flats. Ausserdem lassen sich hier Bereiche des Sensors maskieren. Sat Spuren, defekte Pixelzeilen etc.


    Letztendlich dient das ganze einer optimalen Aufbereitung der Bilder in Punkto Signal und Rauschen. Mir ist nicht bekannt ob es derartiges in anderen Softwares auch gibt. Ist mir noch nie untergekommen.


    CS Frank

    Hallo zusammen,


    (==>)Jonas: Ach ich habe schon lange nix mehr geschrieben:-) Ausserdem bin ich ein wenig selber schuld daran, dass sich der Mythos entwickelt hat:-)


    (==>)Ralf: Wenn das der Peter liest dreht er durch, Fixed Pattern Noise ist gar kein Rauschen sondern Signal:-) Habe gerade mal bei Wiki gelesen was es damit auf sich hat, und da steht das ganze würde durch eine Flat Division korrigiert!? Und ganz ehrlich: Das ist auch das einzige was Sinn ergibt! Ich glaube da sind irgendwo die Dinge durcheinander geraten.


    P.S. als Theli user hat man solche Sorgen nicht:-) Da gibt es das Weighting gegen nicht uniforme Pixel, basierend auf dem Flat.


    CS Frank

    Kleine Korrekturen,


    es muss heissen im Zaum halten:-)


    Die Darks sind natürlich nicht nur da um Hotpixel los zu werden, sondern um den Beitrag des Dunkelstroms zu subtrahieren. Man muss halt auch mal untersuchen wie sich dieser Dunkelstrom eigentlich darstellt. Ich kenne Kameras, da ist der Dunkelstrom sehr gering und gleichmässig, da kann man wirklich überlegen die Darks weg zu lassen. Muss man von Kamera zu Kamera sehen. Einfach mal untersuchen.


    Der Begriff Fixed Pattern Noise taucht in letzter Zeit häufiger auf. Es gibt einen amerikanischen Artikel dazu, und in einer der letzten Interstellarum Ausgaben taucht er auch auf. Mir ist ehrlich gesagt nicht klar was damit genau gemeint ist. Denn Rauschen kann man nicht abziehen, nur Signal!


    CS Frank

    Hallo,


    "auf Darks verzichten wenn man dithert" kommt aus diversen Forenbeiträgen. Leider hat sich das ganze etwas unreflektiert verselbstständigt.


    Das ursprüngliche Problem waren nicht passende Darks! Bei gekühlten CCDs lassen sich ja Darks sehr genau reproduzieren, da man die Kamera auf plus minus 1°C regeln kann. Bei DSLRs geht das nicht. Will man also exakt temperierte Darks haben muss man einen gewissen Aufwand betreiben.


    Sind die Darks zu "warm" zeigt sich das im Endresultat durch sog. Cold Pixel, also schwarze bzw. dunkle Löcher im Bild (Der Effekt den Silvia beschreibt, wobei das eben auch Fehler sind die es zu vermeiden gilt). Sind die Darks zu kalt, bleiben Hotpixel übrig. Bleibt also fest zu halten: Falsch temperierte Darks abziehen ergibt keinen Sinn! Daraus folgte dann die Überlegung: Man lasse die Darks weg, und vorausgesetzt man hat gedithert, rechnen sich durchs Sigmaclipping die Hotpixel weg.


    Es ist also eine Kompromiss Lösung, die aber ausreichend gut funktioniert! Moderne Kameras zeigen kein Verstärkerglühen und keine anderen ausgeprägten Unregelmässigkeiten im Dunkelstrom. Es ist also durchaus "legitim" die Darks im Zweifel (!) weg zu lassen, wenn man dann dadurch ein besseres Ergebnis erzielt als mit Darks. Im Idealfall aber macht man sich die Mühe und fertigt passende Darks an, UND!! dithert. Denn ursprünglich ist das dithern eine Erfindung findiger Profiastronomen, um das Kalibrationsrauschen (jenes Rauschen, welches in das Bild eingeführt wird durch, Flats, Bias, Darks) im Zaun zu halten. Es ist mitnichten die Erfindung einiger schlauer Amateurastronomen, um auf Darks verzichten zu können :)


    Eine Drift ist kein dithering, da der Versatz statistisch gesehen nicht groß genug ist von Bild zu Bild. Ich dither zwar meine Aufnahmen und fertige auch Darks an, und benutze einen "Ausreisser" Algorythmus, dennoch können sich die Spuren etwa sehr heller Asteroiden ins fertige Bild retten. Hier versagt einfach die Statistik, da sich der Asteroid nicht deutlich genug von Bild zu Bild bewegt.


    Probleme ergeben sich immer dann, wenn daraus in Stein gemeisselte Gebote gemacht werden. Man muss wissen was man tut, und es sinnvoll anwenden. Im Zweifel einfach ausprobieren.


    P.S. Dithern erfolgt nicht wahllos. Einige Programme machen das nach sehr starren Mustern, andere vielleicht nicht!? Wichtig ist nur die statistische Ausreisser Erkennung der Stackingsoftware. Die muss das Ereignis als zufällig einstufen.



    CS Frank