Hallo,
"auf Darks verzichten wenn man dithert" kommt aus diversen Forenbeiträgen. Leider hat sich das ganze etwas unreflektiert verselbstständigt.
Das ursprüngliche Problem waren nicht passende Darks! Bei gekühlten CCDs lassen sich ja Darks sehr genau reproduzieren, da man die Kamera auf plus minus 1°C regeln kann. Bei DSLRs geht das nicht. Will man also exakt temperierte Darks haben muss man einen gewissen Aufwand betreiben.
Sind die Darks zu "warm" zeigt sich das im Endresultat durch sog. Cold Pixel, also schwarze bzw. dunkle Löcher im Bild (Der Effekt den Silvia beschreibt, wobei das eben auch Fehler sind die es zu vermeiden gilt). Sind die Darks zu kalt, bleiben Hotpixel übrig. Bleibt also fest zu halten: Falsch temperierte Darks abziehen ergibt keinen Sinn! Daraus folgte dann die Überlegung: Man lasse die Darks weg, und vorausgesetzt man hat gedithert, rechnen sich durchs Sigmaclipping die Hotpixel weg.
Es ist also eine Kompromiss Lösung, die aber ausreichend gut funktioniert! Moderne Kameras zeigen kein Verstärkerglühen und keine anderen ausgeprägten Unregelmässigkeiten im Dunkelstrom. Es ist also durchaus "legitim" die Darks im Zweifel (!) weg zu lassen, wenn man dann dadurch ein besseres Ergebnis erzielt als mit Darks. Im Idealfall aber macht man sich die Mühe und fertigt passende Darks an, UND!! dithert. Denn ursprünglich ist das dithern eine Erfindung findiger Profiastronomen, um das Kalibrationsrauschen (jenes Rauschen, welches in das Bild eingeführt wird durch, Flats, Bias, Darks) im Zaun zu halten. Es ist mitnichten die Erfindung einiger schlauer Amateurastronomen, um auf Darks verzichten zu können
Eine Drift ist kein dithering, da der Versatz statistisch gesehen nicht groß genug ist von Bild zu Bild. Ich dither zwar meine Aufnahmen und fertige auch Darks an, und benutze einen "Ausreisser" Algorythmus, dennoch können sich die Spuren etwa sehr heller Asteroiden ins fertige Bild retten. Hier versagt einfach die Statistik, da sich der Asteroid nicht deutlich genug von Bild zu Bild bewegt.
Probleme ergeben sich immer dann, wenn daraus in Stein gemeisselte Gebote gemacht werden. Man muss wissen was man tut, und es sinnvoll anwenden. Im Zweifel einfach ausprobieren.
P.S. Dithern erfolgt nicht wahllos. Einige Programme machen das nach sehr starren Mustern, andere vielleicht nicht!? Wichtig ist nur die statistische Ausreisser Erkennung der Stackingsoftware. Die muss das Ereignis als zufällig einstufen.
CS Frank