Beiträge von Ursus007 im Thema „blaue Hauptsterne von M38 darstellbar?“

    Der rechte Rand zeigt die hellen Bildanteile (Sterne), der linke die dunklen (Hintergrund). Bei einem Astrobild liegen die "Berge" des Histogramms nun mal ganz rechts, da auf dem Bild mengenmäßig deutlich mehr Hintergrund (dunkle Pixel) ist, als Sterne (helle Pixel).


    Der linke Rand ist zum Thema korrekte Belichtung auch völlig uninteressant. Wichtig ist, dass die hellen Anteile nicht ausbrennen (über den rechten Rand hinausragen). Denn damit wären die Sternfarben futsch (bei digitaler Fotografie, bei Analog-Film geht noch etwas mehr). Wenn Du links am Rand liegst, heißt das nur, dass der Kamerasensor ganz schwache Sterne nicht mehr erkennt oder nur so schwach, dass sie visuell auf einer Einzelaufnahme nicht mehr erkennbar sind oder im Rauschen untergehen. Dazu ist aber das Stacken wiederum zuständig, denn damit kann man auch schwache Sternchen aus dem Rauschen herausarbeiten.


    Und natürlich gibts da auch Grenzen, z.B. die optische Luftverschmutzung (Laternen, Fenster, Scheinwerfer) und die Himmelsaufhellung (Lichterglocke von Städten und Flughäfen).


    Ursus

    Warte mal, bis die Mods alle Bilder freigegeben haben. Vielleicht klären sich dann einige Fragen von Dir von selbst. (Edit: Jetzt isses soweit.)


    Aber wenn das gesamte Bild einen Farbstich hat, dann trifft das sowohl auf den Hintergrund zu als auch auf die Sterne. Und der Himmelshintergrund ist optimalerweise neutral. Wenn Du dann die Sternfarben verstärken wölltest, müßtest Du das über die Sättigung machen.


    Nach dem - wie ich es genannt habe - Neutralisieren sollten eigentlich die Farben recht natürlich sein, ggf. aber schwach. Daher hab ich die Sättigung 2 Beiträge über diesem hochgezogen.


    Edit: Unterbelichten nicht, nur korrekt belichten! D.h. wenn auch nur ein Kanal eines hellen Sterns abgeschnitten (überbelichtet) ist, wars das für die Farbe. D.h. lieber etwas weniger an den rechten Histogrammrand gehen, als nur minimal drüber hinaus.


    Ursus

    Hier hab ich mal die Sättigung nach meinen Korrekturen stark erhöht/überhöht.



    Du siehst, dass auch die anderen Sternfarben dabei sind, es ist nicht alles nur blau "eingefärbt".
    Aber bei den ausgebrannten Sternen kann die Farbe ja nur aus den Halos kommen, welche Sternfarbe auch immer ...


    Ursus

    Hallo Andreas,


    nein, ich habs nicht einfach ins Blaue verschoben, das unkorrigierte Originalbild ist ins Rote verschoben. Wenn Du Dir das Histogramm (vor allen Korrekturen) anschaust, siehst Du, dass der Gipfel des roten Kanals weiter rechts liegt, als der blaue und der grüne. Daher ist Dein Original-Fits rotlastig, auch der Hintergrund, der eigentlich neutral sein sollte.



    Wenn man nun den Hintergrund "neutralisiert", also auf grau trimmt, wird von den rotlastigen Sternen halt etwas rot abgemildert und sie gehen dann in Richtung blau/grün.


    Aber nur, wenn sie nicht ausgebrannt sind, was einige leider sind:


    Links siehst Du den hellen Stern, dessen Helligkeitsverteilung oben abgeschnitten ist (blaue Pfeile) Da sind keine Farbinfos mehr rauszuholen. Rechts siehst Du einen nicht ausgebrannten Stern, da sind die Helligkeiten schön glockenförmig (grüne Pfeile). Da steckt die Farbe noch drin.


    Viele Grüße,


    Ursus

    Hallo Andreas,


    mit dem Fits wars ganz einfach:


    Datei in fitswork laden, an eine Hintergrundstelle mit rechts klicken und "Pixel als Schwarzwert" anklicken. Dann gehen die Sterne schon mal in Richtung blau. Und dann kannst Du die Tonwertkurve noch etwas biegen, das erhöht den Effekt noch (siehe Bild).



    Du mußt nur darauf achten, dass Du die Tonwertkurve nicht rechts beschneidest, denn dann würdest Du die verbliebenen Farbinfos vernichten. Also rechte Grenze der Tonwertkurve knapp rechts hinter das Ende der vorhandenen Werte legen.


    Die Hellsten sind allerdings schon ausgebrannt, da bekommst Du keine Farbe mehr rein (ohne zu Pfuschen). Nächstes Mal kürzer belichten.


    Viele Grüße,


    Ursus