Beiträge von GanymedRN im Thema „Flatframes Probleme“

    Thomas
    Du hast natürlich recht das Debayern kommt nach dem Kalibrieren.
    Und ja wenn man etwas mehr Zeit spendiert kriegt man das auch besser hin.
    Vielleicht versuchst du dich ja mal daran.

    Hallo Christian,


    Ich habe mal an deinen Rohdaten gearbeitet.
    Folgende Feststellungen:
    - Bild 6 in deiner Serie sieht nach dem debayer sehr komisch aus und ich hab das fürs Stacking weggelassen
    - Die Schärfe der Bilder kann man noch verbessern
    - Die helle Ecke oben links kommt nicht vom optischen Pfad. Auf den Flats kann man selbst bei starkem Strecken keine Aufhellung in dieser Ecke finden. Evtl. Streulicht oder Reflexion eines hellen Sterns.
    - Die hellen Satellitenspuren sind etwas störend und PI hat die etwas unterdrückt. Da müsste man aber an den Pixel Rejecion Parametern arbeiten um das noch besser wegzukriegen.


    Ich habe folgende Schritte ausgeführt (mit PI):
    - Visueller check der Lights und Flats
    - Debayer mit GRBG
    - Erzeugen eines Masterflats
    - Kalibration der Lights mit dem Masterflat
    - StarAlignment (Registrierung) der Lights
    - Stacking der Lights mittels Average
    - Hintergrund Extraktion und Substraktion des Hintergrundmodells
    - Manuelles Strecken des Bildes mit entkoppelten Farbkanälen


    Hier ein schnelles Resultat

    Darks und Bias Bilder werden da nicht viel helfen.
    Durch den stretch kommt natürlich auch der Gradient massiv nach oben.
    Da muss man schon noch nachbearbeiten und den Hintergund ebnen.
    Die helle Ecke kann auch ein Streulichteffekt sein.
    Ich versuchs mal mit PI zu stacken und zu ebnen.

    Hallo Christian,


    Ich beschreibe mal meine Vorgehensweise bei Flats:
    Erstmal ein paar Grundlagen:
    <b>Belichtungszeit</b>
    Die Belichtungszeit der Flats sollte so kurz sein das man etwa 1/3 der Vollaussteuerung des AD-Wandlers in der Kamera erreicht. Bei 16-bit sind das 65535 Vollauschlag. Die besten Ergebnisse erhalte ich bei einem Wert von etwa 27000. Die Helligkeit bestimme ich mit dem Aufnahmeprogramm (bei mir MaximDL) geht aber auch mit anderen Prgorammen. Ich benutze dazu die Durchschnittliche Helligkeit des Gesamtbildes.
    Meine Kamera hat auch einen Shutter und ich muss lange genug belichten um den Shutter nicht im Flat zu sehen. Ich benutze eine Flatfield Folie und dazu ein paar Blätter Papier. Das klappt recht gut. Jeder Filter hat bei mir eine unterschiedliche Belichtungszeit für die Flats.
    <b>Fokus</b>
    Alle Bilder sollten bei identischer Position des Fokus gemacht werden. Dann sind die Staubringe auch gleich groß wie auf den Lights.
    Und leider ändert sich die Fokusposition wenn sich die Temperatur des Teleskops ändert.
    <b>Optischer Weg</b>
    Auch der optische Weg sollte identisch sein. Dazu zählt vor allem die Drehung der Kamera zur Optik und den verwendeten Filtern.
    <b>Temperatur</b>
    Wenn mans ganz genau machen will macht man die Flats auch bei der gleichen Sensor Temperatur wie die Lights. Das hängt mit dem Abzug des Dark und Bias Frames vom Light zusammen hat aber nur eine geringe Auswirkung.
    <b>Bildbearbeitung</b>
    Die Flats enthalten wie jedes Bild einer Kamera zwei dominante Rauschanteile: Dunkelrauschen (Dark) und Ausleserauschen (Bias). Dark und Bias zieht man vom Light ab. Dabei sollte aber das Bias vorher von den Darks abgezogen werden da die Darks auch einen Biasanteil haben. Ich verwende folgende Schritte dazu (PI erlaubt auch die Skalierung bei unterschiedlichem Temperaturen/Belichtungszeiten deshalb der Aufwand)
    Ich habe typischerweise mehr als 100 Bias Frames und mehr als 50 Flatframes und Darks.
    Erster Schritt: Dark - Master Bias
    Zweiter Schritt: Flat - Master Bias - Master Dark
    Dritter Schritt: Stacken der Flats
    Dann solltest du ein richtig gutes Master Flat haben.


    Man kann allerdings den Sensor einer CCD/DSLR recht gut reinigen.
    Suche doch mal im Web nach Sensorfilm. Ist ein tolles Zeug und funktioniert auch.[:D]