Beiträge von Ullrich im Thema „Fotografie - Spiegel vs. Linse“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den dabei wichtigsten Punkt hast du aber unterschlagen. Der Flattener sollte auch für den Refraktor passen. Es gibt ja genug Beiträge zu dem Thema und die Erfahrung daraus sagt uns- da muss man wohl einige durchprobieren um einen wirklich halbwegs passenden zu finden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht unterschlagen, weil sich das von selbst versteht, wenn: es problematisch wird, wenn der Korrektor mehr als nur das Bildfeld _ebnen_ soll.


    Zur Ausleuchtung: Nimmt man den unbeeinflussten Strahlengang (ohne Flattener, Korrektor etc), muß der freie Durchlass für Vollformat _und_ 100% Bildhelligkeit in den Ecken (was schon wegen des Kameragehäuses unmöglich ist) größer sein als 43,3mm + (1/2N)*BF wobei BF der Backfocus von der begrenzenden Öffnung bis zum Chip, N das Öffnungsverhältnis ist. Also z.B. 100mm von der Steckhülse vorne bis zum Chip, N=5 : 43,3+(1/10)*100=53,3 - was nicht mehr in den 2" Tubus passt. Andererseits ist es schnuppe, wenn am Rand nur noch 70% Licht ankommt, das kann man mit einem Flat immer korrigieren. Wenn es denn sorgfältig gemacht wird.

    Hm.


    Da Du ja ohnehin auch mit einer (deutschen) Montierung liebäugelst, sei die Frage erlaubt, warum nicht erstmal diese und den 8" SC da drauf? Ja. Ich weiß, daß die Brennweite insbesondere ohne Reducer zu lang ist. Und ich habe auch div. Berichte über die Unzulänglichkeiten einer EQ6 und deren Derivate gelesen. Das heißt aber nicht, daß es keine Alternativen gibt. iOptron oder Celestron bieten brauchbare und zumindest halbwegs stabile Unterbauten zu realistischen Preisen an. Losmandy wurde ja auch schon genannt.


    Das schließt einen ED mit 90-100mm Öffnung ja auch nicht aus und eine Montierung, die den SC trägt, kann alternativ gut auch so etwas vertragen.


    Nun noch etwas zu der Anmerkung, daß ein 2" OAZ an einen Refraktor fotografisch für Vollformat unbrauchbar sei. Dem ist nicht so. Aus folgendem Grund: Das Bildfeld ist konkav gewölbt und das nicht zu knapp. Dafür benötigt man zwingend einen Flattener (auch schon bei APS-C mit etwas höherer Auflösung, aber das ist eine andere Sache). Dieser Flattener hat - zweilinsig ausgeführt - als hinteres Element eine 'Negativ'-Linse, was bedeutet, daß der Strahlengang erst verengt und dann wieder aufgeweitet wird. Langer Rede kurzer Sinn: Meine Erfahrung mit einem günstigen Flattener ist die, daß der Randlichtabfall dadurch derart verringert wird, daß er durch ein halbwegs sauberes Flat (was sowieso nötig ist!) zu 100% korrigiert werden kann. Allerdings kann ich das nur für den ES-Flattener mit Sicherheit sagen, weil selbst ausprobiert. Da die Wirkung anderer Flattener aber ähnlich, wenn nicht gleich sein muß, besteht zumindest eine nicht kleine Wahrscheinlichkeit, daß das da auch so ist.[;)]


    Abgesehen davon wäre ein Newton immer noch lichtstärker und mit Komakorrektor trotzdem noch um einiges günstiger, auch bei guter Qualität. Es kommt aber auf die Objekte an. Brennweiten von 600mm und weniger sind mit einen Reflektor nur unter ziemlich hohen Anstrengungen vernünftig machbar. (Ja, ich weiß von einem 200mm f/2 Baker-Schmidt...6k€...)


    Eine Empfehlung kann man nicht direkt geben, sondern allenfalls Leitlinien. Entscheiden mußt Du Dich eh selbst [8D]


    Nun viel Spaß bei der Qual der Wahl..


    ullrich