Hallo, Robin,
Es hängt sehr stark vom DS-Objekt ab, welche Belichtungsmethode zum besten Ergebnis führt!Wenn es um M27 selbst geht und der letzte Satz Deines Beitrages Deine Fragestellung ist, kann ich Dir folgendes sagen:
Dein Beispiel: M27:
M27 ist ein relativ heller PN, aber nicht sehr hell. Wenn es Dir vor allem um Details im Inneren von M27 selbst geht (ohne Berücksichtigung des Hintergrundes), dann ist es am besten, bei hohen ISO-Werten (ISO 1600-3200) nur sehr kurz zu belichten (höchstens 30 sec). Wäre der PN noch heller als M27 und kleiner, sind vielleicht 10-15 sec Bilder besser. Das muss man je nach Objekt und Öffnungsverhältnis des Teleskopes, etc. erst einmal ausprobieren durch Testaufnahmen! Sieh Dir mal als Beipiel die Bilder des Kollegen Ralf ("30sec") an, die er früher mit einer DSLR gemacht hat!
(z.B. M57). Von den sehr kurzbelichteten Aufnahmen musst Du soviele Aufnahmen wie möglich machen (mind. mehrere hundert) und dann entweder alle stacken (mit DSS oder Autostakkert!2) oder nur die schärfsten heraussuchen und diese stacken.
Je heller das DS-Objekt ist, desto kürzer kannst Du belichten, um zu verhindern, dass wichtige Detail-Bereiche ausbrennen! Beim Eskimo, z. B. können das auch schon 2 sec sein (für das innere Gebiet).
Sehr wichtig ist auch die Durchsicht (Seeing). Sie bestimmt in hohem Maße, wieviel Details Du sehen wirst. Aber auch durch Schärfen kannst Du noch sehr viel erreichen. Schärfen (der Kollege Ralf empfiehlt da Fitswork: PSF-Schärfen) ist sehr gut möglich, da Du ja durch das Stacken der vielen Bilder fast kein Rauschen mehr haben wirst.
Die Rohbilder werden sehr dunkel sein und kaum etwas zeigen! Erst nach dem Stacken und Anheben der Gradationskurven sowie dem Schärfen wird man das ware endgültige Bildergebnis erahnen können!
Du musst berücksichtigen, meine Anmerkungen beziehen sich nur auf kleine helle Objekte mit wenigen Bogensekunden bis Bogenminuten Größe, bei denen Du möglichst viele Details herausholen willst!
Nur bei diesen Objekten gilt: je länger man belichtet, um so eher verschmieren die Details (Sterne werden immer dicker; feine Nebelfetzen werden immer klumpenförmiger)! Begriff: "Lucky Imaging". Als Objekte meine ich: Planetarische Nebel, Zentren von Galaxien und Emissionsnebeln (z.B. Trapezbereich von M42).
Eine DSLR verträgt in der Regel durchaus 80000 Belichtungsauslösungen!
Bei den anderen lichtschwächeren, größeren DSÖ's hat der Kollege Stefan im nachfolgenden Beitrag Recht! Hier belichte auch ich bei niedriger ISO möglichst lange, aber noch ohne dass wichtige Bildteile schon ausbrennen! Z.B. für den Hintergrund von M27 nimmst Du niedrige ISO und lange Belichtungszeiten. Danach überdeckst Du mittels der BB den sehr hellen M27 mit dem kurzbelichteten M27 (mit den Details) und hast beide Vorteile in einem Bild!
viele Grüße und klaren Himmel
Andreas