Beiträge von hobbyknipser im Thema „Grundlegende Vorgehensweise bei DeepSky“

    Hallo, Tino,


    besten Dank für die Infos, die für mich und bestimmt auch für die mitlesenden Kollegen sehr interessant sind!
    Ich gehe davon aus, dass Du Dich bei Deinen Empfehlungen nach den Sprüngen in der Dynamik richtest!
    Dann haben ja die Kollegen mit den niedrigen ISO-Werten bei längeren Einzelbelichtungen Recht!


    Für die Bestimmung der Grenzgröße müsste ich doch sicher ein Rohbild verwenden (oder aus Neugier den bearbeiteten Summen-Stack!)?
    Gibt es da einen Link (Programm), da einem für ein Testbild direkt die erreichte Grenzgröße angibt (so etwas wie Simbad, Astrometry oder ähnliches)?


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Roger,


    ich weiß, man kennt nicht die optimale ISO-Zahl, die alle Faktoren berücksichtigt! Es geht hier nur um die Teleskop-Kamera-Kombination.
    Die anderen Faktoren bleiben unberücksichtigt!
    Ich bin aber neugierig, zu wissen, wie die Theorie bei längeren Einzelbelichtungen bei den Canon-Kameras aussieht: ein plötzlicher Sprung von hohen ISO (1600: sehr kurze Belichtungen) auf niedrige ISO? ab welcher Belichtungszeit?
    Es gibt auch Kollegen, die meinen, bei längeren Einzelbelichtungen sollte man für ein maximales Signal am besten ebenfalls hohe ISO verwenden.


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Tino,


    besten Dank für die Ergebnisse Deiner Tests!
    Ich meinerseits muss feststellen, dass Du Dich wesentlich tiefer in diese Materie eingearbeitet hast als ich!


    Vor kurzem hattest Du mir bei den kurzen Einzelbelichtungen (wenige Sekunden) geraten: immer ISO 1600 zu benutzen: bei einer Canon EOS 1100da! das war im Thread vom Ralf ("30sec") M57.


    Was rätst Du mir denn bei den längeren Einzelbelichtungen (ab welcher Belichtungszeit wäre das dann)? wieder bei einer 1100da!
    Das würde mich sehr interessieren!


    viele Grüße und klare Nächte
    Andreas

    Hallo, Stefan,


    ich habe bei meinen Bemerkungen eigentlich nur die Aussagen des Kollegen Tino übernommen, der da wesentlich mehr Wissen besitzt als ich.


    Schau mal auf die Mitte der folgenden Seite:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=188962&whichpage=4


    "...Dh. die Canons habe im unteren ISO-Bereich einen Empfindlichkeitsnachteil, welches auch den Dynamikbereich einschränkt. Im oberen ISO-Bereich herrscht dann wieder Gleichstand..."


    Dies gilt zumindest für kurze Einzelbelichtungen! Aber wo zieht man da die Grenze? Vielleicht ab 1 min mit ISO 200 anfangen.....


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Stefan,


    es geht hier eigentlich nicht um mich, sondern um den Kollegen "Xplendor" mit seiner Frage: ISO 800 oder 400!
    Lies Dir doch mal die obigen Beiträge des Kollegen Tino durch; der ist da ganz anderer Ansicht betüglich der ISO-Werte.
    Zudem geht es hier speziell um Canon Kameras, die bei den niedrigen ISO-Werten eine geringere Empfindlichkeit gegenüber anderen Herstellern besitzen sollen!


    viele Grüße und auch Dir noch einen schönen letzten Weihnachts-Feiertag!
    Andreas

    Hallo, Kollegen,


    falls es um den ISO-Wert geht:


    Auch ich hatte zu dem Thema mal 2015 im Astronomie Forum einen Thread gestartet. Das kam dabei raus:


    http://forum.astronomie.de/php…aler_ISO_Wert_bei_einer_D


    Wie Ihr seht, werden da meistens niedrige ISO-Werte ohne Filter empfohlen. Auf den Kamera-Hersteller wurde gar nicht eingegangen! Es wurde nur kurz bemerkt, dass bei niedrigen Werten die schwachen Details möglicherweise nicht genug verstärkt werden, um überhaupt erfasst zu werden. Der Kollege Tino, weiter oben, hatte ja auch festgestellt, dass man bei Canons eher Werte von ISO 1600 benutzen sollte! Ich glaube, wenn man bei filterlosen Aufnahmen für Sternhaufen ISO 400 und sonst immer ISO 800 verwendet, macht man zumindest keinen großen Fehler, solange die obigen Histogramm-Bemerkungen beachtet werden! Deshalb betrachten auch viele Kollegen mit Canon Kameras ISO 800 für den sinnvollsten Wert.


    viele Grüße und noch einen schönen Feiertag!
    Andreas

    Hallo, Kollegen,


    im U.S. Forum: Cloudy Nights, Abteilung: DSLR wurden Fragen dieser Art auch manchmal gestellt. Für Aufnahmen ohne Filter wurde da meistens geantwortet:
    wichtig ist nur: Die Spitze des Histogramm-Berges sollte möglichst zwischen 20 und 30% liegen! und: die linke (und rechte) Flanke des Berges sollte kein Histogramm-Ende berühren! Zudem ist darauf zu achten, dass alle 3 einzelnen Farbkanäle (R,G,B) diese Bedingungen erfüllen, wenn möglich! Deshalb genau die einzelnen Kanäle im Display der Kamera kontrollieren! Es gibt eine große Anzahl an Faktoren (Öffnungsverhältnis, Lichtverschmutzung, Seeing, etc.), die man eigentlich alle berücksichtigen müsste. Das wäre zu kompliziert! Deshalb nur die wenigen Empfehlungen.
    Natürlich sollte man mit den obigen wenigen Kriterien möglichst viele Aufnahmen machen und stacken, um das SNR zu verbessern!
    Je lichtverschmutzter der Beobachtungsort (und je höher die ISO), desto schneller werden diese Prozente erreicht. Dann muss man leider kürzer belichten und der Nachteil gegenüber einem dunklen Standort wird immer schwerer aufzuholen, da man für ein gleiches Ergebnis ein Vielfaches an Gesamtbelichtungszeit investieren muss!


    Auf die relative Unempfindlichkeit der Canon-Kameras bei den niedrigen ISO-Werten gegenüber anderen Herstellern wurde nicht eingegangen; es wurde auch kein besonders geeigneter ISO-Wert genannt.


    zum Pferdekopf-Nebel: ich habe ihn immer nur mit Filter aufgenommen:
    UHC-Filter + IDAS V4-Filter: und dann ISO 200 und 1x40 min belichtet, manuell geguidet (bei niedrigen ISO verzeiht das sehr lang belichtete Einzelbild ganz kurze Guidingfehler eher als bei hohen ISO!). Da geht man auf Nummer Sicher und der Pferdekopf ist klar zu erkennen. Auch die BB wird dann sehr einfach. Bei der langen Belichtung muss man aber leider mit ersten Detail-Verschmierungen rechnen! (Seeing ändert sich, etc.)


    viele Grüße und schöne Weihnachtsfeiertage
    Andreas

    Hallo, Robin,


    Es hängt sehr stark vom DS-Objekt ab, welche Belichtungsmethode zum besten Ergebnis führt!Wenn es um M27 selbst geht und der letzte Satz Deines Beitrages Deine Fragestellung ist, kann ich Dir folgendes sagen:
    Dein Beispiel: M27:
    M27 ist ein relativ heller PN, aber nicht sehr hell. Wenn es Dir vor allem um Details im Inneren von M27 selbst geht (ohne Berücksichtigung des Hintergrundes), dann ist es am besten, bei hohen ISO-Werten (ISO 1600-3200) nur sehr kurz zu belichten (höchstens 30 sec). Wäre der PN noch heller als M27 und kleiner, sind vielleicht 10-15 sec Bilder besser. Das muss man je nach Objekt und Öffnungsverhältnis des Teleskopes, etc. erst einmal ausprobieren durch Testaufnahmen! Sieh Dir mal als Beipiel die Bilder des Kollegen Ralf ("30sec") an, die er früher mit einer DSLR gemacht hat!
    (z.B. M57). Von den sehr kurzbelichteten Aufnahmen musst Du soviele Aufnahmen wie möglich machen (mind. mehrere hundert) und dann entweder alle stacken (mit DSS oder Autostakkert!2) oder nur die schärfsten heraussuchen und diese stacken.
    Je heller das DS-Objekt ist, desto kürzer kannst Du belichten, um zu verhindern, dass wichtige Detail-Bereiche ausbrennen! Beim Eskimo, z. B. können das auch schon 2 sec sein (für das innere Gebiet).
    Sehr wichtig ist auch die Durchsicht (Seeing). Sie bestimmt in hohem Maße, wieviel Details Du sehen wirst. Aber auch durch Schärfen kannst Du noch sehr viel erreichen. Schärfen (der Kollege Ralf empfiehlt da Fitswork: PSF-Schärfen) ist sehr gut möglich, da Du ja durch das Stacken der vielen Bilder fast kein Rauschen mehr haben wirst.
    Die Rohbilder werden sehr dunkel sein und kaum etwas zeigen! Erst nach dem Stacken und Anheben der Gradationskurven sowie dem Schärfen wird man das ware endgültige Bildergebnis erahnen können!


    Du musst berücksichtigen, meine Anmerkungen beziehen sich nur auf kleine helle Objekte mit wenigen Bogensekunden bis Bogenminuten Größe, bei denen Du möglichst viele Details herausholen willst!
    Nur bei diesen Objekten gilt: je länger man belichtet, um so eher verschmieren die Details (Sterne werden immer dicker; feine Nebelfetzen werden immer klumpenförmiger)! Begriff: "Lucky Imaging". Als Objekte meine ich: Planetarische Nebel, Zentren von Galaxien und Emissionsnebeln (z.B. Trapezbereich von M42).
    Eine DSLR verträgt in der Regel durchaus 80000 Belichtungsauslösungen!


    Bei den anderen lichtschwächeren, größeren DSÖ's hat der Kollege Stefan im nachfolgenden Beitrag Recht! Hier belichte auch ich bei niedriger ISO möglichst lange, aber noch ohne dass wichtige Bildteile schon ausbrennen! Z.B. für den Hintergrund von M27 nimmst Du niedrige ISO und lange Belichtungszeiten. Danach überdeckst Du mittels der BB den sehr hellen M27 mit dem kurzbelichteten M27 (mit den Details) und hast beide Vorteile in einem Bild!


    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas