Beiträge von John23 im Thema „Jupiter 2016 in kleinen Teleskopen“

    Hallo Micha,


    nur so als Tip: bedenke, dass der Sprung von 120 auf 150mm nur relativ gering ist.
    Warum nicht 7" MAK oder 8" SCT? Sind immer noch relativ kompakte Geräte die preiswert zu "montieren" sind (EQ5-Klasse).


    klare Grüße
    John

    Hallo Zusammen,


    Roland: ganz hervorragende Ergebnisse sind Dir da gelungen.
    Macht Spass, das Filmchen anzusehen.
    Die anderen (feststehenden) Bilder sind durchaus auf 6-Zoll-Niveau und sehr sauber bearbeitet.


    Wie Micha schon sagte: "Seeing ist eben alles". Das ist eben das schöne, dass man sich immer trösten kann, dass
    eines Tages, ja eines fernen Tages, da wird es dann sicher noch einen Ticken besser werden...


    Vielleicht schon nächstes Jahr!


    schöne Grüße
    John

    Hallo Allerseits,


    der Lackmustest für eine gute Farbwidergabe ist wohl, ob der GRF orange ist.
    Das konnte ich dann am 3.Mai prüfen. Seeing war recht schlecht, das gab weichgespülte Bilder.
    Zusätzlich ist das auch beim Achro ein Hindernis für gute Farbwiedergabe, weil die Einzelfarben unterschiedlich verschwimmen.


    Weil das Motiv so schön war mit dem Europa-Transit, hat es sich dennoch gelohnt:


    einmal um 22h36, ein L(G)-RGB:



    und um 22h55 ein reines RGB (beim reinen RGB leuchtet der GRF besser orange, weil der GRF im Grünkanal eben dunkler ist):



    Irgendwie merkt man hier vom Unterschied RGB und L(G)-RGB nicht viel. Das wäre bei gutem Seeing sicher etwas deutlicher.


    klare Grüße
    John

    Hallo Roland,


    Gut, das will ich gerne kundtun, soll ja kein Geheimnis sein.


    Also: erst ganz normal 3 Farbkanäle filmen. 60s pro Kanal.
    (Wobei: da gibt es auch schon eine Menge Variationsmöglichkeiten, das war jetzt 5,5-fach Barlow und 2-fach-Binning)


    Nebenbei habe ich heute festgestellt, dass die Möglichkeit den Blaukanal durch ein O-III-Filter aufzunehmen doch ganz gut funktioniert.
    Der Sache muss ich noch weiter nachgehen. Habe ich aber bei den Bildern oben nicht gemacht. Also das ist nicht unbedingt nötig.


    Dann stacken mit Autostakkert. Ganz normal.


    Dann schärfen: wenn der Abbildungsmasstab klein genug ist (entweder 2-fach-Binning mit 5,5-fach-Barlow oder normal mit 2,5-fach-BArlow) kann man
    mit Fitswork deconvolution machen mit 2 verschiedenen Radien (Gauss-Form gewählt). Der Radius kann ja leider nicht größer als 6.85 sein. Deshalb
    muss der Abbildungsmasstab klein genug sein. Oder man verkleinert das Bild vor dem schärfen.


    Bei Rot- und Blaukanal ist der zweite, grössere Schärfungs-Radius wichtig, denn damit wird der weit leuchtende Saum wieder reduziert.
    Man experimentiert mit Radien und Stärke etwas herum.
    Nach der Deconvolution ist das Bild körnig bzw. noppig. Das wird durch mehrfaches Gauss-Glätten mit einem bestimmten Radius wieder entfernt.
    Es ist wichtig, den Radius nicht zu gross zu wählen und die Glättung viele male (z.B. 6 mal) hintereinander auszuführen.
    Dann mit einer Schluss-Schärfung (ca. 2.5-facher Radius der Mehrfachglättung) das "Letzte" an Schärfe herauskitzeln.



    Dann hat man scharfe Farbkanäle. Diese nach WinJuPos mit passender Uhrzeit einmessen.
    Dann mit R-G-B-Bilder derotieren ein Farbbild zusammenbauen lassen.


    Das in Fitswork laden und mit den Farb-Histogrammreglern etwas herumspielen. Rand hinzufügen. Fertig ist das RGB.
    Bei einem L(G)-RGB das Bild in 3 Farbkanäle zerlegen und den Grünkanal als Luminanzbild nehmen und mit "L-RGB Bild erstellen (unskaliert)" (oder so ähnlich)
    ein LRGB erzeugen.


    klare Grüße
    John

    Hallo Guntram,


    herzlichen Dank! Ich bin mit den Bildern auch zufrieden. Wesentlich schärfer wird es bei 120mm wohl nicht mehr werden können.


    Ja klar, einzeln fokussieren ist erforderlich. Ist bei Rot und Blau-Kanal immer etwa fraglich, wo denn eigentlich der optimale Schärfepunkt ist.
    Bei dem verwaschenen Fleck, den man da vor sich hat.


    schöne Grüße
    John

    Hallo Allerseits,


    Neues vom 120/600: war ja klar, dass mir die Sache mit der Farbe keine Ruhe lässt.
    Und wie immer zeigt der Jupi seine eher langweilige Seite, wenn das Seeing gut ist. So auch gestern.
    Ich habe jetzt mit 5-fach Barlow (real Faktor 5,5) und 2-fach-Binning etwas hellere Bilder bekommen, die haben sich auch besser schärfen lassen. Kontrastreichere Farbauszüge = bessere Farben. Ich habe auch mal mit O-III-Filter als Blaukanal experimentiert, ist aber nicht besser als ein gut geschärfter normaler Blaukanal.


    Resultat um 22h06:


    und 22h12: EDIT: Bild ersetzt durch Version mit mehr Blauanteil.



    Sind wieder beides Bilder mit Grün-Kanal = Luminanzbild.
    Farbe jetzt OK, aber noch nicht ganz konstant von Bild zu Bild.


    EDIT: stelle gerade noch mal eine Version mit mehr Blauanteil hinzu, das wirk bei blau-schwachen Monitoren besser:


    Ich habe auch einen Infrarot-Sperrfilter verwendet, das mag seinen Beitrag zu besseren Kontrasten geleistet haben.


    War gerade nochmal draussen, Seeing schlecht, aber dafür GRF, Europatransit, Mondschatten usw.. Mal sehen was das geben wird.


    klare Grüße
    John

    Hallo Allerseits,


    passend zu Guntrams gelungenem Bild stelle ich noch zwei Ergebnisse mit 120 mm hinzu.
    Mit dem kleinen 120/600 "Farbwerfer" wollte ich zum Abschluss der Jupitersaison noch mal sehen, was damit so geht.


    Jupiter ist ja nur noch 41" groß. Aufgenommen um 22h05 und 22h15. Seeing war nicht berauschend.
    L(G)-RGB, d.h. weil grün als einziger Farbauszug eine gute Schärfe aufweist wurde es gleich zum Luminanzbild erklärt.
    Trotz RGB-Verfahren sind Farbverfälschungen unvermeidlich.


    22h04:


    22h15:



    klare Grüße
    John

    Hallo Andreas,


    der Chromacorr macht doch im TAL 100 eine gute Figur.
    OK, der wird vermutlich visuell etwas sphär. Aberration machen, aber fotografisch ist das eindeutig ein Gewinn.
    Bei genügend Belichtung kann man den Kontrast ja nachverstärken.


    Das Bild vom 150er ist mir etwas zu körnig, evtl. könntest Du doch etwas mehr % Bilder stacken oder etwas länger belichten.
    Es kann auch noch brillianter dargestellt werden, in dem der rechte Histogrammregler etwas nach links geschoben wird, gerade so, dass es noch nicht ausbrennt.


    klare Grüße
    John

    Hallo Andreas,


    schöner Vergleich! Der TAL 100 ist wirklich gut, beim ED 150 sind wieder die Farben verschoben.
    Könnte atmosph. Dispersion sein, aber ich glaube es nicht. Dafür stimmt die Richtung nicht (müsste schräg nach unten gehen).
    Also doch ein kleiner Keilfehler. Ist denn das Objektiv kollimierbar?


    Ich habe mir nochmal erlaubt die Farblayer zurecht zu rücken um das Potenzial des Bildes besser beurteilen zu können.


    a) nur zurechtgerueckt:


    b) noch etwas kontrastverstärkt und leicht verkleinert plus etwas schwarzer Rand:


    Ist doch eigentlich super!
    Wenn es auch Bilder vom 200er gibt: die kannst Du doch im Parall-thread einstellen, wäre auch mal interessant zu sehen, was ein grosser
    Refraktor so leistet.


    klare Grüße
    John

    Hallo Jörg,


    Spitze Animation! So was gefällt immer.
    Die Einzelbilder sind auch sehr gut. Schön scharfe Schatten.


    Ich hatte heute mit dem 8-Zöller nicht so gute Ergebnisse erzielt, das Seeing hat teilweise alles
    bis zur Unkenntlichkeit verwaschen. Da hast Du mal gute Bedingungen erwischt.


    mit Glückwunsch grüßt


    John

    Hi Micha,


    alles mit Fitswork.
    Mach zum Spass mal folgendes: wähle Farbkorrektur und trage in der letzten Zeile (bei "Blau:") in der mittl. Zelle 100% ein und in der rechten Zelle 0%. So ersetzt Du den Blaukanal durch den Grünkanal.


    klare Grüße
    John

    Hallo Micha,


    klar, wie Roland sagt ist entscheidend auch separat zu fokussieren.
    Ich habe mir mal dein rechtes Bild vorgenommen (das linke Bild ist mir zu flau, da geht sowieso nichts mehr im Nachhinein zu optimieren).


    Grundproblem des Bildes rechts ist, dass der Blaukanal aus einem scharfen und einem unscharfen Anteil besteht. Gut, man könnte versuchen, den unscharfen Anteil zu bestimmen und zu subtrahieren. Damit verschwände der Blausaum (in die Richtung arbeite ich auch im Blaukanal).


    Nun habe ich bei deinem Blaukanal festgestellt, dass der scharfe Anteil gar keiner Blau-Information entspricht, will heissen er sieht fast so aus wie der Grünkanal. Erkennbar wird dies am GRF. Dieser ist nicht dunkler als im Grünkanal. Müsste er aber, wenn es ein echter Blaukanal wäre. Der Blaukanal ist auch recht verrauscht, also von im Grunde schlechter Qualität (wie es sooft beim Blaukanal vorkommt, auch bei mir)


    Mit dieser Erkenntnis kann man dann auch radikal vorgehen: den Blaukanal wegwerfen! Ein neuer synthetischer Blaukanal wird erzeugt und zwar als Kopie des Grünkanals. Man kann auch vom Grünkanal etwas Rotkanal abziehen und das Ergebnis als neuen Blaukanal verwenden.


    Das hab ich mal in der Weise gemacht (mitte) und noch etwas kontrastverstärkt (rechts). Wie man sieht, wirkt es gar nicht mal unnatürlich, obwohl es nur ein 2-Farb-Bild ist. Wenn der Blaukanal korrekt wäre, würde der GRF orange leuchten.


    #


    Ich habe mir extra einen Blau-Inteferenzfilter gegönnt, weil dann am 120/600 wenigstens ein scharfer Türkis-Anteil im Blaukanal entsteht, der im Prinzip auch Farb-verstärkt werden kann (z.B. x % Grünkanal abziehen).


    besten Gruß


    John

    Hallo Zusammen,


    ich klink mich auch mal kurz hier ein und melde mich mit meiner neuen ASI 120 MM. Ansonsten weiterhin RGB-Filterrad am 120/600-Farbwerfer. Dessen Farbverzerrung ist schon enorm. Mit 3 Farbfiltern geht es so gerade. Aber das nicht-fokussierte Licht im Rot und Blaukanal wegzurechnen ist nicht immer einfach (unscharfe Maske und so..). Da bleiben Farbverschiebungen nicht aus. Gestern bei mäßigem Seeing sind mir 2 brauchbare Aufnahmen gelungen. Um die realen Strukturen von den Schärfungsartefakten zu unterscheiden, empfiehlt es sich, 2 Aufnahmen zu machen und zu vergleichen. Hier sind sie:




    Im ersten Bild gefällt mir die Farbe nicht, die oliven Bänder gibt es so wohl nicht. Das 2. Bild ist m.E. farblich OK.


    Das Seeing war so schlecht, dass ein danach aufgenommenes Bild am 8-Zoll SCT nicht mehr Details offenbart (stell ich hier nicht rein, kann man aber in der Galerie anschauen).


    => Andreas: verwende doch bitte "Farblayer zurechtrücken". Kostet wirklich nur 2 Klicks! Etwas verkleinert habe ich dein Bild auf deine Anregung hin auch:



    Ach so, und es ist verkehrt herum ,das habe ich in der Eile auch vergessen zu korrigieren.


    So sieht man dann doch gleich, dass es ein APO ist !


    klare Grüße
    John

    Hallo Andreas,


    bei durchschnittlichem Seeing kann man eben keine besseren Ergebnisse erwarten. Man muss aber auch bedenken dass Jupiter im Moment erst 37" gross ist.
    Insofern sind die Bilder eigentlich schon als beugungsbegrenzt anzusehen. Besseres Seeing würde wohl nur wenig zusätzliche Details hervorzaubern.
    Also doch ein gutes Ergebnis!


    Dass der 150er visuell nicht klar besser war ist zunächst etwas überraschend aufgrund des großen Öffnungsunterschiedes.
    Auf keinen Fall ist dies durch bodennahes Seeing erklärbar, das wäre ja wohl mehr ein langsameres Wabern. Was ich mir denken kann:
    - der 150er hat doch erheblich mehr Glas, also wird er wohl deutlich schlechter ausgekühlt sein.
    (morgens früh schnell rausstellen und loslegen => schlechter "Basis"-Strehlwert.)
    - hinzu kommt das schlechte Seeing: hochfrequent stört es vor allem die visuelle Beobachtung. Der sowieso schon schlechtere Basis-Strehlwert wird
    bei größerer Öffnung mehr geschwächt als mit kleinerer Öffnung. Die größere Öffnung ist etwas im Nachteil,
    da weiter entfernte Strahlenbündel weniger miteinander "verwandt" sind => das Bild ist tatsächlich etwas mehr verschmiert als beim 100er.


    Die Kombination beider Effekte führt dann eben zu schlechterer visuellen Erkennung von schwachkontrastigen Details. Diesen Effekt konnte ich bei meinem früheren 8"-SCT beobachten => schlechter Basis-Strehl (geschätzt höchstens 50%) => Refraktor mit 120 mm im Vorteil bei schlechtem Seeing: Jupiter zeigte im SCT nur 2 Bänder, sonst nichts). Bei ganz ruhiger Luft konnte mit dem SCT mehr gesehen werden. Jetzt mit dem ACF (wesentlich besserer Basis-Strehl) sieht man fast immer mehr mit 8". Ich will demnächst nochmal prüfen, ob bei bestimmten (schlechten) Seeinglagen mit dem Refraktor mehr gesehen kann als mit dem ACF um damit die obige These noch etwas zu untermauern.


    klare Grüße
    John

    der Benjamin,


    er hat ein Richfieldteleskop seinem bestimmungsgemäßen Gebrauch entzogen und in
    frevelhafter Weise einen Planeten damit beobachtet!


    Steinigt Ihn!


    klare Grüße
    John


    nee, Scherz beiseite: super Animation! Ich selbst steh nur so ungern früh auf, stoße also erst später dazu.