Beiträge von Larry Weinripp im Thema „Schneller Fraunhofer Achromat“

    Hallo John,


    >In deinen Ausführungen ist soweit alles korrekt.
    >Alles beruht auf der Grafik "Field curvature".


    Damit ist die Sache für mich erledigt.


    >Aber stimmt sie auch?


    Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich auf die Annahme,
    die Maschine rechne nicht richtig, und Du es beweisen kannst,
    nicht weiter eingehen möchte.


    Da von meiner Seite alles gesagt ist, verabschiede ich mich aus
    diesem Thread.


    MfG
    Larry

    Hallo John,


    1. Das Fraunhofer-Design von Harry Rutten laden: FraunDbl.dsg


    2.Menü Analysis =>Aberrations=>Astigmatism/Field Curvature aufrufen.



    Dort steht dann das Ergebnis des Raytracings, dass Dich interessiert.


    Zu sehen sind eine rote, grüne und blaue Kurve.


    Sie repräsentieren einmal die Bildfeldkrümmung. (die drei Kurven die sich nach links biegen, wenn Du hinauf zum Bildfeldrand gehst)
    (Sie stellen KEINE Wellenlängen dar)


    und


    es sind drei, weil das Objektiv Astigmatismus besitzt.


    Was Dich interessiert, ist die Rote, die mittendurch zwischen den beiden anderen verläuft.



    Dies ist die Bildfeldkrümmung für die optimale Kompromissabbildung zwischen den beiden anderen Linien.


    Die beiden anderen sind die beiden Grenzbrennweiten, die bei Astigmatismus immer auftreten.


    Was Dich interessiert, sind die folgenden Werte:


    0,7925 mm unter der Spalte FC (=Field Curvature) (1)


    1,0244 mm Abstand der Brennweite der Strahlen auf der optischen Achse vom Ursprung des Referenzkoordinatensystem (2)
    (Spalte FC oberster Eintrag)


    0,45 Grad Bildfeldwinkel. Spalte w (3)


    Aus (2)-(1) ergibt sich die Pfeilhöhe z der Kugelschale: 1,0244-0,7925 = 0,2319 mm


    und aus (3) ergibt sich der halbe Bildfelddurchmesser b zu 3000*tan(0,45 Grad) = 23,56 mm.



    Der Bildfeldradius ergibt sich mit der Näherungsformel r=(b^2)/(2*z) zu:


    r=23,56^2/(2*0,2319) mm


    r=1196,8 mm


    somit ist r/f = 1196,8 /3000 mm=


    0,399 *f


    also: rund 0,4 *Brennweite.


    Das ist das Ergebnis.



    Die Probe überlasse ich Dir:


    Pfeilhöhe z=r-Wurzel(r^2-b^2)



    MfG
    Larry

    Hallo John,


    so, wie Du Dir das vorstellst, geht es nicht.


    Was die Chinesen an Billigware zusammenbauen, hat mit einem Achromaten, so wie er im Buch steht, nur entfernt etwas zu tun. (Nach allem, was wir bisher wissen.)


    Da kann im Zweifel alles mögliche passieren; auch Deine Messergebnisse.



    Bist Du noch an einem Raytracing eines Achromaten zur Bestimmung
    der Bildfeldkrümmung interessiert?


    Falls ja, dann lade das hier herunter, und installiere es bei Dir.


    http://www.myoptics.at/modas/downloads.html


    Schau, ob es läuft, und dann poste eine Antwort hier.


    Ich leite Dich dann an.
    Es ist ganz einfach, Du brauchst keine speziellen Kenntnisse.



    MfG
    Larry

    Hallo John,


    >Oder ist den in den genannten Quellen etwa eine Berechnung vorgelegt?


    Ja, ist es.


    Das Buch von Uwe Laux beruht vollständig auf den Ergebnissen eines
    Raytracing Programmes, das er selbst auf einem ATARI-ST Homecomputer
    geschrieben hat. (Das war in den 80er Jahren der Macintosh Computer für jedermann.)


    Das Wesentliche dabei ist, dass Laux das privilegierte Wissen hatte, wie die
    Designdaten der Objektive lauteten. (Oder, vorsichtiger formuliert: haben musste)


    Das sind nicht mehr als eine Handvoll Zahlen pro Objektiv, aber ohne diese
    ist man chancenlos, die von ihm durchgerechneten Klassiker zielgenau nachzuahmen.


    Hat schon einer versucht, und im Grossen und Ganzen klappt das auch.
    Aber eben nicht im Detail.


    Mfg
    Larry

    >ist der Radius der Bildfeldkrümmung nun ca.f/3 oder
    doch in etwas = f ?



    Hallo John,


    hier die Antwort:


    The tangential and sagittal focal surfaces of a doublet curve inwards
    as shown in fig. 6.4


    The radius of curvature lies between 0.30 and 0.35 times the focal length.


    Harry Rutten, TELESCOPE OPTICS, Seite 52


    MfG
    Larry

    >Hat nun ein schneller Refraktor (z.B. f/5) - abgesehen vom Farbfehler, der ja bei Großfeldbetrachrungen nicht deutlich zum Tragen kommt - einen Nachteil gegenüber einem f/15 Refraktor?


    Hallo Jasin,


    Die wellenoptische Tiefenschärfe
    -das ist der Toleranzbereich, in dem Du scharf einstellen kannst und musst-
    sinkt quadratisch mit dem Öffnungsverhältnis.


    Bei 1m Brennweite und 1/10 Öffnungsverhältnis ist ein "normaler" Zahnstangen-
    Okularauszug -je nach Präzision der Ausführung- gerade noch angemessen.


    Der selbe Okularauszug wird bei 1/5 zum Lotteriespiel, wenn es um hohe
    Vergrösserungen geht.


    Bei Teleskopen mit grossem Öffnungsverhältnis wird die Qualität des Okularauszugs
    fast genau so wichtig, wie die des Objektivs.


    Dieser Sachverhalt wird in der Regel weder überblickt, noch beim Kauf berücksichtigt.


    Mfg
    Larry