Beiträge von fraxinus im Thema „Auf Fraunhofers Spuren“

    Hallo Wolfgang,


    sehr interessantes PDF!
    Bei fotografischer Nutzung ist eine Faltung eigentlich die einzige Alternative.
    Wie will man ein langes Rohr sonst wackelfrei nachführen?


    Visuell sieht das anders aus.
    Hier stören nur hochfrequentes Zittern.
    Wobei ich das Rohr in jedem Fall azimutal lagern werde.
    wie schon geschrieben, eine gewisse Höhe über der Boden halte ich für *den* Vorteil eines Refraktors gegenüber einem Spiegel.



    Hallo Nikolas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...dass es ohne Entspiegelung ghosting ein echtes Problem wird.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In der Abhandlung von Roger C. steht drin, dass es kein Problem ist, und ich hoffe, dass es so ist.
    Google Suchworte: Chapter 3b: Survey of Achromats (Contact & Airspaced Doublets)


    Ansonsten kommt eben eine MgF2 Schicht drauf[;)]
    Auf den Vorteil von zwei gleichen Radien, die gegeneinander geschliffen und getestet werden können, möchte ich ungern verzichten.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Roland,


    habe die Poly-Strehls ergänzt.
    Unter der Voraussetzung, das die Fertigung und Zentrierung 100% perfekt sind.


    Code
    150/1200 =&gt; RC 9,54                                 64,9
    150/1800 =&gt; RC 6,35                                 74,3
    150/2500 =&gt; RC 4,57 (ein 102/1200 =&gt; RC 4,4)        80,8
    150/3000 =&gt; RC 3,81                                 83,9
    127/3000 =&gt; RC 2,7 (ein 80/1200 =&gt; RC 2,7)          88,5  
    110/3000 =&gt; RC ca 2 (Halb APO)                      91,6
    80/3000 =&gt; RC ca 1 (APO)                            96,1


    So gesehen ist Farbe bis zu einem gewissen Grade ein kosmetisches Problem. [8D]
    Die Werte der Tabelle muss ein kurzer APO unter Praxisbedingungen erst mal sicher halten.


    Schönen Abend
    Kai

    Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...sonst kommt noch sphärische Aberration rein, wenn du auf "unendlich" korrigierst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nicht umsonst hatten die alten Refaktoren diese Unmengen an Hebelchen und Knöppkes.
    http://www.astro.ucsc.edu/abou…LickRefractor_450x600.jpg



    Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Hauptnachteil beim 6" f/20 ist halt die Montierung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das wird deshalb eine azimutale "Montierung" werden.
    Zunächst zum selbst nachschubsen, später dann kommt eine EQ-Plattform vom Dobson unter das Stativ.

    Allerdings habe ich mir heute morgen wieder extrem kalte Füße geholt, nachdem ich so ein 2m Papprohr auf 3m verlängert hatte.
    Da komme ich jetzt langsam zu der Erkenntnis, dass ein Refraktor die eigene Körpergröße nicht übersteigen sollte.
    (Ähnliches gilt auch für Spiegel, nur da zählt glücklicherweise der Durchmesser[;)])


    Was soll's, der größte Feind des Linsenschleifers ist der Zweifel, kammanixmachen...


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo,


    es ist vollbracht, der erste Linsensatz wurde mit K60 auf knappe 3 Meter Brennweite gebracht - und kommt damit noch etwas näher ran an das Objekt.
    Bin gespannt was es bringt, zumindest beim Mond sollte der Unterschied schon zu sehen sein[:D]

    Der urpsrüngliche Plan war ja unter anderem, das f/12 Rohr später mit einem Objektiv aus ED-Glas aufzuwerten.
    Ist somit vom Tisch - wieder eine Menge Geld gespart.
    So ein refraktorischer Blödsinn muss billig bleiben.


    Schönen Abend
    Kai

    Hallo Larry,


    ja richtig, Reflexe könnten Probleme bereiten.
    Ich meine aber irgendwo gelesen zu haben, dass das beim Baker Design wegen des relativ großen Luftspalts nicht auftritt.


    Ist aber alles kein Problem, im Ernstfall werden die Flächen vergütet oder gleich umgeschliffen.
    Ausserdem kann man das Problem frühzeitig erkennen. Nachdem die Flächen die feinste Körnung hinter sich haben werden sie anpoliert. Danach kann man die Linsen in Klebeband einfassen, in einem Papprohr montieren und ein gepflegtes Firstlight Richtung Wega, Castor, Pollux etc feiern.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Gerd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich möchte Dir vorschlagen das Objektiv viel langbrennweitiger auszuführen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jetzt bringst Du mich schwer ins zweifeln[xx(]
    Weil das ursprünglich schon mal so geplant war... werde wohl noch etwas drüber brüten.
    So ein bisserl was abschmirgeln von den Linsen geht immer noch[;)]


    Nur ein Fagott lehne ich kategorisch ab.
    Ich bin der Meinung, dass der Vorteil eines (langen!) Refraktors vorallem darin liegt, dass damit ein Teil des Bodenseeings eliminiert wird. So gesehen sind 3 Meter bei f/20 besser als 1,80m bei f/12[:D]


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Leute,


    es gibt Dinge im Leben eines Spiegelschleifers die unbedingt getan werden müssen - und das sind Linsen[:D]


    Wie es der Zufall so will, war beim Projekt "Offner-Korrektor" noch eine Menge Glas übrig.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=188257


    Kann man nix machen, optisches Glas ist wertvoll und muss einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden.


    Im folgenden möchte ich den Schliff eines klassischen 6" f/12 Fraunhofer Objektives dokumentieren.
    Der Grobschliff ist bereits fertig. Das ist alles so ähnlich wie Spiegelschleifen. Mit ein paar zusätzlichen Arbeiten.


    Zunächst das OSLO-Design mit den Gläsern H-K9L und H-F4, also die chinesische Kopie von BK7 und F2 ...


    ...wobei dieses Design immer wieder, entsprechend dem Schleif-Fortschritt, angepasst wird.
    Denn die Brennweite muss nur so ungefähr getroffen werden. Diesen Freiheitsgrad gilt es zu nutzen!



    Hier sieht man den großen Luftspalt.
    Genau genommen ist es kein echter Fraunhofer, sondern ein sogenannter Baker Aplanat, ein Coma-freies Design mit exakt gleichen Innenradien. Ein Fraunhofer ist ebenfalls coma-frei, hat aber ganz leicht unterschiedliche Innenradien und einen ganz engen Luftspalt.
    Öffnungsverhältnis wird f/12, was bei 6" Öffnung (ca 150-155mm) schon ein wenig farbenfroh sein könnte.
    Noch länger wollte ich das nicht haben, weil meine Okulare dann kaum noch sinnvoll einsetzbar sind.
    Der blau-Violette Saum wird zudem noch etwas durch das minimal gelbliche Flintglas abgemildert.
    Die verwendete Sorte ist bleifrei, was historisch auch nicht korrekt ist, hat dafür bessere mechanische Eigenschaften (gleicher Ausdehnungskoeffizient wie das Kronglas!)




    Hier der Grobschliff.
    Zur Sicherheit habe ich zwei Sätze Linsen angefangen.
    Rechts eines der vielen Tools aus Floatglas.
    Noch sind die Linsen-Rohlinge nicht exakt rund.
    Das müssen sie aber unbedingt sein, deshalb...



    ... wird hier der Rand in Form gebracht.
    Mit K120 und einer rotierenden Stahlscheibe mit Spritzschutzblech.
    Der Rohling ist mittels einer Zentrier-Hilfe auf ein großes Kugellager aufgeklebt.



    Geht erstaunlicht gut!
    Ein solcher, auf 1/100mm exakter Rand kann nun zum Messen des Kleifehlers benutzt werden, das war genau der Sinn dieser Schleif- Aktion.


    Die Sache ist eigentlich ganz einfach:
    Zuerst werden die Innenradien gegeneinander geschliffen.
    Danach werden diese genau mit dem Sphärometer gemessen und das Design wird in OSLO angepasst.
    Die Aussenradien werden zu diesen neunen Werten nachgezogen, gleichzeitig wird hier der Keilfehler weiter verringert.
    Die Linsendicke wird zwar gemessen, spielt aber keine Rolle, das kann man mit den Radien immer wieder ausgleichen.


    So, das war's erst mal, die Vorbereitungsarbeiten einer Linse sind schon erheblich!
    Anderseits sind die Gläser relativ weich und damit schnell schleifbar.


    Schönen Abend
    Kai