Beiträge von MartinB im Thema „Auf Fraunhofers Spuren“

    Hallo Kai,


    Das ist ein spannendes Projekt! Danke, dass Du uns daran teilhaben lässt.


    Du hattest ja schon angedeutet, dass Du einen Refraktor machen wolltest. Von der Optik her ist das ja eher ein kleines Projekt, dafür teleskoptechnisch nicht ganz ohne. Aber ganz anders als Spiegel schleifen - zwar ohne parabolisieren, dafür müssen 3 Radien und 2 Dicken aufeinander abgestimmt werden.


    In der Münchner Volkssternwarte haben wir einen FH-Refraktor mit 180mm Öffnung und 3m Brennweite. Der hat ca. f/16,7 und ich finde die Farbkorrektur fürs praktische Beobachten ok. Jedenfalls ist seine Abbildung insgesamt eher etwas besser als die meines 180mm Reisedobsons - die Gesamtmasse mit Säule dürfe aber mehr als 100x höher liegen [:0].


    Wenn tatsächlich dein Hauptgrund für f/12 das Fehlen von Okularen mit längerer Brennweite ist, hätte ich mir das noch mal überlegt.
    Meine Überlegung wäre: Maximale AP sollte nicht unter 4mm liegen.
    Damit habe ich an Deepsky-Nebelobjekten subjektiv die beste Wahrnehmung.


    Ein vernünftiges Okular "von der Stange" wäre ein Televue 2" 56mm Plössl. Damit wäre das längste sinnvolle Öffnungsverhältnis f/14.
    Ein gebrauchtes 42mm Erfle sollte schon unter 100 Euro zu bekommen sein und ergäbe an f/14 sehr gute Abbildung mit 3mm AP.


    Bei diesem Öffnungsverhältnis liefern auch Huygens-Okulare schon eine recht ordentliche Abbildung Vermutlich kriegt man dafür sogar leicht passende Linsen zu kaufen. Das wäre dann mal ein Teleskop, mit dem man die optischen Eigenschaften der historischen Geräte selbst erleben könnte. Dieser Okulartyp wäre auch in 3" noch realisierbar.


    Egal welches Öffnungsverhältnis am Ende rauskommt (vermutlich wird es bei f/12 bleiben?) - ich wünsche in jedem Fall gutes Gelingen!


    Gruß,
    Martin