Beiträge von cray2mpx im Thema „Löst Guiding das Problem?? (AVX)“

    Hallo Chris,


    Jetzt, zu den Feiertagen, hab ich nicht oft hier reingeschaut.


    Zu Deinen Fragen:


    1. Bevor Du am MGEN das Guiding starten kannst, muss ein Leitstern im MGEN Suchfenster sichtbar sein und ausgewählt werden. Dann wird die MGEN (RA/DEC) Kalibrierung gestartet und dann das Guiding gestartet. Wenn man irgendwas an der mechanischen Konfiguration ändert (z.B. Den OAG dreht usw.) muss diese Prozedur wiederholt werden.


    2. Wenn man ein Programm wie SkySafari zur Planung verwendet ist es nicht so schwierig einen geeigneten Leitstern zu finden. Das hängt aber klarerweise vom Objekt ab. Wenns in der unmittelbaren Umgebung keine geeigneten Sterne gibt kanns etwas "sportlich" werden. Ist mir aber bisher nicht passiert. Bei 1 Sekunde Belichtungszeit der MGEN Kamera kann ich Sterne zwischen Mag12-13 verwenden und davon gibts ne Menge. Bei mir ist das Objekt oft nicht genau in der Bildmitte weil ich Leitsterne nur mit DEC oder RA ins Guiding Fenster bringe (um eine Rotation der DSLR zu vermeiden). Das ist aber eher Bequemlichkeit. Durch die Full Frame DSLR beschneide ich die Bilder ohnehin immer und das Edge HD liefert scharfe Bilder auch ausserhalb der Bildmitte, bis zum Rand :-).


    3. Mein OAG hat ein integriertes Canon Bajonett und er ist deshalb (relativ zur Canon) immer an einer fixen Stelle. Ich kann daher nur die komplette Einheit verdrehen. Der MGEN Sensor überstreicht dann den Bereich der in SkySafari durch die zwei konzentrischen Ringe abgebildet ist. Es gibt andere OAGs wo der OAG (mit der Guiding Kamera) relativ zur Kamera gedreht werden kann.


    Prosit Neujahr !

    Hallo Chris,


    Das schaut ja schon recht gut aus. Der Polar Alignment Error wird also mit ca. 8 Winkelminuten angezeigt (auf Azimuth, also RA). Man kann das ASPA jetzt nochmal wiederholen, dann wieder ein 2+4 und dann wirds noch besser sein. Ist aber bereits gut genug zum Fotografieren (mit Guiding sowieso). Im Internet liest man, dass das NexStar Himmelsmodell auch nur eine Genauigkeit von ca. 5 Winkelminuten hat und ASPA wird deshalb auch nicht genauer werden können. Also ran ans Werken !


    Grüsse,


    Cray

    Du hast dann warscheinlich das Celestron WiFi Interface, dass direkt am AVX Aux Port angeschlossen wird ...
    Ich verwende dagegen das SkiFi Interface vom SkySafari Hersteller. Das SkyFi kann man mit jeder Montierung die eine serielle (RS-232) Schnittstelle hat verwenden. Es wird mit dem Handcontroller verbunden und nicht mit dem Aux Port. SkySafari unterstützt daher bei mir nur Connect.
    Wenn Du das Alignment mit dem Ipad machst, musst Du für alles dann den iPad verwenden. Wenn der ausgeschaltet ist kannst Du nicht mit dem Handcontroller weiterarbeiten weil der ja über kein Alignment verfügt. Hat wie alles sicher Vor- und Nachteile. Für mich ist wichtig, dass die Montierung zuverlässig funktioniert und das ist mit dem NexStar Controller (der ja der eigentliche Steuerungscomputer der Montierung ist) eher gewährleistet (Stromversorgung, Temperatur, etc.). Die Genauigkeit von ASPA kann auch nicht besser als das Alignment sein. Eine 2+4 Kalibrierung vom Handcontroller würde ich daher einer 2+2 Kalibrierung vorziehen. Ist aber nur meine Vermutung weil ich keine Erfahrung mit der in SkySafari eingebauten Alignmentlösung habe.


    Grüsse,


    Cray

    Hallo Chris,


    Nein, das Alignment wird nur mit dem Handcontroller gemacht. SkySafari kann gar kein eigenes Alignment für den AVX. Nachdem der Mount mit dem Handcontroller eingerichte ist (genauso wie du beschreibst: 2+4, ASPA, nochmal 2+4) kann der AVX extern kontrolliert werden (GoTo zu Objekten).
    Dabei ist es egal ob mit ASCOM und PC oder eben SkySafari. Ich verwende dazu das SkyFi WLAN Module damit kein Kabel zwischen iPad und Mount stört.


    Grüsse,


    Cray

    Hallo Chris,


    Zum MGEN:


    Ich verwende den MGEN mit dem Lacerta OAG weil dieser wirklich sehr dünn ist (nimmt wenig Backfokus weg).
    Die Parfokaleinstellung war eigentlich einfach und wurde bei Tageslicht gemacht. Ich habe ein Blatt Papier mit einem schwarzen Punkt bemalt und den Punkt aus ca. 50 Meter Entfernung zuerst in der DSLR scharf gestellt, dann die MGEN Kamera am OAG leicht verschoben bis der Punkt am monochromen MGEN Display am schärfsten war (kleinster Durchmesser). Dann alle Schrauben festgezogen und nie mehr was verändert. Fertig.


    Beim Guiden mit einem OAG hat man natürlich nur einen ziemlich kleinen Bereich in dem man einen Stern finden muss. Hier erleichtert eine gewisse Planung das Leben. Zuallererst muss man sich im Klaren sein wo das FOV des MGEN relativ zum DSLR FOV liegt um bei der Sternsuche/Positionierung in die richtige Richtung zu fahren. Ein gutes Astroprogramm in dem man die FOVs beider Kameras definieren und anzeigen kann ist ungemein hilfreich. Ich selbst verwende SkySafari 4 Pro am iPad weil ich damit zusätzlich den AVX steuern kann (drahtlos mit SkyFi). Die Leitsternsuche ist damit ein Klax weil ich am iPad seh' wo ich hinfahr und gleichzeitig am MGEN sehe wie der Stern ins FOV kommt. Einen Screenshot vom iPad siehst du auf meiner astrobin Seite.


    Ich hab meine DSLR/OAG Kombo mit einem Baader Click-Lock am C8 befestigt um alles einfach drehen zu können, falls es schwierig ist einen Leitstern ins FOV zu bekommen. Das sieht man aber schon vorher in der Planung. Meistens muss ich nix drehen weil die MGEN Kamera sehr empfindlich ist und ich locker mit mag12 Sternen guiden kann.


    Wenn das Guiding gestartet ist mach eine letzte Kontrollaufnahme mit dem PC, dann wird er ausgeschaltet und der MGEN kümmert sich um den Rest (steuert auch die Aufnahmen mit der DSLR). Durch "dithering" der Aufnahmen erspare ich mir auch die Darks. Die EOS 6D rauscht ohnehin wenig.


    Bei mir funktioniert der MGEN einfach klaglos und deshalb mag ich das Teil.


    Grüsse,


    Cray

    Hallo Chris,


    Also das mit dem Barlow versteh ich nicht. Wie kannste die mit einer DSLR verwenden (oder ist das ein 2" Teil ?).
    Bei deiner (und meiner) Brennweite ist für das Alignment sicher kein Barlow notwendig (meine Pixelscale ist 0.65 arcsec/pixel).
    Es ist mehr also ausreichend wenn man ein z.B. 5x Zoom in der Liveview machen kann.


    Zum MGEN mir OAG habe ich definitiv noch ein paar Tipps parat. War (ist) auch bei mir eine steile Lernkurve :)


    Grüsse,


    Cray

    Hallo Chris,


    Also bei der RA Achse balanciere ich so, dass die Ostseite etwas (nicht viel) schwerer ist durch Verschieben der Gegengewichte. Manchmal bin ich zu faul etwas beim Meridianschwenk zu ändern und hab damit auch kein Problem gehabt. Ohne Guiding geht bei der Brennweite sowieso nichts und der gleicht den Periodenfehler aus (weit unterhalb des Seeings bei uns). Die DEC Achse kannste beim AVX nicht an der Montierung balancieren, dazu ist die viel zu steif (kein Kugellager). Ich habe deshalb den Schwerpunkt des Fernrohrs (komplett mit montierter Kamera, Guider, Tauschutzkappe, etc) separat bestimmt (alles auf ein kleines Holzplättchen bestellt und herumgeschoben bis das Ding in der Waage war) und dann am Schwalbenschwanz markiert. Beim Montieren des Rohrs verwende ich dann diese Markierung um zu wissen wo (zu diesem Zweck habe ich auch die Mitte der Aufnahme am AVX markiert). Ich schau, dass es immer etwas schwerer auf der Tauschutzkappenseite ist um dem Backlash auf der DEC Seite zu entgehen.


    Wenn du ASPA verwendest, solltest du die genaueste GoTo Kalibrierung machen die der Controller kann, d.h. unbedingt eine 2+4 Kalibrierung (zwei Sterne für GoTo Alignment und 4 Sterne für den Konusfehler), dann das Polaralignment. Ich schalte dann den Mount aus, bewege die DEC und RA Achse in die Nullstellung, dann wieder einschalten und eine Wiederholung der 2+4 Kalibrierung. Das soll zwar nicht wirklich notwendig sein wenn man beim Polaralignment nicht zuviel mechanisch verstellen musste, ich will aber den Alignmentfehler wissen und das geht nur wenn man ein zweites Alignment macht.
    Nach dieser Prozedur (dauert nicht mehr länger als eine Viertelstunde) bin ich normal nicht weiter als ein paar Winkelminuten vom Pol weg.
    Das ist gut genug für 10 Minuten Belichtung und mehr brauch/kann/will ich nicht.


    Wichtig: Die Zentrierung der Sterne bei der Kalibrierung muss genau sein. Ich mach das mittels Livebild meiner EOS 6D am Notebook PC. Für das Livebild verwende ich das Astrophotography Tool, das hat ein einblendbares Doppelfadenkreuz zur exakten Zentrierung. Beim Zentrieren der Sterne unbedingt die finale Bewegung mit der Rauf (Pfeil nach oben) und Rechts (Pfeil nach rechts) Taste machen sonst ist die Genauigkeit durch den Backlash beim Teufel.


    Grüsse,


    Cray

    Ja, ich bin mit meiner AVX sehr zufrieden, aber das ist halt nur die Eine. Habe keine Erfahrung mit ner anderen und in meinem Umfeld verwenden die meisten eine Synscan EQ6 oder besseres. Auf den älteren Bildern auf Astrobin ist noch die QHY5L-II Kamera am OAG zu sehen. Ich habe am Anfang diese Kamera mit PHD verwendet und schlechte Erfahrung gemacht. Die Windows Treiber waren nie stabil und das Zusammenspiel mit PHD funktionerte oft nicht. Nachdem ich mit meinem Setup oft in den Bergen und damit weit weg von ner Strombersorgung bin, war es mit dem Notebook PC auch nicht einfach. Der MGEN ist für mich dagegen das Rundumsorglospaket. Leitstern suchen, kalibrieren und es läuft ...


    Grüsse,
    Cray

    Mit meinem C8 Edge und der AVX fotografiere ich ausschliesslich bei f/10 (2m Brennweite) und Guiding mittels OAG und MGEN.
    Inzwischen verwende ich zwischen 5 und 10 Minuten Belichtungszeit pro Bild ohne Probleme. Allerdings ist mein AVX mit 15 arcsec PP Periodenfehler recht gut. Zum Einnorden verwende ich ausschliesslich die ASPA Funktion, auch weil ich von meiner Terasse keinen freien Blick nach Norden habe. ASPA ist offensichtlich gut genug um 5-10 Minuten zu belichten.
    Beispielbilder siehe http://www.astrobin.com/users/cray2mpx/


    Cray