Beiträge von Cleo im Thema „Frage zur Koma bei Newtons“

    Hallo Ullrich,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    <br />Mea culpa. Da habe ich so aus der Erinnerung heraus etwas verwechselt...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Passt schon - ich war da unfair im Vorteil, weil ich das vor kurzem erst für einen Vortrag in der Sternwarte aufgearbeitet habe...


    Ich hab ja spaßeshalber dabei auch versucht, die Grenze, ab der die Koma stört, einfach auszurechnen - bei 82° Gesichtsfeld kam ich da auf folgende Werte:
    a) Hochvergrößerung (0.6 mm Austrittspupille), Kriterium: 80% Strehl am Feldrand -&gt; f/6.3
    b) geringe Vergrößerung, Kriterium: 5' rms-Spotdurchmesser okularseitig am Feldrand -&gt; f/6.1


    Immerhin lag das in der Nähe der Grenze von f/5 bis f/6, die üblicherweise angegeben wird.


    Viele Grüße


    Holger

    Hallo zusammen,


    ich will auch mal meinen Senf dazugeben [:p]
    Ich argumentiere da immer folgendermaßen:


    1.) Koma ist linear mit der Feldhöhe.


    Kann man z.B. bei telescope-optics.net nachlesen (Link s.o.) und sich folgendermaßen merken: Sphärische Aberration ist konstant übers Feld, Koma geht linear, Astigmatismus quadratisch.


    2.) Wenn ich ein Teleskop mit gleichem Öffnungsverhältnis, aber anderer Brennweite nehme, kann ich gedanklich das System einfach umskalieren.


    D.h. ein Teleskop mit doppelter Brennweite erzeugt bei gleichem Feldwinkel doppelt so viel Koma - aber eben auch im doppelten Abstand von der optischen Achse, aufgrund der doppelten Brennweite. Bei gleichem Abstand von der optischen Achse ist die Koma wieder einen Faktor 2 kleiner, d.h. es gilt:


    <b>Bei gleichem Öffnungsverhältnis erzeugen zwei Newton-Teleskope in der Bildebene die gleiche Koma, unabhängig von der Brennweite.</b>


    Das ist die Antwort auf Fall 1 aus der ursprünglichen Frage - verschiedene Teleskope kann man mit dem gleichen Okular super vergleichen, egal wie die Brennweite ist, entscheidend ist nur das Öffnungsverhältnis.


    Zu Fall 2, dem Vergleich von Okularen: das Okular mit der kürzeren Brennweite vergrößert stärker (auch die Komafigur!), dafür ist das Gesichtsfeld um den gleichen Faktor kleiner. Am Rand des Gesichtsfeld sind die Komaschwänzchen also identisch... zumindest rein geometrisch betrachtet. Was sich allerdings ändert, ist das Verhältnis von Beugungsscheibchen zur Größe der Komafigur - beim Übersichtsokular wird man keine Beugungsstruktur in den Komaschwänzchen sehen, bei Hochvergrößerung schon.


    Hoffe damit zur Aufklärung beigetragen zu haben... Guido, nimm Dir ein schönes Übersichtsokular und schau durch alle Newtons durch, die Dir so begegnen [;)]


    Viel Erfolg und viele Grüße


    Holger


    Nachtrag: das erklärt auch, warum ein Komakorrektor an jedem Newton gleichermaßen einsetzbar ist und nicht individuell auf Öffnungsverhältnis und Brennweite angepasst sein muss. Verschieden ist nur, wie gut der Korrektor mit kleinen Öffnungszahlen klarkommt (je nach Aufwand, der getrieben wird).