Beiträge von MartinB im Thema „Anschliff 1,20m“

    Hallo Kai,


    Danke noch mal, dass Du diese sehr spannende Diskussion ins Rollen gebracht hast. Sowas macht das Hobby erst richtig interessant.
    Es gibt kaum eine vielseitigere Freizeitbeschäftigung als Teleskope selbst zu konstruieren und zu bauen und sie dann auch noch zu benutzen. Eine Steigerung wäre praktisch nur durch den Selbstbau einer Hochseeyacht mit anschließender Weltumsegelung denkbar.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Beugungsscheibchen eines 18-zollers ist aber schon verdammt klein.
    Du müsstest es bei sehr guten Seeing aber zeitweise sehen können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    In der Tat, ich kann mich erinnern, es gelegentlich schon mal gesehen zu haben. Wenn dann noch die Transparenz hoch und die Aufhellung niedrig ist, gibt's nur einen Ausdruck, der das korrekt beschreibt: Saugeil!


    Beim nächsten Teleskoptreffen (HTT?) schlage ich vor, dass neben deinem aktuellen "Großteleskop" ein 16-18" Dobson, ein 8" Dobson und ein 100mm APO-Refraktor aufgebaut werden, die werden aufs gleiche Objekt eingestellt, und wer mag, kann dann von einem Teleskop zum nächsten gehen und vergleichen. Das hilft auch, die Leute in der Warteschlange sinnvoll zu beschäftigen[:D]. Dann vielleicht morgens um 4 noch den Sirius anpeilen?


    Der Vergleich verschiedener Öffnungen am selben Objekt ist bei uns in der öffentlichen Sternwarte gängige Praxis, auch mit den Besuchern.
    Zusätzlich zum 18-Zöller baue ich gern den kleinen 6" f/5 Dobson auf.
    Am 24" CDK Planewave Hauptteleskop in der Kuppel haben wir einen 4-Zöller Refraktor, auch den nehmen wir sehr gern für Öffnungsvergleiche her.
    Es erstaunt die Beobachter immer wieder, welch geringe Vorteile die großen Öffnungen unter normalen Seeingbedingungen bei den hellen Planeten bieten - außer dass man am Saturn deutlich mehr Monde sehen kann.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Damit jetzt niemand seinen 18-zöller voreilig entsorgt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Also, das ist erst mal ein echt schockierendes Foto[:0]! Es macht zumindest mir die Dimensionen deines Projekts so richtig bewusst. Dabei sollte man nicht vergessen, dass die Profis "Monoblock"-Spiegel über 8m einsetzen, da würden deine 1,20m auch noch winzig ausehen.
    Für einen Amateurspiegel sind die 1,20m natürlich eine gewaltige Leistung.


    Interessant ist, dass keiner der bisherigen Kommentatoren angezweifelt hat, dass Du das hinkriegest - ich schließe mich der Mehrheit an[:D]


    Deine Betrachtungen zu Seeing und effektiver Auflösung sind sehr interessant. Meine eigenen Beobachtungen sprechen dafür, dass das so zutrifft. Leider haben wir an "normalen" Standorten sehr selten 1" Seeing oder besser. Meist liegt es wohl bei 1,5" bis 2", manchmal noch schlechter.


    Was mich interessieren würde: Hätte der 1,20m Spiegel bei 1" Seeing auch 20% der Zeit eine Auflösung nahe dem beugungsbegrenzten 18-Zöller, oder reduziert die hohe Apertur durch Mittelung über ein größeres Atmosphärenvolumen diese Wahrscheinlichkeit? Im Klartext, kann die größere Optik bei hellen Objekten die erreichbare Schärfe (Nachtrag: gemeint ist in Bezug auf die in der Praxis erreichbare visuelle Wahrnehmung) im Endeffekt sogar verschlechtern?
    Das selber aus der angegebenen Quelle mathematisch abzuleiten, dazu fehlen mir leider die Fähigkeiten.


    Gruß,
    Martin