Hallo Alex,
Du sollest Rainers Tipp beherzigen und dir statt der Lager Kugelgelenke (ohne Reibung!) vorstellen. Dann siehst Du sofort, dass das so nicht gut gemacht ist. Wenn keine Biegekräfte, sondern ausschließlich Zug- und Druckkräfte übertragen werden, kann man maximale Steifigkeit mit minimaler Masse erreichen.
An meiner Plattform habe ich übrigens tatsächlich etwas Ähnliches wie ein Kugelgelenk als Südlager verbaut: abgerundeter Stahlzapfen unten, konische Senkung in einer Messingplatte oben.
Deine Lager selbst sind sicher stabil genug, um die auftretenden Kräfte heil zu überstehen. Aber hier geht es nicht um Festigkeit, sondern um Steifigkeit. Stell dir beim jetzigen Aufbau vor, die Achse wirkt im ungünstigen Fall wie eine Brechstange, die die Lager verdrehen will. Das müssen jeweils die beiden Holzschrauben abfangen, mit denen die Lager befestigt sind. Je länger der Hebel der angreifenden Kraft ist, desto ungünstiger. Je kürzer, desto besser.
Vom Standpunkt des Ingenieurs ist eine Maschine dann optimal, wenn man kein Teil mehr weglassen oder vereinfachen kann, ohne die Funktion zu beeinträchtigen.
Gegen den Zahnradantrieb spricht daher unter anderem: Mehr Bauteile, genaue Passung nötig (keine Gewichtslast auf dem Zahnrad, trotzdem Spiel nahe 0). Letzteres kann man per schwenkbar gelagertem Motor und Andruckfeder sicher stellen -> nochmals komplizierterer Aufbau.
Dann musst Du dir überlegen, was am Ende des Zahnsegments passieren soll. Optimal wäre ein Endschalter. Wie willst Du die Plattform zurücksetzen? Dazu musst Du das Antriebszahnrad auskuppeln, bei meiner Plattform hebe ich nur eine Seite leicht an bzw. ziehe sie gegen die Reibung in die Ausgangslage. Am Ende habe ich nur einen Anschlag verbaut, es ist kein Schalter nötig. Der Antrieb rutscht dann halt durch, das ist kein Problem.
Natürlich sollte bei Reibantrieb die Polachse halbwegs durch den Teleskopschwerpunkt gehen, sonst rutscht es bereits im Betrieb durch.
Gruß,
Martin