Hallo Farb-(werfer)-Freunde,
zum Thema Sternfarben gibt es einige interessante Quellen. Ich habe nur einmal in meinem Leben, in einem kleinen Büchlein, welches meinem ersten Tasco-Refraktor beilag, von einem grünen Stern gelesen. Es handelt sich um das Werk "Der Sternhimmel" von Rektor E. Haase, F.M. Hörhold Verlag KG, Hildesheim, Miniatur-Bibliothek Nr. N80 a,b, 1950.
Teilzitat:
"Waage: ...Sie hat zwei Hauptsterne 2. Größe, die mit einem dritten, kleineren Sterne einen rechten Winkel bilden. Der mittlere dieser drei Sterne, der am Scheitel des rechten Winkels steht, ist insofern merkwürdig, als er grünlich aussieht; das ist eine Farbe, die sonst bei Fixsternen ganz ungewöhnlich ist."
Recht ausführlich beschreibt Admiral W.H. Smyth in seinem "A Cycle of Celestial Objects" (Bedford Catalog, Vol. II) Sternfarben (1844), welche sich für heutige Beobachter geradezu abenteuerlich anhören:
https://archive.org/details/cycleofcelestial02smytrich
Und in seinem Buch "Sidereal Chromatics":
https://archive.org/details/siderealchromati00smyt
Weitere Artikel zu Sternfarben findet man hier:
http://adsabs.harvard.edu/full/1981QJRAS..22..353M
Journal "Sky & Telescope", 1981, 61,104, Cohen & Oliver, "Are Star Colors an Astronomical myth?"
Was meine persönlichen Erfahrungen anbelangt kann ich nur sagen, egal ob mit Reflektor oder Refraktor, Sternfarben habe ich nur äußerst selten so deutlich wahrgenommen, daß ich davon überzeugt war, es mit echten Farben zu tun zu haben. Die Farben, über die der Admiral berichtete, rühren mEn. überwiegend von der verwendeten Hardware her (6" FH-Refraktor, einfache Okulare im 19. Jahrhundert). Und auch meine Versuche als beginnender Sternfreund, den in Haases Büchlein erwähnten Waagenstern grünlich zu sehen, waren erfolglos.
Grüße, Coyote